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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

330 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schizophren ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die andere Sichtweise der Schizophrenie

03.12.2010 um 22:52
@delayer

Zuncähst: Du hast davon gehört.
Das ist keine gute quelle.

Zum zweiten:

Ja, es kommt vor, dass PAtienten die noch relativ (und ich sage relativ) fit schienen sich nach der erste woche verschlechtern.
Das hat aber nicht damit zu tun, dass sich ihre Krankheit verschlimmert, sondern eher damit, dass sie aufhören die fassade aufrecht zu erhalten, weil das wirklich keinen sinn macht in der psychatrie.

Einige patienten fangen dort quasi an, ihre krankheit richtig 'auszuleben' weil sie jetzt keine skrupel mehr davor haben da sie ohnehin ihre angehörigen nicht mehr damit schrecken können, die sind ja nich da (die meiste zeit).

Ich habe schon so viele menschen dort gesehen die nur zeitweise da waren und keine psychischen erkrankungen hatten sondern wegen einem suizidversuch dort waren, oder wegen einer persönlichen lebenkrise.

Diese leute werden weder mit drogen zugepumpt, noch werden sie lange dabehalten, und darum werden sie auch nicht verrückt.

Und denen, deren Zustand sich zunächst verschlechtert, wird auch weiterhin geholfen, und der verbessert sich dann auch wieder nach einer Weile, bis sie dann gehen können.

btw 'irgendwann kommt sowieso raus das ich recht hab', und dann im selben satz 'das man aber so auf etwas beharren kann, das möglicherweise falsch sein könnte'.........
Meinst du nicht, dass du dir da ein wenig selbst widersprichst?

DU bist derjeniege der OHNE ERFAHRUNG und OHNE VORWISSEN auf diesem gebiet hahnebüchende behauptungen aufstellt und sagst MIR der ich zwar auch kein arzt bin aber zumindest ein bisschen erfahrung habe ich würde sinnlos auf meine Meinung beharren?

Du hast keine Ahnung wie es in der psychatrie zugeht noch bist du arzt noch bist du für argumente zugänglich.
Du bist einfach dagegen und fühlst dich gut dabei.....

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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

03.12.2010 um 22:58
@delayer
ich glaube eher du solltest dich mal abchecken lassen..geh doch mal so n Tag in ner Psychi reinschnuppern, und bilde DANN dein Urteil. Dieser Patient, von dem du wahrscheinlich über 7 Ecken gehört hast wird wohl aus einem bestimmten Grund in die Psyche gekommen sein (weil wir sammeln net wahllos Leute von der Strasse lol), hatte danach wohl nen psychotischen Schub (vllt. wegen Umgebungswechsel) aber lieber in der Psychiatrie als zu Hause. Ich mag dieses Bild nicht, dass du hier vermittelst, in der Psyche würde alles schlimmer und schlechter werden. Die Psychiatrie hat das Ziel die Menschen danach wieder zu reintegrieren, geh mal auf eine offene Station. Dort hab ich 2 Monate gearbeitet, und hab auch einer Patientin die trocken war bzw. auf dem Weg dorthin Unterstützung im Thema Wohnung gegeben..zusammen gesucht..sie hat sie bekommen..dann stundenweise hingefahren, eingerichtet, geputzt etc. alles step by step. Es ist nicht im Sinne einer Psychiatrie alle Patienten lebenslang zu behalten. Man kann mit Medikamenten und guter Therapie sehr viel machen.

Weisste was die Psychiatrie hat? Die Arschkarte! Nicht nur in der Gesellschaft, nein, wieviele Patienten haben wir in andere Institutionen gegeben und irgendwann kamen sie wie ein Warengut zurück "zu laut" zu irgendwas..und meinste wir haben gejubelt? A la juhu wieder jemand der Geld gibt? Nein man hat sich zusammengesetzt, die Institution angerufen, genau nachgefragt. Du glaubst nicht was für Wartelisten es für Pflege/Altersheime gibt, darum sind manche Patienten (und ich sprech hier von der geschlossenen Geronto, wo ich gearbeitet hab) sehr lange in der Psychi. Und man freut sich immer, wenn die Menschen an einem anderem Ort glücklich sind, wenn sie vielleicht auf Besuch kommen (eher in der offenen) und einen Blumenstrauss bringen und sich bedanken für die harte aber auch aufschlussreiche Zeit.

