OmegaMinus schrieb:BTW, der Feynman-Ansatz war noch anders: Shut up and calculate!
Mag ja sein, dass Feynman ebenfalls diesen Ansatz verfolgte, aber er wahr wohl nicht der Urheber....
Obwohl es oft fälschlicherweise Richard Feynman zugeschrieben wird, prägte Mermin den Ausdruck “Shut up and calculate!” (deutsch: „Halt die Klappe und rechne!“), um seine Reaktion auf die Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik zusammenzufassen.
Wikipedia: N. David MerminDavid Mermin´s Satz geht übrigens noch weiter ... "And I won’t shut up."
Und ich denke, genau das beschreibt recht gut, was Lupo uns mit seinem Beitrag sagen wollte...
Lupo54 schrieb:in der unsere Wirklichkeit nicht existiert und Unmögliches stattfindet.
Die Frage danach, was die Quantentheo eigentlich mit unserer Realität zu tun hat, ist vermutlich älter als die QT selbst
:DBereits im frühen 19. Jhd. begannen die großen Physiker jener Zeit, quantenmechanische Phänomene in Theorien zu beschreiben. Erklärtes Ziel war es, das Unerklärliche auf möglichst einfache und elegante Gleichungen zu reduzieren, dabei blieben grundlegende Fragen wie: "Was ist das?" oft auf der Strecke.
Heute, wo uns dankenswerter Weise diese Gleichungen zur Verfügung stehen, bleibt wieder mehr Raum für andere Fragen. Kluge Köpfe wie Fourier, Hamilton, Lagrange, Maxwell, Laplace und Liouville lieferten die mathematischen Grundlagen, und schufen somit eine Basis von unschätzbaren Wert.
Darauf aufbauend erweiterten nachfolgende Generationen von Physiker (Schrödinger, Bohr, Planck, Einstein) unser Bild von der Quantenwelt, aber auch sie taten sich schwer damit, und sahen darin nur ein nützliches Prognoseinstrument ohne echten Bezug zur realen Welt. Niels Bohr sagte sogar einmal: "Es gibt keine Quantenwelt.".
Eine Zeit lang konnte man echt den Eindruck gewinnen, die theoretische Physik beinhalte nur noch eine elaborierte Mathematik samt beliebiger Deutungen. Das änderte sich aber spätestens Mitte des 20. Jhd. wieder. Mit den neuen technischen Möglichkeiten hatte man plötzlich neue mächtige Instrumente und Werkzeuge zur Hand, mit der sich ganz neue Experimente realisieren ließen.
Von nun an stand wieder das Wechselspiel von Theorie und Experiment im Vordergrund, "Deutungen" konnten auf einmal auch überprüft werden, insofern es die quantenmechanischen Gesetzmäßigkeiten zuließen. Und vor diesem Hintergrund kann man auch die Aussage Mermin´s besser verstehen...
Ich will die Seltsamkeit der Quantentheorie zelebrieren, nicht leugnen