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Eine Botschaft auf Enceladus?

43 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Botschaft, Enceladus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Mahananda Diskussionsleiter
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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 21:43
@smokingun:
Zitat von smokingunsmokingun schrieb:Ja und? was soll dass heissen ausserirdische werfen eine Botschaft in einen Schlot oder was?
Nicht ganz. Außerirdische laden einen Haufen radioaktives Material ab und warten ab, bis die Stelle aufgeschmolzen ist. Dann werfen sie die Botschaft hinterher. Der ganze Rest stellt sich mit der Zeit von selbst ein.
Zitat von smokingunsmokingun schrieb:Ausserdem wann waren die nach deiner Meinung dort?
Das hatte ich weiter oben schon mal geschrieben:

Wenn man nun unterstellt, dass der Zeitraum der Erstarrung der Smooth Plains kurz nach dem Einsetzen der Wärmeentwicklung am Südpol erfolgte, nachdem sich die Rotationsachse stabilisierte und somit der Wärmefluss auf die Südpolregion konzentrierte (Einpegelung infolge Unwuchteffekt des entstandenen Diapirs), dann lässt sich der Zeitpunkt der Deponierung auf etwa 200 Millionen Jahre vor der Gegenwart abschätzen.
Zitat von smokingunsmokingun schrieb:und wie sah es am Südpol dann aus? Wasser?
Nein Eis. Die Einpegelung der Wärmequelle in Pol-Lage erfolgte erst nach der Deponierung.


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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 21:56
@zwergnase:
Zitat von zwergnasezwergnase schrieb:woher willst du das wissen was für DIE geht und was nicht ?
Das kann ich natürlich nicht wissen, aber die Erde hat nun mal keine stabilen Oberflächenstrukturen, die sich als Deponierungsort eignen. Kontinente verschieben sich, Berge werden abgetragen, Tektonische Gräben öffnen sich usw. usf. Weiterhin ist nicht abzusehen, wie die Evolution verläuft, insbesondere nicht, wann Wesen entstehen, die mit der Botschaft in erwünschtem Sinne umgehen. Aus unserer eigenen Geschichte wissen wir, dass Zivilisationsentwicklung nicht notwendigerweise gewaltlos verläuft, so dass eine auf der Erde hinterlassene Botschaft u.U. durch kriegerische Einwirkungen zerstört würde. Ich vermute einfach mal, dass diejenigen, die eine Botschaft hinterlassen, so etwas abwägen können. Von daher wäre es reichlich riskant, eine Botschaft auf der Erde zu deponieren, wenn die Absicht besteht, dass sie irgendwann von einem Empfänger verstanden werden soll.


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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:12
Zitat von MahanandaMahananda schrieb:aber die Erde hat nun mal keine stabilen Oberflächenstrukturen, die sich als Deponierungsort eignen. Kontinente verschieben sich, Berge werden abgetragen, Tektonische Gräben öffnen sich usw. usf.
solche dinge dürfen aber keine rolle spielen

die aliens haben ja keinerlei wahlmöglichkeit:

aufgrund ihres universellen "codierungsprinzips" müssen sie in jedem sonnensystem mit dem himmelskörper zurechtkommen, der grade damit ausgewürfelt wird

da nützt es auch nichts wenn du dir nun unseren enceladus zum paradies redest -
spätestens in anderen sonnensystemen wo sie botschaften hinterlassen wollen könnten sie mit ihrem alternativlosen auswahlprinzip an einen höllenplaneten oder-mond geraten

( ohne stabile oberflächenstrukturen, mit erodierenden bergen, tektonischen gräben etc. )

dann müssten sie ihre botschaft wieder einpacken und nach hause fliegen wenn ihre technik damit nicht fertig wird


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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:17
...und was machen die wohl mit ihrer post in sonnensystemen,
wo der x. planet gar keinen y. mond hat ?


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Mahananda Diskussionsleiter
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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:24
@zwergnase
Zitat von zwergnasezwergnase schrieb:dann müssten sie ihre botschaft wieder einpacken und nach hause fliegen wenn ihre technik damit nicht fertig wird
Entweder das oder sie "würfeln" in diesem Fall noch einmal nach einem anderen Modus. Eismonde wie Enceladus dürften jedoch recht häufig sein. Wenn wir davon ausgehen, dass sich Biosphären nur auf Planeten um sonnenähnliche Sterne entwickeln, dann liegt die stellare "Schneegrenze" in solchen Systemen ebenfalls bei etwa 3 AE. Erst jenseits davon befindet sich die Mehrzahl der Gasriesen und damit auch eine geeignete Auswahl an Orten, wo man eine Botschaft hinterlassen könnte. Systeme mit "Hot Jupiters" beherbergen wahrscheinlich keine erdähnlichen Planeten auf stabilen Umlaufbahnen, so dass "Höllenplaneten bzw. -monde" mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl nicht "erwürfelt" werden würden.


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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:32
Zitat von MahanandaMahananda schrieb:Entweder das oder sie "würfeln" in diesem Fall noch einmal nach einem anderen Modus
das erledigt dann aber endgültig die zentrale "idee" dieser geschichte wo nun eine botschaft versteckt zu sein hätte


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Mahananda Diskussionsleiter
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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:34
Nein wieso? Im Sonnensystem passt es doch.


