Unleserliche Webseiten mit heller Schrift auf weißem Grund

Ich sehe neuerdings häufiger Webseiten, bei denen der Text in heller Farbe (hellgrau) vor weißem Hintergrund erscheint.

Dadurch ist der Text am Desktop-PC mit LCD-Bildschirm für mich kaum entzifferbar - von einem flüssigen Lesen, einem Überfliegen des Textes, ganz zu schweigen.

Meine Fragen dazu an Euch:

• Ist Euch das auch schon aufgefallen, oder störe nur ich mich daran?
• Ist das eine modische Unsitte, die im kurzlebigen Internet auch bald wieder vorbei ist?
• Gibt es eine Möglichkeit, z.B, durch eine Anpassung im Browser, die Lesbarkeit solcher Seiten zu verbessern? Wenn ich den Webseiten-Stil ausschalte, wird der Aufbau der Seite zerstört; wenn ich in die "Lesansicht" (bei Firefox) wechsle, geht der Aufbau der Seite inklusive der Grafiken verloren. Ein Markieren des Textes mit der Maus, ein Mittel, das früher oft funktionierte, ergibt meist keinen besseren Kontrast.
• Soll man die Webmaster benachrichtigen, oder führt das zu nichts?

Da wird von "Barrierefreiheit im Internet" gesprochen, aber offenbar geht der "Style" manchmal doch vor der Funktionalität.

Hier ein Beispiel zur Verdeutlichung, bei der zusätzlich die Texte auf den Schaltflächen (rosa auf rot) kaum zu erkennen sind:

Versuche es mal mit dem Dunkelmodus oder Dark-Mode, dass ganze ist irgendwo unter den Einstellungen zu finden.

Du kannst auch "STRG & A" drücken, um alles zu markieren ;)

Gucky.

Darkmode ist wahrscheinlich das Stichwort. Wahrscheinlich hat da n Genie von Webdesigner das Ding an nem Rechner mit Darkmode verzapft und dabei vergessen, das es auch Rechner ohne gibt.

Die Unsitten des Webdesigns.
Ich nutze das Plugin "Dark Reader" für Firefox. Das funktioniert ganz einfach und lässt sich bei Bedarf etwas für Deine Bedürfmisse konfigurieren.
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/darkreader/

Vielen Dank für Eure Antworten!

de-Ox schrieb:Versuche es mal mit dem Dunkelmodus oder Dark-Mode, dass ganze ist irgendwo unter den Einstellungen zu finden.

Den hat mein Firefox offenbar nicht, Suche unter "Einstellungen" nach 'dark' oder 'dunkel' brachte kein Ergebnis. Leider.

Gucky87 schrieb:Du kannst auch "STRG & A" drücken, um alles zu markieren ;)

Danke für den Tipp, aber leider verbessert das die Lesbarkeit genauso wenig wie das Markieren mit der Maus. Aber es wird alles markiert, so dass man es notfalls in ein Editorfenster oder eine Textverarbeitung hineinkopieren könnte.

alhambra schrieb:Darkmode ist wahrscheinlich das Stichwort. Wahrscheinlich hat da n Genie von Webdesigner das Ding an nem Rechner mit Darkmode verzapft und dabei vergessen, das es auch Rechner ohne gibt.

Ich gebe ja zu, dass richtig schwarze Schrift auf weißem Grund etwas altbacken wirkt. Dunkelgrau auf weiß wäre ja noch lesbar, aber hellgrau auf weiß eben nicht mehr.

Wobei ich denke, dass der Entwickler zwar keinen Darkmode verwendet. Aber er berücksichtigt wohl nicht, dass verschiedene Monitore und auch verschiedene Systeme die Grauwerte recht unterschiedlich darstellen.

Das Testen von Webseiten auf verschiedenen Systemen, Browsern und Bildschirmen gehörte ja mal zum Grundwissen des Webdesigns. Lange her....

Mr.Stielz schrieb:Ich nutze das Plugin "Dark Reader" für Firefox. Das funktioniert ganz einfach und lässt sich bei Bedarf etwas für Deine Bedürfmisse konfigurieren.

Danke für diesen Tipp, habe ich gleich in meinem Firefox hinzugefügt. Das Invertieren allein, also ohne weitere Einstellungen, verbessert die Lesbarkeit schon, der geringe Kontrast aber bleibt. Wenn man ein wenig mit den Einstellungen experimentiert, kann man aber ein recht zufriedenstellendes Ergebnis erreichen.

Bester Tipp bis jetzt!

sallomaeander schrieb:Den hat mein Firefox offenbar nicht, Suche unter "Einstellungen" nach 'dark' oder 'dunkel' brachte kein Ergebnis. Leider.

