19-Jährige tot im Kofferraum - Regensburg

Lanza schrieb:Pardon, in dieser Überlegung geht es mir um die Fußstrecken, da ja eben ab etwa 20.45 Uhr keine Busse mehr direkt fahren nach MHH, sondern in Regenstauf enden. Von dort müsste er dann die etwa 10 km in der Dunkelheit heimgelaufen sein...

Oh sorry, dann habe ich das falsch verstanden...
Aber zu Fuß hat er von Regenstauf aus eigentlich auch nur eine Strecke die er gehen hätte müssen... zumindest im Groben... wenn dann hätte er definitiv gesehen werden müssen. Da gibt es keine direkten Fußwege... und die Radwege sind auch im großen und ganzen einsehbar.
Alternative Routen gibt es da keine. Bzw. nur mit brutalen Umwegen.

Kleiner Nachtrag er hätte noch über Ramspau gehen können, da wäre es etwas unauffälliger gewesen, zumindest ein Stück weit der Strecke... aber ab Ramspau Richtung MHH wäre er vermutlich aufgefallen oder er hätte durch den Wald gehen müssen. Hätte beides zu Fuß in etwa 2 Stunden in Anspruch genommen.

Der BR hat kürzlich zum aktuellen Stand angefragt und folgende Infos der STA und Polizei erhalten:

Im Fall der 19-Jährigen, die Anfang Mai tot in einem Kofferraum in der Tiefgarage eines Regensburger Baumarkts gefunden worden ist, gehen die Ermittlungen weiter. Das teilten die zuständige Staatsanwaltschaft in Amberg und das Polizeipräsidium Oberpfalz auf BR-Anfrage mit. Es würden nach wie vor Spuren ausgewertet, die umfangreich gesichert worden seien.

Nur wenige Hinweise nach Zeugenaufruf
Nach dem Zeugenaufruf Mitte Mai, bei dem auch Plakate im Bereich des Baumarkts und des angrenzenden Fitnessstudios aufgehängt worden waren, sind laut der Polizei nur wenige Hinweise eingegangen. "Die Zahl liegt im unteren zweistelligen Bereich", so eine Sprecherin des Präsidiums. Weitere Details nennen Staatsanwaltschaft und Polizei aktuell nicht.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/tote-19-jaehrige-in-regensburg-ermittlungen-laufen-weiter,UG9k8kf

Müsste hier jetzt nicht Anklage oder Haftprüfung kommen?

Der TV müsste 6 Monate in UHaft inzwischen sein

Da dürfte das OLG längst entschieden haben. Sorgen, man könnte Paragraph 121 StPO außer Acht gelassen haben und der Beschuldigte kommt frei, die habe ich nicht.

Die Staatsanwaltschaft hat gegen den ehemaligen Partner nun Anklage wegen Mordes erhoben.

Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Amberg den Mann, der der ehemalige Lebensgefährte der getöteten 19-Jährigen gewesen sein soll, jetzt wegen Mordes angeklagt.

Quelle: https://www.tvaktuell.com/tote-frau-in-tiefgarage-anklage-wegen-mordes-647969/

Mehr Informationen sind aktuell in frei verfügbaren Artikeln noch nicht veröffentlicht.

Hier ein weiterer Beitrag, ich ließ es ja schon mal hier anklingen… der Ermittlungsstand für die Staatsanwaltschaft nun ausreichend für „Mord“

https://www.idowa.de/regionen/woerth-und-regensburg/regensburg/tote-19-jaehrige-in-tiefgarage-mordanklage-erhoben-art-322424?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1hrIAnOiPy8AfVabn4aUUpK7w53GL03fl4OWU3zWTuhCzdgOEbakLyQk0_aem_4XtE4WORy58JD6QTP6nUCQ

Interessant für mich dass das Landgericht Amberg Zuständig ist und nicht das Landgericht Regensburg…. Daraus lässt sich ja schon lesen wo laut Staatsanwaltschaft wohl die vermutliche Straftat stattfand…

