Bist du für eine Fleischsteuer?

Moinsen,

...Wissenschaftler fordern diese wohl.

Die Frage ist, ob sich dann der Staat die Taschen vollmacht und die Erzeuger leer ausgehen.Möglicherweise könnte das Tierwohl verbessert werden, was natürlich schön wenn man schon dazu gedacht ist, gegessen zu werden.Oder würde das nix bringen? Hier der Artikel:

Die Fleischproduktion verursacht große Umwelt- und Klimaschäden. Wenn der Kunde diese externalisierten Kosten bezahlen müsste, wäre Fleisch deutlich teurer. Wissenschaftler fordern deshalb die Einführung einer Fleischsteuer. (...)

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/oekonomie/wissenschaftler-fordern-fleischsteuer-13375800?fbclid=IwAR03oBVP2OISUhKI5UUCtxo7PSF2GMRgOnVj-0JNGrxPsftmUBgKXwfKCAk

so selten wie ich fleisch konsumiere, würde es mich zumindest nicht stören.

fluff schrieb:so selten wie ich fleisch konsumiere, würde es mich zumindest nicht stören.

Grade daher, würde mich das schon stören.

Mal wieder aktueller deutscher Schwachsinn - Steuern fordern und gleich dazu Mechanismen einführen weil sich das nicht die ganze Bevölkerung leisten kann.

Wäre es nicht sinnvoller, die massenindustriellen Produktionsbedingungen zu verschärfen oder einzuschränken, sodass es zu einer Verschiebung zu herkömmlicher Tierhaltung mit gleichzeitiger Reduktion der Fleischproduktion kommt? Das würde automatisch eine Erhöhung der Preise nach sich ziehen und käme dem Tierwohl wahrscheinlich eher entgegen als eine Steuer, oder?

Fleisch ist hierzulande !zu billig". Aber eine Extra-Steuer würde wohl nur teilweise an den Verbraucher weitergegeben und würde den Preisdruck in der Landwirtschaft nur verstärken, was kaum im Sinne von Umweltschutz und Tierwohl sein kann.

Wer in Berlin frei laufende Rinder sehen will, der muss wohl nach anderen Lösungen suchen.

Jaja, Umweltschäden oder anderweitige müssen immer herhalten für Preiserhöhungen.
Ob sich dadurch was zum Guten ändert, sei mal dahingestellt.

Eigentlich stark fragwürdig.Wie beim Sprit; Wird verteuert und was tun die Menschen?Sie tanken genausoviel.Beim Fleisch wärs sicher auch so, bis auf die Tatsache, dass ärmere Leute immer weniger wissen, was sie, sorry dass ich das so sagen muss, fressen sollen.

Einzig den Gesichtspunkt, dadurch die Haltung zu verbessern, wäre schon gut.Denn seien wir mal ehrlich, Nutztiere werden wie Abfall behandelt und nicht wie etwas ehrbares, was einem am Leben erhält.Wir bräuchten neben besseren Haltbedingungen auch wieder Respekt vor dem Lebewesen.

Vymaanika schrieb:Beim Fleisch wärs sicher auch so, bis auf die Tatsache, dass ärmere Leute immer weniger wissen, was sie, sorry dass ich das so sagen muss, fressen sollen.

aber bei weniger fleisch leben die ja dann auch gesünder.

wird ja behauptet, dass zu viel fleisch schadet...

:D

Alienp. schrieb:aber bei weniger fleisch leben die ja dann auch gesünder.

Leider wird alles momentan teurer, da heißt es den Gürtel enger schnallen, die satten Jahre sind vorbei. ;)

Alienp. schrieb:wird ja behauptet, dass zu viel fleisch schadet...

Ich esse einmal im Monat Fleisch, wenns hoch kommt, zurück zum Sonntagsbraten, dann bräuchte es keine Steuer

Mr.Stielz schrieb:Wer in Berlin frei laufende Rinder sehen will, der muss wohl nach anderen Lösungen suchen.