Gehört inzwischen zum Standard.

https://www.heise.de/tipps-tricks/Firefox-Dark-Theme-aktivieren-4191760.html

sallomaeander schrieb:Soll man die Webmaster benachrichtigen, oder führt das zu nichts?

Noch was. Die werden sich kaputtlachen - nichts für ungut, aber grade bei großen Websiten steckt jahrelange Arbeit da drin und ist nicht einfach so, weil ein Nutzer sich beschwert, zu ändern.

Luminita schrieb:Gehört inzwischen zum Standard.

Danke für die Anleitung. Aber die Fensterdekoration vom Firefox möchte ich nicht ändern; mir gefällt der Standard-Look vom Betriebssystem am besten.

Für das Verändern der Darstellung der Webseiten wird auch im verlinkten Heise-Artikel eine Browser-Erweiterung (Dark Background and Light Text) empfohlen. Habe ich ausprobiert, funktioniert ähnlich wie der "Dark Reader", der oben verlinkt war.

Zuerst war die Lesbarkeit super, aber irgendwann hat sich dann doch auch beim invertierten Text (hell auf dunkel) wieder ein geringer Kontrast durchgesetzt. Es scheint, als sei das Umfärben oder Invertieren des Textes nicht so trivial; vermutlich setzen sich die Stilvorschriften, die der Webdesigner wollte, am Ende doch wieder durch.

Luminita schrieb:Noch was. Die werden sich kaputtlachen - nichts für ungut, aber grade bei großen Websiten steckt jahrelange Arbeit da drin und ist nicht einfach so, weil ein Nutzer sich beschwert, zu ändern.

Wenn die Umsätze, die die Webseite erzielen soll, ausbleiben, wird auch das aufwändigste und teuerste Webdesign wieder rausgeschmissen. Die erfolgreichsten Onlinehändler haben ja nicht ohne Grund heute wieder sehr, sehr minimalistisch gestaltete und gut lesebare Webseiten. Man schaue sich thomann.de oder kaufland.de an - alles perfekt lesbar ohne Brille.

Dafür toben sich die Webdesigner anscheinend bei kleineren Anbietern um so ungehemmter aus - wenn dort die Umsätze einbrechen, haben sie ihr Geld längst und sind schon weitergezogen. Wenn die Seiten sauber gecodet sind, braucht man ja nur in einem zentralen Stylesheet einen Wert zu ändern, um die Schrift zu verdunkeln. Aber dafür wird dann der Webdesigner vermutlich nochmals eine Rechnung schreiben.

Nur auf einzelne Kundenkritik hin wird heute nichts mehr geändert, das sehe ich auch so.

@sallomaeander
In der höchsten Not gäbe es noch ein paar Plugins für hart Sehbehinderte ("visually impaired"), z.B. ColorVision, mit denen ich allerdings keine Erfahrung habe, und Firefox Talkie, ein einfacher Screenreader.
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/talkie/
Einfach Text markieren und den Vorlese-Button klicken. Ist ganz angenehm, aber etwas langsam. Für Normalos vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. :D

Mr.Stielz schrieb:Ist ganz angenehm, aber etwas langsam. Für Normalos vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. :D

Ich kenne so etwas, habe sogar schon eine Braille-Zeile gesehen. Ich hätte damit prinzipiell kein Problem, so etwas zu verwenden, aber für mich läuft da allgemein etwas in eine völlig verkehrte Richtung mit dem Webdesign. Vielleicht mit dem Design insgesamt.

Ich muss sagen, dass mir dieser invertierte "Dark-Mode" auch nicht unbedingt zusagt. Ein gutes Work-Around für viele Situationen. Aber eigentlich suche ich so etwas wie eine Browsererweiterung, mit der man den Kontrast von Textdarstellung regeln kann.

Wenn also hellgrauer Text auf grauem Hintergrund dargestellt wird (oder hellgelb auf organge usw.), dass man den Kontrast zwischen Text und Hintergrund hochregeln kann.

Dass aus 'hellgrau auf weiß' (unlesbar) 'dunkelgrau auf weiß' (lesbar) wird. Im Grunde ein Regler wie früher der Kontrast beim Fernsehgerät. Am besten nur für Textdarstellung, notfalls auch für die gesamte Webseite. Ob es so ein Plugin bereits gibt?

Sorry für Doppelpost. Ein älteres Plugin namens "Text Legibility" geht in die Richtung, die ich meine, wird aber seit längerer Zeit nicht mher weiterentwickelt und enthält die Warnung:

Dieses Add-on wird von Mozilla nicht aktiv auf seine Sicherheit überwacht. Stellen Sie sicher, dass Sie ihm vertrauen, bevor Sie es installieren.

So etwas ähnliches stelle ich mir vor. Ich habe es getestet, hat aber auf meine Musterseite im Web kaum Auswirkung.