Und hier an Alle, wer hier glaubt, die Psychiatrie ist ein Ort, wo wenn jemand schreit oder weint die Zwangsjacke oder ne Spritze geholt wird, der irrt sich. Und wer denkt man sammelt wahllos Menschen ein und sperrt sie in ne Geschlossene, der soll sich mal mit dem Thema RECHT auseinander setzen. Sowas ist rechtlich nicht möglich, ich sag nur ein Stichwort : Verhältnismässigkeitsprinzip. Jeder FFE (Fürsorglicher Freiheitsentzug) ist rechtlich abgesichert, auch hat der Patient jederzeit die Möglichkeit (je nach geistiger Verfassung) einen Anwalt zu holen oder sonstige Abklärung, falls er denkt da läuft was nicht gut. Wir hatten auch wochentlich ne Chefarztvisite wo die Patienten direkt mit den Ärzten sprechen konnten. Und wer mir nicht glaubt, der soll mal ein Kurzpraktikum oder eben nen Schnuppertag machen, und dann sprechen wir weiter.


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 00:06
Was hat man euch eigentlich getan?


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04.12.2010 um 00:14
@delayer

Man versucht mich systematisch zornig zu machen auf allmy <:

und dir?


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 00:18
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man versucht mich systematisch zornig zu machen auf allmy
Dann lass dich mal untersuchen auf Verfolgungswahn -.-

Das würde jetzt ein Arzt sagen


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 00:18
@delayer

Und ich lass dich weiterhin keinen Spaß verstehen <:


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 00:42
Wenn man die Einführung in den Thread liest, frage ich mich warum hier überhaupt jemand auf den Thread einsteigt.
Symptome von Schizophrenie, um sie mal kurz und knapp zusammenzufassen sind Selbstverliebtheit, Größenwahn und beispielsweise ein Überschuss des Neurotransmitters Dopamin. Und Stimmen soll derjenige hören, was aber auch kein Wunder in einer psychiatrischen Anstalt die ganze Nacht von Irren nur umhergebrüllt wird
Lass dir von jemand der Ahnung von diesem Gebiet sagen, dass nicht einer der genannten Punkte zutrifft.

Ich könnte jetzt noch viel dazu schreiben, aber statt der Lust zu schreiben, kommt da eher Wut hoch wie man so einen Müll posten kann.


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 00:43
@darkExistence

>>Wenn man die Einführung in den Thread liest, frage ich mich warum hier überhaupt jemand auf den Thread einsteigt.
<<

Weil das vermutlich die Leute die bemerken, dass das unsinn ist genauso wütend macht wie dich <:


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 01:15
Also mir geht es in der Hauptsache ums Prinzip. Und wenn hier jemand wie Delayer die Tatsachen quasi verdrehen will, als seien die Ärzte die eigentlichen Kranken und die Schizophrenen seien Kerngesund und würden erst durch die Behandlung der Ärzte Schizophren gemacht, dann geht mir sowas einfach gegen den Strich.


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 01:19
@Fabiano

Ja, genau darum geht es hier.

und nicht zu vergessen:
Wegen genau solcher Sachen trauen sich andere die HILFE BRAUCHEN nicht in die psychatrie und werden erst recht krank


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 14:57
@darkExistence
@delayer

Pflichte ich Dir bei.