Zum Beispiel einen Blick in den Bundestag werfen

Vymaanika schrieb:zurück zum Sonntagsbraten,

Wobei es zum einen diesen oft zitierten Sonntagsbraten zumindest bei uns früher nie gegeben hat (am Sonntag haben wir meistens Wanderungen oder Ausflüge gemacht, statt Braten zu essen). Zum anderen wurde unter der Woche zwar nicht regelmäßig Fleisch, aber trotzdem tierische Produkte gegessen, z.B. Wurst/Würstchen, Zunge, Sülze in Aspik, Rührei, etc. Es war nicht so, dass das Gegenstück zum Sonntagsbraten eine vegane oder auch nur vegetarische Ernährung gewesen wäre - zumindest nicht in meiner Familie.

martenot schrieb:Wobei es zum einen diesen oft zitierten Sonntagsbraten zumindest bei uns früher nie gegeben hat

Das kennt unsere Generation auch nicht.Das ist so ein Nachkriegsding.Wir kennen es nur so, dass immer alles in Massen verfügbar ist, eben der maximale Überfluss.Ich denke, sowas brennt auf Dauer aus.Wenn man immer Maximalgas fährt, endet es, spätrömische Dekadenz, das geht nie und nimmer endlos so weiter.Und eben deshalb kommen ja so Ideen wie die Fleischsteuer, es muss sich was ändern.

martenot schrieb:Es war nicht so, dass das Gegenstück zum Sonntagsbraten eine vegane oder auch nur vegetarische Ernährung gewesen wäre - zumindest nicht in meiner Familie.

Es war aber gesünder für alle.Früher wurde einmal im Jahr ein Tier geschlachtet und sicher war die wertschätzung auch eine andere.Leben bedeutet in unserem Jahrgang doch nix mehr.

Ich bin gegen eine Fleischsteuer. Ich bin aber sehr ausdrücklich für Gesetzesänderungen (und sehe die Politik da in Verantwortung), die darauf hinzielen, dass das Tierwohl deutlich verbessert wird, die direkten Produzenten (und nicht die indirekten) angemessene Preise erzielen und die "Fleischproduktion" an Auflagen zur Umwelt- und Klimafreundlichkeit bis hin zur -neutralität gebunden wird.

Das wird die Fleischpreise auch angemessen und deutlich erhöhen, kommt aber direkt dort an, wo es hingehört. bei einer Steuer weiß man das nicht. Höhere Preise werden dann hoffentlich auch einen bewussten Umgang mit Fleisch bewirken.

Eine Steuer scheint nicht der richtige Ansatz zu sein. Die Haltungsbedingungen zu verbessern und die Produktion nachhaltiger zu gestalten, ist da wohl der bessere Weg.

Ich glaube auch nicht, dass eine Steuer den Konsum wesentlich reduzieren würde. Was ich hier an Pizzakartons im Müll und Essenslieferanten insgesamt sehe und was für teuren Fertigfraß sich die Leute in die Einkaufswagen legen und für Coffee-to-go ausgeben, scheint kein Mangel an Geld für Lebensmittel zu existieren.

Vymaanika schrieb:Leider wird alles momentan teurer, da heißt es den Gürtel enger schnallen, die satten Jahre sind vorbei.

da werden wahrscheinlich alle die ein gärtchen haben, wieder etwas anbauen.
:D

Vymaanika schrieb:Ich esse einmal im Monat Fleisch, wenns hoch kommt, zurück zum Sonntagsbraten, dann bräuchte es keine Steuer

bei mir sind die abstände nicht ganz so gross.
die Frau hat durchgesetzt, dass einmal pro woche fleisch zu genügen hätte.

nach 'ner weile war's auf einmal normal und keinen stört das.

Noch mehr Steuerwut? Nein danke...

Alienp. schrieb:da werden wahrscheinlich alle die ein gärtchen haben, wieder etwas anbauen

Und sich vielleicht ein Tierchen halten.

Nein! Deutschland hat nach Belgien die höchste Steuer und Abgabenlast in Europa. Irgendwann reichts auch mal mit dem schröpfen

Alienp. schrieb:die Frau hat durchgesetzt

Good wife, good life.

Aber stimmt schon, ist wohl auch Gewöhnungssache.Man stellt die Gewohnheit um und dann wird es normal.Ich finde es auch besser, wenn die Menschen umdenken, statt so eine Steuer einzuführen, zumal davon eh nix bei den Erzeugern ankommen würde, Vater Staat würde da gierig werden, man kennts.