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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

37 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Clash, 2020, Finale ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Begründung: Luminita ist Clashmasterin 2020!
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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

18.12.2020 um 20:09
ztrv5roth9kp pn 8r2l2vtwvst2 Clash of Allmy3

@Luminita
@EinElch

Willkommen im Finale!



Euer Thema lautet :

Echo, Alexa, Siri: Hilfreiche Assistenzen oder das Ende der Privatssphäre?




EinElch ist gegen Alexa und co während Luminita diese hilfreich findet.

Luminita startet.

Eure Juroren sind:

@DerHilden
@Kältezeit
@Bettman
@SophiaPetrillo

Auf ein spannendes und unterhaltsames Finale!

:clash:



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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

19.12.2020 um 19:51
Hier nochmal das Wichtigste in kürze:

Pro Beitrag dürfen max. 3000 Zeichen (inkl. Links und Zitaten) verwendet werden, Leerzeichen werden nicht gezählt.
Zum Zählen wird folgende Seite genutzt:

http://www.woerter-zaehlen.net

Es wird keine Nachtruhe geben.

Ein Doppelposting ist nach 2 Stunden erlaubt.

Man hat 2 Stunden nach dem Start zeit für den Eingangspost.

Zitate sind zu Kennzeichen und zu verlinken.

Es gelten die allgemeinen Forenregeln.

Bitte fangt erst an wenn der Startschuss gegeben wurde


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

19.12.2020 um 20:00

Auf in die letzte Schlacht!




giphy


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

19.12.2020 um 20:28
Wenn man Siri fragt, was es von Alexa hält, sagt es: „Ich bin ein großer Fan von guten Zuhörern und hilfsbereiten Wesen.“ Damit hat es sich selbst und die Kollegen in einem Satz gut beschrieben. Alexa äußert sich auf die Frage nach den anderen mit "Ich mag alle künstlichen Intelligenzen" und Cortana fasst es knapp zusammen mit "Alexa rockt!"
Über diese hilfsbereiten Zuhörer diskutieren wir heute – herzlich Willkommen an alle Mitleser und @EinElch zum Finale des diesjährigen Clashs!

Assistenten jeglicher Art, egal ob menschlich oder nicht, haben das Ziel, das Leben zu vereinfachen. Das Konzept gab es schon immer – früher mussten wir uns dafür Sklaven besorgen, die uns im Alltag unterstützten, heute brauchen wir das nicht mehr. Wir haben uns weiterentwickelt und nutzen heute digitale Sprachassistenten wie Amazon Echo, die sich extremer Beliebtheit erfreuen. 2018 besaß bereits jeder achte Deutsche einen intelligenten Lautsprecher mit Sprachassistent, bis 2023 soll sich die gesamte Anzahl bereits verdreifachen. (Quelle (Archiv-Version vom 03.12.2020))

Der Komfort, den Sprachassistenten bieten, wollen Nutzer nicht mehr missen. Der extrem hohe Funktionsumfang, der heute geboten werden kann, ist beeindruckend. Angefangen mit Zusatzfunktionen für das Smartphone wie Anrufe tätigen oder das Wetter abrufen, kann selbst Siri heute Technik im Haus steuern, ganz zu schweigen von den Möglichkeiten, die Amazon Echo oder Google Home bieten. Alle Nutzungsmöglichkeiten können wir hier gar nicht abbilden, allein Alexa hat mehr als 6.600 verschiedene Skills verfügbar, die Nutzern auf ein oder andere Weise das Leben erleichtern.
Verbrauchern können digitale Assistenten wie Siri von Apple und Cortana von Microsoft allgemeine Fragen beantworten und Empfehlungen basierend auf ihren Vorlieben und Verhalten aussprechen. Mit Ihrem digitalen Assistenten müssen Sie nicht mehr im Stau stehen, können schnell Kaffee bestellen und vor Ihrer Ankunft in ein Hotel einchecken. Wenn Sie für ein paar Tag verreisen, kann Ihr digitaler Assistent Ihnen die neuesten Wettermeldungen schicken und die Heizung herunterschalten, wenn Sie nicht zuhause sind.

Unternehmen können digitale Assistenten nutzen, um eine einzige Plattform für ihre Kunden und Auftraggeber zur Interaktion mit dem Unternehmen zu bieten. Digitale Assistenten werden am häufigsten in Kundenkontaktcentern verwendet, um dort eingehende Kommunikationen zu verwalten. Sie werden auch für interne Zwecke verwendet, z. B., um neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Quelle (Archiv-Version vom 03.12.2020)

Dabei ist die Entwicklung der Assistenten noch gar nicht abgeschlossen. Das Zauberwort heißt Machine Learning – die KIs lernen durch die umfangreiche und regelmäßige Nutzung. Man kann also davon ausgehen, dass sie sich in den kommenden Jahren noch weiter verbessern werden und den Komfort für den Nutzer, egal was benötigt wird, stetig erhöhen.
Also, liebe Mitleser, lehnt euch entspannt zurück und lasst euch von eurem Sprachassistenten den Clash vorlesen: "Hey Siri, öffne Allmystery!"


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

19.12.2020 um 20:40
Meine Damen und Herren Geschworenen, hohes Gericht, wir haben uns heute hier versammelt, um mit Endgültigkeit die Frage zu klären, wer hier auf Allmystery *wirklich* das letzte Wort behält. Zu diesem Zweck haben wir uns ein kontroverses (jedenfalls kontroverser als Fernreisen), modernes (jedenfalls moderner als Hartz IV-Sanktionen) und spannendes Thema (spannender als Corona jedenfalls) ausgesucht.

Mein Gegenüber, Luminita, will versuchen uns weiß zu machen, wir in unserer aufgeklärten, fortschrittlich technologisierten Gesellschaft seien angewiesen auf frei käuflich zu erwerbende, uns fortschreitend degenerierende, heimfunkende Hochtechnologiewanzen. Ich werde zur Unterhaltung der geneigten Leserschaft versuchen, Luminitas irreführende Illusion zu illuminieren, um das Licht der Erkenntnis und Ratio in die Schatten der Technologiehörigkeit zu werfen. Und so ziehen wir unter Fanfaren ein ins Finale und beweisen zum letzten Mal, der protestantische, paargehufte, nordische Norden ist niemals zu unterwerfen!

SpoilerDenn wir Elche, wir hassen Technologie!

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Echo, Alexa, Siri: Hilfreiche Assistenzen oder das Ende der Privatsphäre?



Mein eigener Standpunkt ist klar: Wer schon in den 70ern der Überzeugung war, dass das MfS nur dafür da war, den Menschen zum guten Sozialisten zu erziehen, der wird auch keine Schwierigkeiten mit einer Überwachung durch Amazon, Samsung, Apple und Google haben - man ist ja schon guter Sozialist und hat nichts zu befürchten.
Allen Anderen, die aus Reflex auf: "Das MfS war ja schon 'ne geile Sache" richtigerweise antworten: "Hömma?!", denen muss der Gedanke daran, sämtliche ihrer Gespräche an die Firmenzentrale zu funken, deutlich gegen den Strich gehen.

Und doch haben wir neuerdings Kohorten von technologiegläubigen Boomer-Nerds, die sich nichts Besseres vorstellen können, als ihr Haus per Sprachsteuerung zu bedienen, ganz so, wie ihnen das bereits aus Star Trek seit der Kindheit als die Zukunftsvision überhaupt verkauft wurde. Dafür nimmt man dann gerne in Kauf, 24/7 ausspioniert zu werden, immerhin kann man damit vor Freunden und Bekannten angeben, wie sehr man doch "mit der Zeit" geht, und wie toll man sich mit Computersachens auskennt, letztlich aber eine PowerShell für ein Item in MarioKart hält.

Spoiler Hui, da schüttelt es einen.

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Ich sage euch: Bullshit. Mag sein, dass es "hilfreich" ist, wenn man denn die nicht mehr vorhandene Notwendigkeit, seine Finger zu bewegen, als "hilfreich" titulieren möchte. Dann ist es aber auch "hilfreich", eine Windel zu tragen. Denn ehrlich gesagt - und das ist im Grunde die Kernaussage meiner Gegenrede - nehmen uns diese Assistenzen nichts ab, was wir nicht selbst innerhalb weniger Sekunden bis Minuten erledigen könnten. Du sprichst von Sklaven, die wir dereinst hielten? Gott sei Dank gibt es Alexa, damit wir die nicht mehr brauchen, was?