Delayer hat m. E. "einige" (ganz deutlich: bei weitem nicht "alle") Grundsymptome einer "narzissstischen" Persönlichkeitsstörung aufgeführt. Und zwar in sehr abgeschwächter Form. Der Grat zwischen gesundem Egoismus, Egozentrismus und Egomanie ist manchmal schwer zu bestimmen. Entscheidend ist hier m. E. ob man (als Erkrankter) andere Menschen kalt kalkulierend "instrumentalisiert" oder sogar zynische oder bösartige Verhaltensweisen an den Tag legt.

Die Abgrenzung der einzelnen Persönlichkeitsstörungen voneinander ist sehr schwierig, es erfordert langjährige psychotherapeutische Erfahrung, da sich Symptomatiken verschiedener Persönlichkeitsstörungen auch überlagern können. Aber...in vielen Fällen kann wohl, bei einmal getroffener, vor allem "zutreffender" Diagnose und entsprechender Behandlung eine wesentliche Milderung der seelischen Erkrankung erreicht werden.

Borderline nimmt dann noch mal einen besonderen Stellenwert unter den Persönlichkeitsstörungen ein, da hier nicht nur Überlagerungen vorliegen, sondern es sich eher um posttraumatische Belastungen handelt.

Zur Schizophrenie ein - wirklich nur - kurzer Einblick in die Symptomatik:




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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

04.12.2010 um 15:34
O Symptome ersten Ranges
Sie sind beweisend für die Schizophrenie. Ein Fehlen dieser Symptome
schließt das Vorliegen einer Schizophrenie aber noch nicht aus.
Wahnsyndrom: Inhaltliche Denkstörungen der Art, daß irgendwelchen
Ereignissen eine abnorme Bedeutung zugemessen wird.
Verfolgungsideen: Komponente der Unheimlichkeit und Übernatürlichkeit,
z. B. religiöser Wahn.
Beziehungsideen: alltägliche, harmlose Begebenheiten und Worte anderer
Menschen oder sonstige Beobachtungen werden fälschlich für besonders
bedeutungsvoll gehalten, negativ ausgelegt und auf die eigene Person
bezogen.
Wahnsymptome: Verfolgungs- und Beziehungsideen.
Wahnwahrnehmung: aus Wahrgenommenem entstehen krankhafte
Bedeutungserlebnisse.
Wahneinfälle: ohne unmittelbare Anknüpfung an Beobachtetes plötzlich
auftretende Wahngewißheiten.
Wahnwahrnehmungen und Wahneinfälle können festgehalten und
registriert werden, so daß Wahngedanken entstehen. Diese Wahngedanken können wiederum verknüpft werden (Wahnarbeit), dadurch entsteht
ein Wahnsystem, in dem sich die Erkrankung manifestiert.
Trugwahrnehmungen oder Halluzinationen: Wahrnehmungen, denen
eine äußere Reizgrundlage fehlt. Diese Empfindungen sind akustisch und
optisch voll ausgebildet. Im Vordergrund stehen die akustischen
Empfindungen:
? Gedankenlautwerden, »Stimmen« sagen dem Kranken ihre eigenen
Gedanken.
? Stimmenhören, in Form von Rede und Gegenrede.
? Stimmen, die das eigene Handeln begleiten und (kritisch) kommentie
ren, Gedankenentzug oder andere Gedankenbeeinflussungen.
? Echte optische Halluzinationen sind selten.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Diese leute werden weder mit drogen zugepumpt, noch werden sie lange dabehalten, und darum werden sie auch nicht verrückt.
Man sollte mal eine Statistik machen. Es gibt einige Fälle, in denen die Kranken ihr Leben lang bleiben.


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

05.12.2010 um 04:43
@delayer

Bei denen ist das aber auch absolut notwendig und alle von denen die ich kenne die länger als 2 Jahre dort sind wollen das auch.

Du kannst jederzeit mti einem anwalt gegen deine zwangsbehandlung vorgehen und dich von einem richter zur jeweiligen frist anschauen lassen.
Wärst du wirklich gesund und in der Lage ein normales gespräch mit ihm zu führen und ihm zu erleutern warum die ärzte die fehlentscheidung treffen zu empfehlen dich länger dort zu behalten, dann kommst du da auch raus, sollte man wirklich an unfähige ärzte geraten.


