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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

30 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Verschwörung, Selbstmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 14:26
Ein Fall mit (politischem?) Zündstoff, bei dem die deutsche Polizei schnell auf Suizid schloss, während die hartnäckigen, aber jahrelang unbeachteten Recherchen der Mutter des Toten zu einer rechten Politsekte führten:

Der inzwischen wieder ungeklärte und 2015 neu aufgerollte Todesfall des damals 22-jährigen britischen Studenten Jeremiah Duggan

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Der junge Mann wirkte verstört, als wäre er auf einem Drogentrip. Er ruderte hastig mit den Armen, rannte auf die Strasse, ohne auf den Verkehr zu achten. So schilderten Zeugen es später. Ein Peugeot konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen, rammte ihn auf der Fahrbahn. Dann überrollte ein VW Golf den Mann.
Jeremiah Duggan, 22, starb am 27. März 2003, 6.10 Uhr in einem Wiesbadener Gewerbegebiet auf der Bundesstrasse B455.

Der Tote hatte einen britischen Pass und studierte Literatur in Paris. Was in aller Welt trieb den jungen Mann an einem nasskalten Märzmorgen dazu, sich 550 Kilometer von Paris entfernt ohne ersichtlichen Grund in den einsetzenden Berufsverkehr zu werfen?

Für die Polizei war die Sache damals klar: Duggan muss psychisch labil gewesen sein. Suizid.
Jeremiahs Mutter sah das von Beginn an anders. Sie berichtete von einem panischen, angsterfüllten Anruf ihres Sohnes, gerade mal eine Dreiviertelstunde vor dessen Tod. Die Wiesbadener Ermittler aber massen dem Hinweis der Mutter keine grosse Bedeutung bei. Die Akte Duggan wurde bereits zweieinhalb Monate nach jenem Märztag geschlossen.

- Ermittlungen gegen zwei Verdächtige

Inzwischen wissen auch die hessischen Kripobeamten, dass ihre Suizid-Diagnose womöglich voreilig war: Zwölf Jahre nach Duggans Tod liegen der deutschen und britischen Justiz eine ganze Reihe von Indizien für eine Straftat vor. Und alle führen zu einer obskuren Politsekte.

Nach den bisherigen Erkenntnissen spricht einiges dafür, dass Duggan erst geschlagen und dann auf die Strasse gehetzt wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen zwei namentlich bekannte Personen – einen Franzosen und einen Deutschen – wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge. Sie sollen Anhänger der sogenannten LaRouche-Bewegung sein, einer internationalen rechtsextremen Gruppierung von Weltverschwörungsaposteln.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler wollte sich der Literaturstudent Jeremiah Duggan in Paris gegen Bush und die Bomben auf Bagdad engagieren. Er geriet an Aktivisten, die sich um die Zeitung "Nouvelle Solidarité" gruppierten. Sie redeten über Solidarität, Humanismus und Kultur, das sprach den wachen und politisch interessierten Feingeist an.

Was Duggan offenbar nicht wusste: "Nouvelle Solidarité" ist einer der vielen wohlklingenden Namen, mit denen sich eine obskure Politiksekte schmückt, deren selbst ernannter Führer Lyndon LaRouche ist, ein heute 92-jähriger Verschwörungstheoretiker aus den USA. In Deutschland fungiert sie unter dem Namen BüSo, Bürgerrechtsbewegung Solidarität, angeführt von LaRouches Ehefrau Helga Zepp-LaRouche.

- LaRouche sieht sich als Opfer einer Verleumdungskampagne

Die LaRouche-Bewegung, so der Berliner Antisemitismusforscher Günther Jikeli, sei immer wieder "durch antisemitische Verschwörungstheorien aufgefallen". Sie greife immer wieder aktuelle Themen auf, verbinde sie mit Untergangszenarien und erkläre sie mit angeblichen dunklen Machenschaften insbesondere der Wall Street, des britischen Königshauses und jüdischer Persönlichkeiten.

