Mitleid mit Betrugsopfer?

Wenn ich so lese, was sich Betrüger teils für - aus meiner Sicht - fabelhaft bescheuerte Tricks ausdenken, um andere Menschen abzuzocken und sie damit sogar erfolgreich sind, frage ich mich:

Sollte man bei offensichtlich schwachsinnigen Betrügereien Mitleid mit den Opfern des Betrugs haben?


Beispiel 1:

Die berühmte ,,Nigeria-Connection" und Variationen - irgendein unbekannter Verwandter, Bekannter oder einfach ein Typ mit ähnlichem Namen aus einem afrikanischen Land, der richtig schön reich ist, ist leider verstorben und ein ,,Anwalt" versucht nun, das Geld dem ,,Hinterbliebenen" zum Beispiel in Deutschland zukommen zu lassen. Dafür möchte er nur eine ,,gerechte Bezahlung", benötigt dann noch alles mögliche an zusätzlichen Geldern, um Kontogebühren, Überweisungen, korrupte Beamte usw. zu bezahlen, was man ihm doch vorschießen möge, weil man sonst nicht an die Millionenbeträge rankäme, die er überweisen möchte...

Nun und wenn man selbst ordentlich Kohle gezahlt hat, passiert - nichts, das Geld ist weg und man steht mit leeren Händen da.


Beispiel 2:

,,Wash-wash"-Trick - der Betrüger wickelt den echten Geldschein, den er von seinem Opfer bekommen hat, in etwas Alufolie, zusammen mit einem Stück Papier und Chemikalie ein, das Päckchen wird gebügelt und heraus kommen zwei ,,echte" Scheine, der alte vom Opfer und der neue, der gerade produziert wurde.

Beim ersten Mal kann das durchaus stimmen, um das Opfer in Sicherheit zu wiegen, dass zwei echte Scheine herauskommen, mit denen man auch ganz normal bezahlen kann.

Nun wird dem Opfer angeboten, diese Vervielfältigungsmethode in großem Stil zu wiederholen, es muss nur genug Geld zum Kopieren ranschaffen. Das geschieht, die Methode wird wiederholt und der nette Herr mit dem Vervielfältigungstrick nimmt sich nur einen kleinen Teil für seine Mühen.

Am Ende muss das Opfer feststellen, dass die Scheine ausgetauscht wurden, der Betrüger mit dem echten Geld verschwunden ist und das Opfer nur einen Haufen nutzloses Papier hat.


Es ist mir unbegreiflich, wie man auf sowas reinfallen kann...

Wie seht ihr das?

Fall 1 ist einer Bekannten von mir in etwas abgewandelter Form auf Facebook passiert.

Es wurde raffiniert mit Gefühlen gespielt, echt eine oberdreiste Masche. 4 Wochen hat es täglich Mails etc. gegeben, bis dann die Katze langsam aus dem Sack kam und es klar wurde, dass es um Kohle geht. Drauf reingefallen ist sie nicht, aber es war für sie eine Enttäuschug, dass es sich als Betrugsversuch entpuppte.

Grundsätzlich kann sowas jedem passieren, von daher ist eine gewisse Portion Mitleid angebracht, finde ich.

Sollte aber jemand auf ne ganz billige Masche reinfallen, die so haarsträubend ist, dann hat derjenige es nicht anders verdient. Aus Fehlern wird man immerhin schlau, zumindest die meisten :D

Guten Tag,
ich möchte Sie ansprechen in Namen Dr.Grans verwandtschaft, der verstorben ist, um Erbschaft mit ihnen zu klären.

1. Würde ein Anwalt wohl kaum Google Translator nutzen
2. Warum haben dann diese Anwaltskanzlein etc. eine Freemailadresse bei hotmail, yahoo und co?

Wenn man skeptis gegenüber Belivern und Verschwörern aufbringen kann, sollte man auch in der Lage sein, es auch bei komischen Emails gleichzutun

Natürlich blöd für die betroffenen, und ein wenig mitleid kann man auch zeigen, nur könnte ich mir das lachen immer wieder nicht verkneifen - wichtiger ist es, die Menschen aufzuklären und sie vor sowas zu schützen

Antispam e.V.
http://www.antispam-ev.de/wiki/419er#Eine_herrenlose_Erbschaft_soll_beiseitegeschafft_werden

Es ist schwierig dies zu berurteilen, ob ich mit dem Betrugsopfer mitleid haben sollte oder nicht, da ich ja zum Glück von solchen Sachen verschont wurde.
Manche Menschen sind so naiv, das man den Kopf schütteln kann, wenn sie trotz der Aufklärung in die Falle tappen, mit denen habe ich kein Mitleid.
Wenn aber das Opfer, ohne es zu merken oder Wissen, abgezockt wurde, dann ist der Fall anders.
Es ist so, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Wer sich auf illegale Mittel einlässt, braucht kein Mitleid.

