Warum gibt es Prostitution?

Ich hab mir einige Dokus über Prostitution angeschaut. Der schlimmste war der über einen Stadtteil in Banglesch. Ich frage mich, warum wird die Prostition so selbstverständlich aktzeptiert? Die Männer tauchen in diesen Dokus nie auf. Wie ein Virus den wir nun mal haben. Wie Ausserirdische die unkontrolliert zwischen uns leben. Auch bei deutschen Dokus vom Kiez, wird nie hinterfragt wer die Freier sind. Woher kommt diese globale ewige Akteptanz das als selbstverständlich zu akzeptieren?

@Biosuppe
Ich denke, dass sich Freier nicht so einfach vor die Kamera zerren lassen. Ist doch ein wenig belastet, die Thematik. Ist bei den Prostituierten wahrscheinlich auch problematisch, sich zu outen.
Ich glaube nicht, dass Prostitution akzeptiert wird. Gesetzlich vielleicht, aber moralisch? Ehr nicht.

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Biosuppe schrieb:Warum gibt es Prostitution?

Weil es einen Markt dafür gibt. Das Gleiche gilt für Massentierhaltung, Niedriglohnsektor / Ausbeutung u. ä. m.. Wo eine Nachfrage ist, da ist auch Angebot, bzw. wird es geschaffen.

LG Mina

Weil es auch in Vorzeiten das Überleben eines Individuums sichern dürfte, sich anzubieten, ist nicht umsonst das aelteste Gewerbe der Welt. Natuerlich sind beide Geschlechter darin involviert.

Biosuppe schrieb:Woher kommt diese globale ewige Akteptanz das als selbstverständlich zu akzeptieren?

Solange die Frauen nicht dazu gezwungen werden, wo ist das Problem?
Und mit zwingen meine ich nicht das sie das Geld brauchen und deshalb gezwungen sind diesen Job zu machen.

Biosuppe schrieb:Ich frage mich, warum wird die Prostition so selbstverständlich aktzeptiert?

Weil es sie schon immer gab. Das sitzt fest in den Köpfen der Menschen. Das älteste Gewerbe der Welt eben. Und es gibt sie überall. Man wächst quasi damit auf.

Ein anderer Punkt: in einer Doku hat eine Prostituierte gesagt, die Männer müssen ja "Druck" ablassen. Wenn es keine Prostituierte gäbe, käme es vermutlich zu viel mehr Vergewaltigungen. Keine Ahnung, an an der These etwas dran ist.

Warum gibt es Prostitution?

Der eine Punkt ist offensichtlich die Nachfrage dafür, denn ohne die gäbe es das Gewerbe längst nicht mehr.
Eine Ausbildung ist hierfür auch nicht nötig, was wohl auch eine gewisse Rolle spielen dürfte.

Ansonsten kann man unausgebildet ja nur noch in die Politik gehen... ;)

MettMax schrieb:Eine Ausbildung ist hierfür auch nicht nötig, was wohl auch eine gewisse Rolle spielen dürfte.

Vor allem für junge Frauen dürfte es auch das schnell verdiente Geld sein. Da kann die Ausbildung nicht so mithalten.

Biosuppe schrieb:Ich frage mich, warum wird die Prostition so selbstverständlich aktzeptiert?

Es besteht eben eine große Nachfrage, es ist legal und es wird keine Frau dazu gezwungen. Und Frauen können viel Geld damit verdienen.

Aniara schrieb:und es wird keine Frau dazu gezwungen. Und Frauen können viel Geld damit verdienen.

Ich fürchte, da ist weder das eine noch das andere ganz richtig.
Was verstehst du unter gezwungen? Ich glaube es gibt nur in Ausnahmefällen Prostituierte, die sich den Job aus nüchterner Kalkulation ausgesucht haben. Meist steckt doch irgend eine krumme Geschichte in der Biografie dahinter. Oder soziale Not. Es sind nicht von ungefähr meistens Frauen aus den ärmeren Regionen Osteuropas, die diesen "Job" machen.
Geld lässt sich viel machen, das stimmt sicherlich. Nur wo landet es? Bei den Frauen? Doch ehr bei den Bordellbetreibern, Zuhältern und Schleppern. Ein Teil wahrscheinlich auch bei den Familien in der Heimat der Mädchen. Die denken dort vielleicht, dass die Frauen im reichen Deutschland gut verdienen in irgend einem Gastronomieberuf.... Vielleicht machen sie sich das auch vor. Die Prostituierten werden sicherlich nicht reich von dieser unerträglichen "Arbeit".