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

05.12.2010 um 05:35
Hey, nichts gegen euch, aber denkt mal aus Patientensicht.

Es stimmt wenn man freiwillig in eine Einrichtung geht, ist man selbst mit der Diagnose Schizophrenie nach 3 Tagen von der Geschossenen runter, wenn man sich unter Kontrolle hat und nicht übelst befangen ist. Allerdings wird jeder Paranoide medikamentiert. Das ist der Punkt.

Nach Einstellung der Tabletten (welche einer Zwangsjacke gleich sind) und dieser sogenannten Stabilisation wird er/sie entlassen. Mit oder ohne Vormund.

Danach hat man dieses Tabletten Abo für den Rest seines Lebens!
Die Ärzte sagen einem Schizophrenie ist nicht heilbar.
Medikamentation bleibt wie gehabt Jahrzehnt für Jahrzehnt.
Falls jemand einen Vormund hat, kommen Menschen die kontrollieren ob
der Patient brav seine Medikamente schluckt.

Für mich ist eine Schizophrenie wie ein Fieberalptraum oder Psylocebintrip der nicht endet.
Man hört Stimmen, hat Zwangs oder Verfolgungsgedanken und kann nicht abschalten. Die Ihre Ursache haben. Diese Ursache wird nicht geklärt, sondern es wird nach Schema F medikamentiert. Die Tabletten sorgen dafür das die Patienten wie Zombies durch die Gegend laufen, sabbern, versteifen und später Hirn/zucken (Spätdykenäsien) bekommen, was für Außenstehende den Eindruck vermittelt sie sind bekloppt. Wenn die Dosen runter gefahren werden sind die Menschen ruhiggestellt wie in Watte verpackt und glücklich. Wenn man versucht diese Wunderpillen schnell abzusetzten bekommt man einen Schub - einen Rückfall, zum einen weil es wie Heroinentzug ist und zum andern weil die psychichen Probleme/Verknotungen nicht wirklich bearbeitet wurden sondeln nur quasi auf Eis gelegt wurden das wenn es getaut ist die Probleme eher verstärkt. Nur mit sehr geringen Dosen bekommen die Klienten aber erst die Chance Ihre Probleme zu konfrontieren und klar sie müssen kämpfen. Das will wohl keiner Verantworten. Leider.

Indianer nennen Schizophrenie Energieverknotung die Auftritt wenn bestimmte Menschen (mit spezielem Totem wie Otter oder Stör) ihre Anlagen für die Intelligenz erweitern oder Probleme mit Libido vs Kopf haben und medikamentieren dies mit Ruhe und Heilkräutern wie Zitterpappeltee. Nach Jahren werden diese Menschen Schamanen oder normal.


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

05.12.2010 um 08:14
@surivalcrab

Aus der Sicht des Patienten gibt es, da gebe ich dir Recht, so einiges zu kritisieren in Bezug auf Unterbringung in einer Psychiatrie. Und es gäbe sicherlich in so manchen Anstalten auch noch einiges an Verbesserungsmöglichkeiten, das ist völlig unumstritten !

Einen Punkt hast du auch schon angesprochen, nämlich die sogenannte Zwangsmedikation. Das ist ein heikles Thema. Denn an sich darf niemand gegen seinen Willen Medikamente verabreicht bekommen. Allerdings bekommt (in der Regel) auch niemand Medikamente, wenn er nicht krank ist. Und es kommt (in der Regel) auch niemand längerfristig mal eben so in die Psychiatrie, wenn er nicht auch krank ist. Ansonsten ist er in der Tat recht schnell auch wieder draussen.