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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:37
Ah Ok jetzt verstehe ich auf was du hinaus willst.Die hohe Wärmenergie die macht dir sorgen und da es noch nicht geklärt ist wie dieses Eis schmilzt und dies gegen die Thermodynamik verstossen würde nimmst du an dass der Radioaktive Zerfall bewusst eine Geologischee Bombe der Aliens ist die uns aufmerksam machen sollte um dann hinzufliegen und es zu entdecken...nette Idee! schaun wir mal:


Es muss also eine Wärmequelle existieren, die seinen Eispanzer in einer gewissen Tiefe schmelzen lässt. Wie eine neue Studie zeigt, die ein internationales Forscherteam anhand von Cassini-Daten erstellte, steigen tatsächlich Blasen wärmeren Eises in regelmäßigen Abständen zur Oberfläche empor. „Cassini scheint Enceladus mitten bei einem solchen Rülpser erwischt zu haben“, sagt Studien-Co-Autor Francis Nimmo von der University of California in Santa Cruz. „Solche tumultösen Perioden sind selten. Jetzt scheint es aber gerade eine solche Epoche zu geben.“ Die aufquellenden Massen rühren die Eiskruste des Mondes regelrecht um.

Das Modell vom periodisch aufsteigenden Eis“, ergänzt Nimmos Kollege Bob Pappalardo vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa im kalifornischen Pasadena, „kann eines der großen Mysterien des Mondes erklären: Warum ist seine Oberfläche so jung? Wie kann diese große Wärmemenge an seinem Südpol entstehen? Jetzt können wir die Puzzleteile zusammensetzen.“
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/astronomie/tid-16827/enceladus-ruelpsender-mond-mit-tigerstreifen_aid_470046.html

Plausibel gelöst?

Dieser Artikel stammt von HEUTE:(einer meiner Lieblingsseiten)

Doch nur alle 100 Millionen bis eine Milliarde Jahre, so zeigen die Berechnungen, bricht sich die aufgestaute Wärme Bahn nach außen: „Irgendwann ist der kritische Punkt erreicht und das ganze Ding geht hoch“, so O’Neill. Die Eisdecken schmelzen, fließen wie Gletscher und Geysire und Eisvulkane bilden sich in den aktiven Zonen. Diese Umschichtung der Wärme hält nur rund zehn Millionen Jahre an, dann erstarrt der Mond wieder und der Kreislauf beginnt von vorne.

Eine dieser aktiven Phasen findet zufällig genau jetzt statt!!!

Später entdeckten andere Messgeräte Cassinis, dass am Enceladus-Südpol auch das Edelgas Argon aufsteigt. Es stammt aus Gesteinen, in denen radioaktive Stoffe mit gut bekannten Raten zerfallen.
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-11062-2010-01-12.html

Wissenschaft ist ein Prozess,Man sollte nicht gleich bei nicht geklärten Sachen an Ausserirdische einmischung denken...

Aber deine Idee nachdem ich sie verstanden habe ist gar nicht so übel! Frage:Ist dass Rätsel für dich jetzt gelöst?


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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:38
@Mahananda

es passt doch nur weil pluto kürzlich nicht als planet angesehen wird ^^


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Eine Botschaft auf Enceladus?

08.05.2010 um 22:46
Zitat von MahanandaMahananda schrieb:Nein wieso? Im Sonnensystem passt es doch.
tut mir leid aber das ist nun wirklich keine sinnvolle antwort

die ursprünglichen ach so "naheliegende" idee einer universellen codierung ist nun zu einem glücklich gemauschelten zufall geschrumpft

wenn das zentrale motiv einer story so brüchig und austauschbar ist darf man sich nicht wundern wenn der leser die rote karte zieht


aber ich wünsch dir beim nächsten mal mehr erfolg :D


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Mahananda Diskussionsleiter
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08.05.2010 um 23:47
@smokingun
Zitat von smokingunsmokingun schrieb:Später entdeckten andere Messgeräte Cassinis, dass am Enceladus-Südpol auch das Edelgas Argon aufsteigt. Es stammt aus Gesteinen, in denen radioaktive Stoffe mit gut bekannten Raten zerfallen.
Hier auf Seite 21 kann man lesen, dass mehr Argon gemessen wurde, als zu erwarten war:

http://saturn.jpl.nasa.gov/files/20091124_CHARM_INMS.doc

Die Präsentation als solche ist übrigens äußerst interessant anzuschauen :)
Zitat von smokingunsmokingun schrieb:Wissenschaft ist ein Prozess, Man sollte nicht gleich bei nicht geklärten Sachen an Ausserirdische einmischung denken...
Das weiß ich doch auch ;) Im Zweifelsfall ziehe ich stets die natürliche Erklärung vor. Andererseits fand ich die Grundidee in der Geschichte gar nicht übel - zumindest könnte es sein, dass doch ...


