Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@MauraIsles
Eine besondere Bedeutung, das wurde am Mittwoch deutlich, kommt für die Kriminaltechniker grauen Mikrofasern zu. Diese wurden, so erklärte eine Beamtin im Zeugenstand, am Hals der Leiche, am Leichenfundort, im Auto des Opfers, vor allem aber im Haus der Familie gefunden.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.mordprozess-nadine-e-ludwigsburg-wie-lange-lag-das-opfer-im-gebuesch.2256dda3-3805-433c-9312-a7b63d8f22b5.html (Archiv-Version vom 12.01.2017)

😑 Warum können die eigentlich mal nicht einfach alle das Gleiche schreiben.

Wer kann sich da alles merken, wenn er dazu zwanzig verschiedene Pressetexte lesen muss.

Hat er sie etwa mit Handschuhen erwürgt ?

Wenn dort ( nur ) am Hals ? diese Faserspuren gefunden wurden .

Das würde ja nochmal ein ganz anderes Bild auf den Tatverlauf werfen

muss ja eigentlich so gewesen sein, oder? weil wenn er die Handschuhe nur für alles danach (inklusive Schnittwunden am hals) benutzt hat, dann hätte man doch noch fasern am Körper gefunden, oder?

Interessanter Artikel aus der Tiroler Tageszeitung, zwar nicht von heute aber lesenswert:

Eine intensive Suche der Polizei führt nach rund einer Woche zu einem grausigen Fund: Die nackte Leiche der 36-Jährigen liegt in einem Gebüsch, die Hände mit einer Nylon-Schnur zusammengebunden, an ihrem Hals klafft eine Schnittwunde.

Die beiden hätten sich am besagten Abend nicht gestritten, seien nach der Trennung sogar viel besser miteinander ausgekommen. Alles sei einvernehmlich geregelt gewesen: Das Haus, die Finanzen, sogar der Umgang mit den Kindern.

http://www.tt.com/panorama/verbrechen/12469001-91/nach-fund-nackter-leiche-angeklagter-ehemann-bestreitet-t%C3%B6tung.csp (Archiv-Version vom 10.01.2017)

@Lulula
@Ollie

Also mit diesen Fasern kann ich mich noch nicht so anfreunden. Wie soll man sich festlegen, wie man sie interpretiert? Diese Fasern haben ja keine DNA, sie müssen daher überhaupt nicht von ein und dem selben Paar Handschuhen stammen. Wenn man die Handschuhe fände, würden die Fasern nicht schmerzlich fehlen. Wenn ein Gutachten feststellen könnte, dass alle diese Fasern von ein und demselben paar Handschuhe stammt, das ist aber nicht möglich, dann wäre damit auch nichts über den oder die Träger gesagt.

Hinzu kommt, dass an den Fasern keine Uhrzeit steht. Die Fasern im Haus und an REs Weste könnten also schon wesentlich älter sein und von einem Gast oder einem separaten Paar Handschuhe stammen. Zeitlich sagen die Fasern also nichts und einen Eigentümer oder Träger überführen sie auch nicht. Was sollen die Fasern also beweisen? Dass es sie auch im Haus gab und somit der Ehemann seine Frau erwürgt haben muss? Fasern haben auch keine Richtung, also Erstfaser im Hobbykeller, zweitälteste Faser im Auto, jüngste Faser an der Leiche. Nichts, nichts, nichts! Das klingt wirklich nett mit den Fasern, aber mich überzeugen sie nicht.

@Hammurapi ,

Du denkst wie ein Verteidiger 😊

Ich finde die Faserspuren sehr aufschlussreich und werden den Täter überführen, das hoffe ich zumindest

Diese unterschiedlichen Angaben der Gerichtsmediziner finde ich seltsam ....

Muss doch feststellbar sein , ob der Leichnam nochmal transportiert bzw. an einen anderen Ort verbracht wurde ....?!

Laut der ersten Gerichtsmediziner in , müsste N.E. ja noch ein paar Tage gelebt haben ?!

