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Nepper, Schlepper, Bauernfänger

567 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Enkeltrick, Schock Anrufe, SMS Betrug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

04.10.2023 um 22:26
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Es gibt Leute, die auf Gedeih und Verderb bis zum jüngsten Tag immer bei dem gleichen Arzt bleiben, aus Pflichtgefühl oder ich weiß nicht was. Das muss man nicht!
Ich werde es gelegentlich weitergeben.

Aber im Ernst, wir sprechen hier darüber, wie Kriminelle zu Werke gehen. Und die geschilderten Haltungen, Einstellungen und Gewohnheiten sind nun einmal häufig, gleich, wie man das bewerten mag.

Das Alter verändert Menschen auch. Gestern noch flexibel und wendig, bedauert mancher schon bald jede Veränderung. Darüber sollten wir hier nicht urteilen.

Kriminellen spielt es jedenfalls in die Karten, so viel ist klar.

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Nepper, Schlepper, Bauernfänger

04.10.2023 um 22:37
Das mit dem flexibel sein ist dann schon bei der Generation unserer Eltern schwierig. Die wollen kein Handy haben, können sich kaum noch ihre Geheimnummer merken und schaffen es mit dem Rollator kaum noch zum Automaten! Geschweige ich biete ihnen jetzt das Onlinebanking oder Bestellungen im Internet mit Bezahlung per PayPal an! Einfach aussichtslos!

Bei vielen älteren Leuten habe ich jetzt auch gehört, dass sie ihre Konten leerräumen wollen. Falls sie ein Pflegefall werden und sie ins Heim müssen haben sie eben kein Erspartes mehr. Dann haben sie ihr Geld verlebt und das Sozialamt zahlt die Heimkosten!

Nur so kann ich mir erklären, dass manche Leute über 100.000 Euro zu Hause haben.


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Nepper, Schlepper, Bauernfänger

04.10.2023 um 22:47
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Darüber sollten wir hier nicht urteilen.
Das will ich auch nicht.
Ich hab nur drauf reagiert, dass angeblich Leute "gezwungen" sind, alles in Bargeld abzuwickeln, weil angeblich keine Bank mehr in der Nähe ist.
Vielleicht liegt das Problem mit dem Erfolg der Trickbetrüger darin, dass alles so unübersichtlich geworden ist. Und alles muss schnell, schnell gehen. Dazu noch ein moralischer Druck, und das ist für manche dann nicht mehr aushaltbar, dann macht man halt, was verlangt wird.
Rein theoretisch könnte ich mir das so erklären. Aber rein praktisch - also wenn es um so hohe Summen geht, die an einen völlig fremden Menschen übergeben werden, kann ich das trotzdem nicht wirklich nachvollziehen. Muss ich aber vielleicht auch nicht.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Nur so kann ich mir erklären, dass manche Leute über 100.000 Euro zu Hause haben.
Kennst du solche Leute?
Vor ein paar Jahrzehnten war das schon noch so, aber jetzt? Eine Nachbarin von mir hat sich die Rente bar ins Haus bringen lassen (damals ging das noch), aber nicht, weil sie kein Konto hatte, sondern weil sie die Geldscheine "sehen" wollte. Sie hat sie gezählt, und dann ist sie mit einer Freundin, untergehakt, die Rente in der Handtasche, zur Bank gegangen und hat das Geld eingezahlt. Kein Quatsch, das war wirklich so. O.k., das ist aber ca 30 Jahre her. Inzwischen ist eine andere Generation dran.


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04.10.2023 um 23:01
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Kennst du solche Leute?
Ja, leider! Das war unser Opa, der hat die Geldscheine gezählt und sich gefreut und dann in den Koffer gelegt! Nachdem er wegen Demenz ins Pflegeheim musste, haben wir bei der Wohnungsauflösung das Geld gefunden! Das Vermögen mussten wir beim Betreuungsgericht angeben. Bei einem Pflegeheimaufenthalt von genau 7 Jahren und 1 Tag, zum Schluss mit Pflegestufe 3, war von dem Geld nichts mehr übrig! Das ganze Leben gespart, spärlich gelebt und am Ende des Lebens elendlich im Heim verstorben!