@zwergnase
Zitat von zwergnasezwergnase schrieb:die ursprünglichen ach so "naheliegende" idee einer universellen codierung ist nun zu einem glücklich gemauschelten zufall geschrumpft
Von einer "universellen" Codierung - also eine, die auf beliebig strukturierte Systeme übertragbar ist - hatte ich nicht gesprochen. Ich meinte stets den konkreten Fall hier bei uns. Wenn anderswo andere Verhältnisse herrschen, wird man sich für ein anderes Muster entscheiden müssen, das aber ebenso vergleichsweise simpel ist. Welches das ist, ergibt sich aus den Verhältnissen vor Ort. Doch über die mag ich nicht spekulieren ...


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Mahananda Diskussionsleiter
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Eine Botschaft auf Enceladus?

09.05.2010 um 00:00
@zwergnase

Wenn man der Ergebnisliste vertrauen kann, folgen auf Platz 20 noch weitere 23 Geschichten:

http://www.sternzeit-online.de/?p=iya-2009-autorenwettbewerb-ergebnis

Das "Keller-Interview" auf Rang 18 hat sogar 25 Storys hinter sich gelassen - insofern für den Autor kein Misserfolg ... ;)

So, jetzt ist Nachtruhe!


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Monod ehemaliges Mitglied

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Eine Botschaft auf Enceladus?

26.02.2011 um 15:44
Zitat von MahanandaMahananda schrieb am 08.05.2010:Hier auf Seite 21 kann man lesen, dass mehr Argon gemessen wurde, als zu erwarten war:
Ja, und auf derselben Seite kann man lesen, wie es dazu kommen kann:
Only if you have liquid water, ice and rock all interacting together you have a way of both leaching and then concentrating the argon into the liquid allowing for the sort of abundances that we actually observe.
Auch hier geht es ganz ohne Aliens!

Monod


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Eine Botschaft auf Enceladus?

31.07.2011 um 19:31
warum eine botschaft so weit verstecken wenn man sie einfacher im menschen selber verstecken kann?


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31.07.2011 um 19:31
Neee oder? Jetzt is der Mond wohl Out?


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31.07.2011 um 19:59
@Leibhaftiger
Eben und genauso ist es.


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Mahananda Diskussionsleiter
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Eine Botschaft auf Enceladus?

01.08.2011 um 08:07
Schön, dass das Thema noch mal jemand aufgreift. Ich habe in der Zwischenzeit meine Ideen dazu etwas ausführlicher ausgearbeitet und möchte sie hier noch einmal im Zusammenhang darstellen:


Jurassic Contact?


Während eines Kantinengesprächs in Los Alamos im Jahr 1950 kam – unter dem Eindruck der damals populären UFO-Sichtungen – das Thema außerirdische Zivilisationen zur Sprache. Nach einigen Überlegungen hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit und der Häufigkeit ihres Entstehens in der Galaxis fragte Enrico Fermi, wo sie denn seien, da im Sonnensystem nirgendwo Spuren ihrer Anwesenheit sichtbar sind. Zu den vielen möglichen Antworten auf Fermis Frage gehört unter anderem die Annahme, dass außerirdische Besucher durchaus bereits im Sonnensystem gewesen sind, wir aber bislang keine Spuren ihrer Anwesenheit entdeckt haben.

Wenn Besucher einstmals hier waren und eine Botschaft hinterlassen haben, dann in der Voraussicht, dass ihre Abwesenheit sich so lange hinziehen wird, dass in der Zwischenzeit Empfänger heranreifen könnten. Hinterlassene Botschaften dürften daher mit hoher Sicherheit nicht als Folge einer Visite während der Mikroben-Ära zu erwarten sein, sondern erst nach der Beobachtung erfolgreicher Festlandsbesiedlung mit aussichtsreichen Kandidaten hinsichtlich der Evolution hin zu Raumfahrern. Dies ist auf der Erde erst seit frühestens 400 Millionen Jahren gegeben. Auf diesen Zeitraum müsste sich daher die Spurensuche eingrenzen lassen.

Es ist davon auszugehen, dass eine hinterlassene Botschaft von geeigneten Adressaten gefunden werden soll. Sie muss demnach hinreichend gut verborgen sein, um einen Zugriff durch unqualifizierte Wesen wie Saurier oder Neandertaler mit Sicherheit auszuschließen. Von daher verbietet sich eine Deponierung der Botschaft auf der Erde. Darüber hinaus ist die Erde geologisch viel zu aktiv, so dass eventuell hinterlassene Bodenmarkierungen, Gebäude usw. über Millionen Jahre hinweg nicht erhalten geblieben sein könnten. Auch die Deponierung im Untergrund ist wegen nachfolgender Überformungen der Landschaft eine ungeeignete Maßnahme, um auf sich aufmerksam zu machen. Von der Möglichkeit, auf der Erde Spuren außerirdischer Besucher zu finden, muss daher von vornherein abgesehen werden.

Ein Adressat, der geeignet ist, die Botschaft zu empfangen, müsste in der Lage sein, interplanetare Raumfahrt zu betreiben und Landemanöver auf Himmelskörpern zu bewältigen. Dies gelingt jedoch nur ab einem Stand der Technologie-Entwicklung, der konform geht mit einem entsprechend fortgeschrittenen Stand der Zivilisations-Entwicklung, einschließlich dem Niveau der Wissenschaftskultur. Erst Zivilisationen, die so weit gekommen sind, die Botschaft zu erreichen, sind in der Lage, die Botschaft auch zu verstehen.

