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I LOVE SUOMI 💙 🤍 🇫🇮

3.196 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Finnland, Suomi ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

I LOVE SUOMI 💙 🤍 🇫🇮

18.08.2022 um 09:58
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb:Eine Finnin ist Europameisterin im Stabhochsprung 🥳
Ja, genau! Well done Wilma Murto 🤘🤗 🇫🇮


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18.08.2022 um 10:43
Kolumne von Janne Saarikivi: Wenn wir die Welt nicht kontrollieren können, verkriechen wir uns, um unser Essen und unsere Muskeln zu kontrollieren.

Wenn Chaos herrscht, reagieren viele Menschen darauf, indem sie Gewichte stemmen und sich ökologisch ernähren, aber das ist nicht unbedingt das Klügste, meint Saarikivi.


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JANNE SAARIKIVI
Sprachwissenschaftler und Sachbuchautor
6:45


Die Updates in den sozialen Medien werden von zwei Themen beherrscht: was man essen und wie man sich bewegen soll.

Wenn eine Pandemie herrscht, ein Krieg oder eine Naturkatastrophe droht, dann scheint der Mensch sich umso mehr in seinen Körper zurückzuziehen. Man macht sich grüne Smoothies und stellt sie online: Jetzt fühle ich mich gut, wenn ich meinen Kaffee durch diese Smoothies ersetze. Man brutzelt Fleisch von einheimischen Tieren, und erzählt allen, wie gut und ökologisch das ist.

Man berichtet, um wie viele Sekunden man 42 Kilometer und 195 Meter die eigene Bestzeit übertroffen hat oder wieviel schneller man gelaufen ist als jemand anders.

Freude und Dankbarkeit für jeden Bissen und jede Sekunde - es ist wunderbar, auch wenn es weh tut!
Der Rest von uns muss wissen, wie viel wir wiegen und wie viel Gewicht wir heben können, das ist allgemeines Wissen.


Das Einzige, was noch fehlt, ist, die Ausscheidungen zum Hobby zu machen.


Nahrung in den Körper rein - Geschwindigkeit, Kraft und Leistung aus dem Körper raus. Rein und Raus sind die Richtungen des Lebens, und das Zentrum des Lebens ist der Körpermittelpunkt. Gleichzeitig läuft im Schweiß des richtig ernährten und durchtrainierten Menschen eine ohnmächtiger Schmerz über die Komplexität der Welt und eine Sehnsucht nach einem kleinen, beherrschbaren Raum den Körper runter.

Das Einzige, was noch fehlt, ist, die Ausscheidungen zum Hobby zu machen. Ich denke, auch das wird immer üblicher werden. Einen Vorgeschmack darauf haben wir bereits bekommen. In der Presse gibt es eine Vielzahl von Artikeln über Darmerkrankungen. Und als die Pandemie ausbrach, wuchs auch der Eifer, Toilettenpapier zu hamstern. Schaut nur, was die Menschen tun wollen, wenn die Not am größten ist!

Der Großteil meiner Freunde möchte Einfluss nehmen, mit dem was sie essen, trinken oder welchen Sport sie treiben. Der Verzehr von Gemüse, Vermeidung von Hühnereiern aus Käfighaltung und Flugreisen helfen einem bedrohten Geist inmitten des Chaos, aber werden sie die Welt verändern?

Manchmal kritisiert man in den sozialen Medien die Zurschaustellung des eigenen Richtigseins, das „Signalisieren des Gutseins". Doch bei den Bildern in den sozialen Medien vom Essen und Sport geht es viellicht gar nicht unbedingt um das Gutsein.

Ich denke, es geht um Ohnmacht und das Bedürfnis nach Kontrolle. Wir würden gerne große Dinge kontrollieren, aber alles, was wir kontrollieren können, ist unser eigenes kleines Leben, und davon auch nur sehr kleine Teile, wie z. B. unsere Social Media Feeds.