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05.10.2023 um 02:59
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Der gesamte Gebrauchtwagenhandel zwischen Privatleuten spielt sich meines Wissens sehr oft in bar ab. Auto und Papiere Zug um Zug gegen Kohle bar kralle - sonst ist das Auto weg, bis man eine Überweisung getätigt hat.
Wenn ich ein Auto von privat kaufe, würde ich das auch so handhaben. Fahrzeug und Papiere gegen Geld.
Ist bei mir aber auch schon ewig her. Das Geld für mein aktuelles Auto hab ich überwiesen.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ärzte, Firmen, Kundendienste usw. wollen heute von einem immer nur noch die Handynummer haben, und reagieren teils unwirsch, wenn man ihnen einen Hausanschluss/Festnetzanschluss nennt. Sie wollen einen, egal wann und wo, anrufen können, wenn es ihnen passt, und nicht warten, bis man zum Telefonapparat gewackelt ist oder überhaupt zu Hause ist.
Wohl wahr.
Die berühmte Frage: Wo kann ich Sie denn am Besten erreichen?
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wenn man z.B. den Telefonanschluss bzw. die Nummer seiner Eltern übernommen hat, die seinerzeit mit vollen Namen in den Verzeichnissen standen, bekommt man auch solche Anrufe, denn die Betrüger arbeiten offenbar auch systematisch Einträge aus alten Telefonbuch-CDs ab, die aus einer Zeit stammen, als es noch der Normalfall war, sich mit vollem Vor- und Nachnamen in die Teilnehmerverzeichnisse eintragen zu lassen.
Ich habe mal gelesen, dass kurze Nummern auch interessant sein sollen.

Mal so als Beispiel: Meine ist 7-Stellig, die meines Vaters 4-Stellig. Ich kenne auch Leute, bei denen ist sie nur 3-Stellig.
Meine Eltern haben diese Nummer, seit sie 1979 Telefon bekommen haben.


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Nepper, Schlepper, Bauernfänger

05.10.2023 um 09:02
Für ältere Leute wie mich ist die Bankensituation auf dem Dorf/in der Vorstadt schon blöd.
Die Postfiliale und Postbank sind schon ewig geschlossen, die Raiffeisenbank ebenso und die Sparkasse hat nur noch morgens offen. Wenn es also mit deren Bankautomat ein Problem gibt???
Manchmal hätte man schon gerne Beratung/Unterstützung ...
Nicht jeder möchte alles online erledigen.


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05.10.2023 um 09:08
Zitat von wolfi7777wolfi7777 schrieb:Manchmal hätte man schon gerne Beratung/Unterstützung ...
Nicht jeder möchte alles online erledigen.
Auch ich nehme bei manchen Bankbelangen gern eine persönliche Beratung in Anspruch. Der Vorteil ist eben in meinem Fall, dass mich mein Bankberater persönlich kennt. Das ist mir ehrlich gesagt lieber, als wenn ich mit einer anonymen Online- oder Hotline-Beratung reden müsste, die bei jedem Anruf wechselt.


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05.10.2023 um 09:50
Zitat von TritonusTritonus schrieb:also wenn es um so hohe Summen geht, die an einen völlig fremden Menschen übergeben werden, kann ich das trotzdem nicht wirklich nachvollziehen.
Wenn man von älteren Leuten ausgeht, die klar bei Verstand sind, kann man sich das wirklich nicht vorstellen. Dennoch ist es bei diesen Betrügern einfach die Story, die aufgetischt wird. Je länger man jemanden mit so einer Story belabert, umso mehr fällt derjenige gedanklich selbst in diese Geschichte hinein. Man könnte es als eine Art "Gehirnwäsche" bezeichnen. Am Ende ist man so sehr gefangen in dieser Geschichte, dass sie als Wirklichkeit wahrgenommen wird.
Ist einer vielleicht schon etwas tattrig und senil, geht das bestimmt noch wesentlich schneller vonstatten.

Ich bin noch nicht sooo alt und bin auch noch klar im Kopf. Bereits vor 10 Jahren bin ich selbst auf einen Betrüger reingefallen. Das hat mich auch einiges gekostet. Deshalb kann ich aus Erfahrung sagen. Man kann es sich wirklich erst vorstellen, wenn man es selbst erlebt und durchlebt hat. Dieser Mensch hat mich täglich angerufen und stundenlang bequatscht. Man nennt das "gezielte Gesprächsführung". Solche Menschen gaukeln Seriösität vor und sind davon meilenweit entfernt. Es wird eine sehr persönliche Basis aufgebaut, die natürlich nüchtern betrachtet ein Luftschloss ist. Ich gehe davon aus, dass man sich so etwas in Psychologiebüchern anlesen kann und letztendlich im Menschenexperiment ausführt. Wenn man es einmal geschafft hat, wird diese perfide Gesprächsführung von Mal zu Mal perfektioniert. Das sind notorische Betrüger, die das als Ihren "Beruf" ausüben und ihren Lebensunterhalt auf dieser Basis bestreiten.