ElvisP schrieb:Ein anderer Punkt: in einer Doku hat eine Prostituierte gesagt, die Männer müssen ja "Druck" ablassen. Wenn es keine Prostituierte gäbe, käme es vermutlich zu viel mehr Vergewaltigungen. Keine Ahnung, an an der These etwas dran ist.

@ElvisP
Ich glaube eher dass die Motivation in den Puff zu gehen mit sem Wunsch nach schnellem Sex zu tun hat, während es bei einer Vergewaltigung wohl eher darum geht, Macht auszuüben, die der Mann sonst nicht hat.

Aniara schrieb:besteht eben eine große Nachfrage, es ist legal und es wird keine Frau dazu gezwungen.

Das wird nicht stimmen.
Es mag sie ja geben, das selbstbestimmte Escort Girl, das den eigenen Luxusstandard aufpeppen will.
Überwiegend sind es aber junge Mädchen aus Osteuropa, die ganz sicher nicht schon immer den Wunsch hatten, hier in Deutschland, dem Billigpuff Europas, für Kleingeld anschaffen zu gehen. Wie die rekrutiert werden, ist bekannt und selbstverständlich Zwang.

https://amp.dw.com/de/sex-aus-armut-zwangsprostitution-in-europa/av-56801911 (Archiv-Version vom 15.05.2022)

Nur mal zum Reinlesen dazu.

Und wenn man damit als Frau schnell reich werden kann: Wo sind sie alle, die reich gewordenen Ex Prostituierten, die es sich nach ein paar Jahren Bunga Bunga in der Upper Class gut gehen lassen? Oder stehen die nicht doch fast alle immer noch an einem Straßenrand, mit zunehmendem Alter noch billiger, weil sie ja gar nicht abgesichert waren und das meiste an ein paar kräftig gebaute Herren abgeben mussten?

Palfrader schrieb:Meist steckt doch irgend eine krumme Geschichte in der Biografie dahinter. Oder soziale Not.

Eine krumme Geschichte im Sinne von "das Leben nicht auf die Reihe bekommen"? Möglich.
Ich behaupte mal, das wenig gut ausgebildete Damen auf dem Straßenstrich oder in den Laufhäusern zu finden sind.

Keine oder eine schlechte (Aus)Bildung und ein minderer Lebenstandard sind häufig miteinander verbunden.
Insofern ist soziale Not auch ein wesentliches Kriterium bei der "Berufswahl".
Osteuropäische Frauen, die von einem besseren Leben in Deutschland träumen, aber keine brauchbare Qualifikation besitzen, müssten sich doch fragen wie das funktionieren soll. In einem Land wo man oft noch nicht einmal die Sprache rudimentär beherrscht?
Warum machen sie sich also auf den Weg?

MettMax schrieb:Eine krumme Geschichte im Sinne von "das Leben nicht auf die Reihe bekommen"?

Ja, so ähnlich. Ich gehe davon aus, dass diese jungen Frauen aus Osteuropa schon benachteiligt ins Leben starten. In zerrüttete Familien hineingeboren werden, wo sich keiner dafür interessiert, was die Zukunft für die Kinder bringt. Wahrscheinlich wird man so leichte Beute für Menschenhändler, die irgendwas versprechen. Auch dann, wenn man selbst im hintersten Karpatendorf googlen kann, was einem passieren kann.

Allerdings, es gibt auch deutsche Studentinnen, aus scheinbar guten Familien, die so ihr Studium mitfinanzieren (hab sowas mal in meinem entfernten Umfeld mitbekommen). Ich weiss nicht, was da konkret dahinter steckt. Allerdings gehe ich davon aus, dass sie es freiwillig macht.
Die Regel ist das sicher nicht und man trifft sie nicht in einem schmuddeligen Laufhaus, sondern muss sie über einen teuren Escort-Service buchen.

MettMax schrieb:Ansonsten kann man unausgebildet ja nur noch in die Politik gehen... ;)

*lol*

Palfrader schrieb:Auch dann, wenn man selbst im hintersten Karpatendorf googlen kann, was einem passieren kann.

Da ist durchaus was wahres dran. Scheint zwar nicht der aktuellste Artikel zu sein, aber verschlechtert dürfte sich dort die Netzabdeckung wohl nicht haben.