Die Probleme der Welt sind gewaltig und unsere Möglichkeiten, die Welt zu verändern, sind minimal. Wir haben das Wissen der Götter, aber das Potenzial des kleinen Mannes. Deshalb fühlt sich die Fokussierung auf die Bearbeitung des eigenen Lebens im Netz traurig an.

Im 19. Jahrhundert war es in Ordnung, die Birken in Savo zu verbrennen und den finnischen Wald zu zerstören. Der Holzfäller hatte das Glück, dass er nicht wusste, dass er Teil des globalen Zerstörungsprozesses war.

Heute weiß jeder, wie schief alles läuft: Klima und Natur, Krieg und Frieden, Reichtum und Armut. Aber Menschen, die sich auf ihre Konsumentscheidungen und die Reinheit ihres Lebensstils konzentrieren, verändern statt der Welt nur sich selbst.


Aus dem globalen Wissen heraus entsteht aus Irgendetwas keine globale Politik, sondern ein disziplinierter, einsamer Körper.


Das auf Alles gerichtete Wissen, und der Zwang sich ständig entscheiden zu müssen, verbiegt den Hedonismus des westlichen Individuums in eine Auferstehungsbewegung.

Dort, wo es früher köstliche Dinge zu essen gab, gibt es heute gesunde oder ungesunde oder ökologische und zu vermeidende Dinge zu essen. Wo es früher Reisemöglichkeiten gab, gibt es jetzt ein schlechtes Gewissen.

Gleichzeitig ist die Einsamkeit der Menschen deutlicher denn je. Aus dem global zugänglichen Wissen entsteht nicht aus Irgendetwas eine globale Politik, sondern ein disziplinierter, einsamer Körper.

Der eigene Bauchnabel ist die falsche Richtung der Sorge. Ob man es glauben mag oder nicht, auch dicke Fleischfresser können die Welt verändern, wenn die Richtung stimmt, nämlich hin zum anderen Menschen. Nur wenn wir mit ihnen zusammenarbeiten, haben wir Hoffnung. Einige Netz-Algorithmen sind immer noch Altäre der Ego-Kultur, aber ein wirklicher Wandel wird nur dort stattfinden, wo viele in dieselbe Richtung handeln.

Vielleicht gelangen von den wichtigsten Änderungen gar keine Bilder in’s Netz. Das ist auch nicht nötig, denn man muß jetzt den Fokus des Blickes nicht nur vom eigenen Bauchnabel, sondern auch vom eigenen PC wegbekommen, oder von dem Gerät, dass Du eben gerade benutzt.

Janne Saarikivi

Der Autor ist ein erschöpfter und arbeitsloser Professor
https://yle.fi/uutiset/3-12473315


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18.08.2022 um 19:03
@wagner

es ist Zeit für ein Be-Real-Foto ☝️ die Zeit läuft ab JETZT … 2 Minuten (sonst bist Du unauthentisch 😈)


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18.08.2022 um 19:08
😅


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vvv


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18.08.2022 um 19:20
... sehr authentisch 🐽 *nöf nöf*

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https://www.hs.fi/viivijawagner/

Bild 1) Ich habe eine Firma gegründet. Kommst Du zum Arbeiten? .... Wieviel Gehalt zahlst Du denn?
Bild 2) Hier der Arbeitsvertrag. Den brauchst du nicht zu lesen.
Bild 3) Unterschreibe nur schnell. .... Hier steht, dass ich einverstanden bin, eine Sklavin zu sein.


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18.08.2022 um 22:15
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Ich denke, es geht um Ohnmacht und das Bedürfnis nach Kontrolle. Wir würden gerne große Dinge kontrollieren, aber alles, was wir kontrollieren können, ist unser eigenes kleines Leben, und davon auch nur sehr kleine Teile, wie z. B. unsere Social Media Feeds.
Es geht um Ohnmacht und dem Bedürfnis nach Kontrolle. Indem ich wenigstens diesen kleinen Teil meines Lebens kontrolliere, bleibt mir die Illusion, dass nicht alles entgleitet.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Vielleicht gelangen von den wichtigsten Änderungen gar keine Bilder in’s Netz. Das ist auch nicht nötig, denn man muß jetzt den Fokus des Blickes nicht nur vom eigenen Bauchnabel, sondern auch vom eigenen PC wegbekommen, oder von dem Gerät, dass Du eben gerade benutzt.
Natürlich können auch im Netz grosse und gute Ideen entstehen, die sich dadurch auch viel schneller verbreiten. Das Problem ist, trägt niemand diese Ideen in die reale Welt, dann bleiben sie eben genau das ... nur Ideen.