Und um eben jene wenigen Sekunden bis Minuten einzusparen, verzichten wir freiwillig auf die Vertraulichkeit des Wortes in der eignen Wohnung? Wir muten unseren Besuchern zu, quasi als "Beifang", abgeschnorchelt zu werden? Wir können damit leben, das Amazonmitarbeiter unsere Streitgespräche, unsere Diskussionen, unseren Austausch von Zärtlichkeiten, einfach alles, mithören, damit ich nicht eigenständig mal nachgucken muss, wie das Wetter wird? Damit ich nicht die Lampe ausschalten muss? Damit ich nicht an der Heizung drehen muss?
Und das halte ich dann für einen guten Deal?

Und gleich das nächste Problem wird offensichtlich, dass du uns hier als Heilsbringer zu verkaufen versuchst: KI und Machine Learning sind bisher keine wirklich beherrschbaren Technologien für uns. Sie sind "Black Boxen", deren Entscheidungsfindung für Menschen nicht nachvollziehbar sind. Die stelle ich mir gerne ins Haus, ausgestattet mit der Handlungsgewalt über meine Elektronik und Lebenserhaltungsysteme. Wo das hinführt, das hat uns schon HAL9000 eindrucksvoll bewiesen. Geben wir die Verantwortung für unsere Häuser und Leben einfach in die Hände eines Privatkonzerns, der dafür nicht mehr will, als runde 80 Tacken und das Recht, alles zu hören, was in der Nähe des Kastens gesagt wird. Glückwunsch!

Spoiler

Und weiter, immer weiter!

tenor




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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

19.12.2020 um 21:32
Zitat von EinElchEinElch schrieb:24/7 ausspioniert zu werden
Ein häufig gehörter Vorwurf. Ja, Sprachassistenten hören mit - sonst wären sie auch ziemlich nutzlos, denn wie Siri schon sagt: Sprachassistenten müssen gute Zuhörer sein. Darüber sollte man sich als Nutzer dieser Geräte auch im Klaren sein.
Nehmen wir als Beispiel Amazon Echo, den bekanntesten Assistenten. Es werden zwei Phasen des Zuhörens unterschieden: Aktiv und passiv. Passiv bedeutet eigentlich nur, dass das Gerät auf das Aktivierungswort wartet - in den meisten Fällen "Alexa". Fällt dieses Wort, wird in den aktiven Modus umgeschalten. Erst dann wird die Sprache aufgezeichnet und in die Cloud geschickt, sodass eine Antwort erfolgen kann.

Wer zu bestimmten Zeiten nicht möchte, dass die Geräte mithören, hat eine weitere effektive Möglichkeit, dies zu verhindern: Man kann das Gerät muten oder ausschalten. Damit wird die Zuhör-Funktion unterbrochen.
Dies wird auch empfohlen, wenn keiner Zuhause ist. Nicht nur hilft dies beim Strom sparen, sondern sorgt auch dafür, dass Unberechtigte die Geräte nicht bedienen können.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:selbst innerhalb weniger Sekunden bis Minuten erledigen könnten
Klar, könnten wir. Können wir auch weiterhin. Aber wir können uns unser Leben auch vereinfachen. Das scheint für viele, die technischen Neuerungen eher skeptisch gegenüberstehen, ein ewiger Dorn im Auge zu sein. Vielleicht sehen wir auch zu viele Sci-Fi Filme, die ein anderes Bild der Realität zeichnen. Dabei merkt man gar nicht, wie normal viele der Dinge, die früher einmal skandalös waren, für uns inzwischen sind. Eine Kerze anzuzünden dauert nicht viel länger als eine Glühbirne anzuknipsen - dennoch gibt es eher wenig Haushalte, die völlig ohne elektrisches Licht auskommen.

Wir haben das große Glück, dass wir die meisten Dinge schnell und einfach erledigen können, ohne große Anstrengung. Für uns sind die KIs eine Ergänzung. Da gibt es aber ganz andere Lebenssituationen, in denen sich ein Mensch befinden kann, in denen bestimmte Voraussetzung für diese einfache und schnelle Erledigung nicht gegeben sind.
Viele Leute sind schon seit Langem auf digitale Assistenten angewiesen, z. B. bei Sehschwächen oder anderen körperlichen Einschränkungen. Programme und Tools unterstützen hier schon lange im Alltag. Smarte Lautsprecher sind quasi eine Weiterentwicklung, mit dem Unterschied, dass jetzt noch viel mehr möglich ist als früher. Alexa bringt Freiheit und erhöht die Barrierefreiheit der eigenen Wohnung sowie außerhalb.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Vertraulichkeit des Wortes in der eignen Wohnung?
Du hast das Keyword schon genannt: Freiwillig. Wir teilen heute alles mit der ganzen Welt - angefangen beim Abendessen bis hin zum ersten Ultraschallbild. All das stellen wir frei verfügbar ins Netz. Das muss man nicht gut finden, und das muss man nicht mitmachen. Aber dabei gebe ich die Kontrolle über meine Daten vollständig ab - niemand checkt, was später mit diesen Daten geschieht und wer sie sich da vielleicht aus dem Netz zieht. Die Datenverarbeitung v. a. durch große Konzerne unterliegt jedoch der GDPR, und in Deutschland sogar der BDSG-NEU. Die Daten, die bei Amazon landen, können nicht nur vom Nutzer selbst kontrolliert und verwaltet werden, sie sind zusätzlich auch durch die Gesetzgebung geschützt.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Black Boxen
Da aktuell die Software oft auf Rückmeldung der Programmierer angewiesen ist, können wir Machine Learning durchaus nachvollziehen.


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

19.12.2020 um 22:24
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Erst dann
Tatsächlich ist das nicht wahr. Sämtliche geäußerten Worte werden zu jedem Zeitpunkt (Archiv-Version vom 21.09.2020) aufgezeichnet und in der Cloud gespeichert, anschließend sogar ausgewertet:
So ist da beispielsweise zu hören, wie er mit einem Kollegen eine Reise nach Los Angeles bespricht. „Da haben wir nicht mit Alexa gesprochen“, sagt Jelveh. Trotzdem wurde ein Teil der Konversation mitgeschnitten.
Diese Daten werden dann gerne auch mal unbeteiligten Dritten zugesandt.

