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Foto: Stan Wayman/Getty/The New Yorker

Jill Lepore legt in ihrem aktuellen Artikel im New Yorker dar, wie eine Firma um MIT-Größen Algorithmen entwickelte, um politische Handlungen im Hinblick auf Wählerreaktionen zu analysieren. Diese Firma, Simulmatics, wurde 1959 gegründet und unterstützte John F. Kennedy bei seiner Wahlkampagne.

In der Magazinrundschau des heutigen Perlentaucher wird ein Abschnitt so übersetzt:
Die moderne US-Politik begann mit einer Geheimwaffe. (Edward) Greenfield (dessen Beraterfirma Simulmatics 1956 für den Gouverneur von Illinois arbeitete, d. Red.) nannte es Projekt Macroscope. Er engagierte die Besten aus Harvard, Yale, Columbia, John Hopkins und dem MIT, viele ausgebildet in psychologischer Kriegsführung. Simulmatics Wahlprojekt von 1960 war eines der größten Forschungsprojekte in der Politologie überhaupt. Geleitet vom MIT-Politologen Ithiel de Sola Pool, sammelten Greenfields Leute Unmengen Daten aus Wahlergebnissen und Meinungsumfragen, die bis 1952 zurückgingen. Sie sortierten die Wähler in 480 Kategorien und bündelten sie in 52 Gruppen. Dann bauten sie eine 'Wahlverhalten-Maschine', eine Computersimulation der Wahl vom 1960, mit der sie Szenarien anhand einer endlos zusammensetzbaren virtuellen Bevölkerung durchspielen konnten. Man konnte die Maschine mit dem x-beliebigen Verhalten eines Kandidaten füttern und sie sagte die entsprechende Wählerreaktion voraus.
Die Suche nach Big Data begann also schon sehr früh in der Computergeschichte.