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19.08.2022 um 14:46
Wirtschaft|Datensicherheit

Tiktok-App als Code entlarvt, der jede Bewegung des Nutzers verfolgt - Sicherheitsexperte empfiehlt Löschung der App

In die Tiktok-App für iOS wurde ein In-App-Browser integriert. Das Öffnen des Browsers über die App löst einen Code aus, der die Tastenanschläge und Klicks des Nutzers verfolgt.


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Tiktok ist eine superbeliebte Video-App aus China. FOTO: KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP


Alma Onali HS
14:26


Sicherheitsbefürworter warnen die Nutzer der Tiktok-App vor Sicherheitsproblemen mit dem In-App-Browser.

Das Problem bezieht sich speziell auf die iOS-App von Apple. Wenn eine Website über die Tiktok-App für iOS geöffnet wird, wird ein Tracking-Code heruntergeladen, mit dem alle Tastenanschläge eines Nutzers auf der Website überwacht werden können, einschließlich Passwörtern und Kreditkartendaten sowie einzelne Berührungen wie das Öffnen von Links. Es handelt sich also um eine Art Keystroke Recorder.

Dies bedeutet nicht automatisch, dass Tiktok diese Daten verwenden wird. Es ist jedoch gut für die Nutzer zu wissen, dass das Unternehmen die Möglichkeit hat, Daten zu sammeln.

Tiktok ist eine chinesische Video-App, die in der Vergangenheit wegen Sicherheitsproblemen und Verbindungen zur chinesischen Regierung in die Kritik geraten ist.


So fordert beispielsweise der Datenschutzexperte Harto Pönkä auf Twitter dazu auf, Tiktok von Arbeitstelefonen zu entfernen.


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Der In-App-Browser ist nicht in der Lage, die gesamte Telefonnutzung zu erfassen, sondern nur die Nutzung, die auf einen in der App geöffneten Link folgt.

Wenn also eine Anzeige in Tiktok erscheint, die zum Besuch einer bestimmten Seite auffordert, und man öffnet diese Seite über Tiktok, beginnt die Anwendung zu verfolgen, was der Nutzer tut.

Man kann sich vor diesem Programm schützen, indem man sicherstellt, dass Links in Anwendungen über einen sicheren Browser geöffnet werden, z. B. Chrome oder Safari. Normalerweise wird man von den Anwendungen gefragt, ob man den Link im Browser der betreffenden Anwendung oder vom eigenen Browser öffnen möchte.

Tiktok fragt jedoch nicht danach, sondern verwendet automatisch seine eigene, für die App entwickelte Anwendung.

"Es ist eine aktive Entscheidung des Unternehmens", sagt Felix Krause, ein Softwareforscher, der das interne Programm von Tiktok beobachtet hat, gegenüber Forbes.

Die Verwendung von vorgefertigten Browsern ist für Anwendungen einfacher und schneller als die Entwicklung eines eigenen In-App-Browsers, so Krause. Das deutet darauf hin, dass der App-Entwickler eine gewisse Motivation hatte, einen eigenen Browser zu entwickeln.


Tiktok hat nachdrücklich bestritten, dass es seine Nutzer über den Browser der App verfolgt. Tiktok bestätigt, dass es im Code Funktionen gibt, die dies ermöglichen, aber dass Tiktok sie nicht nutzt.

Auch Facebook, Facebook Messenger, Instagram, Snapchat, Amazon und Robinhood verwenden In-App-Browser.