Die Strafen, die solche Leute erhalten, sind im Grunde genommen fast lächerlich, auch bei Wiederholungstätern. Die meisten werden nicht einmal von ihren Opfern angezeigt. Bereits aus dem Gefängnis heraus werden schon wieder die nächsten Opfer angepeilt und keiner macht etwas. Das interessiert nicht einmal die Staatsanwaltschaft, weil sie sagen, dass eine Kontaktaufnahme zu jemandem nicht strafbar ist. So sieht leider die Wirklichkeit aus.
Finanzielle Verluste für Betrugsopfer sind das Eine, das wesentlich Schlimmere ist jedoch der psychische Schaden, der erlitten wird.


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05.10.2023 um 09:57
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Deshalb kann ich aus Erfahrung sagen. Man kann es sich wirklich erst vorstellen, wenn man es selbst erlebt und durchlebt hat.
Ich selbst nehme zwar auch an, dass ich auf solche Betrugsmaschen nicht hereinfallen würde, aber sicher wissen kann ich es nicht, und deswegen möchte ich auch kein unnötiges Risiko eingehen. Meine eigene Art der Prävention besteht darin, dass ich bei mir unbekannten Rufnummern nicht dran gehe und abwarte, ob etwas auf die Mailbox gesprochen wird (unter der Annahme, dass man mir wichtige Infos dort draufsprechen würde). Gibt es keine Nachricht in der Mailbox, wird der Anrufversuch ignoriert.

Womöglich habe ich auf diese Weise schon einige betrügerische Anrufe "verpasst".


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05.10.2023 um 10:00
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Mal so als Beispiel: Meine ist 7-Stellig, die meines Vaters 4-Stellig. Ich kenne auch Leute, bei denen ist sie nur 3-Stellig.
Meine Eltern haben diese Nummer, seit sie 1979 Telefon bekommen haben.
Bei älteren Festnetznummern aus dem Bestand kommt noch hinzu, dass sie aufgrund der Topographie der damaligen (elektromechanischen) Vermittlungsstellen Aufschluss darüber geben, wo ein Anschluss ungefähr liegt. Heute kann man ja Telefonnummern beim Umzug "mitnehmen"; das war bei den analogen Vermittlungsstellen früher technisch gar nicht möglich.

Es gibt neben den bereits von mir genannten Telefonbuch-CDs auch solche, die recht präzise über die Kaufkraft in besimmten Straßen einer Stadt Auskunft geben. Ich erinnere mich leider nicht an den Namen, aber vor Jahren hatte ich so etwas mal in der Hand.

Wenn man davon ausgeht, dass zumindest die Hinterleute der Betrugsmaschen nicht auf den Kopf gefallen sind, haben sie schon allerlei Möglichkeiten, herauszufinden, wo etwas zu holen ist - und die scheinen sie auch zu nutzen. Das gilt gleichermaßen für Einbrecher.
Zitat von wolfi7777wolfi7777 schrieb:Manchmal hätte man schon gerne Beratung/Unterstützung ...
Nicht jeder möchte alles online erledigen.
Und hier kommt in meinen Augen auch ein weiteres Problem ins Spiel, das bisher nicht ausreichend angesprochen wurde:

Einsamkeit.

Was dem berufstätigen Menschen im produktiven Alter als Zeitersparnis für Wichtigeres erscheint, nimmt älteren Menschen eine Möglichkeit, aus dem Haus zu gehen, Menschen zu treffen, zu plaudern, soziale Kontakte zu pflegen.

In Japan gibt es bereits ein Ministerium gegen Einsamkeit, kein Witz. Die in vielen Belangen unserer Gesellschaft recht ähnliche japanische Gemeinschaft nimmt oft Dinge vorweg, die einige Jahre später auch bei uns aktuell werden.

Ich wage zu behaupten, viele Maschen der Betrüger würden nicht funktionieren, wenn nicht letzten Endes so viele, gerade auch ältere Menschen an Einsamkeit leiden würden. Da fallen die Kontaktversuche des Betrügers eben eher auf fruchtbaren Boden, als wenn jung und alt zusammen leben würden, der Familienverband die Menschen stützten und auffangen würde, wie das früher üblich war.


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05.10.2023 um 10:08
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Was dem berufstätigen Menschen im produktiven Alter als Zeitersparnis für Wichtigeres erscheint, nimmt älteren Menschen eine Möglichkeit, aus dem Haus zu gehen, Menschen zu treffen, zu plaudern, soziale Kontakte zu pflegen.
Ist zwar in diesem Thread OT, aber das Thema Einsamkeit sehe ich allgemein als problematische Folge der zunehmenden Digitalisierung. Einerseits ist es zwar praktisch und bequem, wenn man immer mehr Belange von zuhause aus erledigen kann, aber andererseits nimmt es den Menschen viele Gelegenheiten zum sozialen Austausch und Anlässe für Spaziergänge weg. Man bleibt zuhause, weil man nicht mehr raus muss, aber wer nicht aktiv dagegen ankämpft, verkümmert zuhause vielleicht allmählich, wird immer einsamer und depressiver.

