Thema ,,Gender": Übertreiben wir es langsam?

Frauen und Männer sollen gleiche Rechte haben, gleich in Jobs bezahlt werden und die gleiche Anerkennung für die entsprechenden Tätigkeiten erhalten.

Ich denke, für die meisten, modernen und offenen Menschen im deutschsprachigen Raum ist das mittlerweile akzeptiert und selbstverständlich, so auch für mich.


Mittlerweile frage ich mich allerdings, ob es unsere Gesellschaften nicht langsam zu weit treiben angesichts von Forderungen verpflichtender Frauenquoten allerorts (so, als ob Frauen grundsätzlich besser seien, weil sie Frauen sind oder weil sie grundsätzlich schwächer und nicht in der Lage wären, ohne ,,Quotenplatz" es zu etwas zu bringen - beides stellt für mich eine Form von Diskriminierung dar), besonders nun aber angesichts der neuesten Idee der Universität Leipzig.

http://www.zeit.de/wissen/2013-06/generisches-femininum-gender-gleichberechtigung/seite-1

Die Universität Leipzig hat sich entschlossen, von nun an keine ,,männlichen Formen" für ihre Bediensteten und zur Bezeichnung ihrer Studenten mehr zu verwenden, sondern nur noch weibliche Formen.

Heisst: Man sagt grundsätzlich ,,Professorin", auch, wenn die entsprechende Person männlichen Geschlechtes ist.
Und es gibt auch keine ,,Studenten" mehr, sondern nur noch StudentINNEN.


Zur Begründung heißt es, dass Frauen die Mehrheit an der Uni darstellen würden, außerdem sei es eine Maßnahme gegen Diskriminierung, denn gewöhnlich würde man sich angeblich unter den bisher verwendeten Begriffen (die oft auch ganz neutral genutzt werden) ,,Professor" oder ,,Student" nur Männer vorstellen, aber keine intelligente, erfolgreiche Frau.
Außerdem sollen sich Frauen dadurch stärker angesprochen und gewürdigt fühlen.


Was hier zu diskutieren ist:

Übertreiben wir es langsam mit diesen ,,Gender-Themen" in unserer Gesellschaft, gibt es noch andere Beispiele, falls ja?

Ist das überhaupt noch echte Wertschätzung von fähigen Frauen, wenn es überall Quoten gibt und sogar eine Änderung der Sprache hin zum ständigen Anhängen oder alleiniger Benutzung von weiblichen Bezeichnungen und Endungen?

Oder bewegen wir uns mittlerweile weg von echtem Respekt und echter Wertschätzung für Frauen und hin zu einem dumpfen Anbiedern und einer Art ,,Veralberung" sowie einer ,,männerfeindlichen" Gesellschaft?

@Kc

Kc schrieb:Die Universität Leipzig hat sich entschlossen, von nun an keine ,,männlichen Formen" für ihre Bediensteten und zur Bezeichnung ihrer Studenten mehr zu verwenden, sondern nur noch weibliche Formen.

Heisst: Man sagt grundsätzlich ,,Professorin", auch, wenn die entsprechende Person männlichen Geschlechtes ist.
Und es gibt auch keine ,,Studenten" mehr, sondern nur noch StudentINNEN.

Ehrlich jetzt? Könntest du hier eine Quelle posten?
Also langsam geht das zuweit. Ich stimme vollkommen mit dir überein. Das mit den Frauenquoten ist schon etwas fragwürdig. Ich glaube ja kaum, dass Arbeitgeber Männer bevorzugen würden. Man sollte da nach Job-Qualifikation gehen. Wie du bereits gesagt hast, entweder sind Frauen nun besser als wir Männer oder doch schwächer, das hat nichts mehr mit Gleichberechtigung zu tun.
Ich wette, wenn es so weitergeht, dürfen bald die Männer für ihre Gleichberechtigug eintreten....

@Saigan

Habe ich gepostet, die Quelle.

Musst nochmal gucken, ich hab sie eingefügt, nachdem der Beitrag abgegeben worden war :D

Ich hoffe, dass das an der Uni Leipzig eine Ausnahme bleibt. Das ist doch vollkommen übertrieben.

Vor allem....

Kc schrieb:, dass Frauen die Mehrheit an der Uni darstellen würden, außerdem sei es eine Maßnahme gegen Diskriminierung,

Damit werden doch ganz klar Männer diskriminiert. Was soll das?! Männer dürfen diskriminert werden, oder wie?