Krause testete auch diese Anwendungen, aber Tiktok schien der Funktionalität der Nutzer am meisten zu folgen. Instagram und Facebook verfolgen jeden Klick, den ein Nutzer von der App aus auf die von ihm geöffneten Seiten macht. Diese Apps verfolgen auch, ob der Nutzer Text von den Websites markiert.

Meta, das Eigentümer von Facebook ist, erklärte gegenüber Forbes, dass In-App-Browser in der Branche üblich sind.
https://www.hs.fi/talous/art-2000009015280.html


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19.08.2022 um 19:24
@wagner
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:es ist Zeit für ein Be-Real-Foto ☝️ die Zeit läuft ab JETZT … 2 Minuten (sonst bist Du unauthentisch 😈)



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19.08.2022 um 19:32
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19.08.2022 um 19:39
.... die weibliche Seite in Dir macht Dich fertig ... so wie Du sie vom Profilbild anschaust 😎 😁
Aber ok, ich geb' Dir 'nen Altersbonus, und damit hast Du die Challenge bestanden, und bist heute auch authentisch 😁 😅


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20.08.2022 um 13:39
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Der Zoologieprofessor Jost Borcherding untersucht, ob in einer Pfütze im ausgetrockneten Flussbett des Rheins Leben existiert. Bis auf ein paar Krebse haben Vögel alles gefressen. FOTO: SEBASTIAN WOLF



Das stille Massensterben der Muscheln

Der Rhein ist der längste Fluss und die wichtigste Binnenwasserstraße Deutschlands, und das ganze Land beobachtet mit Schrecken wie er austrocknet. Schnelle Hilfe gegen die Dürre ist nicht in Aussicht.


Hanna Mahlamäki HS
2:00 | Aktualisiert 9:34


Rees/Düsseldorf

Muscheln knistern unter den Füßen in einem Flussbett. Der Boden ist rissig von der Dürre, und riecht nach Fäulnis, nach Tod.

Wir befinden uns im Nordwesten Deutschlands, nahe der niederländischen Grenze, am Niederrhein, in Rees. Im Juli und August war die Wasserlinie rasch um mehrere Meter zurückgegangen, und die Muscheln sind auf dem Trockenen gestrandet. Sie sind überall. Viele von ihnen sind nicht geöffnet.

"Das sind lebende Tiere, aber sie werden bald sterben", sagt Jost Borcherding, nimmt eine Handvoll Muscheln in die Hand und wirft sie zurück ins Wasser.

Borcherding ist Professor für Zoologie an der Universität Köln und arbeitet in einer Forschungsstation am Rheinufer. Er hat den Rhein noch nie so ausgetrocknet gesehen wie jetzt.

Ein Nebenfluss, der sonst neben der Forschungsstation fließt, ist zum ersten Mal seit Jahrzehnten vollständig ausgetrocknet. Jetzt ist der feuchte Grund einer der wenigen Orte, an denen man noch grüne Wildpflanzen sehen kann. Aber so sollte es nicht sein - das Wasser sollte sich meterhoch über ihnen befinden.


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Das Flussbett, das schnell unter Wasser zum Vorschein kommt, ist voll von Asiatischen Körbchenmuscheln, die auf dem Trockenen sterben. FOTO: SEBASTIAN WOLF



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Ein Nebenarm des Rheins, der normalerweise im Frühjahr die Autobahn überschwemmt, ist innerhalb weniger Wochen vollständig ausgetrocknet. FOTO: SEBASTIAN WOLF



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Zoologieprofessor Jost Borcherding füttert in der Forschungsstation vier Wochen alte Quappen mit Insekten. Forscher haben entdeckt, dass gefährdete Quappen von einigen invasiven Arten profitieren. FOTO: SEBASTIAN WOLF


Das Ausbaggern der Rheinufer und die Umwandlung des Flusses in einen Frachtkanal begannen vor etwa zweihundert Jahren. Wie die Elbe, die Donau und andere große Flüsse in Mitteleuropa hat sie eine immense Bedeutung als Güterverkehrsweg.