Das bedeutet zugleich, dass die Botschaft nicht so perfekt verborgen sein darf, dass sie übersehen wird. Der Mond erweist sich als Deponierungsort ungeeignet. Zwar ist er der Erde am nächsten und geologisch längst inaktiv, aber über hinreichend lange Zeiträume verwittern durch kleinere Einschläge auch hier Oberflächenmarkierungen. In das Felsgestein eingelassene Botschaften sind demnach ebenfalls letztlich unauffindbar, weil entsprechende Hinweise auf den Deponierungsort unter Regolith-Staub verschüttet sind. Damit ist der Mond als Objekt der Suche nach außerirdischen Botschaften al-lenfalls von nachrangiger Relevanz.

Die Librationspunkte der Umlaufbahnen von Erde und/oder Mond sind nicht lange genug stabil, um eine dort geparkte Sonde zu stationieren. Es besteht immer das Risiko der Kollision mit querenden Kleinkörpern. Darüber hinaus führen leichte Bahnveränderungen zu einer Verlagerung der Librati-onspunkte, so dass die Sonde unkontrolliert den Orbit verlässt. Die Librationspunkte scheiden daher als Deponierungsort für Botschaften außerirdischer Besucher aus.

Weiterhin ist unwahrscheinlich, dass im Bereich der Kleinkörper-Gürtel zwischen Mars und Jupiter oder jenseits des Neptun eine Botschaft deponiert ist, da diese Gürtel sehr unübersichtlich strukturiert sind. Es gibt dort zu viele Objekte in zu vielen verschiedenen Bahnen. Wenn die Botschaft möglichst leicht auffindbar sein soll, dann erweisen sich die Kleinkörper-Gürtel für diesen Zweck als denkbar ungeeignet. Daher können auch diese Regionen des Sonnensystems unberücksichtigt bleiben.

Übersichtliche Umgebungen gibt es im Sonnensystem nur in den Mondsystemen der vier großen Gas-Planeten. Die Zahl der Satelliten ist dort nicht übermäßig groß und – abgesehen von den Außenbereichen – befinden sich diese in der Äquatorebene der Planeten. Insbesondere die inneren Bereiche garantieren darüber hinaus langfristig stabile Orbits. Demnach besteht hier die größte Wahrscheinlichkeit, bei der Suche nach Hinterlassenschaften von Besuchern fündig zu werden.

Anwesenden Besuchern dürfte nicht entgangen sein, dass sich auf der Erde Lebewesen entwickelt haben. Von der Sonne aus gezählt ist die Erde der dritte Planet. Zur Sonne hin nach innen gezählt, ist die Erde der sechste Planet. Genau umgekehrt verhält es sich mit dem Saturn. Er ist nach außen hin der sechste und nach innen hin der dritte Planet. Saturn besticht durch sein auffälliges Ringsystem, das ihn gleichsam wie eine Markierung aus der Reihe der übrigen Planeten hervorhebt. Als Begleiter des Saturn finden sich sieben größere Monde mit kugelähnlicher Gestalt. Einer davon – Titan – vereint in sich etwa 95 Prozent der Gesamtmasse aller Saturnmonde und hebt sich damit schon allein durch seine Größe von allen anderen Saturnmonden ab. Von Saturn nach außen gezählt, ist Titan der sechste große Mond. Zum Saturn nach innen hin gezählt ist er der zweite. So wie Saturn als dritter Planet von außen auf die Erde als dritten Planet von innen verweist, verweist analog dazu Titan als zweiter Mond von außen auf Enceladus als zweiten Mond von innen.

Enceladus macht durch seine geologische Aktivität auf sich aufmerksam. Am Grund des Eismantels auf der Oberfläche des Silikatkerns befindet sich genau unter dem Südpol eine Wasserblase, die von innen her aufgeheizt wird. Von dort aus erfolgt das Aufschmelzen der gesamten Südpolarregion. Bei einer Oberflächentemperatur von etwa – 200 °C gefriert die Wasserblase sofort und bildet eine mehrere Meter dicke Eisschicht. Infolge der durch die Nachbarmonde ausgelösten Gezeitenreibung rotiert diese Eisschicht, wobei sich Risse bilden, die sich charakteristisch verformen (S-förmig abgewinkelte Enden, Y-förmige, sich verzweigende Strukturen usw.). Aus diesen Rissen entweicht permanent sublimierter Wasserdampf, der nachfolgende Wasserschichten aufgrund eines Sogeffekts in die Risse transportiert. Dort sublimieren sie ebenfalls, so dass sich die Menge des Dampfausstoßes auf einen konstanten Wert stabilisiert. Die kleinsten Dampfpartikel gefrieren, verlassen den Mond infolge der großen Austrittsgeschwindigkeit und verteilen sich gleichmäßig auf dessen Umlaufbahn. Es entsteht um Saturn ein Ring, der sich nach und nach verbreitert (E-Ring).

