dff8989471a839d2 Klee und TraklOriginal anzeigen (0,6 MB)
Bildschirmfoto. Quelle: archive.org

In Zeit-Echo. Kriegs-Tagebuch der Künstler (Bd. 1, Nr. 7, 1915) erschien auf zwei gegenüberliegenden Seiten das Gedicht Die Nacht von Georg Trakl und die Lithographie Der Tod für die Idee von Paul Klee. Klees Stilisierung des Todes ist weit entfernt von jeglicher Begeisterung für den Krieg. Trakls Gedicht stammt noch aus dem Jahr 1913, aber auch hier wieder die düstere Vorahnung.


c69be1f90dd4f33d Klee - Der Tod fr die Idee
Klee: Der Tod für die Idee. Quelle: europeana.eu


21d1bf062ef717e5 Trakl - NachtOriginal anzeigen (0,2 MB)
Die Nacht

Dich sing ich wilde Zerklüftung,
Im Nachtsturm
Aufgetürmtes Gebirge;
Ihr grauen Türme
Überfließend von höllischen Fratzen,
Feurigem Getier,
Rauhen Farnen, Fichten,
Kristallnen Blumen.
Unendliche Qual,
Daß du Gott erjagtest
Sanfter Geist,
Aufseufzend im Wassersturz,
In wogenden Föhren.

Golden lodern die Feuer
Der Völker rings.
Über schwärzliche Klippen
Stürzt todestrunken
Die erglühende Windsbraut,
Die blaue Woge
Des Gletschers
Und es dröhnt
Gewaltig die Glocke im Tal:
Flammen, Flüche
Und die dunklen
Spiele der Wollust,
Stürmt den Himmel
Ein versteinertes Haupt.