Der Fluss ist Deutschlands längste und wichtigste Wasserstraße, auf der Lastkähne Güter transportieren: Kohle, Flüssigerdgas, Autos und vieles mehr.

An manchen Stellen hat der Rhein kaum noch mehr als einen Meter Wasser unter den Frachtschiffen. Deshalb transportieren sie weniger Ladung, und die Fabriken und Kraftwerke erhalten ihre Rohstoffe langsamer als sie diese benötigen.

Der Kapitän jedes einzelnen Kahns ist für sein Schiff verantwortlich und entscheidet, wie viel Ladung er an Bord nehmen will. Die Entwicklung der Wasserstände wird täglich genau überwacht.

In der Düsseldorfer Innenstadt können die Sportboote ihre Liegeplätze, die abseits der Hauptwasserstraße liegen, nicht mehr in die Mündung verlassen. Einige der Boote liegen auf dem Grund, und ragen mit ihrem Bug in die Luft.

Aus der Ferne sieht es so aus, als gäbe es neben der Düsseldorfer Strandpromenade einen großen Sandstrand. Aber es ist ein gelb-brauner verbrannter Rasen.


Das Gießen von Rasen und Gärten ist in Teilen Deutschlands schon länger nicht mehr üblich. In einigen Gemeinden wurde die Entnahme von Bewässerungswasser aus dem Rhein für den Anbau ausdrücklich verboten und mit Geldstrafen von bis zu 50 000 Euro belegt.

"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Chemie- oder Stahlwerke schließen, Mineralöle und Baustoffe ihren Bestimmungsort nicht mehr erreichen und große und schwere Transporte nicht mehr abgewickelt werden können", sagte Holger Lösch, Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, am Dienstag in einer Erklärung.

Er sagte, die Unternehmen würden sich "auf das Schlimmste vorbereiten". Angesichts der überdurchschnittlich hohen Inflation und der Energiekrise ist die Lage schwierig.

Die Wasserknappheit des Flusses wirft weitere Probleme auf. Die Polizei hat vor Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gewarnt, die unter dem Wasser freigelegt werden könnten, wenn sich die Küstenlinie weiter entfernt.

Der Sprecher der Düsseldorfer Wasserschutzpolizei, Stefan Loss, sagt, dass bisher nur zwei Bomben in dem Gebiet gefunden wurden. Während der letzten Dürre, im Jahr 2018, wurden noch viel mehr eingesammelt.


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Der Flusspolizist Stefan Loß sagt, dass die Polizei ihre Aufgaben auf dem Fluss immer noch bewältigen kann, auch wenn die für die Boote erforderliche Wassertiefe immer geringer wird. FOTO: SEBASTIAN WOLF


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Ein Autotransporter transportierte am Mittwoch neue Mercedes-Transporter aus dem Norden nach Düsseldorf.
FOTO: SEBASTIAN WOLF


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Sven Gottschlicht nimmt Touristen mit auf eine Besichtigungstour. Unter dem Schiff befinden sich weniger als anderthalb Meter Wasser.
FOTO: SEBASTIAN WOLF


Sightseein-Schiffe waren letzte Woche noch vor Düsseldorf unterwegs. In vielen Gebieten mussten die bei Touristen beliebten Rheinschifffahrten bereits abgesagt werden.

Sven Gottschlicht, der Kapitän der Rheinpoesie, schaut auf den Pegelmesser in seinem Cockpit, der ihm anzeigt, dass das Wasser anderthalb Meter hoch steht. Es besteht noch keine Gefahr.

Die Kahnkapitäne rufen sich über Funk Nachrichten zu. Manchmal beschimpfen die Kapitäne ihre Kollegen. Jemand fährt zu dicht oder mit hoher Geschwindigkeit vorbei.

"Jeder Kapitän will der König seiner Route sein", sagt Gottschlicht.