Das wiederum ist dann ein Einfallstor für Betrüger, die diese Schwachpunkte ausnutzen.


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05.10.2023 um 10:14
Zitat von martenotmartenot schrieb:Das wiederum ist dann ein Einfallstor für Betrüger, die diese Schwachpunkte ausnutzen.
Genau deswegen halte ich es in diesem Thread gerade nicht für OT. Kriminelle docken sich immer an erkannte Schwachpunkte an. In gewisser Weise sehe ich Kriminalität auch als Indikator dafür, was in einer Gemeinschaft schief läuft. Denn hinter Straftaten werden eben Verhältnisse sichtbar, die andernfalls drohen, ignoriert oder kleingeredet zu werden.

Kaum jemand stört sich an der Einsamkeit in der Gesellschaft. Wenn aber dann das erhoffte Erbe weg ist, merken die Leute auf einmal auf.


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05.10.2023 um 10:28
Was mich mal interessieren würde: Es wird doch immer ganz gezielt gesagt, "Ihre Tochter", "Ihr Sohn", "Ihr Enkel", "Ihre Enkelin". Woher bitte wissen das die Betrüger, ob Kinder, Enkelkinder vorhanden sind und welchen Geschlechts diese sind? Das lässt sich ja schlecht im nachhinein korrigieren bei der ersten Anfrage. Irgendwelche Telefonzentralen, die auf Zufall anrufen, können das nicht wissen, aber vielleicht nehmen Sie Nullnummern in Kauf, bevor sie einen Volltreffer landen, kann sein.
Ich denke ja eher, dass es Leute vor Ort gibt, die im nachhinein die Geldabholer darstellen und die vorher in der Realität solche Leute ausspionieren. Man braucht sich ja nur vor einen Supermarkt stellen, warten bis ein älterer Mensch zu Fuß nach Hause tappelt und denjenigen verfolgen. Klingelschild ablesen und schauen, ob man eine Telefonnr. herausfindet. Wenn dann noch Nachbarn befragt werden und die vielleicht erzählen, dass Frau/Herr X jeden Sonntag Besuch vom Sohn/Tochter bekommt, fertig ist der Lack. Ich bin selbst immer erstaunt, wie auskunftsfreudig Nachbarn sein können.


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05.10.2023 um 10:36
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Woher bitte wissen das die Betrüger, ob Kinder, Enkelkinder vorhanden sind und welchen Geschlechts diese sind?
Ich habe es bisher so verstanden, dass Anrufer sich zunächst vage und/oder unverständlich äußern, um die Frage: "Sven-Hermann, bist du es?" zu provozieren. Dann weiß in diesem Beispiel der Betrüger, dass es einen jüngeren (nicht zusammenpassender Doppelname) Menschen geben muss, der sich hin und wieder bei dem Angerufenen meldet.

Namen geben ja im Durchschnitt recht präzise die infrage kommende Altersgruppe preis. Das gilt nicht nur für ältere Menschen, sondern gerade auch für jüngere, wo sich die Namensmoden mitunter recht schnell ändern.
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Ich bin selbst immer erstaunt, wie auskunftsfreudig Nachbarn sein können.
Stimmt. Manch einer ist halt froh, einmal angesprochen zu werden und über etwas reden zu können, das ihn interessiert. Dass er damit Kriminellen zu Dienste ist, dürfte manchem dabei gar nicht in den Sinn kommen, wenn der Fragende nett und höflich auftritt.


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05.10.2023 um 10:45
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Woher bitte wissen das die Betrüger, ob Kinder, Enkelkinder vorhanden sind und welchen Geschlechts diese sind?
Trial an error. Es wird so oft versucht, bis es irgendwann bei einem Anrufer dann passt und die Person darauf anspringt. So super gering ist die Trefferwahrscheinlichkeit ja nun nicht.


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05.10.2023 um 10:55
Bei der Whatsapp-Masche wird glaube ich so vorgegangen, dass ein relativ unverbindlicher Text geschickt wird, in dem nur drin steht "Hallo Papa" oder sogar ein "Hallo Mama / Papa". Man hofft anscheinend, dass die angeschriebene Person von sich aus "Bist du das, Frauke?" antwortet.