So zu tun, als würde da völlig entsprechend der Gesetzeslage mit den Daten der Nutzer umgegangen, ist leider nur Negierung einer bitteren Realität: Deine Daten sind die eigentliche Goldmine, die du mitten im Wohnzimmer errichten lässt. Da passt es auch ins Bild, dass Keith Alexander, unter dessen Leitung das NSA Spionageprogramm "PRISM" errichtet wurde, mittlerweile im Vorstand von Amazon sitzt. Nachtigall...
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Man kann das Gerät muten oder ausschalten.
Was natürlich alles ad absurdum führt: Wenn ich erst jedes Mal zum Gerät laufen muss, um es ein- und auszuschalten, weil das, was ich gerade sage, Jeff Bezos etwas angeht oder auch nicht, dann ist es mit der Zeitersparnis und dem Vereinfachen von Vorgängen nicht weit her.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Unberechtigte die Geräte bedienen.
Was ziemlich einfach möglich ist.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Eine Kerze anzuzünden dauert nicht viel länger
Vergleich hinkt, da du mit einer Kerze nicht den selben Behellungs- und Leuchtgrad hast wie mit einer Glühbirne, du also viele Kerzen für den selben Effekt anzünden müsstest, was wieder länger dauert. Du brauchst bessere Beispiele! Aber wer
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:früher mussten wir uns dafür Sklaven besorgen
Sklaverei als antiken Ursprung der digitalen Assistenzen ausgemacht hat, der hat vielleicht auch einfach keine Beispiele. Diese Verbindung musst du mir erstmal erklären. War der Mensch auf Sklaven und Haushaltshilfen, die die Heizung rauf und das Licht runter drehten, angewiesen, ehe die ersten digitalen Assistenzen auf den Markt kamen? Finde die Herleitung etwas seltsam. Denn weder sind Alexa und Konsorten dazu in der Lage, Felder zu bestellen, noch tischen sie mein Essen auf. Überhaupt, "wir" ist hier wie unten auch, sehr euphemistisch. Welche Gesellschaftsschichten im Laufe der Geschichte überhaupt in der Lage waren, Sklaven zu halten, steht ja in keinem Verhältnis dazu, wieviele Leute heute eine Alexa haben. Oder willst du sagen, all jene, die heute eine Alexa haben, hätten sich zu entsprechenden Zeiten Sklaven gehalten?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Viele Leute sind angewiesen
Ja, natürlich gibt es Sonderfälle. Wir diskutieren hier aber keine Leute, die gelähmt in einem Bett liegen und sonst nur wie Gemüse vegetierten. Wir reden hier, wie du selbst sagst, von jedem achten Deutschen. Ist natürlich trotzdem eine nette Vorstellung, die Gelähmten mit ein paar Robotern in ein Zimmer zu stecken - sollen die sich doch um den kümmern, wer braucht schon menschlichen Kontakt oder echte Gespräche?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Freiheit
Welche Freiheit konkret erlange ich durch Alexa, die ich jetzt nicht habe? Außer der Freiheit zu wissen, dass ein Amazonmitarbeiter in meinem Wohnzimmer sitzt?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:außerhalb.
Auch das erschließt sich mir keinesfalls - für gewöhnlich lässt man Alexa ja zuhause, du selbst hast empfohlen, sie dann abzuschalten. Wie erhöht sie dann meine Barrierefreiheit?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Wir teilen heute alles mit der ganzen Welt
"Wir". Der Großteil der Menschheit tut das nicht. Klar, es gibt welche, die ein so starkes - und meist ennuierendes - Mitteilungsbedürfnis haben, dass sie jeden an jedem Haufen, den sie je setzen, teilhaben lassen. Das ist aber weder die Mehrheit der Menschheit, noch der Großteil der Bevölkerung in westlichen Demokratien.
Du kontrollierst WELCHE Daten du abgibst. Im Gegensatz zu Alexa hat der entsprechende Welche dann nur die Kontrolle über das Bild seines Ultraschalls oder Abendessens abgegeben, nicht die Kontrolle über den Inhalt der persönlichen Gespräche auf dem heimischen Sofa.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Die Daten, [...] sind [...]geschützt.
Wie dann Dinge zustande kommen, wie ich sie oben beschrieb, ist mir dann schleierhaft. Ist es gar möglich, dass die großen Konzerne die erhobenen Daten an Dritte verkaufen - zum Beispiel Tochtergesellschaften - wo sie dann ewig gespeichert werden, und wo mit ihnen gehandelt werden darf? Ja, das ist möglich.
Da sei nochmal einer überrascht, dass Großkonzerne ihre Bilanzen stets im Blick behalten.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:können wir Machine Learning durchaus nachvollziehen.
Hier unterschlägst du einige technische Details. Tatsächlich ist es nur so, dass der AI beigebracht wird, ihre Entscheidungsprozesse im Nachhinein zu erklären. Aber auch KI können lernen zu lügen.


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

20.12.2020 um 00:04
Ich sehe schon, Datenschutz ist ein wichtiges Thema. Lass uns darüber genauer sprechen.
Ich habe schon erwähnt, dass der Nutzer seine Daten selbst verwalten und über Aufbewahrung oder Löschung entscheiden kann. Das ist sowohl bei Alexa als auch bei Google Home möglich. Daher kann der Nutzer absolut wissen, welche Daten er preisgibt und welche nicht. Die eigenen Daten unterliegen auch der Eigenverantwortung, darauf sollte man Wert legen. Das entbindet jedoch nicht die Firmen von der Pflicht, sensibel mit den Daten umzugehen, was die GDPR sicherstellt. Nebenbei: Die GDPR schützt die Daten europäischer Bürger auch außerhalb der EU.
Da Alexa mit Drittanbietern zusammenarbeitet, sollte man auch hier natürlich auf Seriösität achten. Dennoch unterliegen alle diese Unternehmen der GDPR - es muss sich diese Vorschriften gehalten werden. Wer das nicht tut, wird empfindlich bestraft.
Was kann also helfen, Datenschutzbedenken zu vermeiden? Einerseits das Wissen darum, dass die GDPR strenge Mauern um unsere Daten baut. Andererseits die eigene Verantwortung, auf Datensparsamkeit zu achten und sich mit den Geräten, die man nutzt, auch zu beschäftigen.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:zu jedem Zeitpunkt aufgezeichnet
Diese Aussage wird durch deine angegebenen Quellen nicht belegt. Die Sprachassistenten hören nicht konstant aktiv mit.
Um die Auswertung der Sprachbefehle zu vermeiden, kann man auch dies in den Einstellungen deaktivieren. Ich denke, wer sich solch ein Gerät ins Haus holt, sollte sich mit den Einstellungen beschäftigen.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:unbeteiligten Dritten zugesandt.
Ein Kunde hat sein Auskunftsrecht wahrgenommen, dabei wurden falsche Daten zugesandt. Das kann dir mit jeglicher Art der Datenverarbeitung passieren und hat nicht pauschal mit Sprachassistenten zu tun.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:jedes Mal zum Gerät laufen muss
Klar, dass das jetzt kommen musste. Du sollst es nicht ständig an- und ausschalten, aber wenn du nicht willst, dass es aktiv ist, kannst du es tun.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Gemüse vegetierten.
Diese Aussage finde ich respektlos gegenüber Menschen mit Behinderung. Solche Assistenten zu nutzen, um mehr Selbstständigkeit und damit Freiheit zu erlangen, ist für diese Personen ein wichtiger Schritt. Und es kann jedem von uns bereits mit einem gebrochenen Bein behilflich sein.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Was ziemlich einfach möglich ist.
Gut, dass im beschriebenen Fall niemand tatsächlich bestellt hat und dass es auch hierfür Lösungen gibt. Automatische Käufe lassen sich deaktivieren oder per PIN sichern. Platzierung an einem Ort, an dem die Nutzung nur durch Berechtigte möglich ist. Prüfung der Daten, die angefallen sind. Drei relativ einfach zu bewältigende Schritte, aber große Wirkung.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Barrierefreiheit
Ein einfaches Beispiel: Die BVG bietet die Möglichkeit an, durch Alexa abfragen zu lassen, an welchen Stationen barrierefreier Zugang möglich ist und wo Unterstützung benötigt wird.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:erhobenen Daten an Dritte verkaufen
Auch dies wird durch deine Quelle nicht belegt. Daten werden von Amazon nicht an Dritte verkauft, sondern Dritte, die Skills für Alexa anbieten, werten die selbstgesammelten Daten aus - Alexa dient hier nur als Zwischeninstanz. Hier wird gesetzestreu gehandelt, Transaktionsdaten müssen aufbewahrt werden (das Recht auf Löschung ist kein absolutes Recht).


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

20.12.2020 um 00:33
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Diese Aussage wird nicht belegt.
Ich habe eine andere die ich dir mit Zitat hinterlege:
Bekannt ist nur, dass alles, was nach Aussprechen des Codewortes gesagt wird, auf amerikanischen Servern gespeichert wird. Allerdings stellte das unabhängige IT-Sicherheitsinstitut AV-Test nach eingehenden Tests fest, dass bei Alexa ein permanenter Datenversand messbar war, auch wenn das Gerät eigentlich aus sein sollte.
Endlich feststellbar ist das für uns beide nicht. Aber offensichtlich gibt es von verschiedenen Seiten Zweifel an genau diesen Versprechungen seitens Amazon.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:was die GDPR sicherstellt.
So sicher, dass derzeit Klagen laufen?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das kann dir mit jeglicher Art der Datenverarbeitung passieren
So wie auch Gespräche an völlig Fremde gesandt werden?
So versendete Alexa beispielsweise Mitte 2018 das private Gespräch eines Ehepaares an einen zufälligen Kontakt [...]Amazon beteuerte, dass Alexa von dem Paar ausgelöst worden sein müsse und sich daraufhin laut und deutlich in das Gespräch eingemischt habe, doch das Ehepaar hat davon nach eigener Aussage nichts mitbekommen.
Kann das auch bei jeglicher Art der Datenverarbeitung passieren? Du spielst herunter, dass ein über 1700 einzelne Sounddateien im .WAV-Format an jemanden gesandt wurden, der überhaupt kein 'Echo' hat. Das ist ein so massiver Schnitzer, dass Amazon es erstmal ignorierte:
So versendete Alexa beispielsweise Mitte 2018 das private Gespräch eines Ehepaares an einen zufälligen Kontakt – war das ein Alexa-Lauschangriff oder Zufall? Amazon beteuerte, dass Alexa von dem Paar ausgelöst worden sein müsse und sich daraufhin laut und deutlich in das Gespräch eingemischt habe, doch das Ehepaar hat davon nach eigener Aussage nichts mitbekommen.
und später das Ganze mit einer "Panne" herunterspielen wollte. Das sind Gespräche von wildfremden Menschen. Da dürfen keine Pannen passieren. Wenn Solche passieren können, darf das Gerät halt nicht als serienreif verkauft werden, Punktum.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:aber wenn du nicht willst, dass es aktiv ist
Wenn ich nicht will, dass Amazon weiß, was ich mit meinen Freunden so bespreche, meinst du wohl?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:ist für diese Personen ein wichtiger Schritt.
Habe ich nie bestritten, ich meine es auch nicht respektlos. Ich wollte darauf hinaus, dass du in den Raum warfst, dass statistisch jeder 8te Deutsche einen Sprachassistenten hat, und du dann nicht mit den wenigen Sonderfällen argumentieren kannst.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Drei relativ einfach zu bewältigende Schritte, aber große Wirkung.
Aber auch zusätzlicher Aufwand, nicht wahr? Ich dachte, es ging um die Simplifizierung von täglichen Arbeitsschritten. Wenn ich zunächst verschiedenste Sicherheitsmaßnahmen überwinden muss, dann kann ich auch kurz drei Klicks am Computer machen.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:nicht belegt.
Ich habe eine weitere, wo die Möglichkeit des Verkaufs offen eingeräumt wird. Sicher tut Amazon das nicht öffentlich, die Gefahr besteht aber nevertheless und sie herunterzuspielen wird ihr nicht gerecht. Und vergessen wir nicht Hacks.

