Daniela aus Obhausen/Querfurt in Sachsen-Anhalt vor 28 Jahren ermordet

Also 4 erscheint mir jetzt schon sehr, sehr wenig. Aber das liegt vor allem daran, dass die Kinder auch viel besser aufgeklärt und selbstbewusster sind. Die lassen sich nicht so schnell mit irgendetwas locken. Wenn jedoch Verwandte und Bekannte die Täter sind, dann ist das Vertrauen da und die Kinder können genauso nicht geschützt werden.

@Robin76
Danke für den Link!

„Ich kann Daniela nicht lebendig machen, aber ich will verstehen, wie es sein kann, dass in einer Mordermittlung ein Beweismittel verschwindet“, sagt die heute 67-Jährige. Denn dass T-Shirt mit der Sperma- und Blutspur ist in der Asservatenkammer nicht mehr zu finden, offiziell, weil es im Zuge der Untersuchungen „verbraucht“ worden sei.

Mich würde ebenfalls interessieren wie so ein T-Shirt komplett aufgebraucht werden kann bzw. gänzlich verschwindet. Ist doch das wichtigste Beweismittel überhaupt zu diesem Fall.

Laut Artikel soll das Bahnhäuschen ein paar hundert Meter vom Fundort entfernt gewesen sein und der Täter die Leiche bis dort hin getragen haben. Das macht doch aber keinen Sinn, aus Sicht des Täters.

@solverson
Nein, das macht keinen Sinn. Die Gefahr, dass er gesehen worden wäre, ist viel zu groß. Deshalb glaube ich immer noch, dass er vor dem Kind sex. Handlungen an sich selbst vorgenommen hat oder Daniela gezwungen hat, diese an ihm vorzunehmen. Vielleicht ist es ihr gelungen, abzuhauen. Abzuhauen in das hohe Gras und er ist ihr gefolgt und erst dann hat er das Kind ermordet. Die Schuhe blieben bei der Flucht zurück. Diese hat er eventuell danach entsorgt.

Bei Krimi Live wurde demonstriert, wie immer wieder ein Teil zu Untersuchungszwecken herausgeschnitten wurde. Aber ich kann es mir auch nicht vorstellen. Das hört sich wie eine billige Ausrede an, um eine Schlamperei zu vertuschen.

Man müsste wissen, ob Danielas Socken sauber oder schmutzig waren, dann könnte man eher eine Theorie aufbauen, ob sie die Schuhe beim Wegrennen verloren hat oder ob sie vom Täter erst nach ihrem Tod gestohlen wurden.

@Robin76
Das klingt für mich auch am wahrscheinlichsten, eher als dass der Täter mit einer Kinderleiche mehrere 100 Meter über Felder läuft um diese dann noch näher am Wohnort abzulegen.

In dem Artikel steht auch, dass die Misch-Spur am linken Ärmel zu finden war. Daher könnte es sein das sie versucht hatte sich mit dem linken Arm zu verteidigen bzw. zu schützen. Ich mag gar nicht daran denken.....

Andere Frage, hätte ein Jugendlicher das Mädchen mehrere hundert Meter über Felder tragen können?

Ich bin durch XY-ungelöst auf den Fall aufmerksam geworden.

Meiner Meinung nach wurde hier schon viel Richtiges gesagt.
Aber ich denke, die Polizei hat es sich damals zu einfach gemacht
bzw. den nächstbesten Dorfdeppen zu einem Geständnis gezwungen und
hat dadurch wichtige Zeit vertrödelt.

Ich habe mal versucht, etwas globaler das Ganze aufzurollen.

