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Frage zur Gravitation

1.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gravitation, Masse, Gewicht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Hantierer Diskussionsleiter
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Frage zur Gravitation

20.03.2018 um 17:34
@delta.m
Ja, so geht es natürlich auch :D ...künstliche Schwerkraft geht relativ einfach. @Sonni1967

Die Gravitation muss man sich dann aber so vorstellen, dass da wie frei bewegliche Knoten in der Gummiplane drin sind, die die Umgebung spannen und dann ziehen sich die Knoten an - wegen der Spannung. Da entsteht ja eine Verbindung zwischen den Körpern in der Raumzeit, die Spannungen verbinden sich. Wenn man in ein aufgezogenes Spannbettlacken zwei Knoten reinmacht, sieht man, was da passiert. EDIT: also Spannung im Sinne von Zugspannung und nicht elektrisch.


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20.03.2018 um 21:22
Wenn Gravitation eine Krümmung der Raumzeit ist, und Gravitationswellen eine Schwingung dieser, schwingt diese Schwingung dann zwischen positiver und negativer Krümmung hin und her und somit auch zwischen positiver und negativer Zeit?

Wer kann antworten?


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21.03.2018 um 06:22
@Imhotepp
Die Zeit hat in unserem Universum nur eine Richtung, was genau meinst du da mit positiver und negativer Zeit?


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21.03.2018 um 16:17
Zitat von HantiererHantierer schrieb:Irgendwie muss da also eine Art Spannung oder Dehnung der Raumzeit stattfinden, die die Kraft verursacht. Das ist ja die große Frage, die ich mir stelle.
Hi Hantierer,
in der ART ist ja Gravitation keine Kraft sondern nur eine Scheinkraft und es wird da ja alles mit der Geometrie der Raumzeit
erklärt. Das Video von dir mit dem Spanntuch hilft da ganz gut sich vorzustellen wie das ungefähr gemeint ist, finde ich.
Ob man das aber als eine Art Dehnung und Spannung des G-Feldes durch Masse bezeichnen kann, keine Ahnung....,
so ähnlich hatte ich mir das auch mal gedacht.

Da ist auf jeden fall ein unsichtbares "Etwas" dass sich durch Masse/Energie krümmt und diesen gleichzeitig vorschreibt
wie sie sich zu bewegen haben. Es ist dynamisch, hat physikalische Eigenschaften und schlägt Wellen (G-Wellen).
Albert Einstein nannte es den Gravitationsäther (hat aber nix mit dem alten, starren Ätherbegriff gemeinsam der als
Medium für Lichtausbreitung gedacht war).
So wirklich vorstelle kann ich mir das aber nicht. Das G-Feld ist ja auch unsichtbar und unser Gehirn ist für solche
Anschauungen auch nicht ausgelegt .

Im Moment versuch ich es mir so vorzustellen dass durch die Anwesenheit von Materie/Energie die Struktur/Geometrie
der "Entität" Raumzeit verändert wird.

Wird eine träge Masse beschleunigt so reagiert die RZ mit einer Strukturveränderung. Je höher die Beschleunigung, desto
langsamer vergeht die Zeit und der Raum schrumpft für das Objekt (relativ zu einem Objekt was sich gleichförmig, geradlinig
ohne äußere Kräfte bewegt). Bei LG bleibt die Zeit stehen.

Beschleunigung und Gravitation sind äquivalent und ich versuch das miteinander in Verbindung zu bringen.

Erzeugt eine schwere Masse eine Krümmung der Raumzeit so ändert sich auch die Struktur/Geometrie von dieser.
Je näher sich dann ein Objekt am Gravitationszentrum befindet, desto langsamer vergeht dessen Zeit im Bezug zu
einem Objekt das weiter weg davon ist. In der Nähe eines schwarzen Loches vergeht sie dann fast gar nicht mehr.