Die Gezeitenreibung der Nachbarmonde ist nicht ausreichend, um die beobachtete Wärmeproduktion in der Südpolarregion von Enceladus zu erklären. Daher müssen weitere Ursachen als Wärmequelle in Betracht gezogen werden. Aus der globalen Oberflächenbeschaffenheit von Enceladus ist ableitbar, dass die Areale aufgeschmolzenen Eises in der Vergangenheit erheblich größer waren als derzeit. Das bedeutet, dass die Wärmeproduktion der Quelle merklich nachgelassen hat. Da es zum Teil abrupte Übergänge zwischen alten, stark verkraterten und jungen, kraterarmen Arealen gibt, lässt sich eine grobe Datierung des Aufschmelzbeginns vornehmen. Mit dem Einsetzen der Aktivität der Wärmequelle wurden größere Areale der alten Eiskruste aufgeschmolzen. Im Verlauf des Aufschmelzvorgangs kam es zugleich zu einer ungleichmäßigen Dichteverteilung im Eismantel, die sich auf die Rotationsstabilität als Unwucht auswirkte. Die Folge war, dass sich allmählich ein neuer stabiler Endzustand einstellte, nachdem sich die Unwucht in Pol-Lage befand. Während des Einpendelns der Wärmequelle in Pol-Lage wurde die reine Wärmeleistung der Wärmequelle infolge der damit verbundenen größeren Gezeitenreibung so sehr verstärkt, dass größere Areale des Mantels aufschmolzen als es sonst möglich gewesen wäre.

Nach erfolgter orbitaler Stabilisierung froren die äquatornahen Bereiche binnen kurzer Zeit wieder ein und konservierten damit die Oberflächenstrukturen. Diese waren von nun an dem statistisch zu erwartenden Meteoritenstrom ausgesetzt. Kraterzählungen ergaben einen Wert von etwa 170 Millionen Jahren. Im engeren Bereich um die Wärmequelle konnte ein Wert von etwa einer halben Million Jahren ermittelt werden. Da diese Region sich infolge der aufsteigenden Wassermassen ständig verändert, werden ältere Krater durch Schmelzvorgänge immer wieder eingeebnet, während dies außerhalb der warmen Zone nicht geschieht. Mit einer gewissen Unsicherheit kann man daher den Zeitpunkt des Beginns der geologischen Aktivität von Enceladus auf etwa 150 bis 200 Millionen Jahre vor der Gegen-wart eingrenzen, also auf die Jura-Zeit.

Die notwendigen Eigenschaften einer Botschaft untermauern die Vermutung, dass Enceladus der Deponierungsort einer solchen sein könnte:

Eine Botschaft muss über einen langen Zeitraum hinweg Informationen konservieren. Bis zur Entstehung eines geeigneten Adressaten dauert es im ungünstigsten Fall einige Milliarden Jahre. Während dieser Zeit bedarf es eines effizienten Schutzes der Informationsspeicher. Impakte müssen abgefedert werden und dürfen zu keinen dauerhaften Schäden führen. Kleine künstliche Sonden besitzen zwar eine geringere Oberfläche und damit eine geringere Impaktwahrscheinlichkeit, aber im Falle eines sich zufällig doch ereignenden Impakts würde die geringe Dicke des Schutzschildes einen Totalschaden nicht vermeiden können.

Zu groß darf eine Sonde allerdings nicht sein, da neben der größeren Oberfläche und damit höheren Impaktwahrscheinlichkeit der Materialaufwand zu groß wird. Es muss ein Optimum gefunden werden, das Dauerhaftigkeit maximiert und gleichzeitig den nötigen Materialaufwand minimiert. Es dürfte daher ökonomischer sein, eine Datenkapsel im Innern eines kleinen Himmelskörpers zu deponieren. Als natürlicher Schutzschild eignet sich in Anbetracht der benötigten Mengen ein Mantel aus Wassereis. Die Informationsspeicher müssten zusätzlich in eine massive Hülle eingebettet sein, um den Druckverhältnissen im Innern standhalten zu können.

Die im Innern des Himmelskörpers deponierte Botschaft müsste über ihre Absender Auskunft geben. Um entschlüsselt werden zu können, muss sie so beschaffen sein, dass die Empfänger mit geeigneten Symbolen in die Lage versetzt werden, den Speicher abzurufen und die Informationen in eine für sie verständliche Form transformieren zu können. Die Botschaft selbst dürfte vor allen Dingen Abbildungen, Filmsequenzen, Illustrationen usw. enthalten, um die Heimatwelt und die Aktivitäten der Absender möglichst anschaulich vorzustellen.

Auf dem Himmelskörper muss etwas vorhanden sein, das auf die Botschaft aufmerksam macht. Eine gewöhnliche Markierung auf der Oberfläche dürfte durch kleinere Impakte recht schnell verwittern. Effizienter ist die Deponierung einer größeren Menge radioaktiven Materials. Wenn eine hinreichend große Menge davon an einem beliebigen Ort auf der Oberfläche angehäuft wird, führt die Wärmeentwicklung dazu, dass sich das Material bis zum Grund des Eismantels durchschmilzt. Erst auf der O-berfläche des Silikatkerns kommt dieser Prozess zum Erliegen.

