Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

http://www.bild.de/regional/hannover/kindesmord/polizei-findet-leichenteile-bei-suche-nach-jenisa-37502606.bild.html

Ibrahim B. hatte auch sein Auto 8 Tage nach dem Verschwinden der kleinen Jenisa einem Händler gegeben, bei der Polizei aber behauptet, den Wagen schon vorher "an einen Unbekannten" verkauft zu haben.

Da hat der Anwalt Sascha Haring außer Jens S. ja noch einen weiteren Mandanten, der sein Auto verschwinden ließ.

@muscaria
Haring ist in dem Fall nicht der Verteidiger von Ibrahim B.
Ironischerweiser ist er der Verteidiger der Mithäftlinge, die Ibrahim B. zum Geständnis überredet haben...

@emem

Sorry, das war in dem Bild-Artikel etwas missverständlich. Danke für die Klarstellung.
Der Name des Anwalts taucht bei diesen merkwürdigen Zellengeständnissen wohl häufiger auf.

Hoffentlich zieht das Gericht keine falschen Rückschlüsse aus der Wahl des Rechtsanwalts. Ich hätte Binder beauftragt.

@AnRo

AnRo schrieb:Ein gutes Beispiel dafür, was Zeitungsberichte oft wert sind.
Das so genannte »Hochhaus« hat 3 Etagen!

Tja, normaler Weise sollten Zeitungsberichte ja die Realität bzw. Tatsachen wiedergeben. Allerdings wird hier super gezeigt, dass Zeitungen keine besonders zuverlässige Quelle darstellen.

@talker
warum meinst du, dass das Gericht falsche Rückschlüsse aus der Wahl des Rechtsanwalt zieht?

Gerade gelesen im Westfalenblatt online. Wie schon gesagt wurde: Wir wissen nicht alles!!!


http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Guetersloh/Guetersloh/1709526-Mutmasslicher-Taeter-soll-verraeterische-Spuren-hinterlassen-haben-Hinweise-auf-Doppelmoerder-gefunden

also bei diesen "verräterischen" Spuren wird es doch für jeden mittelmäßig guten Anwalt ein Leichtes sein diese in Zweifel zu ziehen. Durch seine zahlreichen Besuche und Arbeiten im Haus ist es doch recht einfach die Entstehung von Fingerabdrücken an Werkzeugen zu erklären

Danke für den Link @Verlerfrau

Nur, das sind so Dinge die mir einfach nicht als seriös erscheinen wollen. Da kommt jetzt, MITTEN IM PROZESS die Nachricht, es seien offenbar doch Spuren, die dem Angeklagten durchaus zugeordnet werden können, gefunden worden.
Die Suggerierung wird deutlich, denn von Tatrelevant und objektiv, ist keine Rede.

Denn wären es Tatrelevante geringfügige DNA-Beimengungen des Beschuldigten (hüstel....Angeklagten), dann ergibt ein Indizienprozess, genau Null Sinn.

Und nicht zuletzt noch der Titel dieses Artikels! Gggrrrrr
Hinweise auf Doppelmörder gefunden?
Richtet man schon oder ermittelt man noch?

Ich stimme dir zu @Mahoni, auch für meine Denke, gibt es da zuviele "hätte und könnte". die jeder als eiskalte Luft enttarnen kann. Diese Geschichten, so wie sie dargestellt werden, ähneln eher einem Fantasieroman als einer realistischen und grundsoliden Mordermittlung.

Woher das jetzt plötzlich kommt würde mich auch interessieren. Der Artikel klingt, als wären die Spuren jetzt erst gefunden worden.

Also entweder haben die Ermittler ..Sorry.... geschlampt oder aus ermittlungstechnischen Gründen es jetzt erst preis gegeben.
Ich spinne mal eine Runde: Vielleicht, damit die Tochter und der LG sich in Sicherheit wiegen ??!!
Wie gesagt nur gesponnen! :-)

DNA an der Kleidung beider Opfer passt nicht zur Aussage des TV. Aber was soll man sich unter DNA Beimengungen vorstellen?
Ist das wirklich relevant?