Ich z.B. stelle mir "den Studenten" oder "den Professor" immer ganz neutral vor. Dieses total stumpfsinnige Begriffe für beide Geschlechter auslegen, ganz deutlich immer in Stellenanzeigen zu sehen, vor allem beim ÖD. Grässlich. Ich als Frau fühle mich nicht diskriminiert. Warum auch... man kann halt überall ein Haar in der Suppe finden, wenn man lange genug sucht.

Auch so Themen wie Frauenquote. Ich finde, Frauen werden damit noch lächerlicher gemacht. Die werden doch behandelt, wie kleine Kinder. Weil sie es alleine nicht schaffen?
Wer möchte schon nen Job, weils ne gewisse Quote zu erfüllen gibt? Da würd ich lieber verzichten.

@Kc

"Langsam" fühle ich mich als Mann diskriminiert....
Man kann es echt übertreiben.

Kc schrieb:Heisst: Man sagt grundsätzlich ,,Professorin", auch, wenn die entsprechende Person männlichen Geschlechtes ist.
Und es gibt auch keine ,,Studenten" mehr, sondern nur noch StudentINNEN.

Und das ist wohl was vom Lächerlichsten was ich seit langem gelesen bzw gehört habe...

Das ist nicht nur eine Übertreibung, das ist ein schlechter Witz... Könnte man beinahe schon für Satire halten, wenn es sich nicht überall immer weiter in diese Richtung entwickeln würde. Ich sehe es schon kommen, dass Männer bald nicht mehr an die Universitäten dürfen oder von ihren Frauen im Keller eingesperrt werden :troll:
Gleichberechtigung finde ich gut, aber dabei sollte es auch bleiben, und nicht zu einer Männerfeindlichkeit kommen.

Realsatire vom Feinsten.
Als Frau frage ich mich desöfteren auf wessen Mist so ein Unsinn eigentlich wächst.

@neonbible
dufte idee, den ollen im keller einsperren und nur zur begattung an der leine rauslassen! ;)

@Soley

Soley schrieb:Damit werden doch ganz klar Männer diskriminiert. Was soll das?! Männer dürfen diskriminert werden, oder wie?

Derzeit scheint es ja Trend zu sein, dass man Frauen überall nach vorne bringen und besonders wertschätzen müsse, nach dem Motto:,,Frauen sind doch sowieso besser!"

Natürlich geht damit auch eine Diskriminierung von Männern einher - die aber leichthin abgetan wird als nicht relevant oder als ,,naja, nun sind eben mal die Frauen dran, Männer haben genug Möglichkeiten, Anerkennung zu sammeln."


Also ich habe immer Respekt und Anerkennung vor den Fähigkeiten, dem Charakter und der Persönlichkeit einer Mitstudentin oder eines Mitstudenten. Das gleiche gilt für Professoren oder Professorinnen.

Ich schätze sie nicht höher, weil sie ein bestimmtes Geschlecht haben, da ich bei beiden Geschlechtern schon verschiedenste Typen kennengelernt habe.


Bei ,,Student" oder ,,Professor" habe ich im Geiste immer die Verbindung, dass es dabei Männer und Frauen gibt.

Soley schrieb:Auch so Themen wie Frauenquote. Ich finde, Frauen werden damit noch lächerlicher gemacht. Die werden doch behandelt, wie kleine Kinder. Weil sie es alleine nicht schaffen?
Wer möchte schon nen Job, weils ne gewisse Quote zu erfüllen gibt? Da würd ich lieber verzichten.

Ich denke, die Frauenquoten werden eher ausgenutzt als ein Vorteil, sie sind weniger von Gerechtigkeit getrieben.

Ist ja soweit auch legitim, wenn sich Frauen in der Arbeitswelt einen Vorteil sichern, das tun ja die meisten Leute auch persönlich, wenn sie die Chance haben.

Aber ein Akt von Gerechtigkeit sind diese Quotenregelungen nicht, würde ich sagen.


Mir persönlich geht es immer darum: Was ist mein Mitmensch, Mitarbeiter, Vorgesetzter für eine Person? Ist sie oder er freundlich, fähig, komme ich mit ihr gut aus oder sind wir zu unterschiedlich? Kann ich mich auf meinen Mitarbeiter verlassen?

Geschlecht ist für mich immer zweitrangig.

@dasewige

dasewige schrieb:dufte idee, den ollen im keller einsperren und nur zur begattung an der leine rauslassen! ;)

Keine SM-Praktiken bitte :D

Serpens schrieb:Als Frau frage ich mich desöfteren auf wessen Mist so ein Unsinn eigentlich wächst.