Das geistige Zentrum in Deutschland nennt sich Schiller Institut und veranstaltet regelmässig Konferenzen und Symposien. Wie im März 2003 zum Irakkrieg im hessischen Bad Schwalbach. Duggan war extra aus Paris angereist. Und auch nach der Konferenz blieb er in Hessen, in den Wiesbadener Räumen der LaRouche-Bewegung. Duggan sollte als Mitglied rekrutiert werden, so zumindest sagten es Zeugen später aus. Demnach wurde er intensiv befragt und dabei psychisch massiv unter Druck gesetzt. "Freak Out" nennen sie diesen Teil der Rekrutierung innerhalb der LaRouche-Bewegung.

Der Student soll sich dabei zum Judentum bekannt und eingeräumt haben, als Kind an einer Therapie in der Tavistock-Klinik teilgenommen zu haben. Diese psychotherapeutische Einrichtung in London gilt – warum auch immer – LaRouche und seinen Jüngern als ein Hort der Manipulation: Dort finde "Gehirnwäsche" statt im Auftrag der Weltverschwörer aus US-Geheimdiensten, Umweltschützern und dem britischen Königshaus.

Duggan soll danach drangsaliert, als "Verräter" und "Spion" beschimpft und geschlagen worden sein, berichten Zeugen. Die Peiniger sollen dabei jene Männer gewesen sein, die von der Staatsanwaltschaft Wiesbaden inzwischen verdächtigt werden, Duggan – wenn auch nicht vorsätzlich – letztlich in den Tod gehetzt zu haben. Die Beschuldigten schweigen bisher. Die LaRouche-Bewegung weist jeden Verdacht von sich, mit dem Tod des Engländers etwas zu tun zu haben. Sie sieht sich als Opfer einer "eindeutig politisch motivierten, ausländisch gesteuerten Verleumdungskampagne".

- Die Recherchen der Mutter

Es war nicht die hessische Polizei, sondern Duggans Mutter Erica, die in jahrelanger Recherche die Zeugenaussagen zusammengetragen hat. Letztlich überzeugte sie die Gerichte. Am 14. Dezember 2012 ordnete das Oberlandesgericht Frankfurt die Wiederaufnahme der Ermittlungen an. Es liege ein Anfangsverdacht für eine Körperverletzung mit Todesfolge vor. Schliesslich kam Ende März dieses Jahres ein Gericht in London zu dem Schluss, dass der Körper von Jeremiah Duggan "eine Reihe von unerklärlichen Verletzungen" aufgewiesen habe, die nicht von den tödlichen Kollisionen mit den Autos stammen könnten.

Der Richter des Coroner Court, der über ungeklärte Todesfälle befindet, äusserte sich in seinem knappen Beschluss auch zu den möglichen Hintergründen von Duggans Tod: "Die Methoden der rechtsextremen Organisation" sprächen dafür, dass Duggan als "Risiko für Mitglieder der Organisation" angesehen worden sei.
http://www.watson.ch/International/Sekte/149167637-Mysteri%C3%B6ser-Tod-eines-Briten--Rechtsextreme-Sekte-soll-Studenten-in-den-Tod-gehetzt-haben (Archiv-Version vom 05.10.2017)

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Erica Duggan, Jeremiah's Mutter

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Der Fundort der Leiche

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Jeremiah Duggan's Lauf in den Tod


Auszug aus der "Jüdische Allgemeine":
Neuprüfung

In Wiesbaden hat die Familie (Duggan) ebenfalls eine sogenannte Ermittlungserzwingung erreicht, bei der die Staatsanwaltschaft vom Oberlandesgericht aufgefordert wurde, die Ermittlungen erneut zu prüfen. Jedoch beauftragte die Staatsanwaltschaft mit der Neuprüfung denselben Beamten, der vor zwölf Jahren "Selbstmord" auf die Akte Duggan schrieb.