@talker

http://books.google.de/books?id=sjqGaqCVwz4C&pg=PA124&lpg=PA124&dq=dna+beimengung&source=bl&ots=rolRsytntM&sig=lZzjL08Eb2XhyheDGF8CYJtDpiY&hl=de&sa=X&ei=spsJVPCtOIaCPcG2gYAL&ved=0CCoQ6AEwAQ#v=onepage&q=dna%20beimengung&f=false

Wenn ich die Erklärung im Link richtig verstehe hat die gefundene DNA vom TV Spuren der Kleidung gehabt und des Hundes. Aber ich kann das auch falsch heraus gelesen haben. Der Link ist ja nur eine Erklärung, was DNA-Beimengung ist.

So wie ich das verstehe, gibt es sehr viele Spuren, die aber entweder nicht eindeutig der Tat zugeordnet werden können, oder andere, die zwar der Tat zugeordnet werden können, aber keiner Person.

Es gibt Spuren der Tatwaffe, auf der aber keine Spuren des Täters sind, da man die Tatwaffe nicht hat, können die Spuren der Tatwaffe keinem Täter zugeordnet werden.

Das gleiche gilt für die Mikrofasern der Kleidung, die an allen Opfern gefunden wurden. Ohne die Kleidung des Täters können sie nicht zugeordnet werden.

Mit der Kleidung müsste man allerdings Druck auf den Täter ausüben können. Bei seinem morgendlichen Besuch mit Übergabe der Weinflasche und Übertragung seiner DNA unter den Fingernagel des weiblichen Opfers ist er ja bekleidet gewesen. Diese Kleidungsstücke müssen an dem weiblichen Opfer, dem Stuhl auf dem er gesessen hat und evtl an anderen Dinge zu finden sein.

Er könnte mit Angaben zu der zu dem Zeitpunkt getragenen Kleidung zumindest seinen frühen Besuch bestätigen, wenn diese Spuren nur am weiblichen Opfer und am Stuhl gefunden werden, stimmt zumindest seine Aussage, das er bei der Übergabe der Weinflasche nur die Ärztin angetroffen hat.

Sollte er nicht mehr wissen, was er getragen hat, kann man seinen Kleiderschrank durchsuchen und alle Kleidungsstücke mit den Spuren vergleichen. Sie müssten ja gefunden werden, wenn nicht, hat er wohl rein zufällig neben dem Fahrrad und dem Auto auch noch die Kleidung entsorgt....

Er würde zumindest in Erklärungsnöte geraten.

Ich bleibe dabei, der Täter wird überführt werden, der mögliche Täterkreis ist einfach zu klein. Wenn das entscheidende Puzzleteil gefunden wird, schnappt die Fälle zu. Ich hoffe auf eine gute Ermittlungsarbeit, eine Staatsanwalt der die richtigen Schlüsse daraus gezogen hat und eine Richterin mit Verhandlungsgeschick, dann wird mit Hilfe der Zeugen sicher Licht ins Dunkel gelangen.

Mantra aus der Medienbranche:
»Wenn niemand mehr etwas weiß,
kann jeder alles behaupten!«

(...und die Auflage wird etwas gesteigert).

Ich zitiere mal aus dem Artikel:

Einige dieser Spuren sollen sich nach Informationen des WESTFALEN-BLATTes an Rohrzangen, mit denen wahrscheinlich die Gasleitung im ersten Stock manipuliert wurde, und an der Kleidung der beiden Opfer als auch am Torso des getöteten Hundes befunden haben. Bei den Zellenspuren soll es sich allerdings um geringfügige DNA-Beimengungen des Beschuldigten handeln.