Nach Recherche weiterer ähnlicher Mordfälle in den 10 Folgejahren in der Gegend steht für mich fest:
1. Es handelt sich um einen Serientäter, welcher zu 100% für den Mord an Michel Obenauff verantwortlich ist
und mit 75%iger Sicherheit auch für den Mord an Jessica Kopsch.
2. Der Mord an Daniela G. war der erste Mord - die Gewalt den Opfern gegenüber steigerte sich von Fall zu Fall
3. der angebliche HV hat 0,nix mit dem Mord zu tun
4. Der Täter hat Daniela mit einem Fahrzeug via Südroute bis zur Mühle mitgenommen und dort wurde sie im Fahrzeug erwürgt.
Das Bahnhäuschen spielt keine Rolle. Der Stadtweg spielt keine Rolle. Beim Kampf hat sie ihre Schuhe im PKW verloren. Schuhe sind Trophäen für den Täter.
5. Der Täter hat rund um Obhausen / Querfurt gelebt, wohnt aber nun nicht mehr da. Der Täter muß
zwischenzeitlich im Raum Schönebeck/Bernburg (nach der Wende) gelebt haben.
6. Der Täter hat einen starken Bezug zu Halle und hat eventuell in Berlin Verwandte oder hat dort gearbeitet / gelebt.
7. Da in allen 3 Fällen in der Nähe der Tatorte Kiesgruben / Tongruben sind, kann es sein, daß der Täter in der Transportbranche gearbeitet hat. Eventuell hat er nach der Wende auch als Kurier oder bei der Post gearbeitet. Eventuell ist er auch nach der Wende Versicherungs/Staubsaugervertreter gewesen.
8. Der Täter scheint bei Kindern gut anzukommen und schnell das Vertrauen der Kinder zu erlangen. Er ist sicher im Auftreten.
9. Er hat stets Ortskenntnis und hat die Tatorte vor der Leichenablage mindestens 1x vorher besucht.
10. Daniela kannte den Täter nicht unbedingt persönlich. Er bot ihr aber eine Möglichkeit an
schnell nach hause zu kommen. Er hat das Gespräch zwischen ihrer Freundin und ihr eventuell belauscht.

Irgendwie wurde bei XY nicht gesagt, wann der genaue Todeszeitpunkt war. Es ist schon ein Unterschied, ob der Todeszeitpunkt 18Uhr oder 23Uhr war.

Ich habe mich da auch eingelesen. Und erlaube mir ein Gedanken einzubringen. Da die Tat zuerst im Bahnwärterhäuschen vermutet wurde, kann es sein, dass der Täter mit dem Auto dorthin fuhr.

@KronbergCop
Der genau Todeszeitpunkt wurde damals wahrscheinlich gar nicht ermittelt, insofern das machbar gewesen wäre. Weiss auch gar nicht ob damals Spürhunde eingesetzt wurden. Die hätten, insofern der Täter aus der näheren Umgebung gekommen wäre, diesen garantiert aufgespürt.

@schluesselbund
Das Bahnwärterhäuschen als Tatort wäre aber megaleichtsinnig. Es sei denn, der Schrankenwärter ist der Täter. (Ich hoffe, die Polizei hat den vernommen).
Außerdem wenn das Bahnhäuschen besetzt ist, müßte der Bahnwärter das Wegschaffen der Kinderleiche beobachtet haben. (Juni da ist es bis 11 Uhr hell)
Trotz Stadtfest sind die Züge sicherlich gefahren und das Bahnhaus war besetzt.
Außerdem war der Stadtweg, gerade wegen des Stadtfestes in Querfurt, stark frequentiert.

@KronbergCop
Ich glaube nicht, das es sich damals um ein Bahnwärterhäuschen gehandelt hat welches in Betrieb war.

@solverson
ich komme aus dem Osten Sachsen-Anhalts. An jedem Feldweg, der eine Bahnlinie kreuzte, stand in der DDR ein bewohntes Bahnwärterhäuschen. In meinem Dorf gabs auch einen so einen Feldweg mit Bahnübergang incl. bewachtem Bahnhäuschen.
Automatische Schranken mit unbewohnten Bahnwärterhäuschen waren sehr selten.

@KronbergCop

Eine weitere Überlegung. War das Bahnwärterhäuschen noch in Betrieb zur Tatzeit. Bzw hatte der Beamte schon Feierabend. Sehe zwar du hast die dazu schon geäussert.

KronbergCop schrieb: (Juni da ist es bis 11 Uhr hell)

Am 25.06.1988 war zunehmender Mond, Vollmond war am 29.6., es müsste also wirklich relativ hell gewesen sein, wenn es nicht bedeckt war.

re Schuhe fehlen bis heute. Als die Polizei die Leiche der neunjährigen Daniela Gabert im hohen Gras findet, ist eine Socke sauber bis zur Hälfte des Fußes herabgerollt, die andere Socke ist verrutscht. Die blaue Windjacke und das T-Shirt sind hochgeschoben, der Bauch ist – Quelle: http://www.mz-web.de/3330222 ©2016

aus dem MZ-Artikel

Leider wurde nicht angegeben, ob die Socken sauber waren.

@KronbergCop
Ein Bahnwärterhäuschen war also nichts Außergewöhnliches. Aber vielleicht war das Häuschen gerade bei Obhausen unbewohnt, wenn es auch selten war.