Hugo Duggan fasst die Erfahrungen, die er über viele Jahre mit den deutschen Ermittlungsbehörden gemacht hat, mit den Worten "zäh, kalt, unkooperativ, langsam und immer wieder voller Fehler" zusammen. Er erzählt, wie sogar Standarddokumente falsch ausgefüllt und abgeschickt wurden. Woran es auch liege, Inkompetenz oder Absicht, es sei alles sonderbar. Der Rechtsextremismusexperte Matthew Feldman erklärt sich die Untätigkeit der Behörden anders: Jeremiah Duggan kam in genau jener Zeit ums Leben, als auch die NSU-Morde geschahen.
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/22433


Auszug aus der "WAZ":
"... nicht die geringste Spur von Blut, Gewebe oder Kleidung auf den beiden Autos... Auch auf der Fahrbahn sei keinerlei Blut oder menschliches Gewebe zu finden..."
http://www.derwesten.de/panorama/fall-von-jeremiah-duggan-wird-neu-aufgerollt-id10689212.html


Weitere Quellen

http://www.zeit.de/2015/45/justiz-skandal-larouche-jeremiah-duggan

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/jeremiah-duggan-politsekte-soll-studenten-in-den-tod-gehetzt-haben-a-1040902.html

Wikipedia: Death of Jeremiah Duggan

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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 14:37
Mir ist beim Einfügen des Fotos "Jeremiah Duggan's Lauf in den Tod" ein Fehler unterlaufen. Sorry!

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Jeremiah Duggan's Lauf in den Tod


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 15:50
Sehr interessanter Fall. Nach lesen deiner Quellen im EP wundert mich die Feststellung des Suizids doch sehr bin eher geneigt mich dem "Hetzen" mit Todesfolge anzuschließen. Gibt es denn eine Quelle in denen der Opel und der VW-Fahrer überprüft werden? Haben sie Kontakte/Verbindungen zur Sekte?


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:00
@suffy
Es gibt eine vielzahl von Quellen, weil der Fall gerade in Großbritannien irgendwie immer präsent war.

Aus dem WAZ-Link:
Nach deren Auffassung wurde Jeremiah zuerst von einem Peugeot erfasst, in die Luft geworfen und anschließend von einem VW Golf überrollt. Zu Beginn der Untersuchung in London nahm ein Sachverständiger Stellung. Paul Canning hatte sich 42 Fotos genauer angeschaut, die vom Unfallort und den Fahrzeugen gemacht wurden. Er konnte „nicht die geringste Spur von Blut, Gewebe oder Kleidung“ auf den beiden Autos entdecken. Auch auf der Fahrbahn sei keinerlei Blut oder menschliches Gewebe zu finden. Canning: An dem angeblichen Unfallort kann es zu keinem Unfall gekommen sein.
http://www.derwesten.de/panorama/fall-von-jeremiah-duggan-wird-neu-aufgerollt-id10689212.html

Da muss es also Untersuchungen und Befragungen gegeben haben.
Ich bin erst seit vorgestern wieder an dem Fall dran und habe noch einige englische Quellen durchzukauen. Ein weiterer interessanter Artikel ist der aus der MZ vom 19.05.2014. Nur mal eine "Kostprobe":
Berlin.
Bei der Europawahl am Sonntag steht auch die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, abgekürzt BüSo, zur Wahl. Es ist eine Tarnorganisation der LaRouche-Bewegung, einer Politsekte von Verschwörungstheoretikern und Antisemiten. Auf Listenplatz 16 kandidiert die Französin Elodie Viennot. Sie ist eine wichtige Zeugin in den seit elf Jahren laufenden Ermittlungen um den Tod des jungen Briten Jeremiah Duggan in Wiesbaden, die inzwischen alle Anzeichen eines Justizskandals tragen.