C.RoCkEfElLeR schrieb:Daraus lässt sich ja schon lesen wo laut Staatsanwaltschaft wohl die vermutliche Straftat stattfand…

Das konnte man aber schon sehr früh so rauslesen:

Die Ermittler prüfen derzeit, ob der Tatverdächtige Thomas B. (55) die 19-Jährige aus Eifersucht umgebracht hat. Die Polizei geht nach derzeitigem Stand zudem davon aus, dass die junge Frau wahrscheinlich im Haus des 55-Jährigen in der Oberpfalz getötet wurde.


▶︎ „Es gibt Blutspuren in seinem Haus“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg am Dienstag.

Quelle: https://m.bild.de/news/tote-bestatterin-aus-regensburg-polizei-findet-blutspuren-im-haus-ihres-freundes-6639ed515b7c096d9074bb53?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

Am 02.Mai beginnt die Hauptverhandlung in dieser Sache am Landgericht in Amberg. Den Vorsitz wird die Vizepräsidentin des Landgerichts Amberg, Frau Elke Escher haben.

Ist hier jemand aus der Nähe und hat vor, diesen Prozeß zu besuchen? Sowie für uns davon zu berichten?

https://weiden24.de/mordprozess-gegen-ex-partner-der-19-jaehrigen-regensburgerin-beginnt-in-amberg/cnt-id-ps-2789c068-4675-4f51-883b-54270b623dc6

Der Prozess beginnt fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Tat.
Angeklagt ist Mord.

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Februar Anklage erhoben. Zunächst wurde wegen Totschlags ermittelt, doch im Laufe der Untersuchungen wurde der Tatverdacht auf Mord ausgeweitet. Der Mann sitzt seit Mai 2024 in Untersuchungshaft.

Ein Jahr nach dem Mord an Bestatte­rin Marie G. (†19) hätte sich ihr Ex-Partner Thomas B. (55) am Freitag vor dem Landgericht Amberg verantworten müssen. Doch der Angeklagte ist tot.

Quelle: https://m.bild.de/regional/bayern/nacht-vor-prozessauftakt-killer-bestatter-tot-in-zelle-aufgefunden-68147078074fef1ef4d02106?source=puerto-reco-2_bild-V19.0.D_MorePopularityBins


Es kommt zu keinem Prozess mehr

Aus dem Artikel:

Mordversuch an Ehefrau mit Strom
Die Anklage erwähnt zudem einen weiteren Tötungsver­such des verstorbenen Ange­klagten an seiner Ehefrau zwei Jahre zuvor. Um Platz für Marie in seinem Haus zu schaffen, soll B. ihr ein Stromkabel an den Rücken gehalten haben. Sie überleb­te die Attacke.

Ich frage mich, ob die Ehefrau damals bereits Anzeige gegen ihn erstattet hat.

anthe schrieb:Ich frage mich, ob die Ehefrau damals bereits Anzeige gegen ihn erstattet hat.

Nee wohl nicht damals:

Schon im Juni sollte Marie B. zu ihm ziehen. B. verlangte von seiner Ehefrau aus dem gemeinsamen Haus in Maxhütte-Haidhof (Oberpfalz) auszuziehen. Nach RTL-Informationen sei ihm das nicht schnell genug gegangen, er habe offenbar die Tötung der Ehefrau mit einem Stromschlag geplant. Das ergaben die Ermittlungen aber erst nach dem Tod von Marie, denn die Ehefrau überlebte den Anschlag, zeigte ihren Mann damals jedoch nicht an.

Quelle: https://www.rtl.de/news/amberg-mutmasslicher-moerder-von-bestatterin-marie-19-tot-in-gefaengniszelle-gefunden-id4339017.html

Wie bitter... Vielleicht würde Marie dann noch leben.
Schrecklich für ihre Angehörigen, dass sie jetzt ohne irgendwelche Antworten versuchen müssen, damit fertig zu werden.

anthe schrieb:Schrecklich für ihre Angehörigen, dass sie jetzt ohne irgendwelche Antworten versuchen müssen, damit fertig zu werden.