Vergessen wir dabei mal nicht, dass Amazon ein Profitorientiertes Unternehmen ist, und Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts.


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

20.12.2020 um 02:42
Zitat von EinElchEinElch schrieb:nach Aussprechen des Codewortes
Das bestätigt ja meine Aussage, dass Alexa nach dem Codewort lauscht. Welcher Datenversand dort sonst stattfindet, kann ich nicht ablesen.
Ich denke, es ist gut, dass man den Versprechungen nicht einfach glaubt, sondern dies auch prüft. Auch das ermöglicht die GDPR. Die beiden Anklagen, die du verlinkst, berufen sich darauf, dass die Vorschriften der GDPR eingehalten werden müssen (1x Auskunftsrecht, 1x Informationspflicht). Also ja, die GDPR stellt sicher, dass die Regelungen eingehalten werden, und wo Verdacht besteht, dass es nicht ordnungsgemäß passiert, wird ermittelt. So funktioniert eine derartige Verordnung.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Da dürfen keine Pannen passieren.
Jedes Unternehmen muss sicherstellen, dass ihre Produkte einwandfrei funktionieren. Auch Amazon, Google etc. natürlich. Pannen darf es hier nicht geben, das ist richtig, das scheint mir aber eher menschliches Versagen zu sein als das der Sprachassistenten.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Aber auch zusätzlicher Aufwand, nicht wahr?
Zur Einrichtung des Geräts gehört einfach, dass man sich mit den Einstellungen auseinandersetzt und die für sich passenden Einstellungen vornimmt. Das macht man einmal und muss sich danach keine Gedanken machen. Das musst du mit deinem Handy und deinem Kühlschrank genauso machen.

Zu den Vorteilen der digitalen Assistenten gehört ja, dass diese personalisierbar sind. Alexas Skills sind umfangreich, auch Google Home wartet mit zahlreichen Optionen zur Personalisierung auf. Die im Smartphone integrierten KIs wie Siri oder Bixby sind hier natürlich eingeschränkter, aber auch in gewisser Weise personalisierbar. Will man also das volle Potential ausschöpfen und das Gerät für sich optimieren, reicht das Aufstellen und Reinsprechen ohnehin nicht.
So tut eben der Voice Assistant nur das, was man auch möchte, und die Features, die man nicht braucht, lässt man eben einfach weg.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:wenigen Sonderfällen
Die meisten Geräte haben übrigens auch eine Notruffunktion eingebaut. Die kann durchaus für jeden hilfreich sein, die meisten Unfälle passieren bekanntermaßen im Haushalt. Da werden die Sonderfälle ganz schnell nicht mehr so besonders, sondern man ist selbst einer. Zumal ich nicht glaube, dass es so wenige Menschen mit Einschränkungen sind, die einen Sprachassistenten nutzen, wie du hier darstellst. Leider gibt es wohl hierzu keine Erhebungen.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Möglichkeit des Verkaufs
Technisch und nach Gesetzeslage in der USA auch rechtlich, sagt dein Link. Allerdings Einsicht durch öffentliche Stellen, nicht Verkauf an dritte Firmenpartner etc.
Apropos öffentliche Stellen, auch hierzulande werden Sprachassistenten erfolgreich und legal zur Strafverfolgung und Überführung von Tätern eingesetzt.
Die Strafverfolgungsbehörden sollen in die Lage versetzt werden, „digitale Spuren zu erkennen, zu sichern und auszuwerten“.
Quelle


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

20.12.2020 um 03:52
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das bestätigt ja meine Aussage
Mal angenommen, du bist taub, bis du etwas hörst - wie lange bis du dann taub? Diese Metapher zeigt ja schon deutlich, dass Alexa bereits hinhören muss, ehe das Codewort gesagt wird, sonst würde sie dich nicht hören. Und der entsprechend beigefügte Link sagt genau das:
Zitat von EinElchEinElch schrieb:auch wenn das Gerät eigentlich aus sein sollte.
Also funkt es auch, wenn es "aus" ist, da beißt die Maus keinen Faden ab. Was es funkt, das weißt du nicht. Aber es tut es, und das kann eben alles sein.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Zumal ich nicht glaube [...] Leider gibt es wohl hierzu keine Erhebungen.
Na, dann kannst du das ruhig glauben, ich glaube nicht, dass ein Großteil der Eingeschränkten einen Sprachassistenten haben.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Die meisten Geräte haben übrigens auch eine Notruffunktion eingebaut.
Viele Eingeschränkte haben schlicht einen Notrufknopf neben dem Bett, der direkt das DRK verständigt (Archiv-Version vom 16.01.2021), aber man kann das auch an einen Internetdienstleister outsourcen wenn es um Leben geht, stimmt schon.


Ceterum Censeo: Du kannst nicht wirklich deine Hand ins Feuer legen, dass Amazon nichts, was es nicht soll, nach Hause funkt. Ja, so sollte es sein, genauso, wie auch niemand obdachlos sein sollte. Aber manchmal sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und ihr daraus entstandener Optimismus so groß, dass er nichts mehr mit den realen Begebenheiten zu tun hat.

Wäre ja schön, wäre es so, wie du es postulierst: Alle halten sich brav an die Gesetze und jeder kann diesen Service nutzen, ohne das Schindluders getrieben werden. Aber so ist es nicht, mindestens das hab ich belegt. Zwei Fälle, in denen Gespräche versandt wurden habe ich bereits aufgezeigt, und bereits diese zwei, sind zwei zuviel.

Wir können also guten Gewissens festhalten - mit der Sicherheit ist es nicht allzu weit her.

Dein weiterer Punkt war hingegen die Simplifikation, die angeblich mit dem Nutzen solcher Dienste einhergeht. Zwar sehe ich, dass es "einfacher" ist, einfach in den Raum zu sprechen, statt seine Finger zu bewegen, wirft das - ganz unbeachtet der Sicherheitsprobleme - die Frage auf: Will der Mensch wirklich immer abhängiger von Maschinen jedweder Art werden?

All dieser Zinnober ist halt nicht notwendig: Wer sich auskennt, so etwas nutzen möchte, ohne Amazon, Google und Apple die Daten in den Gierschlund zu kippen, wie die EU ihren Abfall in Afrika auskippt, der kann sich mit einem Raspberry eine Sprachsteuerung implementieren und genauso nutzen wie Alexa. Nur doof, dass so etwas Ahnung von der Materie voraussetzt und der breiten, ahnungslosen Masse solches verwehrt bliebe, wenn sie nicht ihren Kopf anstrengen will.
Es zeigt aber - all deine Nutzungsmöglichkeiten sind umsetzbar, auch ohne einen profitorientierten Konzern an deinen Daten schnorcheln zu lassen.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Apropos öffentliche Stellen, auch hierzulande werden Sprachassistenten erfolgreich und legal zur Strafverfolgung und Überführung von Tätern eingesetzt.
Das ist natürlich ein Treppenwitz. Auf den kommen wir aber noch zu sprechen.


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

20.12.2020 um 05:54
Da keine Erwiderung meines Gegners absehbar ist, mein Schlafengehen allerdings auch nicht, lege ich hier, mit meinem zweiten Regelkonformen Doppelpost des Clashs nach, und lasse deine Einwände Revue passieren.

