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Ein kleiner Log zu Depressionen

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Depressionen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Ein kleiner Log zu Depressionen

01.02.2017 um 19:24
Noch so ein who cares Post.
Der letzte hatte ein paar upvotes, also hat das tatsächlich noch jemand gelesen.
Nun gut.

Mir ging das grade so durch den Kopf und ich habe mal wieder niemanden zum reden also, here it is.

Ein kleiner Log zu Depressionen.
Ich denke, das wird oft falsch verstanden. Ich kenne viele, die meinen, so etwas wie Depressionen gibt es nicht und Menschen, vor allem Jugendliche, die behaupten depressiv zu sein suchen nur Aufmerksamkeit. Vielleicht tun sie das auch. Nur warum tun sie das?

Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass ich nicht über eine depressive Phase spreche. Nicht über sowas wie, oh Gott, ich habe da grade was erlebt, das hat mich so geschockt, nun bin ich depressiv.
Auch nicht über sowas wie, wow mein Freund/Freundin hat mich verlassen, mir gehts so schlecht, ich bin so depri.
Nein.
Das worüber ich sprechen möchte ist anders. Es ist permanent und es ist unabhängig. Es hat keinen Grund, keinen Auslöser, keine Schuldigen. Es ist einfach da. Wie ein Fehler in deinem Kopf.
Ich beschreibe es meistens oder am liebsten wie ein Monster.
Stell dir vor du hast ein Monster in deinem Kopf und dieses Monster geht nicht weg, vielleicht schläft es mal so kurz aber es geht nicht weg und du kannst es auch nicht einfach auslöschen oder sowas. Es ist dein ständiger Begleiter. Dieses Monster ist nicht dein Freund.
Es sitzt da in deinem Kopf und sagt dir ständig und ununterbrochen wie wertlos du eigentlich bist, es legt jeden noch so kleinen Fehler auf die Goldwaage, ist nachtragend, es verzeiht niemals und wird dich immer wieder daran erinnern.
Und so sitzt es da und flüstert dir zu, dass du wertlos bist, dass dich niemand liebt und niemals lieben wird weil du du bist, weil du nicht gut genug aussiehst, zu fett bist, nicht fleißig genug, nicht talentiert genug, nicht selbstbewusst genug, nicht schlagfertig genug, nicht kreativ genug, nicht gut genug für was auch immer, es hält dir all deine Fehler vor Augen, permanent.
Nun könnte man meinen, ah ja also das heißt dann depressive Menschen haben immer schlechte Laune und nie Lust zu etwas.
Das Stimmt so nicht ganz. Wie gesagt manchmal schläft es aber es lässt sich leicht wecken, man muss also vorsichtig sein. Außerdem. Ich kann durchaus mit anderen Menschen umgehen, ich kann dummes Zeug reden, lachen und.. wie ein normaler Mensch sein aber niemand weiß wie es in mir aussieht. Und niemand sieht das Monster, wie es immer noch da sitzt und.. mir das Gefühl gibt ich bewege mich auf ganz dünnem Eis, ein kleiner Fehler und dann wird es mich wieder anbrüllen, mir zeigen wie falsch und wertlos ich bin.
Nein, das hat nichts mit Logik zutun. Nichts mit Selbstmotivation oder einer positiven Einstellung. Ich kann mir einreden was ich will. Es wird nichts daran ändern. Es wird nicht ruhig sein. Das macht mich unheimlich empfindlich und gibt mir das Gefühl, ich sollte weg laufen. Nur wohin? Es ist in meinem Kopf, es spielt keine Rolle wohin ich gehe oder was ich tue.
Wo wir bei Logik und der positiven Einstellung sind.
Nun stell dir die Situation vor, du hast das Ding in deinem Kopf, dass dir diese Dinge sagt und du versuchst zu widersprechen. Zu sagen, nein, das stimmt nicht. Es gibt Menschen, die interessieren sich für mich. Hier, der zum Beispiel, der hat das gesagt, ich kanns beweisen, ich ruf ihn an, schreib ihn an, jetzt gleich... ... .. keine Antwort. Oder keine Zeit. Oder irgendwas plumpes. Irgendwas, das dir zeigt, nein, der interessiert sich nicht für dich. Ja, aber der hier! Der bestimmt! ... .. . Nein, auch nicht. Der nächste, der nächste. Niemand. Niemand hat Zeit für dich, schon gar nicht wenn es dir so geht. Niemand interessiert sich für dich. Und das ist die Wahrheit. Du bist alleine.
Und so sitzt du nun da. Das Monster hatte seine volle Bestätigung, was es nur noch stärker und lauter gemacht hat. Du willst nur, dass es dich endlich in Ruhe lässt. Aber das tut es nicht.
Hilfe.
Das passiert dir nicht nur einmal. Sondern mehrfach, jeden Tag. Du bist auf andere Menschen angewiesen, kannst kaum alleine sein, weil immer dann, wenn du alleine bist ist es besonders laut.
Du willst das aber auch niemandem antun oder zumuten. Das ist dein Problem, deins ganz alleine.
Also bleibst du erst recht alleine und es wird schlimmer und schlimmer. Und immer lauter.
Manchmal hast du das Bedürfnis es zu beenden. Einfach, damit endlich Ruhe ist. Damit es vorbei ist.
Manchmal.
Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu laut wird und dir die Gegenargumente ausgehen.
Aber ja. Nichts ist für immer. Und wenn du eine dieser Phasen hast, wo es besonders schlimm ist, wenn du das schon eine Weile so mitmachst, weißt du im Grunde, dass es nicht für immer ist.
Ich schlafe dann gerne. Wenn ich schlafe ist es weg. Ich sage nicht, dass es dann besser wird, wenn ich wieder wach werde aber ich kann wenigstens einen Teil überbrücken. Schlafen tut gut.
Manchmal möchte ich am liebsten gar nicht mehr aufwachsen, weil es einfach zu gut tut nicht denken zu müssen. Es nicht hören zu müssen. Sich nicht darum kümmern zu müssen.

Soviel dazu.
Ich weiß, es ist nicht logisch. Aber es ist wie es ist. Und kein guter Zuspruch wird irgendwas daran ändern.
Also bitte keine "du musst einfach nur..." Kommentare. Es ist nicht so, als hätte ich es nicht schon versucht.


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Ein kleiner Log zu Depressionen

01.02.2017 um 22:01
Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen und ich spreche von meinen eigenen Erfahrungen,mir haben Mantras und Johanniskraut Dragees sehr gut geholfen.
Gute Besserung


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Ein kleiner Log zu Depressionen

02.02.2017 um 09:33
Wow, so gut beschrieben, denn genau so ist es.
Ich danke dir für diesen Text und werde ihn jetzt noch einmal lesen.

@yaacool


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