Ist nur ein einfaches laienhaftes Bild wo ich versuche mir zu machen.
Zitat von LibertinLibertin schrieb:....daß die Planeten in unserem Sonnensystem z.B. aufgrund ihrer Schwerkraft nicht schon längst in der Sonne verglüht sind obwohl diese immerhin satte 98% der gesamten Masse des Sonnensystems vereinnahmt ist eben genau dem entgegenwirken der Fliehkraft bzw. einer entsprechend höheren Geschwindigkeit zu verdanken aus dieser letztlich auch ihre Planetenbahnen resultieren die wir heute beobachten können.
Ah jetzt verstehe ich auch. Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt warum die Erde nicht in den Gravitationstrichter
bis zur Sonne fällt hehe.. :D)
Die "Geschwindigkeit" mit der sich Planeten um ein G-Zentrum bewegen gleicht praktisch durch die damit verbundene
Fliehkraft die Wirkung der Krümmung auf und es herrscht dann so was wie ein Gleichgewicht.
Sie haben dann eine konstante Umlaufbahn. Danke für deinen Beitrag!

Jetzt frag ich mich gerade:
In der mitte der Milchstraße ist ja ein riesiges schwarzes Loch. Dann müssten ja z.B. Sterne in dessen Nähe mit
riesiger Geschwindigkeit drumherum sausen um die gigantische Raumkrümmung durch Fliehkräfte auszugleichen.
Andernfalls würden sie ja alle in das schwarze Loch stürzen. Hmmmm, ist das so oder hab ich da was falsch verstanden?
LG


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21.03.2018 um 17:09
Moin, Sonni,
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Hmmmm, ist das so oder hab ich da was falsch verstanden?
Ich denke, das passt schon so. Da geht es ordentlich rund um so ein schwarzes Loch. Und Sterne werden dann eher zerrissen, das schwarze Loch zieht vom Stern die Materie ab. Also so richtig rein stürzen tun die Sterne nicht, die gehen vorher kaputt. :)

Youtube: Zwei Schwarze Löcher im Zentrum der Milchstrasse
Zwei Schwarze Löcher im Zentrum der Milchstrasse
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Der hat nutzt das coole Programm, das gibt es sogar als Freeware. Ein Universum-Simulator...:)

http://spaceengine.org
Zitat von ImhoteppImhotepp schrieb: schwingt diese Schwingung dann zwischen positiver und negativer Krümmung hin und her und somit auch zwischen positiver und negativer Zeit?
Ich würde eher sagen sie schwingt innerhalb ihres Bereiches hin und her, also zwischen +1 und +2 oder so...ob es da eine Negativkrümmung gibt, keine Ahnung, aber wenn dann müsste das wohl die dunkle Materie verursachen oder eher andersrum.

Und das dürfte auch die relativen Effekte der Gravitation beeinflussen, also die Zeit schwankt mit der Schwingung. Einstein hat die Gravitationswellen zwar vorher gesagt, konnte sich aber nicht vorstellen, dass man sie je messen kann und bisher ist das auch noch nicht oft gelungen. Einmal als sich zwei schwarze Löcher verbunden haben und einmal waren es zwei Neutronensterne. Die Wellen die hier ankommen liegen in der Frequenz im hörbaren Bereich und hören sich an wie ein Wasserblublub...mehr nicht. Ich hätte da ein riesen Getöse erwartet oder wenigstens ein chaotischeres Signal über längere Zeit, wenn zwei schwarze Löcher oder Neutronensterne zusammenkrachen, riesige Energieausstöße oder was weiß ich...aber einfach nur ein kleiner Blub, ich find das irgendwie süß, da komm ich noch nicht so richtig drauf klar.


