Die perfekte Spiegelung und das Nichts?

Mir kommt wieder ein alter Gedanke in den Sinn, den ich früher immer als Kind gedacht habe. Vielleicht hat jemand ne Lösung. 

Es geht um Spiegel. Wir sehen jeden Tag in ihm hinein und er spiegelt die Realität wider.

Wenn man jetzt einen Würfel, oder noch besser eine perfekte Kugel aus Spiegelglas baut der innen drin hol ist, was wird dann gespiegelt? Wie sieht dieses etwas aus, was innen drinn gespiegelt wird? Ist es dieses absolute Nichts?  Eigentlich müsste es komplett schwarz sein, da kein Licht hineinfällt. Jedoch kann man die Kugel von außen mit gleichmäßigen Licht von allen Seiten belichten. Drinnen müsste es dann weiß aussehen. Jedoch können wir keine Blick hineinwagen mit Hilfe einer Kamera, da die Kamera in diesem Sinne dann gespiegelt wird. 

Habe ich bereits die Antwort gegeben?

Wenn der Würfel oder die Kugel innen hohl ist und die Innenwände der Objekte verspiegelt sind dann sind die Hohlräume der Objekte innen schwarz, weil kein Licht hineinkommt, und wo nichts zu sehen ist kann sich auch nichts spiegeln.

Ja es gibt aber Gegenstände, die eine niedriege Opazität haben können, sodass Licht hindurchscheinen könnte, also muss es nicht zwangsläufig schwarz innen drinn sein.

Aber Woher wissen wir das? Wir können das ja garnicht messen, also garnicht mit unseren Sinneswahrnehmung empfangen, denn sobald man es kontrollieren will, spiegelt sich doch irgendwas im inneren, z.B eine Kamera.

Damit irgendwas "gespiegelt" werden kann, braucht es Licht. Sprich das Licht, welches zuvor vom "zu spiegelnden Objekt" reflektiert wurde, wird wiederum von der Oberfäche des Spiegels reflektiert - nur eben ohne dieses (großartig) zu verändern, außer dessen Ausbreitungsrichtung. Zumindest wenn man von einem "perfekten Spiegel" ausgeht.

Würde man also in besagte Kugel mittels unsichtbarem Sensor hineinschauen können und einen darin gefangenen Lichtstrahl wahrnehmen, würde man Licht sehen. Wie wenn man in eine Lichtquelle der jeweiligen Intensität schauen würde.

Man sieht sozusagen nur Licht und kein Bild von irgendetwas, aber das heißt nicht, dass es das absolute Nichts wäre.

Vermute ich ganz frech.

McPane schrieb:McPane

Klingt logisch, danke

Innen im Hohlraum des Objektes kann sich aber nur was spiegeln, wenn das Objekt nicht komplett geschlossen ist. Es muss mindestens ein kleines Loch vorhanden sein, ansonsten entsteht innen keine Spiegelung und kein Licht.

@BOB15 Wie sieht es mit Transparenter verchromten Kugel aus? Da kann auch ein Teil des Lichtes, welches von Außen scheint hinein. 

@NovaFusion

NovaFusion schrieb:Aber Woher wissen wir das? Wir können das ja garnicht messen, also garnicht mit unseren Sinneswahrnehmung empfangen, denn sobald man es kontrollieren will, spiegelt sich doch irgendwas im inneren, z.B eine Kamera.

Es gibt inzwischen eine Menge sogenannter Ray-Tracing-Programme, die soetwas simulieren können.

Mit dieser Software kannst Du ganz leicht Deine verspiegelte Kugel konstruieren und dann eine (unsichtbare) Kamera hineinstellen. Diese nimmt (berechnet) dann Bilder, ohne sich selbst abzubilden.

Optik-Simulationsprogramme siehe z.B. hier
http://www.optik.uni-erlangen.de/odem/index.php?lang=d&type=6&topic=raytrace

oder jedes einigermaßen gute Raytracing-Programm (z.B. kostenlos: "Blender").

delta.m schrieb:Es gibt inzwischen eine Menge sogenannter Ray-Tracing-Programme, die soetwas simulieren können.

Okay und wie siehts denn da drinn aus? 

@NovaFusion

NovaFusion schrieb:Okay und wie siehts denn da drinn aus?

Weiß nicht - hab ich noch nicht ausprobiert.

Werde es aber bei Gelegenheit mal tun - sofern es nicht jemand anderes hier tut ;)

@NovaFusion

Also unter "Transparent verchromt" kann ich mir gerade nichts vorstellen. Keine Ahnung was das sein soll. Aber es gibt Transparente Materialien, zum Beispiel Buntes Glas. Wenn wir jetzt als Beispiel eine hohle Kugel nehmen die außen aus rotfarbenden matten Glas besteht und die Innenflächen sollen aus Spiegelglas bestehen, dann wird sich innen im Hohlraum der Kugel trotzdem nichts spiegeln, da kein Licht reinkommen kann, weil das Spiegelglas nicht transparent ist. Da ist die äußere Schale dann nicht von Bedeutung.