Also mir tun Leute schon Leid, denen etwas schlechtes passiert ist.

Naja meistens sind es ja alte naive Omis, also mit denen sollte man schon Mitleid haben.

Eine geringe Quantizität gesunden Menschenverstandes schadet sicher nicht.

@Kc
Kann es sein das du auch gerade den Film Tricks auf Pro 7 gesehn hast? :D

Wenn sich eigene Gier und Blödheit paaren, nennt das Opfer das gern "Betrug".

richtig, so sehe ich das auch @Doors gier und dummheit sind nährboden für solche gangstereien.

fängt u.a. mit der masche der schneeballsystemen im kleinbürgerlichen an und findet sich auch bei der gutbetuchten who-is-who-society, welche dann mit hochspekulativen immobiliengeschäften derbe auf die fresse fallen.liest man sich dann aber die konditionen an, kommt man nur darauf, dass da jemand unendlich gierig gewesen sein muss und logik durch blauäugigkeit ersetzt hat.
kein mitleid.

›Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.‹

›Na, wat will se denn?, säd de Butt. ›Ach,‹ säd he, ›se will warden as de lewe Gott.‹ ›Ga man hen, se sitt all weder in'n Pißputt.‹
Door sitten se noch bet up hüüt un düssen Dag.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/6248/48

Meine Güte..der reiche Verwandte..
Wenn man einen hätte der einem sein ganzes Vermögen vermacht,
hätte man den auch zu Lebzeiten schon gekannt :D

Das mit den Geldscheinen wäre Betrug,
geschieht Ihnen also ganz Recht. :D

Also...Kein Mitleid :D

Man sollte sich für diese Menschen eigentlich freuen, sie haben etwas dazu gelernt ^.^

@Kc das sind zwei fäle von dummheit. damit mitleid haben?

Kc schrieb:Es ist mir unbegreiflich, wie man auf sowas reinfallen kann...

Wie seht ihr das?

Geldgier.

Da hält sich mein Mitleid in Grenzen (amüsiere mich über die Blödheit).

ich denke es kommt auch darauf an wie man Betrogen wird.
Ich bin im Laden auch einmal Opfer eines Trickdiebstahles geworden das hat mich damals noch 50 DM
meines eigenen Geldes gekostet. Ich habe daraus gelernt. Die Masche mit den nur 50€ haben, und irgendetwas kleines Kaufen, und dann plötzlich doch kleine Scheine haben und die gewechselt haben wollen, die haben bei mir noch mehrfach auch andere erfolglos Versucht.

Mein Mitleid hält sich da ebenfalls in Grenzen. Durch das Internet bietet sich Kriminellen natürlich unbegrenzt viel Spielraum, um die Leute abzuzocken, andererseits wird aber auch vielfach vor den einschlägigen Maschen gewarnt. Und wer nicht selbst aktiv werden kann, um z. B. mittels Google oder anderen Plattformen gewisse Dinge zu hinterfragen, der sollte besser nicht das Internet nutzen und sich somit vor solchen Gefahren schützen.
Beziehe mich jetzt hier nur auf die Internetkriminalität, ich weiss, es gibt natürlich auch andere Formen, aber heutzutage ist dies wohl das beste Medium für Verbrecher, leichtgläubige Menschen um ihr Geld zu erleichtern.
Tagtäglich lese ich (z. B. auch in der Firma) Spammails, teils auch nicht schlecht gemachte, die ich von den "Guten" aussortieren muss. Aber meist lässt ein Blick auf den Absender schon erkennen, ob hier eine Abzockversuch vorliegt.
Und wer nicht weiss, ob er auf dem Erdball irgendwo einen millionenschweren Onkel sitzen hat, der kann einem leid tun. ;)

Also Kopf einschalten und notfalls recherchieren und immer daran denken: Niemand schenkt einem was... :)

@soulbreaker

Nee, ich hab kein TV :D

@Kc
Achso :) war aber ein recht netter Zufall ^^