Dazu zählt, dass diese Zeugin bis heute nicht vernommen wurde, unter anderem, weil die deutsche Polizei angeblich ihre aktuelle Adresse nicht herausfinden konnte. Ein Anruf beim Bundeswahlleiter könnte helfen. Es ist nur ein Detail in einer ganzen Liste unglaublicher Vorgänge einer Ermittlungstätigkeit der Staatsanwaltschaft Wiesbaden, die nach dem Urteil der beteiligten Anwälte „an Schlampigkeit ihresgleichen sucht und insbesondere für ein Todesermittlungsverfahren beschämend ist“. Das sind fast milde Worte angesichts einer Geschichte, die einen auch an gezielte Vertuschung und Verschwörung glauben lassen könnte.
http://www.mz-web.de/politik/larouche-sekte-vom-kader-seminar-in-den-tod,20642162,27161928.html


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:02
Es ist mehr als grausam, ein Kind unter solchen mysteriösen Umständen zu verlieren.
Da er vor ein Auto gelaufen ist, wird es schwer sein, Suicid oder KV mit Todesfolge nachweisen zu können. Zumal wenn anfangs schon einiges verschlammt wurde. Da sind dann eventuelle Protokolle nicht mehr vorhanden usw. Irgendwann wird das ein Verschwörungsfall werden, wenn er es nicht schon ist.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:12
@S_C

Danke dafür, aber ich meinte eher ob es Quellen gibt, ob einer der beteiligten Fahrer mit der Sekte in Verbindung stand. Bisher weiß ich nur, dass ein Fahrer eine Frau war und es von ihr eine offizielle Aussage gibt. Auch dass die Mutter anfangs einem Suizid nicht abgeneigt war, besonders dass sie behauptete, er hätte sich nicht allein aufs WC getraut stimmt mit der Obduktion, also der vollen Blase, überein.

Ich muss mich da jetzt mal genauer einlesen. Da gibt es ja sehr gegensätzliche Quellen. Auch verwundert mich der Ansatz der Mutter, hätte tatsächlich kein Unfall stattgefunden, würden eine Menge Leute lügen. Mir erschließt sich da noch kein richtiges Szenario, jedes hat seine Lücken.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:16
@AgathaChristo
Man konnte im Laufe der Jahre den Eindruck nicht mehr loswerden, dass dieser Fall der Wiesbadener Politszene zu heiß war und deshalb alle Versuche, Licht in diesem angeblichen Suizid zu bringen, von den Behörden mit den abstrusesten Mitteln blockiert wurde. Gerade nach den Veröffentlichungen der Mutter bzgl. der BüSo war klar das der Fall stinkt und für den Rest hat die Staatsanaltschaft und Politik selbst gesorgt.
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Da sind dann eventuelle Protokolle nicht mehr vorhanden usw.
Das ist eben nicht so. Nur wurden Beweismittel und Erkenntnisse nicht berücksichtigt oder gewertet.

@suffy
Ich sagte ja bereits:
Zitat von S_CS_C schrieb:Ich bin erst seit vorgestern wieder an dem Fall dran und habe noch einige englische Quellen durchzukauen.
Aber es stimmt schon, dass sich aus der Fülle der Berichterstattungen Widersprüche ergeben und der Rote Faden in diesem Fall erst gefunden werden muss. Und eben auch solche Details, wie von dir angesprochen.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:21
@S_C
@AgathaChristo
Zitat von S_CS_C schrieb:Man konnte im Laufe der Jahre den Eindruck nicht mehr loswerden, dass dieser Fall der Wiesbadener Politszene zu heiß war und deshalb alle Versuche, Licht in diesem angeblichen Suizid zu bringen, von den Behörden mit den abstrusesten Mitteln blockiert wurde.
Besonders, dass anfangs von der Polizei ausdrücklich betont wurde, dass sie Sekte nicht unter Verdacht steht und auch nicht dagegen ermittelt wird, stimmt mich nachdenklich.

@S_C
Zitat von S_CS_C schrieb:Aber es stimmt schon, dass sich aus der Fülle der Berichterstattungen Widersprüche ergeben und der Rote Faden in diesem Fall erst gefunden werden muss. Und eben auch solche Details, wie von dir angesprochen.
Danke dafür, ich bin mal wieder etwas übereilig ;)

Weißt du etwas über das derzeitige Szenario der Mutter? Habe ich das richtig verstanden, dass sie zuerst von einem Hetzen mit Todesfolge ausging, im Moment aber an einen völlig inszenierten Unfall glaubt? Hetze mit Todesfolge erschließt sich mir noch, ein fingierter Unfall erscheint mir dann doch zu extrem, da es ja nicht nur die Unfallzeugen gibt, sondern auch viele Zeugen die ihn davor schon auf der Straße sahen.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:35
@suffy
Das ist halt einer der Fälle, wo man nicht einfach darauf losspekulieren und Fragen sollte, sondern erst mal lesen :P: :)