Das ist wirklich schlimm. Hoffen wir, dass zumindest die bisherigen Ermittlungsergebnisse den Angehörigen genügend Antworten geben können, um die seelische Aufarbeitung wenigstens etwas zu erleichtern.

Im Bild-Artikel sind zum möglichen Motiv zum einen der neue Partner von Marie sowie ein unerfüllter Kinderwunsch genannt:

Thomas B. soll Marie am 3. Mai 2024 niedergeschlagen und erdrosselt haben, weil sie sich von ihm trennen und mit einem jüngeren Bestatter zu­sammenleben wollte.

(...)

Laut Anklage scheiterte die Beziehung der jungen Bestat­terin Marie zu ihrem viel älte­ren Kollegen u.a. an ihrem Kinderwunsch. Er hatte sich sterilisieren lassen. Am Tat­tag soll Marie G. zunächst an der Be­statterschule Bad Kissingen ihr Abschlusszeugnis mit Note 1 erhalten haben und dann zu B. nach Maxhüt­te-Haidhof gefahren sein.

Quelle: https://m.bild.de/regional/bayern/nacht-vor-prozessauftakt-killer-bestatter-tot-in-zelle-aufgefunden-68147078074fef1ef4d02106?source=puerto-reco-2_bild-V19.0.D_MorePopularityBins

Im Text klingt es auch so, als hätte sie ihm die Trennung offenbart, als sie zugleich mit ihrem neuen Partner kommunizierte.

Hier wollte sie ihm laut Ankla­ge die endgültige Trennung mitteilen. Zugleich chattete sie mit ihrem neuen Partner. Zwischen 17.37 und 18.13 Uhr soll B. sie dann mit einem stumpfen Ge­genstand nieder­geschlagen und anschließend bis zum Todeseintritt gewürgt oder gedrosselt haben.

Die letzte Nachricht an ihren neu­en Freund schrieb möglicher­weise bereits Thomas B. – ihr ri­tualisierter Liebes-Ab­schiedsgruß war nach BILD-Informa­tionen anders als sonst ge­schrieben.

Quelle: https://m.bild.de/regional/bayern/nacht-vor-prozessauftakt-killer-bestatter-tot-in-zelle-aufgefunden-68147078074fef1ef4d02106?source=puerto-reco-2_bild-V19.0.D_MorePopularityBins

Im RTL-Artikel wird der zeitliche Rahmen auch nochmal deutlich:

Frühjahr 2022: Marie und T.B. lernen sich kennen
Juni 2022: Marie soll einziehen, die Ehefrau soll ausziehen
Zwischenzeit: Tötungsversuch an Ehefrau mittels Stromschlag
Juli 2022: Ehefrau zieht aus, Marie zieht ein
April 2024: Marie zieht aus, hat einen neuen Partner
3.Mai 2024: Tötung von Marie

Stattdessen zog sie [die Ehefrau] im Juli 2022 aus – und Marie ein. Die Liebe von Marie und Thomas schien zunächst perfekt, scheiterte laut den Ermittlungen jedoch am Kinderwunsch von Marie: Ihr älterer Partner habe nach einer Vasektomie ihren Wunsch nach eigenen Kindern nicht erfüllen können. Anfang April 2024 zog Marie G. wieder aus, hatte einen neuen Freund. Und nur einen Monat später war sie tot! Nachdem ihr Ex-Partner zunächst durch Druck und zahlreiche Liebesbekundungen sowie manipulatives Verhalten versuchte, Marie zurückzuerobern, entschloss sich Thomas B. offenbar, die 19-Jährige zu ermorden.