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21.03.2018 um 18:09
Zitat von HantiererHantierer schrieb: Da geht es ordentlich rund um so ein schwarzes Loch.
Da wollte ich nicht sein :D.
Zitat von HantiererHantierer schrieb: Und Sterne werden dann eher zerrissen, das schwarze Loch zieht vom Stern die Materie ab. Also so richtig rein stürzen tun die Sterne nicht, die gehen vorher kaputt. :)
Ja die werden dann quasi vorher auseinander gerissen, da herrschen so unglaubliche Naturgewalten durch Gravitation dass
die anderen 3 Naturkräfte ( elektromagnetische-, die starke- und schwache Kraft nicht mehr standhalten können).

Ich grübel gerade darüber: Eigentlich befindet sich ja die ganze Galaxie "Milchstraße" in einem riesigen Gravitationstrichter
dieses schwarzen Loches das im Zentrum ist. Wäre es nicht da, was würde dann passieren?
Ich kann mir vorstellen dass das schwarze Loch die gesammte Galaxie durch seinen "Gravitationstrichter"
zusammen hält. Wäre es nicht da würde die Galaxie "auseinander fliegen". Hihi, die bösen schwarzen Löcher
sind gar nicht so böse :D . Ich halt jetzt die Klappe (bin müde).
LG Sonni


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21.03.2018 um 19:31
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Jetzt frag ich mich gerade:
In der mitte der Milchstraße ist ja ein riesiges schwarzes Loch. Dann müssten ja z.B. Sterne in dessen Nähe mit
riesiger Geschwindigkeit drumherum sausen um die gigantische Raumkrümmung durch Fliehkräfte auszugleichen.
Andernfalls würden sie ja alle in das schwarze Loch stürzen. Hmmmm, ist das so oder hab ich da was falsch verstanden?
Jup, wie ja schon gesagt wurde geht es innerhalb des gravitativen Einflussbereichs von schwarzen Löchern schon mal richtig rund.
Wobei die eigentliche Gefahr für Gas, Staub und diverse Formen von Materie erst wirklich dann besteht wenn der Abstand zum Ereignishorizont eines SLs unterschritten wird.
Vorher kommen ihm seine "Opfer" aber erstmal auf spiralförmigen Bahnen immer schneller immer näher bis durch die schnelle Bewegung und der Wechselwirkung mit dem Magnetfeld des schwarzen Lochs schließlich Strahlung entsteht, (Akkretionsscheibe) wobei ein Teil des Materials durch die enorme Beschleunigung auch wieder vom schwarzen Loch weggeschleudert werden kann bevor es beim unterschreiten des EHs dann schließlich "verschluckt" wird, da hat dann selbst Licht das zuvor "eingefangen" wurde keine Chance mehr.

Und da es sich bei dem SL im Zentrum unserer Milchstraße (wie auch in den Zentren anderer Galaxien sitzend) sogar um ein supermassesreiches schwarzes Loch (ein paar Millionen Sonnenmassen entsprechend) handelt müsste man annhemen, daß es nicht gerade wenig sei was es so an Strahlung und Teilchen durch die Gegend schleudert woraus sich dann sogenannten Quasare (nicht zu verwechseln mit den Pulsaren bei denen es sich um besonders schnell rotierende Neutronensterne handelt) bilden die selbst aus größeren Entfernungen noch bemerkt werden könnten. Allerdings ist "unser" SL im galaktischen Zentrum kaum noch aktiv. Das war aber nicht immer so denn die aktivere Sorte befinden sich in eher jüngeren Galaxien denn in diesen befindet sich zwischen den Sternen noch genug Material mit dem sie "gefüttert" werden und daher auch von Astronomen als besonderes Naturschauspiel beobachtet werden können.

Interessant ist hierbei auch die Frage wie es überhaupt zur Entstehung solcher Himmelskörper kommt, denn wie kleinere schwarze Löcher durch, am Ende ihres Lebens durch ihr eigenes Gewicht kollabierende, besonders massereiche Sterne "geboren" werden ist ja mittlerweile bekannt. Bei den besonders massereichen SL hat die Wissenschaft bis auf einige Hypothesen aber bis heute noch keine abschließende Erklärung finden können denn diese können nicht auf die gleiche Weise entstehen. Dazu bräuchte es schon Sterne, die ein paar Millionen oder Milliarden mal schwerer sind als die Sonne.