@sallomaeander
ColorVision, wie gesagt, könnte eine Lösung sein, laut Beschreibung stellt es Webseiten dreifarbig dar. Dazu ein paar andere Plugins, die man unter den Stichworten "firefox plugin visually impaired" oder "firefox accessibility" findet: Die meiste Nischensoftware ist traditionell auf Englisch. Ein paar spezielle Browser gibt es auch (Webbie); von denen habe ich aber sehr schnell Abstand genommen. Mir reichen Dark Reader und ein bisschen Talkie; härtere Tools oder gar Braille will ich gar nicht kennenlernen. Gute Tipps findet man sicher auch in Spezialforen, falls Du mit den Augen ein größeres Problem hast.

Ich würde ja Greasemonkey empfehlen.

Damit kann man sich sein eigenes internet basteln (wenn mans kann ;) )

Die background/font-color steckt ja im html drinne, als RGB.

Passende scripte dazu findet man via google:

https://www.google.com/search?q=greasemonkey+script+change+color

Yoshimitzu schrieb:Ich würde ja Greasemonkey empfehlen.

Interessanter Tipp, vielen Dank. Da muss ich mich mal in Ruhe einlesen - scheint aber das zu ermöglichen, was mir vorschwebt, wie ich nach erstem kurzem Darüberschauen sehe.

Das Problem ist, dass einige Lösungen gut zu funktionieren scheinen, dann aber bei manchen Seiten daran scheitern, dass die Styles einer Seite nicht sauber in einem Stylesheet abgelegt sind, sondern z.B. irgendwo im Body-Tag hardcoded sind.

Ich habe jetzt an meiner Referenzseite im Web, die den Ausschlag zu meinem EP gegeben hat, einige Dinge ausprobiert, die bei anderen Webseiten wirken, aber bei meiner Referenzseite eben nicht. Es war teilweise sogar so, dass ich die Textfarbe für einen kurzen Zeitraum verändern konnte, die Änderung aber nach kurzer Zeit unwirksam wurde.

Vielleicht ein Anhaltspunkt dafür, welchen Aufwand manche Webdesigner treiben, dass man ihr "schönes" Layout nicht verändern kann.

Eine interessante Erweiterung für Firefox scheint mir auch noch Stylebot zu sein. Es ermöglicht u.a., den Text einer Webseite in leserlicher Form zusammen mit den eingebundenen Grafiken anzuschauen.

Mr.Stielz schrieb:Gute Tipps findet man sicher auch in Spezialforen, falls Du mit den Augen ein größeres Problem hast.

Ich war vor nicht allzu langer Zeit beim Augenarzt - alles so weit im grünen Bereich. Es scheint auch eine Frage des Lebensalters zu sein, ob man "grau auf weiß" lesen kann oder nicht. Darauf deuten die Beschreibungen einiger Browser-Erweiterungen hin, die ich getestet habe.

Man kann also mit einem gewissen Recht sagen, dass "grau auf weiß" eine Diskriminierung älterer Besucher einer Webseite darstellt. Ich will da keine Absicht unterstellen, aber das Problem scheint mit zunehmenden Alter akut zu werden, unabhängig von der individuellen Sehstärke.

sallomaeander schrieb:Danke für den Tipp, aber leider verbessert das die Lesbarkeit genauso wenig wie das Markieren mit der Maus. Aber es wird alles markiert, so dass man es notfalls in ein Editorfenster oder eine Textverarbeitung hineinkopieren könnte.

Klar, das ist nicht immer optimal, aber man kann doch meist das lesen, was es zum Lesen gibt.

Luminita schrieb:Gehört inzwischen zum Standard.

Opera z.B. hat einen Darkmode ohne Plugin fest eingebaut, daher mache ich mir darum auch kaum Gedanken.

Gucky.

@sallomaeander
Liegt imo nicht an dir, ich habe das seit Einführung des dark mode auf verschiedenen Webseiten, allerdings nur aufm Handy... weiße Seite mit hellgrauer Schrift, welche aufm Desktop völlig normal angezeigt wird.

BTW, erinnert sich noch jemand an den "hellen" Modus von Allmy?

intruder schrieb:BTW, erinnert sich noch jemand an den "hellen" Modus von Allmy?

Aber klar doch...

Original anzeigen (0,3 MB)

Kurz nachdem das Internet erfunden wurde, brach dann das "finstere Zeitalter" an. Viele vermuten ja dahinter eine Verschwörung, aber ich denke es geschah nur aus Energiespargründen. :D

@Peter0167

TOP, hatte versucht ein Bild davon zu finden, war auch auf wayback, wusste aber gar nicht mehr, wie man das eingeschaltet hat, und ob es da überhaupt geht.