@Ollie

Ollie schrieb:Laut der ersten Gerichtsmediziner in , müsste N.E. ja noch ein paar Tage gelebt haben ?!

Ich habe es so verstanden, dass gemäß der ersten Gerichtsmediziner die Leiche DORT nur wenige Tage gelegen hat.

Über genau dieses Gebiet sind ja auch Hubschrauber geflogen und haben erfolglos nach ihr gesucht.

Über den Todeszeitpunkt ist uns ja nichts bekannt.

@Ollie
Auch wenn Faserspuren am Hals gefunden wurden,sagt das noch lange nicht das NE damit erwürgt wurde und vor allem nicht von wem.

Aber die identischen Fasern am Lenkrad (wo hab ich jetzt das wieder gelesen, ich werd noch verrückt mit den vielen Presseberichten) und am Hals, und im Haus..da wirkt jede andere Erklärung schon sehr konstruiert.
Auch die Schnur, mit der sie gefesselt war, wurde ja als "aus dem Haushalt stammend" beschrieben. Die gibts ja sonst auch in jedem Baumarkt zu kaufen. Allerdings glaube ich, dass man ungefähr schon feststellen kann, ob sowas von derselben Schnurrolle stammt, weil sich die Fasern mit der Zeit verändern, je nachdem, wo und wie sie gelagert werden. Das merkt man, wenn man z.B. ne ältere Schnur hernimmt, die dann direkt zerreisst. Oder sie stellen das an den Schnittstellen fest, ob das zusammenpasst.

@MauraIsles: Das ist mir jetzt neu mit "aus dem Haushalt stammend".. habe ich bisher nirgendwo gelesen...
denke die Ermittler haben den Tatort nicht, deshalb wird es schwierig. als Tatort kann man zumindest ihren Caddy ausschließen in meinen augen

@MauraIsles

Wenn man das alles zusammen betrachtet, dann gäbe das ein Bild. Aber dann müsste die Schnurrolle sichergestellt und verglichen sein, dann müsste es von den Handschuhfasern ein Gutachten geben, welches mindestens zu dem Ergebnis kommt, dass alle grauen Fasern vom gleichen Handschuh stammen (das wäre eine forensische Meisterleistung!) und das Messer müsste als Vergleich identifiziert und gesichert sein. Wenn das alles zusammenkommt, dann wären die Indizien stark auf den Angeklagten deutend. Hoffentlich schlägt bald die Stunde der Gutachter, während man zur Zeit wohl eher eine soziale Nabelschau veranstaltet.

@JamesRockford

Ja , ist schwierig das aus dem Artikel von Lulula ( 20:57 Uhr ) herauszulesen .

Da ist von " Liegezeit " die Rede ....Dann wieder vom Todeszeitpunkt ..

Trotzdem komisch , dass da zwei Gerichtsmediziner so unterschiedlicher Meinung sind .

Ich hoffe das das im Prozess etwas konkreter wird , der Todeszeitpunkt und die Liegedauer ....

Und dann kommt auch das...
Das man das Haar garnicht mal zuordnen kann.
Ob vom Angeklagten,den Verwandten,den Brüdern.

Stattdessen fanden die Beamten auf dem Bauch der Leiche zwei Haare – eines von Nadine E. selbst, ein zweites ordnet die Polizei dem Angeklagten zu. Jedoch war offenbar keine Standard-Analyse des Haares möglich. Spezialisten in Freiburg hätten aber herausgefunden, dass das Haar vom Angeklagten oder von einem in mütterlicher Linie Verwandten stammt. „Es kommen aber auch alle Brüder in Betracht“, sagte die Beamtin.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.mordprozess-nadine-e-ludwigsburg-wie-lange-lag-das-opfer-im-gebuesch.2256dda3-3805-433c-9312-a7b63d8f22b5.html (Archiv-Version vom 12.01.2017)

http://www.tt.com/panorama/verbrechen/12469001-91/nach-fund-nackter-leiche-angeklagter-ehemann-bestreitet-tötung.csp (Archiv-Version vom 10.01.2017)

Hier steht das mit der Nylonschnur aus dem Haushalt 💡

@MauraIsles

Auch dieser Artikel enthält schon wieder die Passage:

In der Dunkelheit trägt er ihren leblosen Körper zum Auto, legt ihn in den Kofferraum und stellt den Wagen etwas weiter weg in der Nachbarschaft des Stadtteils Eglosheim ab. Von dort läuft er nach Hause und geht zu Bett, ist sich die Anklagebehörde sicher.