Aber wie kann sich zB. ein Arzt oder ein Richter überhaupt ein objektives Bild vom Zustand eines Patienten machen, wenn dieser mit eindämmenden Medikamenten sozusagen zugedröhnt worden ist? In so einem Zustand wäre es selbst einem gesunden Menschen nicht so ohne weiteres möglich, einen Arzt oder Richter davon überzeugen: Ich bin kerngesund und ich bin so wie ich hier jetzt stehe, durchaus in der Lage, ein eigenständiges Leben da draussen führen zu können?

Alleine die Medikation sorgt schon für einen entsprechenden Eindruck, dass dem ja wohl so nicht sein kann :D

Im weiteren ist auch die Menge bzw. Konzentration in der Medikation meines Erachtens durchaus Diskussionswürdig. Denn in vielen Fällen ist sie in Bezug auf Wirkung und Nebenwirkung (was Lebenseinschränkung bedeuetet und zwar manchmal erheblich) reichlich hoch angesetzt und wird dann erst nach einer Entlassung unter ärztlicher Kontrolle allmählich wieder herabgesetzt. Das ist aber natürlich auch ein gewisses Risiko. Und in der Psychiatrie geht man lieber auf Nummer Sicher... :D

Es gibt durchaus Fälle wo eine hohe Dosierung notwendig und angebracht ist, vor allem bei akuten Schüben während einer Psychose. Es gibt auch Fälle wo weiterhin eine hohe Dosierung als Dauermedikation angezeigt ist. Aber eben nicht immer und grundsätzlich. Da jeder Mensch anders ist und auch anders auf Medikamente reagiert, fühlt sich der Patient oft wie ein Versuchskaninchen. Schlägt das eine Medikament nicht gut an, muss es wieder abgesetzt werden und ein neues angesetzt werden, das heißt auch wieder: Es dauert seine Zeit... Manchmal ist es nötig, einen Coktail von mehreren Medikamenten zusammen zu stelllen, weil eines alleine nicht die entsprechende Wirkung zeigt usw...

Das alles belastet natürlich den Patienten. Nur: Eine Psychose, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Stimmen hören usw... belasten die Patienten (in der Regel) aber auch !
Wir haben nunmal bislang keine anderen Alternativen ( ausser Zitterpappeltee :D)...

Die ärztliche Kunst besteht eben darin, dieses Verhältnis zwischen Leiden durch die Erkrankung und den Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente so abzuwägen, dass hierdurch eine möglichst hohe Lebensqualität erreicht werden kann, mit möglichst wenig Beeinträchtigungen.

Das Problem ist eben, dass ein Arzt eine sehr hohe Verantwortung hat und wenn ein Patient zu niedrig dosiert wird und anschließend wieder Zuhause, aus dem Fenster springt, bekommt der Arzt Probleme. Dann heißt es nämlich: Wie konnten sie "den" eigentlisch schon entlassen? Wie konnten sie es verantworten, ihn lediglich mit was weiß ich 5mg Spirulaninresophal :D schon wieder nach Hause zu schicken !? Nun haben Sie einen Menschen auf dem Gewissen.

Das Problem ist eben auch, dass ein psychisch schwer Kranker eben nicht eigenmächtig entscheiden kann: Ich brauch keine Medikamente. - Das kann so jemand in einem bestimmten Zustand, den man durchaus als Unzurechnungsfähig bezeichnen kann, gar nicht beurteilen.

Was ich für viel wichtiger halte ist die Frage: Wie sieht das Leben eines psychisch Kranken nach der Entlassung aus der Psychiatrie aus? - Wird er einfach nach Hause geschickt und muss dann gucken wie er klar kommt und wenn´s nicht klappt, isser eben nach ein paar Wochen gescheitertem Versuch ein eigenständiges Leben zu führen wieder da, oder wird versucht ihn unter Berücksichtigung seiner Erkrankung wieder zu Resozialisieren, in die Gesellschaft wieder zu Reintegrieren, werden ihm Hilfsangebote gegeben, die ihm weiter helfen können, wenn Probleme auftreten, Vertrauenspersonen genannt, an die er sich wenden kann, ohne dass hierbei gleich von einem Betreuer die Rede ist?