Es bleibt also abzuwarten was die astronomische Forschung hierzu noch an neuen Erkenntissen gewinnen wird.
Zitat von HantiererHantierer schrieb:Einstein hat die Gravitationswellen zwar vorher gesagt, konnte sich aber nicht vorstellen, dass man sie je messen kann und bisher ist das auch noch nicht oft gelungen. Einmal als sich zwei schwarze Löcher verbunden haben und einmal waren es zwei Neutronensterne.
Jup, die endgültige Entdeckung der Gravitationswellen war durchaus ein weiterer Meilenstein in der Forschung der Astrophysik. Erst kam der Nachweis ihrer Existenz, dann folgte auch die Lokalisierung ihrer Herkunft, ein Gammastrahlenblitz gab da den entscheidenden Hinweis:

Vor 100 Jahren sagte Albert Einstein die Existenz von Gravitationswellen voraus. Im September 2015 gelang der erste direkte Nachweis – ein Meilenstein. Die Verzerrungen der Raumzeit erlauben seither ganz neue Einblicke ins Universum.

https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/gravitationswellen/

Doppeltreffer
Erstmals Herkunft von Gravitationswellen nachgewiesen
Erstmals ist es Astronomen gelungen, nicht nur Gravitationswellen nachzuweisen, sondern auch, woher sie stammen: Die Neutronensterne hinterließen einen Lichtblitz.


https://www.3sat.de/page/?source=/nano/weltraum/194924/index.html


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Hantierer Diskussionsleiter
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21.03.2018 um 20:37
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Da wollte ich nicht sein :D.
Wieso? Das wäre doch mal total hinreißend. :D

Übrigens, hat man das schwarze Loch auch nur indirekt nachgewiesen, eben durch die typischen Bewegungen von Sternen in der Nähe.
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb: Wäre es nicht da, was würde dann passieren?
Das ist ne gute Frage. Alles was sich im Orbit des SL befindet flöge einfach grade aus weiter. Aber was passiert dann mit dem Sonnensystem? Das fliegt so insgesamt erst mal ein Stück alleine weiter, aber wie würden sich dann die Verhältnisse ändern? Planetenbahnen verschieben oder die Aktivität der Sonne verändern?
Zitat von LibertinLibertin schrieb:(Akkretionsscheibe) wobei ein Teil des Materials durch die enorme Beschleunigung auch wieder vom schwarzen Loch weggeschleudert werden kann bevor es beim unterschreiten des EHs dann schließlich "verschluckt" wird, da hat dann selbst Licht das zuvor "eingefangen" wurde keine Chance mehr.
Ja, das ist ja das, was es so mystisch macht. Eigentlich müssten unter diesen Umständen massiv Kernprozesse ablaufen, da müssten Strahlung, Neutrinos - aber es kommt nix messbares raus. Vielleicht geht ja auch nix rein?

Oder es herrscht dort der absolute Nullpunkt, Stillstand, so dicht, dass gar keine Reaktionen mehr stattfinden können. Da sind dann auch die Formeln durch c begrenzt. Es ist zwar nicht falsch c als Konstante zu benutzen, aber das erzeugt einen mathematischen Ereignishorizont und ob der dem physikalischen entspricht? Ich bin mittlerweile dazu gekommen, dass man die RT mathematisch auch anders formulieren könnte und so was wird auch unter Physikern diskutiert.


