Bürgerkrieg in Syrien

@clubmaster

Ich hoffe, das mit den Verlustzahlen der Regierung stimmt nicht. Die kann ja auch rekrutieren.

Assad kann sich in aller Ruhe zurücklehnen und beobachten wie sich die gegnerischen Kombatanten selbst bekriegen. Gleichzeitig findet ein Pro-Assad Meinungsumschwung in der westlichen Politik und Gesellschaft statt.

So wie es gegenwärtig aussieht, könnte die Familie Assad als großer Gewinner dieses Konfliktes hervorgehen.

Die lokale Verdrängung der ISIS zeigt erste Früchte, neue Rebelleneinheiten gründen sich bereits wieder unter der Fahne der FSA:

Hier die Islamin Salvation Front:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=CxmV_flskeI

von irgendeiner Zersplitterung kann also überhaupt keine Rede sein, die ISIS hat nicht das Potenzial dauerhaft Unruhe zu stiften. Spätetens im Frühjahr wird das Regime samt Hisbollah also ganz große Probleme bekommen!

Jaja, die bösen Schweizer, Schweden, Finnen und Österreicher sind an allem Schuld....

Glünggi schrieb:Soweit ich weiss ist das auch nur ein Phantombild

Vielleicht sieht der wahre "Abu Bakr al-Baghdadi" ja so aus:



Das ist der Prinz Affe (Bandar) Sultanssohn (bin Sultan), der Kopf des saudischen Geheimdienstes.

@Ascension

Ich glaube das nach wie vor eher nicht, aber es wäre nicht das erste Mal.

Saddam oder Gaddafi galten als kaltblütige bis verrückte Despoten, das Mullahreich als Gefahr für den Weltfrieden ...

Syrien Al- Assad hat im libanesischen Bürgerkrieg gemordet, den Muslimbrüderaufstand brutalstmöglich niedergeschlagen, die Destabilisierung der angrenzenden Länder zur Rettung der eigenen Haut gefördert usw.

Es wurde ihnen nie so übel genommen wie anderen Despotien.

U. a. daher kommen die Verschwörungsteorien, wonach die Assads sich in Wahrheit bestens mit dem zionistischen Feind verstünden, was natürlich Unsinn ist.

Auffällig ist, dass jetzt auch nichtmehr von Bombanangriffen oder Hubschrauber Angriffen die Rede ist.

Wird was vorbereitet?

Ashert001 schrieb:Die lokale Verdrängung der ISIS zeigt erste Früchte, neue Rebelleneinheiten gründen sich bereits wieder unter der Fahne der FSA:

Kommen jetzt wieder tausende Kurzclips ins Netz von kleinen FSA Gruppen wie 2011/12? Die Fahne unter sich die FSA vereint ist die der CIA und der Israelis.

http://en.shiapost.com/wp-content/uploads/2013/05/US-Senator-John-McCain-with-FSA-terrorists.jpg (Archiv-Version vom 16.09.2014)

http://patdollard.com/wp-content/uploads/2013/05/bilde4-600x350.jpg (Archiv-Version vom 22.07.2013)

@muselhumanist

Gibt es einen Staat der noch ernsthaft fordert, dass Assad zurücktreten soll?

Man kann den Mann gerne und zu Recht als Despoten bezeichnen. Aber vielleicht ist er auch viel mehr Real-Politiker als viele meinen.

@Fidaii
Glaub ich nicht.. oder zumindest nicht mehr.
Vielleicht ein ehemaliger Zögling, der nun seinen eigenen Kopf durchsetzen will.
Es stellen sich alle islamische Gruppierungen die von den Sauds Geld kriegen, gegen die Isis.
Meiner Meinung nach ein Anzeichen dafür, dass sie aus der Gunst der Sauds gefallen sind.
Ausserdem entsinne ich mich, dass der Kerle die meisten Spenden aus Katar erhält und Saudiarabien erst an zweiter Stelle genannt wird. Darüberhinaus hat er gelernt sich selbst zu finanzieren. Indem er den Waffenhandel, die Grenzregionen kontrolliert, Lösegeld ist eine Einnahmequelle und sogar eine Raffinerie soll er besetzt haben und das öl verkaufen. Letzteres tönt für mich etwas seltsam. Da kann doch nicht einfach einer ne Rafininerie besetzten,das öl verkaufen und keiner tut was?

Glünggi schrieb:Es stellen sich alle islamische Gruppierungen die von den Sauds Geld kriegen, gegen die Isis.

@Glünggi

Ja, daran habe ich auch gedacht und zweifel deswegen auch etwas daran, dass der saudische Geheimdienst hinter der ISIL steht. Andererseits spielen die Saudis vielleicht trotzdem dieses Spiel: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Zutrauen würde ich das dem kranken Gehirn eines Bandar.

.Ascension- schrieb:Man kann den Mann gerne und zu Recht als Despoten bezeichnen. Aber vielleicht ist er auch viel mehr Real-Politiker als viele meinen.

Absolut, aber ein schwelender Konflikt macht angreifbar, bzw. untergräbt sowieso die Autorität. Seit September hätte die SAA mit der Gewissheit im Rücken keinen Luftschlägen ausgesetzt zu werden große Panzereinheiten auf den Weg schicken können, es ist aber nicht passiert, ich habe von einer Operation "Nordsturm" gehört und einer "Kalamoun-Offensive", gleichzeitig können die Islamisten aber bis Adra vorstoßen und in Aleppo das Kindi Hospital sprengen, so siehts aus.