Quelle: https://www.rtl.de/news/amberg-mutmasslicher-moerder-von-bestatterin-marie-19-tot-in-gefaengniszelle-gefunden-id4339017.html

Es steht wohl auch noch die Frage im Raum, ob er zunächst versucht hatte, Maries Leiche in einem Krematorium verschwinden zu lassen.

Unklar bleibt, ob er versucht hat, ihre Leiche in einem Krematorium verschwinden zu lassen.

Quelle: https://www.rtl.de/news/amberg-mutmasslicher-moerder-von-bestatterin-marie-19-tot-in-gefaengniszelle-gefunden-id4339017.html

Furchtbar, dass auch bereits seine Ehefrau einem Tötungsversuch ausgesetzt war.

Es ist ja bekannt, dass es für Opfer von häuslicher Gewalt aus einer Vielzahl von Gründen oft schwer ist, den Täter anzuzeigen.
Vielleicht würde es einigen Opfern den Schritt erleichtern, wenn der Fokus auch deutlicher darauf gerichtet werden würde, dass sie damit auch helfen, andere potenzielle Opfer zu schützen.

Schneewi77chen schrieb:Vielleicht würde es einigen Opfern den Schritt erleichtern, wenn der Fokus auch deutlicher darauf gerichtet werden würde, dass sie damit auch helfen, andere potenzielle Opfer zu schützen.

Ich gebe dir recht, dass das lobenswert wäre. Das ist ja auch ein Stück weit die Argumentation, warum sich ein Opfer wie Gisele Pelicot diesem ganzen Anklage-Wahnsinn ausgesetzt hat.

Aber ganz ehrlich? Die Verantwortung seiner Taten liegen beim Täter. Die Verantwortung, Gewaltausbrüche zu verhindern liegen beim Täter.
(Traumatisierten) Opfern auch noch die Bürde auferlegen, andere potenzielle Opfer schützen zu "müssen", wenn es ihnen kaum/nicht gelungen ist, sich selbst zu schützen, finde ich unrealistisch und unpassend.
Nachdem es erwachsenen Opfern (z.B. Mutter) ja häufig nicht einmal gelingt, schutzbefohlene tatsächliche Opfer im eigenen Haus (z.B. Kinder) zu schützen - sei es durch Anzeige / Flucht... wie soll da ein Verantwortungsgefühl für eine fremde, bislang vielleicht gar nicht auf der Bildschirm erschienene Person entstehen?
So oft ist ja auch nach einer Anzeige / Gefährderansprache / Verurteilung das Grauen für das Opfer nicht vorbei...

Pesca schrieb:Aber ganz ehrlich? Die Verantwortung seiner Taten liegen beim Täter. Die Verantwortung, Gewaltausbrüche zu verhindern liegen beim Täter.

Da hast du natürlich Recht. Aber das hilft dir nichts, wenn du erst mal tot bist.

Man kann es nicht oft genug sagen. So lange der Partner noch denkt, er habe eine Chance, einen zurückzugewinnen, wird er sich meist einigermaßen zurückhalten. Gefährlich wird es, wenn er kapiert, er hat die Partnerin unwiderbringlich verloren. Den schlimmste Fehler, den man dann als Frau machen kann, sich nochmal auf ein Gespräch mit ihm einzulassen. Weil man vielleicht denkt, man könne sich im Guten von ihm trennen und man sei ihm eine Erklärung schuldig. An dem Punkt muss sich Frau schützen, muss es unbedingt vermeiden, mit ihm alleine zu sein. Selbst wenn der Partner bislang keinen Anlass gegeben hat, er könnte gewalttätig sein.

emz schrieb:An dem Punkt muss sich Frau schützen, muss es unbedingt vermeiden, mit ihm alleine zu sein.

Vollste Zustimmung.
Das ist ja hinreichend belegt, dass die Trennungsphase die gefährlichste Phase für das Opfer ist. Und leider gibt es ja auch genug Fälle, in denen die Opfer nicht mehr in den Kontakt gingen und dennoch zu Tode kamen.