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21.03.2018 um 23:45
@Sonni1967
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Ich grübel gerade darüber: Eigentlich befindet sich ja die ganze Galaxie "Milchstraße" in einem riesigen Gravitationstrichter
dieses schwarzen Loches das im Zentrum ist. Wäre es nicht da, was würde dann passieren?
Ich kann mir vorstellen dass das schwarze Loch die gesammte Galaxie durch seinen "Gravitationstrichter"
zusammen hält. Wäre es nicht da würde die Galaxie "auseinander fliegen". Hihi, die bösen schwarzen Löcher
Jetzt übertreibe mal nicht so ;)
Das SL im Zentrum hat gut 4 Millionen Sonnenmassen - die Gesamtmasse der Sterne der Milchstrasse beträgt ca. 400 Milliarden Sonnenmassen.
D.h. der Anteil der Masse des SL beträgt gerade mal 0,001 %.
Somit vermute ich, dass da (so gut wie) gar nichts passieren würde, wäre es nicht vorhanden.

Man vermutet eher, dass diese wundersame "Dunkle Materie" alles quasi zusammenhält.
Nichts genaues weiß man ...
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Ich halt jetzt die Klappe (bin müde).
Ich auch - gn8 :)


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22.03.2018 um 01:02
Zitat von HantiererHantierer schrieb:Ja, das ist ja das, was es so mystisch macht. Eigentlich müssten unter diesen Umständen massiv Kernprozesse ablaufen, da müssten Strahlung, Neutrinos - aber es kommt nix messbares raus. Vielleicht geht ja auch nix rein?
Wieso sollte da nix reingehen?
Daß schwarze Löcher den Raum (oder genauer gesagt die Raumzeit) so sehr krümmen, sodaß selbst Lichtstrahlen in ihrer Umgebung nicht mehr geradlinig, sondern gebogen verlaufen bevor ihr Schicksal (gemäß Hawking durch die sogenannte "Spaghettisierung") endgültig besiegelt wird wurde ja schon gemäß durch Einsteins RT im Vorfeld mathematisch beschrieben und schließlich durch genaueste Beobachtungen bestätigt.
Zitat von HantiererHantierer schrieb:Oder es herrscht dort der absolute Nullpunkt, Stillstand, so dicht, dass gar keine Reaktionen mehr stattfinden können. Da sind dann auch die Formeln durch c begrenzt.
Klar ist diese begrenzt, da die max. Lichtgeschwindigkeit (also im Vakuum) ja bekanntlich bei knapp 300.000 km/s liegt. Das ist eben die Konstante von der wir ausgehen können, daß diese im gesamten Universum gültig ist. Doch kommt ein Objekt einem Gravitationsmonster wie einem SL erstmal zu nah wird dessen kinetische Energie keine noch so hohe Fluchtgeschwindigkeit mehr aufbringen können um seinen "Fängen" noch irgendwie zu entkommen.

Was die Schwarzen Löcher selbst betrifft, so geht man davon aus, daß die gesamte Masse eines Schwarzen Lochs sich in einem einzigen (mathematischen) Punkt mit unendlich hoher Dichte und unendlich starkem Gravitationsfeld kozentriert, der sogenannten Singularität. Und hier endet (besonders zum Leidwesen aller Astrophysiker) auch die Gültigkeit aller physikalischen Gesetzmäßigkeiten die wir kennen und beschreiben können.

Was sich also nun genau hinter der Grenze des EHs eines SLs abspielt bleibt für uns daher zumindest in empirischer Hinsicht leider verwehrt.

Ein interessanter Aspekt ist hierbei auch, daß ein Beobachter in einem äußeren Raumbereich, den endgültigen Kollaps von Materie welche sich einem SL zu sehr angenähert hat gar nicht sehen, sondern aufgrund der relativistischen Zeitdehnung lediglich eine immer langsamer werdende Annäherung an den Ereignishorizont bis hin zum endgültigen Stillstand beobachten könnte.

Auch das ist ein wesentlicher Faktor weshalb Schwarze Löcher auch gerne als "Exoten des Kosmos" bezeichnet werden.