Aus dem Gutachten der Spezialisten des Landeskriminalamtes soll hervorgehen, dass Jens Sch. als Mitverursacher nicht auszuschließen ist. Kriminalhauptkommissar und Leiter der Mordkommission »Bad« Ralf Östermann hatte kürzlich bereits mitgeteilt, dass man in dem Haus der ermordeten Ärztin und ihres Bruders etliche fremde Mikrofaserspuren isoliert habe, die eindeutig dem Täter gehörten. Doch man könne diese nicht abgleichen, weil den Ermittlern die Tatkleidung fehle. »Wir nehmen an, dass diese Textilien entsorgt worden sind.«

Irgendjemand hatte sich doch schon gewundert, warum so wenig Spuren hinterlassen worden sind.
DNA-Mischspuren zu verarbeiten und zuzuordnen ist wohl nicht sehr einfach, wenn ich das als Laie richtig verstanden habe. Und die Problematik bei den Faserspuren ist ja auch sehr gut erklärt.

Wenn ich nicht möchte, daß Textilfasern meiner Kleidung mir zugeordnet werden können, dann wäre es nicht das schlechteste, den Fahrzeugsitz loszuwerden, auf dem ich in dieser Kleidung gesessen habe. Nur mal so dahin gesagt.

Die im Artikel genannte Gerinfügigkeit macht das Ganze interessant. Ist es so wenig, daß es vom weiblichen Opfer auf den Hund übertragen wurde, als sie z.B. das Tier gestreichelt hat, nachdem der TV das Haus verlassen hat? Oder ist es so viel, daß man davon ausgehen kann, daß der Hund vom TV angefaßt wurde. Das könnte ihm ja noch entfallen sein, aber wenn es DNA-Spuren am männlichen Opfer gibt, die von direktem Kontakt herrühren würden, wird es schwierig, da wieder rauszukommen.
Genaueres erfahren wir wohl erst im Prozeß.

http://www.nw-news.de/owl/kreis_guetersloh/guetersloh/guetersloh/11238009_DNA-Spuren_belasten_Mordangeklagten.html

Gibt ja auch nicht viel mehr Preis, aber ich denke so einfach kommt er wohl nicht mehr da raus.

also ich finde das gibt einiges Preis. DNA an den Krallen des Hundes empfinde ich als belastender als die im vorherigen Artikel erwähnte DNA am Fell. Und was mich aufhorchen lässt ist ja Harings Zitat "Daraus geht lediglich hervor, dass mein Mandant als Mittäter nicht auszuschließen ist - nicht mehr, nicht weniger"

@Mahoni

Da hast du recht. Ich meinte ja auch nur, das es nicht "viel" mehr Preis gibt. Aber ich glaube ganz ungeschoren kommt er da nicht mehr raus.

habe gerade noch diesen Artikel gefunden, ist zwar vom letzten Prozeßtag, aber ich glaube, der war noch nicht hier zu lesen:


http://www.nw-news.de/owl/kreis_guetersloh/guetersloh/guetersloh/11228179_Doppelmoerder_laesst_Goldbarren_zurueck.html

Hatte noch was aus dem WB-Artikel unterschlagen.
Am nächsten Prozeßtag soll eine Tierärztin über die Untersuchungsergebnisse des getöteten Hundes berichten. Und es soll eine Feuerwehrfrau, die den Gashahn geschlossen hat, befragt werden.

Am 23. ist dann der Mithäftling, dem der TV gestanden haben soll dabei, sowie ein Gerichtsmediziner, der zur Todesursache der Opfer aussagt.

Außerdem gab es noch eine Grafik mit einem Grundriß des Hauses und den Auffindepositionen der Opfer: http://imgur.com/oCE2D0M



Noch eine Frage:
Wenn jemand in der Situation des TV ist, wäre es dann nicht sinnig, wenigstens zu erzählen, welche Klamotten man beim Besuch getragen hat?
Das müsste doch entlastend sein, wenn man die Fasern dann nur am weiblichen Opfer findet.

Ich versuche ja auch, immer zu überlegen, ob Indizien falsch ausgelegt werden. Aber hier ist zu viel zu seltsam.
Wenn die Kleidung z.B. "schmutzig" ist, oder tierbedingt Löcher aufweist, ist es natürlich klar, warum er es verschweigt. Die vernehmung durch die Polizei möglichst lange herauszuzögern ist vorteilhaft, wenn man z.B. möchte, daß Kratzspuren verheilen...