Es gab vor einigen Monaten eine Debatte in einer Magiergruppe in der ich aktiv war und dort kam das Thema Ego auf und wie damit nach dem Tod verfahren wird.

Ich legte halt auf, dass der Tod einen Scheidepunkt für Ego und Bewusstsein darstellt. Das Ego ist dazu da, dass das vom höheren Selbst ausgesandte Bewusstsein mit der Umwelt klarkommt. Eventuell spielt es bei der Übertragung der gemachten Erfahrungen auch eine Rolle.
Nach dem Tod gibt es für mich zwei Stufen. Gleich nach dem Tod kann es, wenn so gewollt, eine temporäre Zwischenstation für das Ego geben, welches zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Bewusstsein ausgestattet ist. In dieser Zeit ist man ein Geist, wie wir es kennen.
Dann sollte aber irgendwann der Zeitpunkt kommen an dem Ego und Bewusstsein "weiter" wollen und das bedeutet für mich, das Ego, welches ja in erster Linie dazu geschaffen war im Leben zurecht zu kommen, wird aufgelöst und das Bewusstsein zieht weiter.

Diese Ansicht, dass das Ego dann "stirbt" hat eine heftige Gegenreaktion ausgelöst in der ich mich schließlich geschlagen gab, dass ich mit dem "Sterben" des Egos wohl falsch läge.

Nun hat mich das immer wieder eingeholt, weil meine Ansicht dazu durchaus auf den spirituellen Erklärungsansatz passt.

Darum habe ich nach fast 3 Monaten das Ganze doch noch wieder hervorgeholt und möchte es jetzt anonymisiert hier teilen:
Erstes Argument war: Hat denn ein Geist kein Ego?

Was ist denn aber ein Geist? Im Falle eines Verstorbenen ist es entweder das Ego, was eben die benannte temporäre Übergangszeit hat oder aber es ist ein vom Bewusstsein losgelöstes Ego welches noch in der Auflösung steckt.

Ob das "ins Licht führen" dann die Trennung von Ego und Bewusstsein oder die Auflösung des Egos bedeute, vllt beides weiß ich nicht.


Zweites Argument: Alle Geistwesen haben ein Ego.

Ja, ach was, dort brauchen sie es ja auch...
Sie sind dort doch kein aktiver Teil eines Reinkarnationszyklus, sie sind dort eben gerade Geistwesen und sind demnach außerhalb des Mechanismus des Zyklusses in dieser Art wie sie sind



Drittes Argumente: Das mache keinen Sinn, weil selbst der biblische Gott mit Ego beschrieben wird.

Weil der biblische Gott auch so ein Vorzeige-Gott ist und überhaupt nicht vom Menschen verändert wurde in der Bedeutung...

Und wenn wir dann noch das Thema Tulpa einbringen ists damit eh vorbei.

Viertes Argument war das Horoskop. Hierbei kritisierten sie, wenn das Ego eh stirbt, mache es keinen Sinn es erst so ausgiebig auf den Eintritt vorzubereiten und es sich entwickeln zu lassen.

KURZSICHTIGKEIT!
Das Ego wird aufgelöst, aber die gesamten Erfahrungen und Erinnerungen wandern ins höhere Selbst, das ist Sinn der ganzen Angelegenheit!

Fünftes Argument, es gäbe ja so viele Richtungen, die den Willen stärken wollen was ja das Ego wäre...

Ego und Wille sind eins? Seit wann das? Also wenn eine spirituelle Ausrichtung das Ego bekräftigt läuft was falsch...(?)
Das hat mich echt gereizt, das jetzt nochmal klarzustellen.

Man muss ja nicht meine Ansichte dabei teilen und sicherlich ist meine Argumentation auch etwas lückenhaft, aber als ich damals akut überrannt wurde und mich nur noch geschlagen gab, fühlte sich das wie eine "falsche Erkenntnis" an und darum musste ich jetzt nochmal gegenhalten.

Am Anfang was das Ego dazu gedacht, dem höheren Selbst als Hilfe zu dienen, auf der materiellen Ebene klarzukommen. Doch der Eindruck, dass das Bewusstsein dieses Ego IST hat dazu gehört, dass dieses viel zu krass in den Vordergrund gerückt ist.

Das Ego ist ein temporärer Zustand innerhalb eines Lebens und es wurde nunmal vor dem Leben vom höheren Selbst erzeugt. Es ist Teil dessen, aber es ist erstmal "Etwas" um im Leben zu interargieren.
Unser Körper ist auch bloß eine starre Idee, die von unterbewussten Abläufen zusammengehalten wird (nachlesbar in Gespräche mit Seth)
Wir sind im ständigen Begriff der Erneuerung. Ich denke mal der Fakt, dass unser Körper sich so sehr zellular ständig erneuert, dass wir alle 7 Jahre quasi einen neuen Körper haben ist bekannt.

Das Ego hat nach dem physischem Tod eine gewisse Zeitspanne in der es noch "Sachen erledigen" kann, was das beendete Leben angeht. Dann zieht das Bewusstsein weiter und das Ego, also die Identifikation der Persönlichkeit, die ja eine "Maske" zur Interaktion war, die wird aufgelöst.

Also das Bewusstsein, das was wir im Kern sind, das bleibt und ist ewig, aber die Persönlichkeit, wo soll die nach dem Tod hin? (also aus dieser Betrachtung heraus, wenn man Himmel und Hölle ausblendet und selbst die sind eingebunden und nur temporäre Aufenthalte)

Wobei das nur die halbe Wahrheit ist. Auch diese Persönlichkeit hat einen Ewigkeitesanteil, da das höhere Selbst dessen Facetten und Erfahrungen in einem raum-zeitlich befreiten Bereich auch für immer und immer nachschauen kann.

So richtig "weg" ist nichts niemals.