"Als" als Synonym für "Fortwährend"

Hallo,



Kürzlich habe ich erfahren, dass nicht jeder das Wort "Als" im selben Umfang verwendet.
Genauer gesagt, komme ich aus dem Marburger Raum und hier ist es üblich "Als" synonoym zu "Fortwährend/ Ständig" zu verwenden.
Nun würde mich interessieren, wie weit innerhalb Deutschlands diese Sprechweise verbeitet ist.

Benutzen muss bei der Umjfrage hier nicht zwangsläufig, auf die aktive Verwendung des Wortes "Als" im Threadsinne verweisen, sondern soll vorallem ausdrücken, dass einem diese geläufig ist.
Sprich ihr versteht den Satz:
"Steck dir nicht als die Hundekacke in die Ohren"
- Und wundert euch nicht über die Nutzung des als.

Es wäre nett, wenn die Nicht-Hessen ihr Bundesland angeben würden. :D

Aachen is reporting in; Als wird hier ausschließlich als "Fortwährend/Ständig" benutzt.

capspauldin schrieb:Aachen is reporting in; Als wird hier ausschließlich als "Fortwährend/Ständig" benutzt.

Fail
:troll:

Habe nach Umfang aufgehört zu lesen

Ich bin gebürtige Berlinerin und zugezogene Hessin.
Hab mich hier anfangs sehr über einige ausdrücke gewundert... teilweise hab ich mich regelrecht aufgeregt, wie die eltern hier, solche schlechte grammatik den kindern vorplappern können - mein lieblingssatz, bei dem mir sämtliche grammatische Sinne weggetan haben war:
(Ein Vater zu seiner Tochter)
:"Geh mal bei die Mama, ala hopp!"
(Geh schnell zur Mama)
Oder auch
:" Das ist dem sein Auto"
(Dieses Auto gehört ihm)

Das "als" aber als synonym habe ich recht schnell in meinen eigenen Sprachgebrauch aufgenommen ;)
Und jetzt sag ich halt als "als" ;)

@dieLara

Das sind aber heftigere Beispiele, die du da nennst.
Ich kenne jetzt persönlich keinen, der in meinem Alter (28), oder jünger ist der so spricht.
Vielleicht wird noch auf dem Dorf (Normal sagt man auf dem Land. Ist auf dem Dorf resp. "Uff'm Doff" :D im restlichen Deutschland gebräuchlich?) so gesprochen.

Ich bin Wiesbadener und kenne die Nutzung des Wortes. :D Aber zzt. lebe ich bei Würzburg / Unterfranken. Hier nutzt man das aber nicht und ich werde als schief angeguckt...

@Dr.Plöke

Mag vielleicht sein, für mich war es aber Anfangs schon ein kleiner Kulturschock, als ich herkam ;) Ich hab sofort gedacht: "jetzt weiß ich, warum die deutschen Schüler bei der Pisastudie so schlecht abschneiden!" *grins*
Aber es stimmt, zumindest der erste Satz war eine einmalige Ausnahme, die ich seit dem, kein zweites Mal gehört habe...
Ansonsten fallen mir im Alltag immer nur recht kleine Dinge auf... Die Leute hier scheinen recht "gemütlich" zu sprechen- so wird aus Bischofsheim - Bisch´m, aus Harxheim - Hasch´m usw.
(War "im Nachhinein" ganz lustig, als ich das erste mal hier zur Wohnungssuche war, mich verfahren hatte- und
einen Passanten nach dem Weg gefragt habe... der mir sagte, ich solle durch Hasch´m fahren... und ich nirgendswo ein Schild gefunden habe, auf dem "Haschem" stand... an Harxheim habe ich da bei weitem nicht gedacht.)
Anstatt zu fragen: "Wie geht es dir?" wird hier auch gerne mal nur :"Und wie?" ...
Auch als mein jetztiger Mann mir bei unseren ersten Dates erzählte, dass sein Hund gerne mit Hutzeln spielt- also "hutzelt"... Konnte ich mir beim besten Willen nichts drunter vorstellen...
Jetzt weiß ich- Hutzeln sind Tannenzapfen ;)

Als Eschweiler; kenn ich es nur mit unserem "am".

