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Sarin und Tabun auf der Donau

7 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zweiter Weltkrieg, Regensburg, Donau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Sarin und Tabun auf der Donau

05.07.2019 um 00:18
Regensburg-1945-Giftgas
Regensburg 1945. Foto: Stadt Regensburg/pnp.de

Alexander Kluge hat 2017 in der ZEIT einen Text über Giftgasverwendung veröffentlicht und auch einen Ausschnitt aus seinem Buch 30. April 1945 eingebaut, der mich mit offenem Mund dastehen lässt.
Nächtlich an der Donau fuhren im April 1945 Lastkraftwagen an Flusskähne heran, die im Uferdickicht versteckt lagen. Fässer wurden auf die Kähne geladen. Die Fässer waren unbeschriftet. Die Kapitäne der sechs Flussfahrzeuge legten noch in der Dunkelheit Kilometer für Kilometer auf der Donau zurück, flussaufwärts. Sie sorgten für Abstand zum Ostfeind.

Erst Jahre später erfuhren die Beteiligten, dass sie die Nervengase Tabun und Sarin dem Zugriff des Feindes auf dem Strom hatten entziehen sollen. Tagsüber sollten sie auf einem Nebenarm der Donau unter überhängenden Zweigen Schutz suchen.

– Äußerst gefährlich.
– Dies war eine der Wunderwaffen, von denen so viel gesprochen wurde. Das tückische Gas wirkt auf die Nerven und konnte binnen Sekunden Menschen töten.
– Wenn man eine Methode gewusst hätte, es wirksam zu versprü­hen.
– Wie man es versprühen sollte, war nicht klar. Eine Zeitlang hieß es, Flugzeuge sollten das Gas über London absprühen, sozusa­gen mit umgebauten Rasensprengern.
– Die wahrscheinlichste Kontamination entsteht bei einem Un­fall, wenn das Gas transportiert wird.
– Deshalb war ja das Herumtransportieren in der Nacht so gefährlich.
– Vom Führer so angeordnet. Noch immer empfand er ein gehei­mes Grauen bei der Erwähnung von Gas.
– Es war aber kein Gas im Sinne des Ersten Weltkriegs, sondern neues Teufelszeug.

https://www.zeit.de/kultur/film/2017-04/giftgas-100-jahre-toetungsmethode-alexander-kluge
In der Passauer Neuen Presse fand ich nun einen Artikel vom Mai dieses Jahres über das Buch April 1945. Das Kriegsende im Raum Regensburg von Rainer Ehm, Roman Smolorz und Konrad Zrenner, in dem der Hintergrund des Textes von Kluge beleuchtet wird:
Eine große Menge an Giftgas lagerte in der sogenannten Muna bei Schierling, 1937 von Reichsmarschall Hermann Göring für dessen Luftwaffe eingerichtet. Auch von schweren Unfällen und austretendem Giftgas berichten die Autoren. Doch offenbar fürchtete die Wehrmacht und ihr Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, dass weite Teile Bayerns verwüstet worden wären, hätte eine Bombe das Giftgas getroffen. Deshalb entschied Keitel, dass das Giftgas an die Donau transportiert und in Schiffen gelagert wurde.

Der Grund: Wenn die Schiffe gesunken wären, wäre das Giftgas unter Wasser unschädlich geworden.

https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/3323582_Wie-die-Donau-nach-dem-Zweiten-Weltkrieg-zum-Giftgas-Lager-wurde.html



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Fabs ehemaliges Mitglied

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Sarin und Tabun auf der Donau

05.07.2019 um 10:12
Und warum klappt dir da die Kinnlade runter?


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Sarin und Tabun auf der Donau

05.07.2019 um 10:21
@Fabs Weil's für mich eine neue Info ist, dass da Fässer voll mit Giftgas auf der Donau waren.


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Sarin und Tabun auf der Donau

22.09.2020 um 20:28
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb am 05.07.2019:Deshalb entschied Keitel, dass das Giftgas an die Donau transportiert und in Schiffen gelagert wurde.
Keitel und nicht Hitler?


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Sarin und Tabun auf der Donau

22.09.2020 um 22:18
Zitat von duvalduval schrieb:Keitel und nicht Hitler?
Schreibt Christian Eckl in der Passauer Neuen Presse. Ich habe das Zitat übernommen. Das Argument ist, dass die Wehrmacht die Gefahren reduzieren wollte. Ich wüsste jetzt nicht, warum ich die Aussage anzweifeln sollte.


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Sarin und Tabun auf der Donau

23.09.2020 um 19:58
@Narrenschiffer

muss nicht angezweifelt werden wunderte mich das Keitel sich darum gekümmert hat, da das in den Aufgabenbereich der Marine gefallen ist.


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Sarin und Tabun auf der Donau

27.09.2020 um 09:01
Interessanter Beitrag. Hitler fürchtete das Gas, da er seine Wirkungsweisen ja selbst im 1. WK als Meldegänger erlebt hat.

@duval
Ich nehme an, da Keitel ja als Chef des OKW in alle militärischen Entscheidungsprozess mit eingebunden war, das ihm der Führer auch die Aufgabe und die Verantwortung übertrug. Ich denke er hatte da auch das vollste Vertrauen des Führers.


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