Wie das bei den Schockanrufen genau funktioniert, weiß ich nicht, weil da gehört es ja zum Schauspiel dazu, dass die vermeintliche verkehrsunfall-verursachende Person ins Telefon weint. Da muss man sich schon vorab auf ein Geschlecht festlegen. Keine Ahnung, ob das vorher ausspioniert wird, oder ob man sich auf den Zufall verlässt. Wenn das Geschlecht nicht passt oder der Angerufene gar keine Kinder hat, wird eben wieder aufgelegt.

Manchmal hätte ich sogar Lust, mal so einen Schockanruf entgegen zu nehmen und denen was vorzuspielen. Aber man weiß nie, wer da dahinter steckt und wie die reagieren, wenn sie merken, dass man sie auf den Arm nimmt. Deswegen lasse ich es lieber.


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05.10.2023 um 11:19
Zitat von martenotmartenot schrieb:Wie das bei den Schockanrufen genau funktioniert, weiß ich nicht, weil da gehört es ja zum Schauspiel dazu, dass die vermeintliche verkehrsunfall-verursachende Person ins Telefon weint. Da muss man sich schon vorab auf ein Geschlecht festlegen. Keine Ahnung, ob das vorher ausspioniert wird, oder ob man sich auf den Zufall verlässt. Wenn das Geschlecht nicht passt oder der Angerufene gar keine Kinder hat, wird eben wieder aufgelegt.
Genau so ist das, ausspioniert wird da wohl nichts. Ich bekam auch mal einen Anruf mit "Mama, ich hatte einen Verkehrsunfall". Ich habe zwar Kinder, die sagen aber nicht Mama zu mir. Ich wurde sauer und hab gesagt, ich falle auf so einen Mist nicht rein, aber hinterher hab ich mich geärgert, diejenige nicht eine Weile an der Nase herumgeführt zu haben...
Die rufen am Tag zig Leute an, und irgendwann passt es halt.


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05.10.2023 um 11:24
Zitat von martenotmartenot schrieb:dass ich bei mir unbekannten Rufnummern nicht dran gehe
Leider muss ich dienstlich jedes Telefonat entgegennehmen. Über die Jahre habe ich da schon einige Erfahrungen gemacht. Generell sind alle Anrufe mit unterdrückter Rufnummer mit Vorsicht zu behandeln. Oft gibt es Anrufer mit ausländischer Vorwahlnummer. Ich sitze ja parallel an meinem Computer und recherchiere während des Gespräches nach der Telefonnummer im Internet, und da kann man lesen unseriös, Abzocke, Vorsicht Betrüger
... hat sich dann schon für mich erledigt!

Die Anrufer sind sehr geschult, aber irgendwie höre ich es schon heraus wenn aus einem Callcenter angerufen wird, mit ausländischem Akzent, ungenauen Angaben zum Gesprächspartner u.s.w.
Gespräch nett beenden mit bitte eine Mail senden, nochmals anrufen lassen, kein Bedarf!

Vor Jahren hatte ich einen Anruf von einem Kommissar bzgl. eines Mordfalles. Ich habe natürlich einen Fakeanruf vermutet und habe gebeten nochmals später anzurufen wenn der Chef wieder im Haus ist. In der Zwischenzeit habe ich geschwitzt und recherchiert und gehofft, dass er nicht wieder anruft. Er rief wieder an und es war wirklich die Kripo!😮

Man kann sich auch irren!


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05.10.2023 um 12:29
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Er rief wieder an und es war wirklich die Kripo!😮
Die echte Polizei wird auch damit einverstanden sein, dass man ggf. zurückruft. Die angegebene Nummer muss man natürlich überprüfen, ob sie der Polizei gehört.

Also natürlich nicht einfach die im Display angezeigte Nr. zurückrufen, sondern sie sich geben lassen.


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05.10.2023 um 12:56
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die echte Polizei wird auch damit einverstanden sein, dass man ggf. zurückruft.
Soweit ich mitbekommen habe, versuchen Fake-Polizisten in der Regel, die Leute am Auflegen zu hindern, um Druck aufzubauen und zu verhindern, dass nachrecherchiert wird.

Im übrigen sollte man spätestens dann anfangen zu zweifeln, wenn von Geldforderungen die Rede ist. Soweit ich weiß, würde in Deutschland die Polizei niemals eine Kaution verlangen (weil es das Konzept bei uns gar nicht gibt). Schon gar nicht würde die Polizei fragen "Wie viel Geld haben Sie denn zuhause? Geben Sie uns am besten alles, was Sie haben, dann können wir Ihren Sohn / Ihre Tochter auf freien Fuß setzen".


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