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22.03.2018 um 11:10
@Libertin
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Was die Schwarzen Löcher selbst betrifft, so geht man davon aus, daß die gesamte Masse eines Schwarzen Lochs sich in einem einzigen (mathematischen) Punkt mit unendlich hoher Dichte und unendlich starkem Gravitationsfeld kozentriert,
Wie kann das sein?
G-Felder verringern sich mit dem Quadrat des Abstandes (1/r²).
Bei einem unendlich starkem Gravitationsfeld wäre die Gravitation dann doch "überall" unendlich hoch (nachdem sie das SL verlassen hätte)?


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22.03.2018 um 11:17
Zitat von delta.mdelta.m schrieb:Wie kann das sein?
G-Felder verringern sich mit dem Quadrat des Abstandes (1/r²)
Da er von einem mathematischen Punkt redet, wäre dort auch der Radius r=0, und dort wäre eine unendlich hohe Feldstärke zu erwarten. Physikalisch betrachtet gibt es solche "Felder" natürlich nicht, da immer ein endlicher Abstand r zu einem Probekörper bestehen muss, um von einem "physikalischem Feld" reden zu können.


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22.03.2018 um 11:24
@Peter0167
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Da er von einem mathematischen Punkt redet, wäre dort auch der Radius r=0, und dort wäre eine unendlich hohe Feldstärke zu erwarten.
Hm,
aber sobald man einmal eine unendlich hohe Feldstärke hat, bleibt diese doch unendlich - auch in weiterer Entfernung zum "Punkt"(?)


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22.03.2018 um 11:39
@delta.m

Genau deshalb klammert die Physik solche Singularitäten auch aus, indem sie Definitionsgrenzen einführt. Ich schrieb ja auch nur, dass eine unendlich hohe Feldstärke zu erwarten wäre, nicht dass dies so wäre :D
Zitat von delta.mdelta.m schrieb:aber sobald man einmal eine unendlich hohe Feldstärke hat, bleibt diese doch unendlich - auch in weiterer Entfernung zum "Punkt"(?)
Wüsste nicht, wieso das so sein sollte. Abgesehen davon kann eine Feldstärke schon per Definition keinen unendlichen Wert annehmen, da es sich bei einer Feldstärke um eine physikalische Größe handelt, stellt sie eine quantitativ bestimmbare Eigenschaft eines physikalischen Objektes, Vorgangs oder Zustands dar, und kann somit nicht unendlich sein.


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22.03.2018 um 11:39
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Wieso sollte da nix reingehen?
Naja, wenn die Raumzeit sich umstülpt oder zerreißt und das wie eine Blase ist, dann hätte das SL nur einen Randbereich, in dem die äußere Raumzeit sehr stark gekrümmt wird und eine im Inneren und beide wären nicht miteinander verbunden und dann gehts da weder rein noch raus.

Das ist auch eine Frage die ich mir noch stelle, ist die Materie nur aus der Raumzeit "zusammengewickelt", also aus umeinander wirbelnden Wirbeln oder Strudeln oder reißt sie ab und die Materie besteht aus eigenständigen Blasen?
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Doch kommt ein Objekt einem Gravitationsmonster wie einem SL erstmal zu nah wird dessen kinetische Energie keine noch so hohe Fluchtgeschwindigkeit mehr aufbringen können um seinen "Fängen" noch irgendwie zu entkommen.
Wenn der Winkel passt, dann müsste man doch auch so ein Vorbeiflugmanöver machen können, wie es mit den Raumsonden gemacht wird, um sie zu beschleunigen. Die Gravitation beschleunigt das Objekt ja und wenn der Winkel passt, ist es schnell genug und fliegt wieder weg, auf einem sehr exzentrischen Orbit wie ein Komet um die Sonne und wenn es ein Raumschiff mit Antrieb ist, könnte es entkommen.