Im Wesentlichen waren deine Argumente folgende: 1. "Die Gesetzgebung schützt die Daten des Users vor Missbrauch."
2. "Die Preisgabe persönlicher Inhalte im Internet ist heute Gang und Gäbe"
3. "Es gibt Fälle, in denen eine digitale Assistenz deutlich zur Steigerung der Lebensqualität beiträgt."

Zur ersten These:

Ich habe anhand zweier Beispiele - und ich wüsste weitere - deutlich gemacht, dass es eben nicht "sicher" ist, trotz aller Gesetzgebung, dass sich an jene auch gehalten wird. Riesige Datenkonvulute, die an Dritte versandt wurden, übermittelte Gespräche, weil Alexa sich unbemerkt aktiviert, ständige Verbindung zur Firmenzentrale, trotz "Mute" sind nun mal Realität und nicht zu leugnen.

Auch vor Missbrauch ist Alexa (und Co.) nicht ausreichend geschützt.

Zur zweiten These:

Für gewöhnlich entscheidet der User aktiv darüber, was er preisgibt, und was nicht. Es ist ja im wesentlichen bei Datenschutzdiskussionen nie die Frage offen, ob die gezielt geposteten Bilder oder Daten das Problem ist. Dort muss Sensibilisierung geschaffen werden.
Das Problem ist immer, was im Hintergrund ohne Wissen des Nutzers geschieht - und das ist bei allen Datenkraken unserer Zeit Wiederkehrend - sei es Facebook, Twitter oder Instagram, oder eben Amazon Echo und Andere. Es gäbe ja Niemanden, der einen menschlichen Mitarbeiter von Amazon bezahlen würde, sich rund um die Uhr bei ihm aufhält, Dinge für ihn erledigt, die er trefflich selbst besorgen kann und alles hört, was er tue oder sagt. Wäre ohnehin nah an der Sklaverei, um den Bogen zu schlagen.
Wenn sich der Mitarbeiter allerdings hinter einem Mikrofon in einem Plastikzylinder versteckt, dann ist es die beste Erfindung seit geschnitten Brot und wir brauchen das alle? War das MfS nun geil, oder nicht?

Zur dritten These:

Wie ich vorhin etwas hemdsärmelig bereits befand: Sonderfälle gibt es immer, und Ausnahmen bestätigen die Regel. Sicher brauchen diese Leute nicht Echo, um den Krankenwagen zu rufen, denn da gibt es andere Möglichkeiten, die direkter und besser funktionieren.
Alles weitere, was der Normalmensch nun aus Faulheit an den Zylinder outsourced, ist für Behinderte sehr praktisch. Aber ist das der gewünschte Trend? Statt anzustreben, dass jeder bestenfalls eine menschliche, persönliche Hilfskraft hat, entwickeln wir zunehmend mehr Technik, die uns das abnimmt? Kinder fragen ihre Eltern nichts mehr, niemand weiß noch, wie man selbstständig etwas recherchiert und wo der Lichtschalter ist, weiß man im eigenen Domizil ebenso wenig wie am Berliner Flughafen?
Das halte ich für die falsche Entwicklung, den falschen Trend, den falschen Ansatz. Nicht weniger Persönlichkeit, Nähe und Kontakt, sondern mehr - das brauchen jene, die sich nicht um sich selbst kümmern können.

Ich vermute, wir können Konsens unterstellen, dass zumindest aktuell grobe Sicherheitslücken existieren, die bislang nicht abgestellt wurden - was ja im Interesse des Unternehmens ist.


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

20.12.2020 um 08:43
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Raspberry
Interessant, dass du Raspberry empfiehlst und du die Daten damit ebenso wie bei Google Home an Google senden würdest, aber du dich zuvor ausführlich über Datenschutzprobleme beschwerst. Du kommst einfach nicht umhin, deine Daten irgendwohin zu senden. Dein Argument, man bräuchte nur etwas Ahnung von der Materie und schon wäre man unabhängig von Konzernen, trifft daher nicht zu.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Notrufknopf neben beim Bett
Was dir wenig bringt, wenn du dir auf dem Weg ins Bad das Bein brichst. Dafür musst du nicht mal eingeschränkt sein, ich habe ja bereits erwähnt - jeder von uns kann einmal in eine Notsituation geraten und hilflos sein. Und das schöne ist ja eben, dass die Sprachassistenten nicht nur den Notruf können, sondern eben in so vielen weiteren Lebensbereichen unterstützen können.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:mit der Sicherheit ist es nicht allzu weit her.
Ich denke, es ist ausreichend belegt, dass es genügend Möglichkeiten gibt, die eigenen Daten zu schützen und zu verwalten. Wer sich auf das Unternehmen verlässt und seine Daten frei gibt, kann sich zumindest hier in Deutschland sicher sein, dass unsere Gesetzgebung rund um den Datenschutz für entsprechende Sicherheit sorgt, was du auch durch die beiden verlinkten Anklagen belegt hast. Wer sich an diese Vorschriften nicht hält, wird über kurz oder lang vom Markt genommen, und das möchte keiner der Anbieter riskieren.

Wie ich bereits erwähnte, ist es immer noch am sichersten, seine Daten selbst zu kontrollieren. Wer dies tut, braucht meiner Ansicht nach keine Bedenken zum Thema Sicherheit haben. Und wer sich trotzdem unsicher ist, kann sich im Vorfeld informieren, welche Variante geeignet ist - Google z. B. lässt Sprachassistenten künftig lokal über das Smartphone laufen.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:ist das der gewünschte Trend?
Du wünschst dir also, dass wir neue Techniken lieber liegen lassen, doch wieder eine menschliche Hilfskraft (?), wir dürfen unser Leben nicht vereinfachen. Rückschritte in der technischen Entwicklung werden ja immer wieder gefordert, weil die neuen Sachen gefährlich sein könnten. Dennoch nutzt jeder ein Smartphone - auch dieses hört bekanntermaßen mit, überträgt deinen Standort und speichert Daten, ob mit ohne ohne Sprachassistent.

Wir machen uns nicht abhängig von den digitalen Helfern, wir nutzen sie für unsere Zwecke, um höheren Komfort und Effektivität (auch in Unternehmen) zu erreichen. Unsere Gesellschaft entwickelt sich weiter - wie das aussehen wird, lässt sich in einigen Ländern bereits erkennen. Derzeit sind die Sprachassistenten in vielen Bereichen noch Spielerei, doch sie werden dazulernen, in jeglicher Hinsicht. Und die Menschen wünschen sich das - das ist nichts, was uns aufgezwungen wird. Die Menge an verkauften Sprachassistenten zeigt deutlich, die Beliebtheit kommt nicht von ungefähr. Die Stimme ist nur die neue Schnittstelle, denn ob ich meine Frage tippe oder sage, unterscheidet sich primär nur durch eines: Wie die Übermittlung stattfindet.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Auch vor Missbrauch ist Alexa (und Co.) nicht ausreichend geschützt.
Doch, klar. Man schützt Alexa genauso, wie man auch das eigene Handy, den PC etc. schützen kann - mit einem Passwort (oder sogar mehreren). Auch hier hat der Nutzer eine gewisse Eigenverantwortung, denn wer "1234" als Passwort einstellt, der kann es auch gleich bleiben lassen. Ebenfalls kann durch die Platzierung Sicherheit erreicht werden.


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Clash 2020: Finale - Luminita vs. EinElch

20.12.2020 um 11:02
Dann fahre ich doch auch mal mit einem Doppelpost fort.
Ich denke, für den weiteren Verlauf der Diskussion ist es sinnvoll, die Sprachassistenten einem kurzen Vergleich zu unterziehen. Es ist klar, dass der Datenschutz ein wichtiges Thema ist, das man nicht unterschätzen darf. Dennoch ist Datenschutz nicht der Grund, warum sie genutzt werden. Der Grund ist der Funktionsumfang der Geräte.

Was können diese Sprachassistenten eigentlich?
Amazon hat das System sehr offen gestaltet und somit für Drittanbieter die Möglichkeit geschaffen, ihre Angebote zu erweitern. Aus unternehmerischer Sicht ist dies durch die verbreitete Nutzung sehr attraktiv, zumal man als Anbieter die Skills selbst programmieren und damit genau auf die Zielgruppe zuschneiden kann.
Google Assistant hat, wie überraschend, die größte Datenbasis zur Verfügung und ist daher für alle Fragen des Nutzers gut gerüstet, um sie direkt zu beantworten. Daher schneidet das System hier in Tests auch am besten ab.
Die beste Verfügbarkeit steht natürlich bei Siri und Bixby im Raum - ein Smartphone hat man nunmal sowieso im Hause und muss dafür nicht extra ein neues Gerät anschaffen.