"Die da oben" meinen, mit so einem Unsinn uns Bürgern einen Gefallen zu tun. Damit sich ja niemand diskriminiert fühlt. Lächerlich...ich empfinde sowas als Entmündigung. Als hätte man selbst keine Meinung dazu. Ich denke, die wenigsten fühlen sich durch geschlechtsneutrale oder von mir aus auch überwiegend männliche Bezeichnung angegriffen. Das ist halt Sprache. Es heißt ja auch, DER Stuhl, und nicht DIE Stuhl :troll:

@Kc
oooh menno! :cry:

Kc schrieb:Derzeit scheint es ja Trend zu sein, dass man Frauen überall nach vorne bringen und besonders wertschätzen müsse, nach dem Motto:,,Frauen sind doch sowieso besser!"

Da fällt mir noch was ein: Es wird ja gesagt, an der Uni wären Frauen in der Überzahl, von daher völlig legitim, dass man einheitsmäßig weibliche Anreden benutzt.

Aber in irgendwelchen, vorwiegend männlich geprägten Berufen (Bauarbeiter, Mechaniker oder sowas...) werden dann Girls Days veranstaltet oder mit aller Macht in Stellenanzeigen hervorgehoben, dass Frauen bei gleicher Qualifikation und Eignung bevorzugt werden. Ich mein: Gehts noch?!
Das stinkt doch zum Himmel. Das ist doch keine Gleichberechtitung mehr, wenn Frauen immer und überall bevorzugt werden.

@Soley

Serpens schrieb:
Als Frau frage ich mich desöfteren auf wessen Mist so ein Unsinn eigentlich wächst.


"Die da oben" meinen, mit so einem Unsinn uns Bürgern einen Gefallen zu tun. Damit sich ja niemand diskriminiert fühlt. Lächerlich...ich empfinde sowas als Entmündigung. Als hätte man selbst keine Meinung dazu. Ich denke, die wenigsten fühlen sich durch geschlechtsneutrale oder von mir aus auch überwiegend männliche Bezeichnung angegriffen. Das ist halt Sprache. Es heißt ja auch, DER Stuhl, und nicht DIE Stuhl :troll:

Das unterschreib ich jetzt einfach mal so.

Persönlich kenne ich auch keine Frauen und Männer die sich durch ein "Herr Professor/Frau Professor" diskriminiert fühlen würden.
Als ob es denn keine wichtigeren Probleme in Deutschland gäbe :x

Serpens schrieb:Als ob es denn keine wichtigeren Probleme in Deutschland gäbe :x

Daran hatte ich jetzt auch gedacht, wollte es aber vermeiden, da es immer irgendwo was Wichtigeres zu tun gibt :P:

Ich stell mir aber immer gern vor, wie ne ganze Arbeitsgruppe beschäftigt wird die daran arbeitet, alle möglichen Begriffe zu verweiblichen. Und an anderer Stelle personell sinnfrei eingespart wird...

was will man von menschen verlangen die der überzeugung sind, sie wären das glück dieser erde und wollen das alle daran teilhaben, ob sie wollen oder nicht.

Wieso sollte es denn immer automatisch die männliche Form sein? Das wird so selbstverständlich akzeptiert, aber wenn man es mal anders macht, dann regen sich alle auf. Verstehe ich nicht.

Kc schrieb:Ich denke, die Frauenquoten werden eher ausgenutzt als ein Vorteil, sie sind weniger von Gerechtigkeit getrieben.

Klar, solche Frauen gibts sicherlich auch. Aber allgemein gesehen, was ist der Sinn der Frauenquote? Eben mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Aber warum sind die nicht schon vorher da? DAS ist doch die Frage, die man sich stellen sollte und über die man einen Lösung finden sollte.

Einfach ne gewisse Anzahl von Frauen festlegen, die da jetzt sein MÜSSEN, das hilft doch letztendlich niemandem.

Tussinelda schrieb:Wieso sollte es denn immer automatisch die männliche Form sein? Das wird so selbstverständlich akzeptiert, aber wenn man es mal anders macht, dann regen sich alle auf. Verstehe ich nicht.

Es hat doch bisher auch so funktioniert. Warum etwas ändern, an dem es gar kein Änderungsbedarf gibt?

Oder fühlst du dich ernsthaft durch neutrale und / oder männliche Bezeichnungen (Professor z.B.) persönlich angegriffen?

@Tussinelda
wenn dieses nur als eine aktion ins leben gerufen ist, kann ich das noch gelten lassen; aber als vorschrift, nein.

wie wills du es, sanktionieren, bei zuwider handlung? mit exmatrikulation?