Auch die Frage nach Betreuung halte ich für sehr wichtig. Allerdings ist das auch wieder so ein zweischneidiges Schwert. Ein Betreuer kann auch dafür sorgen, dass eben gerade kein eigenständiges Leben gelingt, weil ja eben die Eigenverantwortlichkeit durch den Betreuer erheblich eingeschränkt wird !

Bei manchen ist es notwendig, bei manchen ist genau diese Form schon wieder eine Überbetreuung die der persönlichen Entwicklung und Entfaltung hinderlich ist. Auch da gilt es eben, genau Abzuwägen, was ist wirklich notwendig und was nicht...

Alles in allem ein schwieriges aber durchaus interessantes Thema allemal... Und JA man muss es immer auch von beiden Seiten her beleuchten, sowohl aus der Sicht der Ärzte gegenüber den Patienten als auch aus der Sicht des Patienten gegenüber den Ärzten. :D


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05.12.2010 um 08:23
@shionoro

Du schreibst:
"Du kannst jederzeit mti einem anwalt gegen deine zwangsbehandlung vorgehen und dich von einem richter zur jeweiligen frist anschauen lassen."

Das ist zwar richtig, aber irgendwie klingt das ziemlich zynisch für mich. So ungefähr wie: Wir können jeden einlochen wenn wir wollen, und wem das nicht passt, der kann ja jederzeit seinen Anwalt konsultieren :D

Oder dieses:
"Wärst du wirklich gesund und in der Lage ein normales gespräch mit ihm zu führen und ihm zu erleutern warum die ärzte die fehlentscheidung treffen zu empfehlen dich länger dort zu behalten, dann kommst du da auch raus, sollte man wirklich an unfähige ärzte geraten."

Auch das ist richtig, aber ist man mit Medikamenten sozusagen ordentlich zugedröhnt, dann überhaupt noch in der Lage, ein normales Gespräch zu führen? Selbst wenn du versehentlich mal eingeliefert werden würdest als Kerngesunder Mensch und würdest dann mit den entsprechenden Beruhigungsmitteln ordentlich eingedämmt vor einem Richter und Arzt erscheinen, wird wohl kaum der Eindruck entstehen: Der macht aber einen ganz normalen Eindruck, der kann sofort seine Sachen packen und ohne Bedenken wieder nach Hause... :D


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

05.12.2010 um 09:24
psychiatrien haben auch einen angenehmen nebeneffekt - man lernt dort gleichgesinnte kennen - schizophrene verstehen sich in der regel gut untereinander - und das trägt dazu bei , dass man soziale kontakte pflegt - am wochende fortgeht und so wieder ins leben reinfindet weil man unter leuten ist , die einen verstehen .

das ist alles ein grosser scheisse-kreislauf , wenn man erst mal erkrankt ist - und es ist gut , dass man ein wenig an der hand genommen wird - das psd in wien orgenisiert ausflüge und hat singgruppen und solche sachen - das ist ungeheuer wichtig , da man sonst daheim versauert .


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Die andere Sichtweise der Schizophrenie

05.12.2010 um 17:32
@Fabiano

Da der Richter innerhalb von 24 Stunden da antanzen soll haben die Leute noch gar keine Medikamente.
Um Medikamente zu bekommen müssen die ja erstmal ein arztgespräch haben und der entscheidet, was sie dann kriegen, und das wird erst nach dem richtergutachten gemacht.

Im Endeffekt kenne ich es so, dass die Leute meist nachts ankommen weil irgendwas passiert ist und sie dann morgens am nächsten tag der richter begutachtet.


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delayer Diskussionsleiter
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05.12.2010 um 17:53
Einigen wir uns drauf: Es gibt schlechte Kliniken, in denen gefuscht wird, und es gibt gute Kliniken?

Die Schlechten sollten nicht sein, ende fertig


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05.12.2010 um 17:59
@delayer

Das kann man so unterstreichen.
Wie überall anders auch.


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