Auf der Oberfläche des Silikatkerns wird weiterhin so viel Wärme erzeugt, dass ein Teil des Wassereismantels von unten her aufgeschmolzen bleibt. Diese Aufschmelzung bewirkt durch Sublimation an der Oberfläche den Ausstoß von Wassereispartikeln in den umgebenden Raum und bildet damit ein erforschungswürdiges Phänomen für präsente Hochtechnologie-Zivilisationen des Zielsystems. Mit der Wahl geeigneter Materialien (z.B. Uran 238 oder Thorium 232, aber auch chemische Verbindungen des radioaktiven Kalium-Isotops 40) lässt sich diese Wärmeproduktion über mehrere Milliarden Jahre hinweg aufrecht erhalten.

Nimmt man alle oben benannten Eigenschaften zusammen, die Enceladus als einen in mehrfacher Hinsicht besonderen Himmelskörper ausweisen und setzt sie in Beziehung zu den nötigen Maßnahmen, eine Botschaft über mehrere Hundert Millionen Jahre funktionsfähig zu erhalten, ergibt sich als mögliche Schlussfolgerung, dass dort eine Botschaft außerirdischer Besucher deponiert ist. Die Eingrenzung des Aktivitätsbeginns von Enceladus auf die Jura-Zeit lässt sich mit der Überlegung in Übereinstimmung bringen, dass einige Reptilienarten den Besuchern möglicherweise intelligent genug erschienen, um sich zu künftigen Adressaten zu entwickeln, so dass sie motiviert waren, eine Botschaft zu hinterlassen.

Wenn die Hypothese des Jurassic Contact richtig sein sollte, dann sind über 170 Millionen Jahre vergangen, die hinsichtlich der Erwartung, dass ausreichend intelligente Wesen heranreifen, mit denen man kommunizieren kann, als ertraglos einzustufen sind. Warum sollte man über einen so langen Zeitraum hinweg aktiv beobachten wollen? Abgesehen von der Summe irrelevanter Daten, die die Speicher füllen – eine Sonde, die über hunderte Millionen Jahre in Betrieb ist, bedarf der regelmäßigen Wartung und Reparatur, um funktionsfähig zu bleiben. Die dazu nötigen Instrumentarien müssen ihrerseits dauerhaft funktionsfähig sein, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Das erfordert redundante Ausstattungen mit wechselseitig aufeinander bezogenen Wartungssystemen, deren Umfang ein Vielfaches des reinen Materialbedarfs der Überwachungssonde ausmacht. Hinzu kommen Aufschluss, Veredlung und Verarbeitung von Rohstoffen zur Herstellung von eventuell benötigten Ersatzteilen, was weitere Zusatzmodule erfordert, die ihrerseits gewartet und gepflegt werden müssen …

Es ergibt sich eine Kette von Voraussetzungen, die – je länger sie wird, den Aufwand maximiert, der für eine dauerhaft funktionsfähige Sonde, die der Überwachung der Erde dient, nötig ist. Mit wachsendem Aufwand schwindet jedoch die Plausibilität für den Einsatz von Überwachungssonden aus der Jura-Zeit, die eventuell heute noch aktiv und auffindbar sein könnten. Doch selbst wenn solche Sonden einst geparkt worden wären – wem könnten sie ihre Daten übermitteln?

Die Idee, ein Mutterschiff würde am Rand des Sonnensystems als Überträger für die Sondensignale warten und diese in das Heimatsystem der Absender funken, ist absurd, da die Sonde ständig auf das Mutterschiff ausgerichtet sein müsste, um dorthin zu senden. Das hat zur Folge, dass das Mutterschiff ebenfalls seit über 170 Millionen Jahren im Sonnensystem stationiert ist und in ständigem Kontakt zum Heimatsystem steht. Anderenfalls würde das Szenario nicht funktionieren. Es ist fraglich, ob die Zivilisation im Heimatsystem von derart geringer Entwicklungsdynamik gekennzeichnet ist, dass sie so lange einen Kontakt via Funkbrücke aufrecht erhalten kann. Wenn ja, dann handelt es sich offenbar um eine stagnierende Zivilisation, die sich keine weiteren wissenschaftlich-technischen Fortschritte mehr leistet. Und Stagnation bedeutet langfristig Niedergang bis hin zum Untergang, so dass auch hier der Kontakt irgendwann unterbrochen wird.

Mit einer über mehrere Hundert Millionen Jahre stabilen Funkbrücke zwischen Raumschiffen einer galaktischen Zivilisation und deren Heimatsystem ist folglich nicht zu rechnen. Die ausgesandten Raumschiffe, die interstellare Distanzen überwinden, sind vollkommen autonom und autark. Da sie zwischen den Sternen navigieren, kann der Kontakt zu hinterlassenen aktiven Überwachungssonden in besuchten Planetensystemen auf Dauer nicht aufrecht erhalten werden, so dass diese ebenfalls autark und autonom im Hinblick auf ihren laufenden Betrieb sein müssen. Die Überwachung eines möglicherweise „interessanten“ Planeten bleibt daher notwendigerweise auf eine reine Datensammlung beschränkt, die so lange abläuft, bis entweder die Speicher voll oder die Energieversorgungssysteme irreparabel verschlissen sind. Was dann? Werden die alten Daten gelöscht und neu überspielt? Dann gehen möglicherweise wertvolle Aufzeichnungen für immer verloren. Also doch konservieren und die Datensammlung stoppen? Dann muss die Sonde so deponiert werden, dass sie nicht noch nachträglich beschädigt wird, wenn sie inaktiv ist. Wie? Wo?

