672762

Mehr ein PolFi als ein SciFi aus 1951.

In den USA landen UFOs mit gallertartigen Wesen vom Saturnmond Titan, welche als vernetzte Parasiten (Schwarmintelligenz), die am Rücken von Menschen und anderen Säugern sich festsetzen, über die Wirbelsäule das Gehirn übernehmen. Aufgrund der schnellen Zellteilung können große Teile der USA mit dem Ziel übernommen werden, dadurch Krieg zu beenden und Frieden wie Harmonie zu schaffen. Hintergrund: Der Roman spielt im Jahr 2007 nach einem Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion, der aber keinen Sieger hervorbrachte.

Der Ich-Erzähler, Elihu "Sam" Nivens, arbeitet in einem dem US-Präsidenten unterstellten, nicht öffentlich bekannten Geheimdienst, welchen sein Vater leitet. Sam wird auch von einem Parasiten befallen, wird aber von ihm befreit und leitet die Gegenmaßnahmen gegen diese Invasion, wird am Ende Chef dieses Geheimdienstes und nimmt, nachdem es gelungen ist, die "Titanen" durch einen Krankheitserreger von der Venus zu vernichten, an einer Mission teil, welche die Parasiten auf ihrem Heimatmond vernichten soll. Dies geschieht nicht nur aus Eigeninteresse, sondern auch, um dort lebende Elfenwesen, welche die Parasiten als Wirt nutzen, zu befreien.

Als PolFi (politische Fiktion) bezeichne ich den Roman deshalb, weil Heinlein als vehementer Antikommunist, was im Buch sehr oft explizit geäußert ist, die "Titanen" mit sowjetischen Kommissaren vergleicht, welche sich mit ihrer Ideologie in den Gehirnen der Menschen "hinter dem Vorhang" festsetzen.

Auch wird sehr explizit das in einer Krisensituation langsam agierende parlamentarische System der USA angeprangert, wobei nicht nur das System als solches kritisiert und eine präsidiale Diktatur herbeigewünscht wird, sondern auch Kongressabgeordnete sehr lächerlich dargestellt werden.

Das Ende des Romans ist ein Plädoyer für eine aggressive, wehrhafte Menschheit, welche als Selbstschutz nicht pazifistischen Träumen alter Jungfrauen nachgehen soll.

Interessant auch, wie die technische Welt gesehen wird: fliegende Autos sind Standardfortbewegungsmittel, Kommunikationssatelliten gibt es aber nicht. Auf Funk basierende Kommunikation (Fernsehen, Radio, Telefon) läuft - wie in den 50er Jahren üblich - via terrestrische Relaisstationen. Nur wenige Organisationen können Telefonkontakte mittels von der UNO betriebenen Raumstationen nutzen.