So wie ich die ursprüngliche Motivation der Mutter sehe, ging es ihr zunächst darum, den offiziellen Suizid ihres Sohnes zu demontieren. Das tun ja viele Angehörige, weil sie nicht an so ein Szenario glauben möchten. Das sie dabei auf diesen "Polit Thriller" stoßen würde, konnte sie Anfangs ja nicht absehen. Inzwischen geht die Tendenz allerdings auch in die Richtung "Hetzjagd", weil das eben für die andere Seite relativ plausibel erscheint und durch inzwischen aufgedeckte Ermittlungsergebnisse bestätigt werden kann. Wenn man das so sehen will. Was immer auch auf dieser Bundesstraße geschehen ist, interessant sind die Auswertungen der Unfallfotos und Aussagen zu den nicht vorhandenen Blutspuren ebenso wie die Ergebnisse der Obduktion des Leichnams.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:39
@S_C
Zitat von S_CS_C schrieb:Das ist halt einer der Fälle, wo man nicht einfach darauf losspekulieren und Fragen sollte, sondern erst mal lesen :P:
Na Na, mal nicht frech werden :D Ich lese nebenbei und wenn ich auf eine Frage keine Antwort finde, frage ich nach ob jemand eine Antwort gefunden hat.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:41
Wie muss man sich denn so eine Hetzjagd vorstellen? Ich meine, wenn das Opfer laufen soll, dann läuft er doch woanders...


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:49
@suffy
Wir verstehen uns ;)

@Suinx
Wie eine Treibjagd zum Beispiel, bei der die Verfolger die Richtung bestimmen und zufällig führte dieser Weg geradezu in Richtung des BüSo- Büros in Erbenheim.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:53
@S_C

Ich verstehe dich nicht. Duggan wurde doch überfahren, nicht?


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 16:56
@Suinx
Richtig. Auf dem Weg in Richtung Erbenheim. Nach den damaligen Darstellungen war es Selbstmord, wobei sich da die Frage stellt, warum er dazu einige Kilometer die Bundesstraße entlang hetzen sollte. Inzwischen wurde dieser Suizid quasi schon revidiert und es wird wegen eines Kapitalverbrechens ermittelt. Mehr schlecht als recht, allerdings.

EDIT:

Wenn sich die Suizid-Theorie in ein Tötungsdelikt umwandeln lässt und man die bisher ungewerteten Erkenntnisse und Ergebnisse mit einbezieht, dann kann man auch nicht mehr so einfach behaupten, dass Jeremiah überfahren wurde.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

24.02.2016 um 17:13
Viel wahrscheinlicher ist ein anderer Ablauf. Danach dürfte Jeremiah nicht in jener Wohnung, sondern im als EIR GmbH getarnten Schiller-Institut gewesen sein, das nur wenige hundert Meter vom Unfallort entfernt liegt. „Ein Fußgänger, der von den Räumlichkeiten der EIR GmbH auf der Bahnstraße Richtung Wiesbaden flüchten will, würde am Ende seiner Flucht genau an diese Einmündung geraten und sich mit der Situation konfrontiert sehen, dass er nicht weiterlaufen kann, sondern die vierspurige Straße überqueren muss, wenn er nicht zurückgehen will oder kann“, hat das Gericht festgestellt.

www.berliner-zeitung.de/politik/larouche-sekte-vom-kader-seminar-in-den -tod,10808018,27161928.html


Auch ein interessanter Artikel aus dem Jahre 2003:

http://www.heise.de/tp/artikel/16/16074/1.html

Und auch dieser Artikel (Quelle unten) wirft einige Fragen auf:

Unterdessen stieß Erica Duggan auf eine Reihe von Ungereimtheiten. An Jeremiahs Schuhen klebte gelber Lehm - doch in der Nähe des Unfallortes gibt es weit und breit keinen solchen Boden. Ein Sektenmitglied hatte angegeben, dass er Jeremiah in der Todesnacht sein Handy zum Telefonieren geborgt habe - doch die Hilferufe kamen nicht von diesem Handy. Jeremiahs Reisepass war mit braunen Flecken besprenkelt. Die Mutter ließ die Flecken von einem Forensiker analysieren - und der fand Blut. Ein Vergleich der DNA mit übrig gebliebenen Blutproben von Jeremiah ergab: Das Blut auf den Asservaten stammte von ihm - und von einer weiteren Person. Nur, von wem?

Den wichtigsten Hinweis gab der britische Pathologe David Shove, der Jeremiahs Körper untersucht hatte. Als Frau Duggan ihn vor anderthalb Jahren sprechen konnte, sagte er: "Meine Unterlagen zeigen, dass Jeremiah erschlagen wurde, denn er hatte entsprechende Kopfverletzungen."

"Aber nein", sagte die Mutter, "es war angeblich ein Verkehrsunfall."

"Unmöglich. Solche Verletzungen können nicht durch einen Unfall entstehen."


auch dieser Aspekt nährt die These der Mutter:

Der amerikanische Sektenboss war zu diesem Zeitpunkt noch immer in Wiesbaden, wie Erica Duggan erst vor kurzem herausfand - und das ist wichtig. Denn Lyndon LaRouche hatte sein Leben lang Angst vor Juden, "Psychos" und Briten. Er warnte seine Jünger: diese Kreise würden ihre gehirngewaschenen Zombies schicken, um ihn, den Retter der Welt, zu ermorden. Seine paranoiden Vorstellungen wirken, als würden sie genau auf jemand passen, der das Pech hatte, in jenen Tagen am gleichen Ort zu sein: Jeremiah, ein Brite, ein Jude, womöglich ein Agent der "Psychos".

www.berliner-zeitung.de/politik/ermittlungen-einer-mutter-der-mysterioese-todesfall-jeremiah-duggon,10808018,27149084.html

EDIT: KA warum die Links nicht blau werden...


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24.02.2016 um 17:14
@S_C

Also mir kommt die Geschichte sehr skurril vor.


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24.02.2016 um 18:00
Auszug aus der "WAZ":"... nicht die geringste Spur von Blut, Gewebe oder Kleidung auf den beiden Autos... Auch auf der Fahrbahn sei keinerlei Blut oder menschliches Gewebe zu finden..."
naja, die zweite behauptung läßt sich schon allein mit dem oben eingestellten foto widerlegen. man sieht ja deutlich, dass das leichentuch mit blut befleckt ist, da wird bestimmt auch auf der straße etwas zu finden gewesen sein.

generell erinnert mich der fall ein wenig an aeryn gillern, zumindest was den (augenscheinlich sinnlosen) sprint durch die stadt angeht.

Vermisstenfall Aeryn Gillern


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24.02.2016 um 18:37
Was heißt Fundort der Leiche? Das hört sich an als fand man ihn erst später.
Ich hab jetzt nur gelesen was hier steht. Wenn jemand vor Autos rumspringt gibts doch nur zwei Möglichkeiten. Erstens er versucht eins anzuhalten weil er weg will oder er will nur über die Straße. Und eine Frage noch. Wie kann ein toter Mensch, der noch dazu vor seinem Tod in höchster Anspannung war eine volle Blase haben? Bei der Obduktion meine ich.Erledigt sich das nicht von selbst wenn die Muskeln loslassen weil der Körper nicht mehr lebt?