Wenn man sich die Liste der Skills bei Alexa anschaut, gibt es eigentlich zu jedem Lebensbereich die passende Anwendung.

Der Bereich Bildung ist meiner Ansicht nach hier noch massiv unterschätzt, man sollte sich die Möglichkeiten, die Alexa und Co. in diesem Bereich nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene bieten, nicht nehmen lassen. Für Kinder gehören solche Gadgets längst zum Alltag und können diese (unter Aufsicht) natürlich auch nutzen bzw. von den Angeboten profitieren.

Jedes Jahr passieren zahlreiche Unfälle, da Leute während dem Autofahren auf ihr Handy schauen. Auch dafür gibt es inzwischen eine automatische Lösung, z. B. der Sprachassistent Chris, der die Vernetzung im Auto ermöglicht und nicht nur die Navigation übernimmt, sondern auch Anrufe oder Textnachrichten bearbeiten kann sowie das Radio bedienen kann.

Dienstprogramme, ganz klar, gehören zum Standard - Kalender, E-Mails etc. Das Tracking von Paketen, eine Taxibestellung aufgeben oder schnell einen Taschenrechner benutzen. All das ist nur der Anfang des Komforts, den die Assistenten bieten können.

SmartHome ist sicherlich für viele ein Begriff. Die Sprachassistenten können inzwischen zahlreiche Geräte steuern, angefangen bei der Beleuchtung bis hin zum Staubsaugerroboter, der ja inzwischen durch einen Großteil der Haushalte weltweit fährt. Übrigens ist auch eine Raumüberwachung möglich, die von den KIs gesteuert wird. Auf Zuruf lassen sich Systeme an- und ausschalten. Das ist übrigens nicht nur für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung sehr sinnvoll - jeder wünscht sich in stressigen Zeiten, dass sich der Haushalt einfach von selbst erledigen würde, und auch ohne Stress ist das keine angenehme Aufgabe.

Ich habe es vorhin schon gesagt, wir sind eigentlich noch ganz am Anfang der Entwicklung dieser KIs. Sie werden noch dazulernen und dafür auch weiterhin trainiert. Unser Alltag wird sich ändern, das tut er schon seit Jahrzenten, und viele Leute erkennen das und probieren aus, was die Zukunft so anzubieten hat.


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20.12.2020 um 12:45
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:senden würdest,
Das ist eine Behauptung. Es ist sehr wohl möglich, mit dem Raspberry ein autarkes System zu schaffen:
Diese ist die Offline-Sprach-Synthese aus Google’s Android Software und steht bereits seit 2014 als Raspberry Pi Port unter der Apache 2 Lizenz zur Verfügung.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:wird über kurz oder lang vom Markt genommen,
Wie oft ist das bereits vorgekommen?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Du wünschst dir also, dass wir neue Techniken lieber liegen lassen
Ich wünschte mir, und das speziell in deinem Beispiel, dass wir Menschen auch menschlichen Kontakt zukommen lassen. Nicht umsonst stehen Pflegeroboter genau aus diesem Grund in der Kritik:
Pflege- und insbesondere Serviceroboter stehen jedoch in der Kritik, Isolation und Ausgrenzung pflegebedürftiger Personen stark zu begünstigen.
Das ist hier genau das Gleiche - der Mensch ist ein soziales Lebewesen und eine schnarrende Blechstimme ändert nichts daran.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Man schützt Alexa genauso, wie man auch das eigene Handy, den PC etc. schützen kann
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Dennoch nutzt jeder ein Smartphone - auch dieses hört bekanntermaßen mit
Beide Sätze beißen sich, aber seis drum. Nett auch das "auch", also räumst du ein, dass Alexa schnorchelt?

Die man kaum effektiv schützen kann. Backdoors, Exploits, Bugs und Hacks ziehen sich durch die Geschichte aller Dinge, die Daten sammeln und im Internet hängen. Ich könnte dir eine ganze Menge Links als Beispiel um die Ohren hauen, aber ich denke, das ist common sense.
Viel wichtiger: Während ich Handy und PC zumindest theoretisch verschlüsseln kann, kann ich das mit dem Plastikzylinder nicht.

Und dein ganzer nächster Post ist eigentlich nur die Untermauerung dessen, was ich gesagt habe: Aus purer Faulheit und Komfort lassen wir uns ein, einen Mitarbeiter eines profitorientierten Aktienunternehmens direkt in deiner Wohnung zu haben, nur damit du ein paar Handschläge sparst. Du weißt nicht und es nicht ersichtlich, was mit den erhobenen Daten tatsächlich passiert.

Alles was ich höre ist: Ich will das Google und Amazon jederzeit Zugriff auf alles Private haben, was sie noch nicht wussten. Nicht schlimm genug, das Google dank meines Telefons jederzeit weiß, wo ich bin, jetzt muss Google auch unbedingt noch wissen, was ich zuhause tu.

Und klar, outsourcen wir auch einfach die Bildung an Unternehmen und Aktiengesellschaften, sollen die künftig filtern, was gewusst und gelernt werden darf, das scheint mir eine klasse Zukunftsvision zu sein. Aber ich zeichne das Bild einer Dystopie?

Und ein Apparat, der jederzeit aktiv (Archiv-Version vom 17.05.2019) ist und jederzeit mithört ist nicht zu vergleichen mit dem seelenlosen Saugroboter, der eben all das, was Alexa tut, nicht tut.

Auch deine von dir als gut verkauften Drittanbieter sind letztlich nur eines: Die Verbreiterung der Angriffsfläche von außerseitigen Angreifern. Diese können Schwachstellen in den Apps von Drittanbietern ausnutzen oder direkt Exploits als Drittprogramme verbreiten.

Nebenbei - Amazon hat bereits Patente angemeldet, die explizit zusammenhängen mit dem Sammeln und Verkaufen der Daten seiner Kunden.

Ich sehe schlicht nicht den Vorteil, den ich aus der Aufgabe meines höchstpersönlichen Lebensbereiches als geschützten Raum, ziehen sollte. Genau das ist auch das Problem bei der Strafverfolgung: Während für Telefonmitschnitte oder Hausdurchsuchungen enge, staatliche Richtlinien vorliegen, unter anderem ein Richtervorbehalt, nimmt Alexa erstmal alles auf. Dabei werden auch Daten erhoben, die der Staat zurecht nicht erlangen könnte. Durch die Herausgabe von Informationen missbraucht Amazon nicht nur das Vertrauen seiner Kunden, sondern hebelt auch Rechtsstaatliche Grundsätze aus, da Informationen aus einem Zeitraum gewonnen werden, der nie zur Abhörung/Überwachung durch einen Richter freigegeben wurde. Das ist ein schweres, rechtsstaatliches Problem, kein Heilsbringer.


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20.12.2020 um 14:39
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Das ist eine Behauptung.
Nein, das ist das, was in deinem eigenen Link steht. Und im jetzigen Zitat geht es um Sprach-Synthese:
also das Vorlesen eines Textes mit einer elektronisch generierten Stimme, die einer menschlichen Stimme nahe kommt
Quelle