Als ehemaliger Frachtschiffkapitän ist er sauer, dass sich jetzt alle um den Frachtverkehr sorgen. Jahrelang seien die Bedingungen für den Güterverkehr auf dem Rhein nicht berücksichtigt und nicht gewürdigt worden, sagt er. Lastkähne gelten als Verschandelung der Landschaft.

"Ein Lastkahn kann die gleiche Menge an Fracht transportieren wie 200 Lastkraftwagen. Für diese Menge an Gütern ist auf den Autobahnen und Schienen kein Platz.

Gottschlicht zufolge macht sich der dramatische Rückgang der Fracht nicht bemerkbar, da es immer noch so viele Schiffe wie früher gibt.

Es wäre gut für die Industrie, wenn es mehr Schiffe gäbe, die kleinere Ladungen transportieren könnten, aber es gibt nirgendwo ein Lager mit Hunderten von ungenutzten Schiffen. Und es gäbe auch nicht genug Kapitäne.


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Wegen des niedrigen Wasserstandes fahren die Schiffe auf dem Rhein mit weniger als voller Ladung. Das Gras am Ufer ist in der Sonne gelbbraun verbrannt. FOTO: SEBASTIAN WOLF

Auf Regen hatte man diese Woche gehofft. Aber der Regen ist hilft eigentlich überhaupt nicht, sagt Professor Borcherding.


Der Anfang des Rheins ist in der Schweiz
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Der rasche Rückgang des Rheinwasserspiegels in diesem Sommer ist darauf zurückzuführen, dass es bereits zu viele trockene Jahre gegeben hat.

Das Grundwasser fließt unterirdisch zum Fluss, erklärt Borcherding. Dies ist für die Wasserversorgung des Flusses von entscheidender Bedeutung. Wenn der Grundwasserspiegel über einen längeren Zeitraum zu niedrig ist, wird der Fluss nicht durch unterirdische Strömungen aufgefüllt.

Der Sommer 2018 war in Deutschland außergewöhnlich trocken und das Grundwasser hatte sich noch nicht erholt. Deshalb ist der Boden auch tiefer unter der Oberfläche noch so trocken, dass das Regenwasser nicht aufgenommen wird. Das Regenwasser wird entlang der trockenen Bodenoberfläche in den Fluss gespült und trägt nicht zur Trockenheit des Bodens bei.

Ein ähnlicher Grundwasserrückgang wie der jetzige ereignete sich im Jahr 2003, der laut Borcherding erst 2017 behoben wurde. Im Jahr darauf trocknete der Boden erneut aus.

"Wenn die starken Regenfälle über einen längeren Zeitraum verteilt wären, würde das helfen. Aber wenn es schnell geht, ist es tödlich, im wahrsten Sinne des Wortes".

Im vergangenen Jahr starben bei Überschwemmungen an den Nebenflüssen des Rheins mehr als 180 Menschen und fast 800 wurden verletzt. Das schnell fließende Regenwasser konnte in den ausgetrockneten Böden nicht gespeichert werden, sondern stürzte in engen Tälern die Ufer der Nebenflüsse hinunter, stieg schnell zu den Dörfern auf und zerstörte alles, was ihm im Weg stand.

Bislang stammt etwa die Hälfte des Rheinwassers aus den Gletschern der Schweizer Alpen. Das Abschmelzen der Gletscher im Zuge der Klimaerwärmung ist eine weitere wichtige Ursache für die Notlage des Rheins.



Dürre, Überschwemmungen, globale Erwärmung.


Was jetzt passiert, ist genau das, wovor wir Wissenschaftler seit Jahrzehnten gewarnt haben, sagt Borcherding.

Er ist enttäuscht. Er ist der Meinung, dass die Wissenschaft versagt hat, weil sie es nicht geschafft hat, rechtzeitig einen Wandel herbeizuführen.

Für Borcherding hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mehr erreicht als die Wissenschaftler: Menschen auf der Straße, Druck auf die Politik und schließlich ein Vorstoß für einen grünen Übergang. Fridays for Future ist auch in Deutschland eine sehr sichtbare Bewegung. Der eigentliche Anstoß kam jedoch von anderer Seite.

