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Mein erstes griechisches Theaterstück, eine Komödie.

Der Winzer Trygaios ist von den Kriegen zwischen Sparta und Athen angepisst, füttert mit seinen Exkrementen einen Mistkäfer zum Riesen, auf dem er zum Olymp fliegen kann, da er in einer Fabel gelesen hat, dass er mit diesem Tier eine Chance hat. Und so gelingt es auch: auf dem Rücken des Riesenmistkäfers gelangt er zum Olymp, aber dort sind keine Götter mehr, da sie der Krieg gestört hat und weiter in Richtung Himmel gezogen sind.

Nur Hermes bewacht noch die Schätze des Olymp und erzählt Trygaios, dass die Göttin des Krieges (Eirene) vom Krieg höchstpersönlich eingesperrt wurde, und der Krieg zeigt ihm anhand von Gemüse und Käse, wie er griechische Städte in einem Mörser zerstampft.

Mit dem Chor gelingt es Trygaios, drei Göttinnen (Eirene, Opora und Theoria - Frieden, Ernte und Fest) aus den Klauen des Krieges zu befreien, und er fliegt mit ihnen zurück auf die Erde.

Dort wird ein Opferfest gefeiert, und verschiedene Handwerker werden vorstellig. Ein Sensenschmied und ein Töpfer feiern Trygaios für seine Friedensbemühungen, verschiedene Kriegshandwerker sind nicht so glücklich. Der Winzer führt ihnen vor, wie nutzlos ihre Gegenstände im Frieden sind: die Büsche des Helmbuschbinders taugen nicht zum Staubwischen, die Helme des Helmschmieds nicht als Nachttopf. So ziehen sie ab.

Der Krieg ist besiegt, und Trygaios heiratet - trotz seines höheren Alters und dessen, dass er bereits zwei Töchter hat - die schöne Opora, die Göttin der Ernte.

Der Dreiakter ist neben dieser Kernhandlung sehr witzig und voll Anzüglichkeiten. Ich kann mir so richtig vorstellen, dass dies kein Theaterstück war, bei dem das Publikum ruhig zugesehen hat, sondern sehr lautstark reagiert hat. So wird es im zweiten Akt aufgerufen, dem Opfermahl beizuwohnen (ob da wirklich ein Lamm gegrillt wurde?), und nicht wenige Scherze sind schlichtweg Schenkelklopfer.

Online zu lesen hier:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-friede-6525/1