BOB15 schrieb:Also unter "Transparent verchromt" kann ich mir gerade nichts vorstellen. Keine Ahnung was das sein soll.

http://www.sunset-load.de/ebay/2015/1/15-24-58-003.jpg

Hier sieht man, dass die äußere Form verchromt ist und zugleich transparent. Oder ich hab nen Knick in der Optik

@NovaFusion

NovaFusion schrieb:Hier sieht man, dass die äußere Form verchromt ist und zugleich transparent

Erinnert mich an einen Spionspiegel.
Das ist ein Spiegel mit teildurchlässiger Spiegelbeschichtung (Spionage-Spiegel)
https://www.pgo-online.com/de/katalog/spionspiegel.html

@NovaFusion

Ob diese Lampe oder was auch immer das sein soll durchsichtig ist kann ich echt nicht so richtig bei dem Bild erkennen muss ich sagen. Aber kann schon sein dass es transparentes Chrom gibt, keine Ahnung, müsste ich in echt mal sehen :)

@delta.m

OH Ja stimmt, sowas habe ich auch schon mal gesehen. Ein Spiegel der auf der Vorderseite einfach nur ein Spiegel ist, und hinten auf der Rückseite kann man durchsehen :)

Also müsste dieser Würfel oder die Kugel wie dieser Spionage-Spiegel gemacht sein. Innen müsste die Spiegelfläche sein und außen die Spionage-Transparenz, damit Licht in den Hohlraum gelangen kann.
So könnte es vielleicht funktionieren.

Ein Spionsoiegel ginge nicht, da der nur bei richtigen Lichtverhältnissen spiegelt. Diejenigen auf der dunklen Seite können durch sehen. Ein wenig wie bei einer Scheibe bei Nacht.
Die dunkle Seite wäre jedoch das innere unseres Balls.

Jedenfalls denke ich, würde es wie eine Lichtquelle aussehen. Nur mit einem kleinen grünstisch, wie man ihn hat, wenn man zwei Spiegel gegenüber voneinander hält.

Na dann wird es schwierig. Wenn die Innenwand vom Würfel oder der Kugel ein "Spiegel" ist, dann ist diese Wand untransparent und völlig versiegelt. Es kann kein Licht durchkommen und der leere Raum innem im Objekt bleibt komplett finster, egal aus welchem Material die äußere Hülle besteht. Um also festzustellen wie es nun im innen verspiegelten Objekt aussieht darf das Objekt außen nicht vollständig verschlossen sein, zum Beispiel durch ein kleines Loch oder auch sehr viele mikroskopisch kleine Löcher. Oder aber beim vollständig geschlossenen Objekt sind bestimmte Teilflächen der Innenwand und gleichzeitig auch der Außenwand transparent, während der Rest innen verspiegelt ist. Ist das Objekt aber innen drinn komplett verspiegelt kommt kein Licht in den Hohlraum und somit müsste vorher ein leuchtender Gegenstand in den Würfel oder in die Kugel gesetzt werden um das Objekt im letzten Schritt vollständig zu verschließen. Wie es dann aber im Objekt aussieht kann nur mit solchen oben ganannten Computerprogrammen virtuell simuliert werden.

Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, ob man in solch einer Kugel Licht "einfangen" könnte.

Angenommen, es wäre eine schließbare Öffnung in dieser Kugel und durch diese strömt Licht hinein. Wenn man diese Öffnung nun schließt (also so richtig schnell, dass das Licht überrascht wird und nicht abhaut ;) ) könnte sich ja noch ein wenig Licht in der Kugel befinden, da es ja mehr oder weniger "wild" durch die Kugel gejagt wird und nicht alles wieder zur Öffnung heraus kommt.

Dann hätte man (rein theoretisch) Licht in einem abgeschlossenen Raum, ohne eine dazugehörige Quelle - die lag ja irgendwo außerhalb.

Natürlich müsste es sich um eine perfekt reflektierende Oberfläche handeln, die Licht nicht teils absorbiert.

Hmm, man bräuchte zuerst mal 'perfekte Spiegel', die es aber nicht gibt. 
Ansonsten wird bei jedem Auftreffen des Photons auf den Spiegel Energie absorbiert, bis das Photon verschwindet ...

Also logisch gesehen, spielen die Photonen dort eine Zeit lang Billiard, aber nicht ewig ...

Ich habe noch eine Frage bezüglich den Ray-Tracing-Programme. Wenn man zwei Spiegel gegenüberstelllt und ein Ojekt in der Mitte, müsste es von beiden Spiegeln unendlich mal gespiegelt werden. Ihr kennt doch dieses Phänomen, wenn man in einem Spiegel schaut und hinter euch ist noch ein Spiegel und der wird dann nochmal gespiegelt und immer so weiter und es wird immer kleiner. Ist das auch bei der Simulation der Fall? Eigemtlich müsste er garnicht aufhören zu rendern, weil der Spiegelungsvorgang ins unendliche verläuft.

Ist diese Spiegelung eigentlich begrenzt oder unendlich. Könnte man mit einem Teleskop in den Spiegel die Hunderten anderen Spiegelungen sehen oder gibt es irgendwann ein Limit, wegen der Oberflächenstruktur des Spiegels?

@NovaFusion
Wenn Du dass mit Ray Tracing machst ist irgendwann ein Objekt kleiner als ein Pixel bei der gewählten Auflösung, da ist Schluss - das trifft auch bei Teleskopen und sonstigen optischen Geräte auf.
Rein theoretisch ist dann in der Spiegelung ein Objekt kleiner als die Plancklänge und dann ist wirklich endgültig Schluss - nach unten hört die Unendlichkeit abrupt auf.