"Ich sollte das nicht laut sagen, aber diesem verrückten Ivan an eurer Grenze sollte man fast dankbar sein für den Tritt in den Hintern, den er den Deutschen verpasst hat."

Was Borcherding meint, ist natürlich, dass Deutschland wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine jetzt seinen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen beschleunigt. Die Abhängigkeit Deutschlands von russischer fossiler Energie ist einfach so groß, dass sie nicht mit einem Schlag beendet werden kann.

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15.8.2022 HANNA MAHLAMÄKI / HS QUELLE: SENTINELHUB



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Der Zoologieprofessor Jost Borcherding sagt, dass der Rhein mit einem drastischen Artenverlust konfrontiert ist. FOTO: SEBASTIAN WOLF



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Das Wasser hat sich in den letzten Wochen meterweise von den Rheinufern zurückgezogen, und das Flussbett ist durch die Trockenheit rissig geworden. FOTO: SEBASTIAN WOLF


Deutschland kauft weiterhin Gas aus Russland, aber die Preise sind teurer geworden. Am Donnerstag kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz an, dass die Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt werden soll. Die Regierung will die Existenzschwierigkeiten der Menschen lindern.

Borcherding und viele andere Kritiker halten dies für den falschen Weg. Gas sollte zum vollen Marktpreis in Rechnung gestellt werden.

"Das Gas ist immer noch zu billig. Solange die Leute, die mit Gas heizen, in den Ferien in den Süden fliegen und im Winter lüften, wird es zu billig sein."

Borcherding untersucht die invasiven Arten des Rheins und den Wandel des Ökosystems. Die Fortpflanzung vieler Fischarten ist durch das Ersetzen der überschwemmten Wiesen durch hohe Dämme bedroht.

So war zum Beispiel das Wasser, das im Frühjahr in den Wiesen aufstieg, ein wichtiger Brutplatz für Quappen. Jetzt ist der Fisch bedroht.

Als die Kiesindustrie das Land abgrub und das Niveau den Wiesen sank, stieg die Zahl der Fischarten pro Quadratmeter schnell von einer auf 300, sagt er.

Ein Teil des menschlichen Schadens kann also behoben werden. Es gab jedoch Beschwerden gegen den Abriss der Dämme mit dem Argument des Schutzes traditioneller Landschaften. Entscheidungen werden nicht auf der Grundlage der Natur getroffen.

Jetzt plant Deutschland die Vertiefung des Rheins, um Platz für Frachtschiffe zu schaffen.

"Das wäre reiner Wahnsinn. Sie wird diese Zerstörung beschleunigen. Die Natur sollte nicht von der Wirtschaft geformt werden, sondern die Wirtschaft sollte sich der Natur anpassen", wettert der Professor.

Bei den Muscheln, die am Strand langsam absterben, handelt es sich um eine gebietsfremde Art, die asiatische Körbchenmuschel, die in den 1990er Jahren in den Rhein gelangte. Sie verbreitete sich zunächst in den Vereinigten Staaten, und dann über Portugal in Europa.

Obwohl sich die asiatischen Körbchenmuscheln zunächst an den Rhein angepasst haben, geht es ihnen auch nicht gut, wenn Wasser da ist. Wenn sich das Wasser erwärmt, verlieren sie im Laufe ihres Lebens 80 % ihres Gewichts", sagt Borcherding. In warmem Wasser verbrauchen sie mehr Energie als sie bekommen können.

Der Zustand des Ökosystems Rhein und die Trockenheit sind desolat. Gibt es noch Hoffnung?

"Es ist falsch zu fragen, ob es Hoffnung gibt. Es gibt immer Hoffnung. Aber gibt es kurzfristig Hoffnung? Nein."

Borcherding sagt, dass die Flut invasiver Arten, die steigenden Kohlenstoffemissionen und die globale Erwärmung aufgehalten werden müssen. Es hat jedoch keinen Sinn, kurzfristig eine Trendwende zu erwarten. Vielleicht in hundert oder zweihundert Jahren.