Auch in der Alltagssprache wird die Verlaufsform verwendet: "Seid ihr das Fest vorambereiten?" oder "Seid ihr das Fest am vorbereiten?", "Ich bin aufamräumen." oder "Ich bin am aufräumen." oder - doppelt - "Ich bin am aufamräumen." oder "Jetzt simmer zu drei Mann am Abamtrocknen." (= Jetzt sind wir dabei, zu dritt abzutrocknen.)

@capspauldin
Diese Ausdrucksweise kenne ich wiederrum nicht ;)
Klingt für mich, als Außenstehende auch sehr "kompliziert" ;)
Da verknote ich mir irgendwie die Zunge bei...

@dieLara

Ich kenne die beiden Orte zwar nciht, aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich dabei umn Käffer händelt und deine umgebung folglich eher dörflich geprägt ist, dann mit deinen Beispielen (Abgesehen vom "Un wie?") könnt ich selber nichts anfangen.

Dass Tannenzapfen Hutzeln sind ist mir auch neu.
Aber jetzt weiss ich wenigtens was "A klaa Hutzelsche" für Neugeborene bedeutet, auch wenn mich das nun etwas irritiert. :D



Wo genau in Hessen befindest du dich denn?
Habe mal gelesen, dass es kein richtiges Einheitshessisch gibt und sich das ganze mehr oder minder in 3 Zonen aufteilt.

@capspauldin

Das mit dem "am" sagt man auch in Wiesbaden. Was man auch bei uns sagt, und mich würde interessieren, ob man das auch in Rest-Hessen sagt: als(e)mal = manchmal.

Alsemal sin mer am schaffe, alsemal ach net.
zu deutsch: Manchmal arbeiten wir, manchmal auch nicht.

@SallySpectra

Naja, ich verstehe es, aber geläufig ist das hier nicht.

@Dr.Plöke

Aber wie du ja schon oben erwähnetest, die Jungen reden schon (fast) gar nicht mehr so. Die Dialekte sterben aus...
Außer sächsisch!

@Dr.Plöke
Richtig, zumindest bei Harxheim handelt es sich um ein Kaff... Bischofsheim ist schon ne "Kleinstadt"- auch wenn ich, als Berlinerin, immer über die "Städte hier lächle" ;)

Ich komme aus Rüsselsheim- also an der Rheinland-Pfälzerischen Grenze... gut möglich, dass sich hier das pfälzerische auch mit dem hessisch vermischt hat.

@SallySpectra
Alsemal ist mir auch ein Begriff... ich verstehe ihn zwar, wenn ich mich mit jemandem Unterhalte- selbst benutze ich ihn aber- zumindest noch- nicht ;)
Gibt halt bestimmte Begriffe, die brauchen etwas länger um in den eigenen Wortschatz aufgenommen zu werden.
Ich wohne inzwischen 4 Jahre hier...

Moin,

Dr.Plöke schrieb:"Steck dir nicht als die Hundekacke in die Ohren"

Könnte es vielleicht sein, dass das „als“ mit z, also „alz“, geschrieben wird und damit „allzeit“ gemeint ist?

Grüße vom Ur-Niedersachsen + Wahlwestfalen

Bayerns Calling!

Kp von deinem als!

Ich verstehe es (nachdem ich mal nachgefragt hatte), aber benutze es nicht.
Ach ja, komme aus Niedersachsen.

Das "als" benutz ich zwar nicht, bin aber als Pfälzer dazu verpflichtet immer (!) nach einem "der" "wo" zu sagen z.B

De Buslenker, der wo denne gähle Bus fahrt

SallySpectra schrieb:ie Jungen reden schon (fast) gar nicht mehr so. Die Dialekte sterben aus...

Teilweise ja, aber in meiner Region wird noch urige, wenn gesprochen, für rest-Deutsche kaum verständliches Kauderwelsch gesprochen, vorallem von den Jungen, die Älteren haben sprechen schon fast keines mehr....

Stell hier nicht als solche Umfragen! :D

Übrigens: Ich komme aus Bielefeld.