@dSAber man könnte über die politische Instrumentalisierung von Sport diskutieren.
Oder über das Geschäft damit - auch ein schönes Thema.
@datrueffel Nein, nicht jeder, der sich einen bunten Lappen an Haus, Hof, Hose oder Automobil hängt, muss deshalb Nazi sein. Das war ja nicht mal 33 - 45 so.
Erlaubt sei allerdings die Frage, warum die, die am wenigsten vom Staat zu erwarten haben - in Zukunft sogar noch weniger - am treuesten und partiell hysterischsten sind, wenn es um seine Symbole geht.
Mag es sein, dass, wer sonst kaum noch eine eigene Identität als Marginalisierter im globalisierten Spätkapitalismus hat, sich müht, einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden, der wohlige Volksgemeinschaft verheisst, obwohl eher Gemeinheit gegen's "Volk" praktiziert wird? Das Aufgehen in einem Gemeinschaftserlebnis, in Ermangelung von Stahlgewittern und Reichsparteitagen oder 1.-Mai-Umzügen halt eben als Fahnengemeinschaft (Bier- oder National-)?
Über die nationale Identitätsstiftung des WM-Sieges der BRD von 1954 haben sich Psychologen, Soziologen, Politologen und sonstige Logen den Kopf zerbrochen.
Als 2006 die BRD Gastgeber der WM war, überschlugen sich die Blätter von FAZ bis BILD über die Freude an neugewonnener nationaler Identität, ganz so, als wäre Fussball, wenn schon nicht eine Ersatz-Religion, so doch wenigstens eine Ersatz-Politik.