Das ist nur ein kleiner Teil dessen, was Sprachassistenten mit KIs leisten. Spracherkennung geht natürlich offline, willst du jedoch Antworten und nicht nur, dass deine KI versteht, was du sagst, musst du die Daten irgendwohin senden. Du kannst Skills offline programmieren, dadurch hast du jedoch nur eine begrenzte Zahl an Fähigkeiten zur Verfügung.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Wie oft ist das bereits vorgekommen?
Aus Datenschutzgründen bisher noch nie, weshalb man davon ausgehen kann, dass die getroffenen Maßnahmen einen ausreichenden Datenschutz herstellen können. Samsung hat allerdings dieses Jahr S Voice eingestellt und durch einen fortgeschritteneren Assistenten ersetzt.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Pflegeroboter
Wir sprechen hier nicht über Pflegeroboter, sondern über Selbstständigkeit, die Sprachassistenten zurückgeben können, wenn man das Fenster öffnen / schließen oder den Fernseher lauter / leiser drehen kann, wenn das nötig ist. Pflege ist hier nochmal ein ganz anderes Level und, berechtigterweise, nicht durch Sprachassistenten zu leisten. Und diese Geräte sollen auch nicht sozialen Kontakt ersetzen. Sie sollen die Kleinigkeiten übernehmen, die schwerfallen oder nicht mehr möglich sind.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Während ich Handy und PC zumindest theoretisch verschlüsseln kann
Bei dem Zylinder kann ich allerdings meine Daten aktiv selbst einsehen, löschen und eine Auskunft über meine gespeicherten Daten anfragen. Beim Smartphone, keine Chance. Hast du denn dein Smartphone mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet?
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Aus purer Faulheit und Komfort
Wozu hast du eine Waschmaschine, Spülmaschine, Kaffeemaschine, Alarmanlage, Auto, Handy ... All diese Dinge sind entstanden, weil der Mensch sich das Leben vereinfachen wollte. Und niemand hat damit ein Problem, obwohl auch jedes einzelne dieser Gerätschaften Nachteile mit sich bringt. Die Grenze wahllos bei den Sprachassistenten zu ziehen, ergibt für mich keinen Sinn und wirkt rückschrittlich.
Was ist so schlimm daran, den Komfort im eigenen Haushalt zu erhöhen?
Zitat von EinElchEinElch schrieb:outsourcen wir auch einfach die Bildung
Als ob wir das nicht jetzt schon tun, das ist längst Realität. Verbietest du deinem Kind, Lernvideos im Internet zu schauen, Übungsbücher zu benutzen oder Lernspiele zu spielen, und es muss stattdessen nur mit den Materialien klarkommen, die die Schule bietet, und wenn es damit nicht klappt, Pech gehabt?
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Die Verbreiterung der Angriffsfläche von außerseitigen Angreifern.
Ich habe die Drittanbieter bisher eher auch unternehmerischer Sicht betrachtet - man erhöht seine Präsenz auf dem Markt, indem man Nutzern der eigenen Produkte die Möglichkeit bietet, auch Alexa mit den Produkten zu nutzen. Auch in der Kundenbetreuung werden übrigens bereits KIs eingesetzt.
Natürlich sollten Endkunden bei der Nutzung der Skills auf Seriösität derjenigen achten. Übrigens werden alle Skills vor der Veröffentlichung im Skill Store von Amazon geprüft, um genau solche Dinge zu vermeiden.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:"auch"
Smartphones tun dies, im Gegensatz zu Sprachassistenten, nicht öffentlich kund.


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20.12.2020 um 14:51
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Waschmaschine, Spülmaschine, [...]
Die hören mich aber zumeist nicht ab.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Verbietest du
Nein, aber als Journalist a.D. bringe ich ihm eigenständige Recherche bei und lasse es nicht die vorgefilterten Antworten von Amazon kritiklos übernehmen.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb: dein
Was ich mit meinem Handy tu, tut hier ja nichts zur Sache. Man kann - Alexa nicht. Und mit technischem Sachverstand kann man alles einsehen, was über das eigene Internet passiert.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:was Sprachassistenten mit KIs leisten
Ich hake hier kurz unter; ich habe einen Blick auf deine viel besungenen Skills geworfen. Ich bin nicht überrascht, dass es derer so "viele" gibt, denn werfen wir einen kurzen Blick darauf:


wat1
wat2
Das Komplettpaket für den bewegungsscheuen Langzeitsingle, wunderbar.

wat3
Ich bin kein Experte - aber ist das wirklich ein Ding? Vergessen Frauen das so regelmäßig; wichtiger, ist das so relevant, dass der exakte Zeitpunkt jeweils gewusst werden muss? Meinungen von Müttern bitte im Smalltalk!

wat4
Okay, mir fällt zwar wirklich nicht ein Anwendungsszenario dafür ein, außer wenn ein Musiklehrer seine Schüler foppen will.

wat5
Okay, was zum Teufel.

wat6
Warum um alles in der Welt sollte das jemand wollen? Und reicht es dafür nicht, einfach ein Fenster zu öffnen?

wat7
Ist jetzt noch jemand so überrascht, dass es 6600 "Skills" gibt?



Allein die Tatsache, dass 20 unterschiedliche "News"-Skills existieren, lässt die Anzahl der eigentlichen Fähigkeiten einer Alexa doch arg schrumpfen. Auch ist deine zitierte Statistik mit "jeder Achte Deutsche" eine Statistik und sagt nichts darüber aus, dass so viele Menschen einen solchen Apparillo haben - denn viele Kunden haben gleich mehrere.

Es mag an meinem Anspruch an mir selbst liegen, aber das Abspielen von Autogeräuschen ist mir nicht wert, dass irgendjemand mal versehentlich all meine Gespräche geschickt bekommt. Es mag aber auch sein, dass fehlender, geistvoller Inhalt in Gesprächen diese Entscheidung vereinfacht.

Ich möchte noch einmal auf das Patent zusprechen kommen.
Es impliziert, dass Amazon jedenfalls die Absicht hat, über kurz oder lang, mit den von Alexa gemachten Aufzeichnungen, nicht aber dem Verkauf des Gerätes und Zubehör selbst, Gewinn einzufahren. Dies führt natürlich alles ad absurdum, was du in Punkto Sicherheit und Datenschutz aufgezählt hat. Denn wenn Alexa diese Verarbeitung durch Software lokal durchführt, dann wird nichts ins EU-Ausland übertragen und Ruckizucki haben wir eine kleine Litfaßsäule im Wohnzimmer.

Auch dieses Zitat ist interessant:
Ergänzend zur körperlichen und seelischen Verfassung, die Alexa der Stimme seines Benutzers entnommen hat, werden nämlich auch gleich noch "verhaltensbasierte Zielkriterien" für die Werbespots erfasst, etwa Browserverlauf, Zahl der Mausklicks, Einkaufsverlauf sowie weitere Metadaten, Schlagworte, besuchte Seitenarten
Das lasse man mal auf sich wirken.

Zuletzt diese Stelle:
Das Patent zeigt zudem, dass Alexa dabei nicht wählerisch ist: Der Assistent kann das grundsätzlich bei jedem Benutzer tun, dessen Stimme er hört
Ergo: Wir lassen nicht nur uns abhören, sondern jede Person, die sich mit uns im Raum aufhält. Ist also Besuch da, ist es eigentlich ein Verstoß gegen seine informelle Selbstbestimmung, seiner Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte. Die Zahl derer, die ihr ganzes Schlauhaus erstmal runterfahren, wenn der Vorwerkvertreter kommt, dürfte eher marginal ausfallen.


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20.12.2020 um 16:10
Zitat von EinElchEinElch schrieb:technischem Sachverstand
Das ist genau das, was dich bei der Einrichtung einer Offline-Sprachsteuerung stört: Man muss entsprechenden technischen Sachverstand haben. Beim Smartphone befürwortest du es aber sogar.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:so viele Menschen
Doch, die Statistik besagt genau das. In der Studie wurde die Anzahl der Haushalte erfasst, das hat nichts mit der Anzahl der Geräte zu tun. Hier auf S. 11 findest du die Statistik. 13% sagen "Ja, ich nutze bereits einen digitalen Sprachassistenten".

So, sehen wir uns die Skills genauer an. Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass du, wenn du durch den AppStore scrollst, ebenso viele unnütze Apps finden kannst. Hier unterscheidet sich Alexa nicht von jedem anderen Smartphone.

Neben den Spielereien, die du aufgelistet hast (ich sehe keinen Grund, Alexa nicht für Spaß und Spiel zu nutzen, es dient schließlich auch als Entertainment), habe ich bereits erwähnt, dass es genügend sinnvolle Anwendungen gibt. Hier eine Auswahl:
  • (Abfall)Kalender
  • Einkaufsliste
  • Navigation
  • Übersetzer
  • ÖPNV Infos
  • Radio
  • Steuerung verbundener Geräte
  • Taschenrechner
  • Notruf
  • Neuigkeiten


Klar, die Entwicklung der Geräte steht noch relativ am Anfang, das volle Potential ist noch nicht ausgeschöpft. Hier findet sich ein Überblick über die Timeline (Alexa 2014, Google Assistant 2016).

Schön, lass uns über das Patent sprechen.