Woher haben die Medien dieses Detail? Wenn der Angeklagte den Wagen in der Nachbarschaft abgestellt hätte (wo denn genau?) und dann ins Bett gegangen wäre, stünde das im krassen Widerspruch zu den genannten Handydaten (nach Mitternacht erst das Handy ausgeschaltet) und vor allem zur Reise des Opferhandys von 20.56 bis 21.32 Uhr - und zwar nicht in die "Nachbarschaft", sondern Richtung Favoritepark, wo es in der Funkzelle des Bahnhofes (nicht der Nachbarschaft!) ausgeschaltet wurde.

Eine Anklagebehörde macht doch keine Paradoxa in ihrer eigenen Klageschrift auf. Aber gut, das ist Tirol.

@Ollie

Über den Todeszeitpunkt gibt es ja nichts Offizielles, es sei denn, ich habe es übersehen.

Dass zwei Gutachten so unterschiedlich bewerten, zeigt vielleicht auch, wie verlässlich solche Gutachten sind. Der eine vertritt und belegt seine Auffassung, der andere vertritt und belegt eine andere Auffassung. Vielleicht braucht man ein drittes Gutachten?

@all

Nach den veröffentlichten Ein- und Ausschaltzeiten, Chatphasen, Chatunterbrechungen etc. kann ich mir den von den Ermittlern vermuteten Tatablauf nicht so richtig vorstellen. Dann hätte der TV in einer halben Stunde einen heftigen Streit gehabt, in dessen Verlauf er seine Frau getötet hat, und hätte anschließend mit der Freundin und anderen weiter gechattet. Es sei denn, der TV wäre total abgebrüht.

Leider wissen wir nicht, wie lange die Chats nach 20.45 gingen.

Vielleicht ist Nadine nach dem heftigen Streit um 21:00 aus dem Haus geflüchtet und wurde um 21:30 von dem TV irgendwo aufgegriffen?

Das letzte Foto von ihr in der Bank ist von 17.30. Wenn sie vorher beim Sport war und vielleicht schon wesentlich früher zu Hause war, war sie vielleicht schon tot, als der TV mit der Freundin chattete.

Die Fasern der Handschuhe und die Fundorte der Fasern sind interessant.

Die angebliche Zeit der Chatpause ist sehr interessant.

Das mit dem fremden Handabdruck am Türgriff würde ich jetzt persönlich nicht so priorisieren. Es gibt genügend Spinner die schauen ob ein Auto abgeschlossen ist.

So wie ich die verschiedenen Medienberichte lese, geht es bei dem Gutachten um die Ablegzeit der Leiche am Fundort, und nicht um den eingetretenen Todeszeitpunkt.

Das Haar auf dem Körper der Leiche, ist zumindest insofern eingrenzbar, das es vom TV selbst, oder Geschwistern bzw. Verwandten mütterlicherseits kommt.

Sorry, noch ein Zusatz zum Zwischenparken:

Ich würde doch nie den Wagen meiner Frau mit ihrer Leiche im Kofferraum in der Nachbarschaft abstellen! Viel zu groß die Gefahr, dass ein Nachbar den Wagen erkennt und sich fragt, warum der hier steht und die Pferde scheu macht. Aber die dpa hat dieses Nachbarschaftsparken offenbar verbreitet und die anderen Halunken schreiben fleißig ab?

das hatte ich vor paar Seiten ja auch erwähnt, dass das doch aufgefallen sein muss, dass da der Caddy steht. Wobei auch niemandem aufgefallen ist, dass sich der Caddy überhaupt wegbewegt hat..