@delta.m
Das ist ja das was ich meine, da endet die Weisheit der Formeln. :)

Es ist wohl auch physikalisch so, dass c nicht erreicht werden kann, in den Teilchenbeschleunigern haben sie es nicht geschafft und das hat sicher physikalische Gründe. Ab einer gewissen Geschwindigkeit knapp unter c kann man Energie hinzufügen wie man will, es wird nicht mehr schneller. Daraus ergibt sich, dass die Raumzeit physikalisch einen Widerstand erzeugen muss. Das fehlt mir überhaupt in der Physik, wie die Raumzeit nun physikalisch beschaffen sein könnte. Im Moment haben wir da nur theoretische Geometrie, die funktioniert zwar und kann die Effekte gut beschreiben, aber das sagt letztlich nicht viel über die physikalischen Eigenschaften der Raumzeit aus.


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22.03.2018 um 12:02
@Peter0167
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb: delta.m schrieb:
aber sobald man einmal eine unendlich hohe Feldstärke hat, bleibt diese doch unendlich - auch in weiterer Entfernung zum "Punkt"(?)

Wüsste nicht, wieso das so sein sollte.
Ich hatte folgenden Gedankengang:
Angenommen, unsere Sonne hätte plötzlich auf ihrer Oberfläche eine unendlich hohe Gravitation (g-Beschleunigung).
Dann hätten wir doch auch hier auf der Erde, oder auf dem Pluto usw. eine unendliche Anziehung Richtung Sonne.
Aber das gilt dann wohl für punktförmige Unendlichkeiten nicht(?)
Ein Fall für Mathe-Profis.

Mahlzeit :D


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22.03.2018 um 12:19
Zitat von delta.mdelta.m schrieb:Dann hätten wir doch auch hier auf der Erde, oder auf dem Pluto usw. eine unendliche Anziehung Richtung Sonne.
Eben nicht. Die Feldstärke der Gravitation (g) verhält sich proportional zu 1/r2, ich glaube das nennt man auch eine konvergente Folge. Geht r gegen 0, konvergiert g gegen unendlich, und geht r gegen unendlich, konvergiert g gegen 0. Alles andere liegt irgendwo dazwischen und ist weder 0 noch unendlich.

In der Physik werden diese Grenzwerte jedoch nicht erreicht, eine physikalische Größe wie die Gravitationsfeldstärke kann nicht zur Beschreibung eines mathematischen Punktes benutzt werden, da sie für diesen Grenzfall nicht definiert ist.


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22.03.2018 um 12:35
@Peter0167
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Die Feldstärke der Gravitation (g) verhält sich proportional zu 1/r2, ich glaube das nennt man auch eine konvergente Folge. Geht r gegen 0, konvergiert g gegen unendlich, und geht r gegen unendlich, konvergiert g gegen 0. Alles andere liegt irgendwo dazwischen und ist weder 0 noch unendlich.
Stimmt, da es sich hier um einen (mathematischen) Punkt handelt, hast Du recht.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb: delta.m schrieb:
Dann hätten wir doch auch hier auf der Erde, oder auf dem Pluto usw. eine unendliche Anziehung Richtung Sonne.

Eben nicht.
AAAAber bei meinem Beispiel mit der Sonne, wo sich das "Unendlich" an der Oberfläche befindet, da liegt der Fall mMn anders.
Da herrscht auch in weiterer Entfernung (trotz 1/r²) unendliche Anziehung.

Ich hoffe, dass ich wenigstens in diesem Punkt recht habe ... :)


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22.03.2018 um 12:58
Zitat von delta.mdelta.m schrieb:Ich hoffe, dass ich wenigstens in diesem Punkt recht habe ... :)
Wir können uns ja auf eine unendliche Reichweite einigen, damit hätte ich nur ein bisschen Bauchaua, und du hättest deine Unendlichkeit ... :D


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22.03.2018 um 13:04
@Peter0167
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wir können uns ja auf eine unendliche Reichweite einigen
Ich finde Deinen Vorschlag nicht schlecht, werde aber nochmal mit meinem Anwalt darüber reden ... :D


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