Sollte jeder mal selbst einen LKW fahren?

Ich finde es gibt zu wenig Menschen die sich Gedanken darüber machen, was ein LKW Fahrer sieht und was nicht.

Wenn ich bei uns durch die Stadt gehe und sehe wie die LKWs die Geschäfte beliefern, dazu müssen sie ja oft rückwärts fahren, dann gibt es immer wieder so verrückte die entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad noch schnell dahinter lang huschen. Oder der LKW muss in die Fußgängerzone um dort was auszuliefern, aber niemand macht ihm Platz, im Gegenteil viele huschen auch da noch schnell direkt vor der Schnauze des LKWs vorbei.

Wenn denn mal was passiert ist es leider so, dass es für den Fußgänger bzw. Fahrradfahrer meist tödlich endet. Dann kommt von allen wieder die große Schimpftirade auf die bösen LKW Fahrer. Die oft genug nicht viel dafür können, weil sie die Menschen einfach nicht sehen können.

Deswegen würde ich es gut finden, wenn jeder der einen normalen Führerschein macht, auch eine Stunde LKW fahren muss. Vielleicht nicht unbedingt im öffentlichen Straßenverkehr, sondern auf einem Testplatz, wo aber auch andere Menschen laufen und fahren. Damit jeder selbst mal sehen kann, wie es ist wenn man selber LKW fährt.

Was haltet ihr davon?

Ich passe immer sehr auf bei LKWs und laufe denen nicht in den Weg.

Dass man unbedingt mit riesigen Lastern in die Fußgängerzonen muss, habe ich noch nie verstanden und da mangelt es mir auch an einsicht. Sind die Einzelhändler halt schön blöd, ihre Läden mitten in der engen Innenstadt zu eröffnen...

Lady_Amalthea schrieb:Dann kommt von allen wieder die große Schimpftirade auf die bösen LKW Fahrer. Die oft genug nicht viel dafür können, weil sie die Menschen einfach nicht sehen können.

Wenn ein LKW- oder auch PKW-Fahrer den Platz auf dem er rangiert/herumfährt nicht einsehen kann, muss er einen Einweiser haben, der eben den Platz im Blick hat. Hat er den nicht, darf er dort nicht rangieren.

@icbm

Wer soll/will den bezahlen?

Hätte jeder LKW Fahrer einen Einweiser dabei, würden ALLE Sachen die wir kaufen teurer werden, weil die Lohnkosten dann wieder auf die Verbraucher abgewälzt werden. Das würde auch nur klappen, wenn es ein Gesetz, das auch überprüft wird, dafür gibt. Ansonsten wären Logistik Firmen die sowas haben recht schnell Pleite, weil deren Transportkosten höher wären, als die von denen die keinen haben.

@Crusi

Dort haben die Einzelhändler aber den besten Umsatz, was ja auch wieder an uns Verbrauchern liegt.

Lady_Amalthea schrieb:Wer soll/will den bezahlen?

und wer will das hier bezahlen?

Lady_Amalthea schrieb:Deswegen würde ich es gut finden, wenn jeder der einen normalen Führerschein macht, auch eine Stunde LKW fahren muss.

@raupsi-ya

Jeder der einen Führerschein macht.

Einmalig 30 oder 40 Euro ist besser als ein Leben lang auf alles was man kaufen kann ein paar Cent mehr zu zahlen. Und wenns Leben rettet, schadet das wohl auch nicht.

nicht unbedingt, find aber jeder sollte sich mal Gedanken drüber machen woher bzw wie seine Einkäufe, Sprit und einfach alles Materielle dort hin kommt wo wir es dann erwerben statt über Elefantenrennen, zunehmenden LKW Verkehr etc zu meckern..

@Lady_Amalthea

Was hat denn das mit bezahlen zutun? Man muss zur Not halt nen Passanten fragen.
Rückwärt fahren ohne Einweiser ist verboten. Bei uns gibt's dazu sogar ne Dienstanweisung.
Wer als Lkw-Fahrer einfach ohne Einweiser rückwärts fährt und jemanden dadurch gefährdet ist selbstverständlich Schuld! Aber sowas von!

Ich kaufe nicht bei Einzelhändlern, da mir das Geld dazu fehlt. Ich kaufe bei Amazon, Lidl und Aldi ein. Da haben auch die Lkw fahrer kein Problem mit dem rangieren. Aber wenn ich durch die Innenstadt laufe, zwischen tausenden anderen Menschen hindurch, möchte ich nicht auch noch auf tonnenschwere Laster achten müssen...

@Crusi

Die meisten anderen aber nicht. Irgendwie müssen die ja ihre Waren bekommen.


@BlackPearl

Ich weiß nicht ganz genau wie die Gesetze dazu sind, aber das ist in der Realität leider kaum möglich. Wenn ein LKW 20 Stopps am Tag hat, die Firmen natürlich auch noch gewisse Anliefer und Abholzeiten haben. Dann wird ein Fahrer, der bei fast jedem Stop erstmal einen Einweiser suchen muss, seine Tour nie schaffen. Das heißt er bringt Ware wieder mit in die Firma, kann vieles nicht abholen und wird auf kurz oder lang gekündigt.

http://medien-e.bghw.de/bge/m7/m7.htm (Archiv-Version vom 14.08.2014)
@Lady_Amalthea

Eher werden sie gekündigt wenn sie sich eben nicht um einen Einweiser bemühen oder den Gefahrenbereich anders absichern.