Es ergeben sich also die gleichen Überlegungen, die oben angestellt wurden, um einen optimalen Deponierungsort festzulegen. Ob die Schlussfolgerung, der Saturnmond Enceladus berge am Grund der südpolaren Wasserblase eine Botschaft für später dort ankommende Adressaten, zutreffend ist oder nicht, lässt sich mit einer gezielten Suche nachprüfen. Falls dort nichts gefunden wird, ist es eher unwahrscheinlich, dass anderswo im Sonnensystem Belege für die Anwesenheit von Besuchern vorhanden sind. Dies würde die Vermutung derjenigen stützen, die davon ausgehen, dass interstellare Reisen zu keiner Zeit jemals unternommen werden, da das Verhältnis von Aufwand und Nutzen in keinem vernünftigen ökonomischen Rahmen steht. Eine gezielte Suchmission zum Enceladus gäbe uns im Hinblick auf die Frage, ob wir allein im Weltall sind, erheblich mehr Gewissheit als die angewandten üblichen Methoden der Suche nach außerirdischen Intelligenzspuren.


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Monod ehemaliges Mitglied

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Eine Botschaft auf Enceladus?

01.08.2011 um 15:05
@Mahananda

"Jurassic Contact" - klingt gut, aber ist es letztlich nicht nur gut erfunden?


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01.08.2011 um 16:58
Zitat von MahanandaMahananda schrieb:Von der Sonne aus gezählt ist die Erde der dritte Planet. Zur Sonne hin nach innen gezählt, ist die Erde der sechste Planet. Genau umgekehrt verhält es sich mit dem Saturn. Er ist nach außen hin der sechste und nach innen hin der dritte Planet.
@Mahananda
Wenn du jetzt Saturn gewählt hättest, weil er mit den Ringen der Auffälligste ist, könnte ich das ja noch irgendwie nachvollziehen.

Die Zählerei hingegen ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen, da sie ja letztlich auf der nach wie vor umstrittenen aktuellen Planetendefinition basiert, vor 10 Jahren als Pluto noch als Planet zählte hätte sie z.b. nicht funktioniert.
Bis zur Entstehung eines geeigneten Adressaten dauert es im ungünstigsten Fall einige Milliarden Jahre.... Es ist fraglich, ob die Zivilisation im Heimatsystem von derart geringer Entwicklungsdynamik gekennzeichnet ist, dass sie so lange einen Kontakt via Funkbrücke aufrecht erhalten kann.
Hier kann ich dir auch nicht ganz folgen. Wwenn ich diese zwei Aussagen verknüpfe, ist es dann wirklich sinnvoll zu glauben, daß ET damals beschloß, eine Botschaft für hunderte Millionen Jahre zu hinterlegen? Wäre ein "wir sehen zwischendurch mal nach" nicht logischer?
Weiterhin ist unwahrscheinlich, dass im Bereich der Kleinkörper-Gürtel zwischen Mars und Jupiter oder jenseits des Neptun eine Botschaft deponiert ist, da diese Gürtel sehr unübersichtlich strukturiert sind. Es gibt dort zu viele Objekte in zu vielen verschiedenen Bahnen.
Was spricht dagegen, einfach den größten dieser Körper zu nehmen?

Nix für ungut, aber dein ganzes Szenario basiert auf einem Haufen Annahmen, die halt so sind weil es dir so in den Kram paßt, mehr nicht.


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Monod ehemaliges Mitglied

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Eine Botschaft auf Enceladus?

02.08.2011 um 09:49
@Mahananda

Ich unterziehe deinen Text mal einer wohlwollenden Prüfung:

Die Annahme, es hätte in der Vergangenheit einen Besuch von Außerirdischen im Sonnensystem bzw. auf der Erde gegeben, ist zunächst einmal nicht zu widerlegen und somit eine denkbare Möglichkeit.

Die Annahme, die Besucher hätten für die Nachwelt hier vor Ort eine Botschaft hinterlassen, die über ihre einstmalige Anwesenheit Auskunft gibt, wirft die Frage nach dem Motiv für eine derartige Aktion auf, ist aber dennoch ebenfalls eine denkbare Möglichkeit, die sich nicht widerlegen lässt.

Die Annahme, es wäre erst dann zu einer Hinterlassung einer Botschaft gekommen, nachdem das Festland durch Wirbeltiere besiedelt wurde, erscheint insofern plausibel, dass allenfalls Landtiere einstmals in der Lage sein werden, zu "würdigen Empfängern" heranzureifen, die "in der Lage sind, die Botschaft zu erreichen und damit auch zu verstehen."

Allerdings ist diese Logik nicht schlüssig, da damit nicht ausgeschlossen wird, dass sich in der Zeit davor, also 400 Millionen Jahre + x, weitere Besuche ereignet haben, mit Besuchern, die vielleicht anders dachten als jene des "Jurassic Contacts", die vor etwa 170 Millionen Jahren hier gewesen sein sollen. Folglich müsste man mit weiteren Botschaften rechnen, die in die Zeit der "Mikroben-Ära" zurückreichen. Wo sind dann diese deponiert worden?!