Fidaii schrieb:Ja, daran habe ich auch gedacht und zweifel deswegen auch etwas daran, dass der saudische Geheimdienst hinter der ISIL steht. Andererseits spielen die Saudis vielleicht trotzdem dieses Spiel: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Zutrauen würde ich das dem kranken Gehirn eines Bandar.

Die Saudis interessiert vor allem das Ende Assads und danach größtmöglicher eigener Einfluss bei gleichzeitiger Verdrängung des Iran. Darum ist die Anbar Operation im Irak genauso gegen den Iran gerichtet wie mit FSA ISIS und Nusrah 3 Schachfiguren gleichzeitig gegen Assad in Syrien zu haben.

@Ascension

Das Assadregime hat immer "Realpolitik" betrieben.

In die Offensive gehen solange man ungestört ist,
Rückzug sobald die Sturmwelle droht.

Dafür gibt es in den letzten Jahrzehnten unzählige Beispiele!

Sie haben nie nach Art der Despoten große Töne gespuckt, nach außen Kompromissbereitschaft gezeigt, und nach innen Kompromisslosigkeit.

Das ist sicher eine clevere Überlebensstrategie für eine Minderheitendiktatur.

@Fidaii
Na ich weiss nicht. Die Isis hat dem Ruf der Revolution in erster Linie geschadet und die anderen Unternehmungen dadurch bedenklich in Gefahr gebracht. Sofern sie nun einen Zweifrontenkrieg gegen Assad und die Isis führen müssen und gleichzeitig den moralischen Rückhalt im Westen verlieren.
Ich bleib vorerst bei meiner Theorie eines ausser Kontrolle geratenen Raubtieres. ;)

muselhumanist schrieb:Das ist sicher eine clevere Überlebensstrategie für eine Minderheitendiktatur.

Vielleicht ist dies auch nur eine Strategie, um einen Bürgerkrieg und um einen Zerfall des Staates Syrien zu verhindern. Man sollte auch nicht vergessen, dass eine Zersetzung Syriens, Auswirkungen auf die gesamte Region hat. Der Nahe Osten wirkt heute politisch instabiler als zuvor.

muselhumanist schrieb:Syrien Al- Assad hat im libanesischen Bürgerkrieg gemordet, den Muslimbrüderaufstand brutalstmöglich niedergeschlagen, die Destabilisierung der angrenzenden Länder zur Rettung der eigenen Haut gefördert usw.

Es wurde ihnen nie so übel genommen wie anderen Despotien.

Nicht übel genommen? Syrien hat Bush noch auf die Achse des Bösen gesetzt, das einzige was man von Assad jun. wirklich außenpolitisch gesehen hat war der komplette Rückzug aus dem Libanon nach dem Hariri Attentat., das m.E. auf das Konto des Mossad oder sonstigen antisyrischen Kräften geht. Die internationale Antiassadkoalition stand schnell und zahlreich, dafür dass er politisch eigentlich nicht auffällig war, auch keine Beduinenzelte in Paris hat aufbauen lassen.

Ja weil ein Zerfall Syriens das Ende der Assad- Herrschaft bedeuten würde.

Ich war selbst immer gegen die "Revolution", weil ich genau wusste (und das habe ich meinen syrischen Freunden immer wieder gesagt), dass dies zu einem erbitterten Blutvergießen führen wird,
ich habe in Assads Syrien auch immer positive Aspekte gesehen (Zusammenleben zwischen den Religionen und den Ethnien, wenig Kriminalität, der Staat war relativ nahrungsmittel- und resourcenunabhängig),

aber dem Regime zu unterstellen, ihm ginge es um die Zulkunft Syriens und die Syrer, ist schon ein bisschen naiv. Sicher reden die sich das selber ein, aber in Wahrheit ist es natürlich eine Machtfrage.

Die Assads und ihre hohen Generäle sahen Syrien immer als ihr persönliches Eigentum.

@clubmaster

Ja sicher, aber Syrien wurde letztlich NICHT angegriffen,

auch weil Assad eine der typischen Regimekehrtwenden vollzog.

Zunächst wurden noch vollmundig antiamerikanische Rebellen im Irak unterstützt und sogar Syrer zum Kampf angeworben, dann drohten die Amerikaner, fielen zufällig Bömbchen auf Grenzstädte ... Assad zog sich zurück und die syrischen Rückkehrer, die als Helden in den Irak gingen, wurden, von den Amerikanern ausgeliefert, an der Grenze festgenommen und ins Gefängnis transportiert.

Ich weiß das, weil ich selbst eine Familie kenne, die ihren Verwandten schließlich freikaufen konnten.

Heute - so befürchte ich - kämpft er für die FSA. Bei den Demos war er jedenfalls ein "Aufrührer", saß im Gefängnis, wurde dort, wie zuvor sein Bruder, mit Elektroschocks gefoltert und geschlagen ...
Das sind keine Dschihadisten, sondern wohlhabende, einigermaßen weltoffene Vorstadtkinder ...

Versteht ihr, das syrische Regime macht es leider den Menschen nicht leicht, an Versöhnung zu denken.

@muselhumanist

Wenn das stimmt, ist das natürlich extrem dumm von der Syrischen Regierung.