"Ich denke an meine eigene Tochter, die 22 Jahre alt ist. Sie wird hier noch 80 Jahre leben. Was für eine Zukunft wartet auf sie? Schrecklich. Jetzt können wir nur die Spitze des Eisbergs sehen."

Laut Borcherding wird der Rhein nicht sterben, aber er wird sich drastisch verändern. Es werden sehr schwierige Zeiten auf uns zukommen. Die Zahl der Arten wird zurückgehen, und vielleicht werden sich schließlich nur noch einjährige Fischarten an den Fluss anpassen.

Der Professor sagt, er sei ein großer Fan der Jurassic Park-Filme. Im ersten Film sagt Jeff Goldblum am Ende: "Die Natur wird ihren Weg finden".

"So ist es. Wir Menschen verschwinden. Aber die Natur wird ihren Weg finden."
https://www.hs.fi/ulkomaat/art-2000008990705.html


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20.08.2022 um 21:41
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:An manchen Stellen hat der Rhein kaum noch mehr als einen Meter Wasser unter den Frachtschiffen. Deshalb transportieren sie weniger Ladung, und die Fabriken und Kraftwerke erhalten ihre Rohstoffe langsamer als sie diese benötigen.
Interessanter Aspekt, den man so gar nicht auf dem Schirm hat.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Was Borcherding meint, ist natürlich, dass Deutschland wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine jetzt seinen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen beschleunigt. Die Abhängigkeit Deutschlands von russischer fossiler Energie ist einfach so groß, dass sie nicht mit einem Schlag beendet werden kann.
Gemessen an den Stimmen, die eine Öffnung von North Stream 2 fordern, rückt ein Ausstieg Deutschlands aus den fossilen Brennstoffen und damit aus der Abhängigkeit von Russland wohl eher in weite Ferne.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:"So ist es. Wir Menschen verschwinden. Aber die Natur wird ihren Weg finden."
Der Mensch ist erstaunlich anpassungsfähig und wer weiss, vielleicht wird das "Leben" unter einer Kuppel irgendwann doch Realität.


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20.08.2022 um 22:19
»Ich glaube, dass diese Dinge zu meinem Privatleben zählen. Und ich werde sie nicht im Detail kommentieren.«
Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/sanna-marin-neues-partyvideo-aufgetaucht-premierministerin-aeussert-sich-zu-clubabend-a-491ba2ef-9f8a-4fe3-97c5-f6d3f1443586?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ


Damit ist prinzipiell schon alles gesagt.

Hinzuzufügen wäre evtl. noch zu dem `Vorwurf´ ...
Hintergrund ist, dass Marin während der Feier Alkohol trank, nach Angaben der Regierung aber an dem fraglichen Tag keine Vertretung hatte. Sie war kurz zuvor wegen eines Termins vorzeitig aus dem Urlaub zurückgekehrt.
Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/sanna-marin-neues-partyvideo-aufgetaucht-premierministerin-aeussert-sich-zu-clubabend-a-491ba2ef-9f8a-4fe3-97c5-f6d3f1443586?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ

... ihr Statement, was ich persönlich übrigens sehr sehr nice finde ...
Unsere Armee und unsere Grenzbehörden sind so kompetent, dass sie wissen, ob sich Vertreter einer fremden Macht an der finnischen Grenze versammeln. Unser Land ist nicht in einem so schwachen Zustand, dass wir nicht im Voraus wissen würden, ob sich jemand der finnischen Grenze nähert
Quelle: https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/sanna-marin-neues-partyvideo-hier-tanzt-die-finnen-chefin-mit-einem-popstar-81055292.bild.html


... und damit machen wir einfach einen gepflegten Haken an die ganze Geschichte 😉


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21.08.2022 um 11:58
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb:Tolle Idee 💡 Gefällt mir
Ja, mir auch 🇺🇦 Und ich finde die Haltung beeindruckend, dass auf Einkünfte verzichtet wird, um wichtigeren Werten Vorrang zu geben.


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