Und das ist in der Realität sehr wohl möglich und auch nötig.

@BlackPearl

In der Theorie klingt das super. Aber leider sieht das nicht jede Firma so. Damit meine ich jetzt sowohl die Spediteure als auch die Einzelhändler bzw. auch andere Firmen die Ware geliefert bekommen.

Außerdem besteht die Gefahr ja nicht nur beim rückwärts fahren. Auch wenn der LKW vorwärts fährt, sieht der Fahrer viel weniger, als ein Auto Fahrer.

"Deswegen würde ich es gut finden, wenn jeder der einen normalen Führerschein macht, auch eine Stunde LKW fahren muss."

Ich glaube dann würde es nur noch mehr Unfälle geben...

Jawoll, und dazu dann die 4 aufgezwungenen Wochen im Rollstuhl, das Leben als Klofrau, Schuhcreme ins Gesicht und den Imigranten spielen (nicht enthalten: Sprachkurs für schlechtes Deutsch, kostet extra), Busfahrer, Penner, Argemitarbeiter...

Du merkst, dein Ansatz greift so nicht. Man kann rücksichtsloses Verhalten und unfähiges Sozialverhalten nicht mit sowas ausmerzen.

Wenn man schon mal LKW fahren sollte, dann will ich dann aber auch den ganzen LKW Führerschein + Grundquali bezahlt kriegen.

Auf keine fall wenn ich so seh was für Vollpfosten OHNE HIRN duch die gegen Fahren, ist das schon gefährlich genug!

Und dann die mit eine LKW ohne nee !

Nein, das ist sinnlos. Dann müsste man die verschiedensten Dinge mal ausprobiert haben, die irgendwie einschränkend oder schwierig sind.

@Lady_Amalthea

Was soll es denn bringen, wenn die sich einmal in einen LKW setzen? Man lernt in der Fahrschule auch, dass man auch als PKW-Fahrer Sicherheitsabstände auf der Straße einhalten soll. Soll ich dir mal die Realität schildern? Sicher gut gemeint, bringt aber gar nix außer zerrammelte LKW-Getriebe und verbogene Verkehrsschilder.

Ich bin zwar noch nie LKW gefahren, verstehe dennoch das viele Fahrer zu Unrecht beschimpft werden bei Unfällen.
Vor einiger Zeit gab es in meiner Stadt einen tödlichen Fahrradunfall mit einen nach rechts abbiegenden LKW.
Beide standen an der Ampel, der Radfahrer auf dem Radweg.
Als die Ampel grün zeigte fuhren beide los, der LKW bog ab und erfasste den Radfahrer.
Es kann doch nicht sein das der Radfahrer den großen LKW übersehen hat? Der hat doch keinen toten Winkel.
Außerdem fährt ein LKW ziemlich kriechend langsam los, also es gibt genug Zeit für eine Radfahrer kurz nach links zu schauen.
Aber nein, man muss sein Recht auf Vorfahrt verteidigen, auch wenn man stirbt.
Der LKW-Fahrer hatte einen toten Winkel, gut er hätte den Radler vielleicht sehen müssen, aber der Radler hat den LKW sicher gesehen wie er abbiegt.
Alle sollten im Verkehr ihre Augen öffnen, Vorfahrt hin oder her.

@Linner74

Eigentlich gibt es Spiegel, die diesen toten Winkel extra erfassen, damit der LKW eben dort nix mitschleift. Das Problem bei dem von dir geschilderten ist eher, dass diese Fahrradspuren auf Kreuzungen schlicht und einfach eine fast schon dafür konzipierte Todesfalle für Fahrradfahrer darstellen. Der LKW schlägt sein Lenkrad je nach Länge des Fahrzeugs relativ spät ein, fährt also länger als ein PKW geradeaus und zieht dann ziemlich scharf nach rechts, der Radfahrer kann sich, selbst wenn er das Abbiegen des LKWs noch mitgekriegt hat schon lange in einem Winkel dazu befunden haben, aus dem heraus er keine Möglichkeit mehr zu reagieren hatte. Denn ab dem Zeitpunkt, wo der LKW einschlägt, kommt er volle Breitseite.

Ich würde dem Radfahrer nicht pauschal die Schuld zuweisen. Wäre der LKW-Fahrer aufmerksam gewesen, hätte er schon eher mitbekommen, dass ein Radfahrer sich auf der Straße befindet, denn Fahrräder spawnen nicht einfach im toten Winkel sondern entweder sind sie schon vor einem oder sie kommen von hinten, wo man sie im Spiegel sieht.

Der Fahrradfahrer hätte auf den Blinker des LKW schauen können um zu wissen, ob er nach rechts auf die Kreuzung ausholt oder wartet, was der LKW macht, ob er geradeaus fährt oder doch abbiegt.

Grundsätzlich ist das Problem dieser Unfälle die Fahrradspur an sich. Würden die Radfahrer in der gleichen Spur wie die Kfz fahren, könnten sie gar nicht in die toten Winkel geraten und bei solchen Kreuzungen wäre diese Art von Unfall weit weniger relevant.