Die Annahme, dass eine Botschaft nicht auf der Erde hinterlassen worden wäre, ist nachvollziehbar und scheint richtig zu sein.

Die Annahme, dass der Mond "als Deponierungsort ungeeignet" und "allenfalls von nachrangiger Relevanz" sei, um nach einer Botschaft zu suchen, ist hingegen äußerst kritikwürdig, denn hinreichend große Strukturen (z.B. die Markierung einer Wallebene wie Plato durch ein simples helles Kreuz aus Regolithbrocken, die aneinandergereiht werden, was keine übermäßig schwere Aufgabe wäre!) erweisen sich dem Bombardement durch Meteoriten hinreichend lange stabil, um auch noch nach mehreren Hundert Millionen Jahren durch Mondorbiter als "künstlich" erkannt zu werden.

Die Annahme, dass die Librationspunkte ausscheiden, weil sie längerfristig keine stabilen Orbits von Sonden ermöglichen scheint hingegen wieder zutreffend zu sein.

Die Annahme, dass die Kleinkörpergürtel nicht geeignet seien, um dort eine Botschaft zu deponieren, ist wiederum kritikwürdig, da - wie bereits angemerkt wurde - die jeweils größten Objekte ausgewählt werden könnten.

Die Annahme, dass "nur" die Mondsysteme der Gasplaneten eine "übersichtliche Umgebung" darstellen, ist folglich einseitig überzogen, denn die Größenstaffelung der Objekte in den Kleinkörpergürteln erlauben ebenfalls eine "übersichtliche" Auswahl relevanter Ziele.

Die Annahme, dass der Saturnmond Enceladus das einzige relevante Objekt der Wahl sei, um eine Botschaft zu deponieren, basiert allein auf der von dir veranschlagten Zählweise, die im Verlauf dieses Threads bereits mehrfach kritisiert wurde, so dass ich dazu nichts weiter hinzufügen muss.

Falls das Zählverfahren tatsächlich angewandt worden sein sollte (die damit verbundenen Zusatzannahmen lasse ich geflissentlich unberücksichtigt!), dann ergibt sich immer noch die nicht auszuschließende Möglichkeit, dass sich dort die Relikte mehrerer Besuche befinden, die sich in der "Mikroben-Ära" ereigneten, wie oben ausgeführt.

Die Argumentation in deinem Text legt den Schluss nahe, dass auch andere Besucher zu demselben Resultat kommen müssen, wie du, so dass Enceladus gewissermaßen eine Verklappungsstation für Botschaften jedweder Besucher sein muss. Alternativen lässt du nicht zu, denn der letzte Abschnitt führt aus:
Zitat von MahanandaMahananda schrieb:Falls dort nichts gefunden wird, ist es eher unwahrscheinlich, dass anderswo im Sonnensystem Belege für die Anwesenheit von Besuchern vorhanden sind.
Daraus schließe ich, dass alle potenziellen Besucher, die jemals hier gewesen sein könnten, dieselbe Logik an den Tag legen, wie du und daher Enceladus als Deponierungsort (oder besser: Deponie) für kontaktwütige Aliens vernutzen. Ach ja, und natürlich als atomares Endlager für allfälligen Reaktorabfall, bestehend aus U 238, Th 232 und K 40. Wie praktisch, dass das eine sich mit dem andern so gut verknüpfen lässt!

Fazit: Nach Prüfung aller Annahmen erweisen sich einige als zutreffend (Erde und Librationspunkte scheiden als Deponierungsort einer interstellaren Botschaft aus.), einige als fragwürdig (Eingrenzung des Zeitrahmens für Kontaktaufnahme auf max. 400 Millionen Jahre, Ausschluss mehrerer Besuche mit Botschaften innerhalb dieses Zeitraums und jenseits dieses Zeitraums) und einige als unglaubwürdig (Mond und Kleinkörpergürtel ungeeignet als Deponierungsort; Enceladus als bevorzugtes Ziel für eine Suchmission aufgrund einer Zählweise, die allein der Phantasie des Autors entsprungen ist; Aufwand zur Markierung des Deponierungsortes auf Enceladus).

In der Summe ergeben sich folglich mehr fragwürdige und kritikwürdige Annahmen als plausible, so dass der Schluss, es gäbe - wenn es eine Botschaft gäbe - nur auf Enceladus eine solche, durch die Annahmen nicht gedeckt ist. Die herangezogenen Fakten (z.B. geologische Aktivität der Südpolregion von Enceladus) sind mit herkömmlichen wissenschaftlichen Methoden erklärbar und bedürfen keiner Heranziehung künstlicher Manipulationen.
Zitat von MahanandaMahananda schrieb:Ob die Schlussfolgerung, der Saturnmond Enceladus berge am Grund der südpolaren Wasserblase eine Botschaft für später dort ankommende Adressaten, zutreffend ist oder nicht, lässt sich mit einer gezielten Suche nachprüfen.
Einstweilen wird bis dahin noch einge Zeit ins Land gehen, die man sich vielleicht besser mit anderen Phantasien vertreiben sollte, als mit solchen hanebüchenen wie hier präsentiert.

In diesem Sinne ...


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