Vor Jahren noch belächelt, sind unsere EU Nachbarn Ungarn und Rumänien mit großen Schritten an Deutschland vorbei gezogen. Während Rumänien in der LTE Netzabdeckung einen respektabelen fünften Platz einnimmt, steht Ungarn auf dem Siegertreppchen sogar auf Platz zwei und konkurriert damit unmittelbar mit den Niederlande.

Quelle: https://finafix.com/lte-netzabdeckung-vergleich/

Warum gibt es Prostitution?

Weil alles auf dieser Welt käuflich ist, warum sollte es mit Sex anders sein?

Große Teile dieses Threads inklusive EP sind eine unerträgliche Beleidigung eines in Deutschland legalen Berufs. Ich finde nicht dass dieser Thread in Einklang mit den Allmy-Forenregeln ist, die menschenverachtende Rede verbieten. Dieser Regelverstoß ist eindeutig damit gegeben, dass hier Freier*innen oder Sexarbeiter*innen (es wird nicht so genau klar wer gemeint ist, ist aber auch vollkommen egal) entmenschlicht werden, indem sie mit "Aliens" oder, noch schlimmer, mit einem "Virus" gleichgesetzt werden. Das geht deutlich über freie Meinungsäußerung hinaus, sondern ist schon vielmehr Hate Speech. Schade, dass das in einem Forum, das sonst sehr (und zu Recht) auf die Einhaltung von Regeln bedacht ist, einfach so stehen bleiben kann. Auch das sagt etwas aus über die stark stigmatisierte Position von Sexworkern in dieser Gesellschaft aus.

An die im Thread, die auf unsachliche Weise aburteilen, sich lustig machen oder auch das Wort "Arbeit" in diesem Kontext in Anführungszeichen setzen. Ja, Sexarbeit ist Arbeit. Das müssen vom Hurenstigma Betroffene immer wieder betonen - und auf die solltet ihr hören, denn die kennen sich aus, mit dem was sie tun.
Man muss die Prostitution nicht gut finden, aber besser sollte man sich eingehend informieren, bevor man moralinsaure und zugleich sehr naive Urteile fällt. Einige Beiträge hier zeigen große Unkenntnis.
Die Sexarbeit ist ein heterogenes Feld, in dem von der oft sehr prekären Arbeit auf dem Straßenstrich bis hin zum Luxusescort die ganze Bandbreite an Arbeitsituationen vertreten ist. Es gibt Sexarbeiter*innen die den Beruf lieben und solche, die ihn hassen. Die meisten davon liegen irgendwo dazwischen, sie haben wie jeder andere Mensch, der einem Beruf nachgeht, bessere und schlechtere Zeiten.

ayAshi schrieb:Biosuppe schrieb:
Woher kommt diese globale ewige Akteptanz das als selbstverständlich zu akzeptieren?

Solange die Frauen nicht dazu gezwungen werden, wo ist das Problem?
Und mit zwingen meine ich nicht das sie das Geld brauchen und deshalb gezwungen sind diesen Job zu machen.

Word.

equinoxx schrieb:Einige Beiträge hier zeigen große Unkenntnis.

Und Du bist jetzt der Spitzenreiter! Glückwunsch! :D :D :D

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, geht es mir um eine Diskussion über die Männer.

Die allermeisten Frauen prostituieren sich nicht freiwillig. Wir wollen hier nicht über NobelEscort reden.

Sondern über die vielen vielen jungen Frauen die aus verschiedensten Gründen das unfreiwillig mit sich ergehen lassen.

Das ist allen Männern bekannt. Das ist der gesamten Bevölkerung bekannt.

Warum wird es gesellschaftlich aktzeptiert das Männer Ihre Moral ausschalten dürfen?

Biosuppe schrieb:Die allermeisten Frauen prostituieren sich nicht freiwillig. Wir wollen hier nicht über NobelEscort reden.

Hast Du belastbare Zahlen zum Verhältnis Zwangsprostituion (die natürlich absolut verwerflich ist) und freiwillige Sexarbeit, die Deine Behauptung belegen? Bitte verlinken.
Und ich rede hier nicht von wirtschaftlichen Zwängen.

Wieviel Prozent der Prostituierten sind wirtschaftlich unabhängig? Sie mach das weil Sie Geld bekommen. Weil Sie abhängig sind von den Einahmen. Warum sonst?

Biosuppe schrieb:Sie mach das weil Sie Geld bekommen. Weil Sie abhängig sind von den Einahmen. Warum sonst?

Das trifft auf sehr viele Arbeitssituationen zu, oder? ;)