@S_C


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25.02.2016 um 22:39
@Theheist
So wie du auf dem Foto das Blut auf dem Leichentuch erkennen kannst, sieht man aber auch, dass auf der Fahrbahn kein Blut vorhanden ist. Und wenn man der Auswertung der 42 Fotos durch den englischen Sachverständigen Paul Canning glauben schenken kann, dann war auch an den Fahrzeugen nichts zu finden. In der englischen Wikipedia wird dann wieder beschrieben, wie Jeremiah zu Tode gekommen ist:
Forty-five minutes later, at about 6:00 am, the driver of a BMW said he saw Duggan run onto the Berliner Straße, or Bundesstraße 455 (B-455), a dual carriageway in the Wiesbaden suburb of Erbenheim. The spot where he was found in the road, near the LaRouche headquarters, was around five kilometres (3.1 miles) from the apartment he had been staying in.[30] The driver clipped him with his wing mirror and knocked him over, but Duggan got up and kept on running for another ten minutes away from the centre of town, facing the incoming traffic, before he was hit again. The driver of a second car, a red Peugeot, said Duggan leapt in front of the car, his arms raised and his mouth open. The driver said the car hit him, shattering the windshield and a passenger door window, and throwing him into the path of a third car, a blue Golf, which ran over him.
Wikipedia: Death of Jeremiah Duggan

Der Wiki Eintrag ist auf jeden Fall interessant und zwar unabhängig davon, was man glauben will/ kann oder nicht.

@Samantha70
"Fundort" ist eine etwas ungüstige Bezeichnung. Es wird aber auch von "Unfallort" gesprochen, je nachdem, wer den Artikel geschrieben hat und wann. Jedenfalls ist der Unfalltot nicht entdeckt, sondern wohl gemeldet worden, denn die beteiligten Fahrzeuge wurden ja fotografiert.

Auf dem Bild "Jeremiah Duggan's Lauf in den Tod" ist die von den damaligen Ermittlern angenommene Wegstrecke skizziert. Und die beiden Sichtungen, bevor er sich letztendlich und nach den offiziellen Berichten vor ein Fahrzeug geworfen hatte. Wenn du mich fragst, ist Jeremiah vor etwas davongelaufen. Ob er dabei ein Fahrzeug anhalten oder die B455 nur überqueren wollte... keine Ahnung. An Selbstmord glaube ich jedenfalls nicht und das er dort tot abgelegt und erst dann überfahren wurde... auch nicht so recht.

Das mit der vollen Blase:
Soweit ich informiert bin, kann es sein, dass sich der Körper entleert, muss aber nicht.

@Suinx
Allerdings! Mir auch und deswegen dachte ich, dass der Fall hier eventuell gut aufgehoben wäre.
Mich interessiert noch nicht einmal so sehr der Hintergrund bzgl. der BüSo, sondern eher die Frage, welche der beiden Versionen plausibler ist: Suizid, wie die deutschen Ermittler damals festgestellt hatten, oder doch etwas anderes. Eine Flucht, z.B.


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Doch kein Suizid? Der Fall Jeremiah Duggan († 22)

25.02.2016 um 23:05
@suffy
Wenn Jeremiah's Flucht etwas mit LaRoche zu tun hat, dann würde ich auch sagen, dass der Weg von dessen Büro in Erbenheim in Richtung der Bundesstraße plausibler wäre. Allerdings wären da noch die Sichtungen und Zeugenaussagen der Fahrer und da kommt es wieder darauf an, ob man an eine Verschwörung bzw. Vertuschung glauben will oder nicht.

Was diese Lehm- und Blutspuren usw. betrifft:
Woher diese Spuren stammen, ist auch nicht klar und das Jeremiah nicht mit dem Handy telefoniert hat, ist sicher. Da hat dieser Zeuge und Mitglied dieser Bewegung gelogen. Stellt sich halt die Frage nach dem Warum.
Was mir nicht so ganz einleuchtet: selbst wenn Jeremiah diese Verletzungen hatte, wieso kann er nicht davongelaufen sein? Das die so schwerwiegend waren, dass sie ein Weglaufen quasi unmöglich machten, wird so deutlich nicht gesagt. "Erschlagen" muss nicht eindeutig sein. Gestern z.B. habe ich einen Fall recherchiert, da wurde das Opfer "... vergewaltigt und erstochen. Zudem wurde ihr der Schädel eingeschlagen, bevor sie in den Fluss geworfen wurde und dabei ertrank.". Was also war die Todesursache? Ertrinken. Obwohl sie auch erstochen und erschlagen wurde.


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