  1. Amazon hat dieses Patent in den USA zugesprochen bekommen. Bekanntermaßen sind die Kollegen dort drüben etwas lascher, was den Datenschutz betrifft. Ob diese Technologie also jemals in Deutschland / der EU angewendet werden darf und wird, ist derzeit noch völlig unklar. Meines Erachtens ist dies mit der GDPR nicht vereinbar.
  2. Derartige Vorgehen dienen der Weiterentwicklung der Geräte. Aus Sicht von Amazon ist dies der nächste logische Schritt in der Verbesserung der Antworten, die dem Nutzer gegeben werden. Es ist nicht zu erwarten, dass Amazon dieses extrem erfolgreiche Gerät nun im aktuellen Status belässt.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:mit den von Alexa gemachten Aufzeichnungen
Das ist eine Herleitung deinerseits, die durch die vorliegenden Quellen nicht gestützt wird. Ich weiß nicht, ob du das Patent selbst (Archiv-Version vom 19.07.2019) gelesen hast. Es geht nicht darum, dass die Aufzeichnungen verkauft werden, um Gewinn einzufahren, sondern darum, den Menschen auf einer etwas tieferen Ebene kennenzulernen. Und im ersten Schritt nur darum, dass Alexa Geräusche erkennt und diese Bedürfnissen zuordnen kann. Gewinn wird dann generiert, wenn Alexa feststellt, was der Nutzer braucht und es ihm auf Aufforderung anbietet. Diese Geschäftsstrategie von Amazon ist bereits seit Jahren bekannt.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:lokal durchführt
Bitte diese Aussage belegen.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Zitat ist interessant
Und nicht neu. Amazon erfasst schon lange die Verläufe der Besucher, genau wie Google, Facebook etc. Nur so bekommt man personalisierte Werbung, Kaufempfehlungen, zugeschnittene Inhalte. Das Patent besagt nur, dass auch diese Informationen genutzt werden können. D. h. wenn man immer eine Sorte Hustenbonbons bestellt, dann wird Alexa auch die vorschlagen und keine anderen.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:bei jedem Benutzer
Es geht nur um den Nutzer, der auch aktiv mit Alexa spricht, das legt das Patent deutlich dar (es wird Bezug genommen auf das Aktivierungswort, das gesprochen werden muss, um die Prozesse anzustoßen, zudem soll Alexa darin verbessert werden, Hintergrundgeräusche zu filtern).


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20.12.2020 um 16:34
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Sprach-Synthese
(siehe auch Screenshot unten)
Für eine Offline Spracherkennung in IoT Devices gibt es aber eine Reihe kommerzielle und Open-Source Produkte. [...] Hier kann auch lokal im Device weiter gelernt werden.
D.h. Spracherkennung und die Verarbeitung der eingegebenen Sprache funktionieren Offline. Entsprechende Gadgets, wie Lichtschalter oder Fensteröffner sind schon durch einfache Programmiersprachen wie C++ und einem Arduino Mikrocontroller möglich - das Know-How vorausgesetzt. Teils gibt es auch bereits Open-Source Anwendungen für eben solche Funktionen.

Es ist also möglich, sich sein Schlauhaus ganz ohne Datenkrake zu bauen, wenn man das will. Addendum: Auch den Raspberry kann man verschlüsseln lassen - selbst wenn man damit ins Internet muss.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:weshalb man davon ausgehen kann
Man kann auch sagen, wir wissen schlicht nicht, ob das wirklich funktioniert, weil der Fall nie eintrat.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Doch, die Statistik besagt genau das.
Touché. Pupille war geknickt.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:ebenso viele unnütze Apps finden kannst.
Das habe ich auch nie bestritten, und ebenso wenig je verteidigt.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Steuerung verbundener Geräte
Dies ist der einzige Punkt, dem ich einräume, dass er unter gewissen Umständen eine Aufgabe erfüllt, die in dieser Form nicht anders bewerkstelligt werden kann.
Alles andere ist die Verlagerung eines bereits vorhandenen, meist abhörsicheren Dienstes in eine unsichere Umgebung. Nu weiß Amazon schon, wann ich meinen Müll rausbringe?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Amazon hat dieses Patent in den USA zugesprochen bekommen.
Die technischen Möglichkeiten wurden geschaffen. Freihandelsabkommen werden irgendwann mal wieder in Mode sein. Dein Wort in Gottes Gehörgang!
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Derartige Vorgehen dienen der Weiterentwicklung der Geräte.
Das Abspielen und Einblenden von Werbung dient also der Weiterentwicklung?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Bitte diese Aussage belegen.
Den LinkLink hatte ich oben schon, daher hier das Zitat als Screenshot zur besseren Wahrnehmung:

Da
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das ist genau das, was dich bei der Einrichtung einer Offline-Sprachsteuerung stört
Wo sag ich das denn? O.o
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Nur so bekommt man personalisierte Werbung, Kaufempfehlungen, zugeschnittene Inhalte.
Dein Narrativ ist also, dass das gut ist?
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Es geht nur um den Nutzer
Nun trollst du doch. Ich habe dir mehrere Links geliefert, in denen explizit beschrieben steht, dass eben auch Dritte und ohne Aktivierungswort aufgezeichnet werden, dass Alexa sich selbst aktiviert hat, dass auch undeutliches Genuschel teils entsprechend interpretiert wird.
Das ist ja mein Punkt, den ich wie ich finde ausreichen bewiesen habe: Das ist eben technisch nicht sicher gestellt.


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20.12.2020 um 17:32
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Schlauhaus ganz ohne Datenkrake
Damit gehen dir Funktionen verloren, die cloudbasierte Sprachassistenten bieten können. Ein Smarthome kann man damit vermutlich bauen, jedoch bieten die Geräte ja, wie bereits erörtert, noch viele weitere Funktionen, die eben dann doch auf eine Internetverbindung angewiesen sind. Wenn dann eine Verschlüsselung möglich ist, super, aber eine lokale Datenverarbeitung und uneingeschränkter Funktionsumfang schließen sich aktuell mMn noch aus.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Verlagerung
In großen Teilen ist das bereits geschehen. Wenn ich einen Kalender nutze und diesen mit Google Home synchronisiere, sind die Daten bereits im Netz unterwegs, ob mit oder ohne KI. Das gleiche gilt für die meisten anderen Dienste auch - übrigens auch für's Müll rausbringen, denn Alexa sagt dir nur, wann der Müll abgeholt wird, ob du ihn dann rausbringst, ist immernoch deine Sache. Diese Informationen können frei abgerufen werden. Weitere Beispiele für die Verlagerung gerne.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Werbung dient also der Weiterentwicklung?
Der Weiterentwicklung dient hier vor allem die Verbesserung der Spracherkennung. Dass diese dann für Werbung genutzt wird, ist ein gewinnorientierter Nebeneffekt.
Aber ja, auch Werbung dient der Weiterentwicklung. Die Auswertung, ob Werbung effektiv war oder nicht, verrät viel über den Nutzer. "X hat dir nicht gefallen, was ist mit Y?" Das kann sicherlich helfen, die Empfehlungen besser auf den Nutzer zuzuschneiden. Wie gesagt, ob man das möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen (die deaktivierung personalisierter Werbung ist auf vielen Seiten inzwischen Standard, auch bei Amazon).
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Wo sag ich das denn?
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Nur doof, dass so etwas Ahnung von der Materie voraussetzt und der breiten, ahnungslosen Masse solches verwehrt bliebe, wenn sie nicht ihren Kopf anstrengen will.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Zitat als Screenshot
Vielen Dank! Ich rufe nochmal deine ursprüngliche Aussage zurück:
Zitat von EinElchEinElch schrieb:wenn Alexa diese Verarbeitung durch Software lokal durchführt
In deiner Quelle lesen wir nichts zu Alexa diesbezüglich. Wir wissen also nicht, wie die Verarbeitung der Daten von Amazon durchgeführt werden wird, daher ist deine Aussage hier noch nicht abschließend belegt.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Dein Narrativ ist also, dass das gut ist?
Ich habe nur die Funktionsweise erklärt. Ob die personalisierten Erfahrungen im Netz gut oder schlecht sind, eröffnet nochmal ein ganz anderes Thema, das hier zu weit führt. Fakt ist, zusätzliche Daten abzufragen ist kein neues Verfahren und rechtlich erstmal okay.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Das ist eben technisch nicht sicher gestellt.
Es gab einige Einzelfälle in der Vergangenheit, eingeräumt. Nun will Amazon im Zuge einer Weiterentwicklung genau diese Funktion aber verbessern, und das passt dir auch nicht?
For example, the device [...] may determine background noise in the voice data, and may determine that the user is in an ambient environment with multiple users.
Quelle (Archiv-Version vom 19.07.2019)

Folglich: Alexa wird besser darin, zu erkennen, welche Inhalte für sie bestimmt sind, und sie evtl. sogar herausfiltern können (letztes ist eine Herleitung meinerseits). Die technische Qualität der Aufzeichnung wird sich also, quasi als Nebeneffekt, auch verbessern, und somit möglicherweise die Fehlerquote geringer.


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