Literatur
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

1.135 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Nachdenken, Weise ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

10.11.2011 um 13:44
Trotzdem

Die Leute sind unvernünftig, unlogisch und selbstbezogen,
liebe sie trotzdem.

Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische Motive und Hintergedanken vorwerfen,
tue trotzdem Gutes.

Wenn du erfolgreich bist, gewinnst du falsche Freunde und echte Feinde,
sei trotzdem erfolgreich.

Das Gute, das du tust, wird morgen vergessen sein,
tue trotzdem Gutes.

Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verwundbar,
sei trotzdem ehrlich und offen.

Was du in jahrelanger Arbeit aufgebaut hast, kann über Nacht zerstört werden,
baue trotzdem.

Deine Hilfe wird wirklich gebraucht, aber die Leute greifen dich vielleicht an, wenn du ihnen hilfst,
hilf ihnen trotzdem.

Gib der Welt dein Bestes, und sie schlagen dir die Zähne aus,
gib der Welt trotzdem dein Bestes.

Anzeige
melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

13.11.2011 um 19:44
Es tut mir leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein, denn das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen wo immer ich kann; den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen. Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt.
Wir sollten am Glück des Anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Haß und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug um jeden von uns satt zu machen.
Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein, wir müssen es nur wieder zu leben lernen! Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet, und Mißgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderben und Blutschuld geführt.
Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehengeblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten, und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugheit und Wissen kommt Toleranz und und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.
Aeroplane und Radio haben uns einander nähergebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch, die erfassen eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle Eins werden.
Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören. Millionen verzweifelter Menschen , Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen. Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu "Ihr dürft nicht verzagen!". Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich. Die Männer die heut die Menschlichkeit mit Füßen treten, werden nicht immer da sein! Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen, und auch ihr Haß. Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurückgegeben werden. Auch wenn es Blut und Tränen kostet, für die Freiheit ist kein Opfer zu groß.
Soldaten, vertraut Euch nicht Barbaren an, Unmenschen, die Euch verachten und denen Euer Leben nichts wert ist; Ihr seid für sie nur Sklaven, Ihr habt das zu tun, das zu glauben und das zu fühlen. Ihr werdet gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt und seid nichts weiter als Kanonenfutter. Ihr seid viel zu schade für diese verwirrten Subjekte, diese Maschinenmenschen mit Maschinenköpfen und Maschinenherzen. Ihr seid keine Roboter, Ihr seid keine Tiere, Ihr seid Menschen!
Bewahrt Euch die Menschlichkeit in Euren Herzen und haßt nicht! Nur wer nicht geliebt wird, haßt! Nur wer nicht geliebt wird.
Soldaten, kämpft nicht für die Sklaverei, kämpft für die Freiheit! Im 17. Kapitel des Evangelisten Lukas steht: "Gott wohnt in jedem Menschen". Also nicht in einem oder einer Gruppe von Menschen. Vergeßt nie, Gott lebt in Euch allen, und Ihr als Volk habt allein die Macht, die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden. Ihr als Volk habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu bedringen.
Daher im Namen der Demokratie: laßt uns diese Macht nutzen, laßt uns zusammenstehen! Laßt uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt, die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Versprochen haben die Unterdrücker das auch, deshalb konnten sie die Macht ergreifen. Das war Lüge, wie überhaupt alles, was sie Euch versprachen, diese Verbrecher!
Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich, das Volk soll versklavt bleiben. Laßt uns diese Ketten sprengen, laßt uns kämpfen für eine bessere Welt, laßt uns kämpfen für die Freiheit in der Welt, das ist ein Ziel für das es sich zu kämpfen lohnt!
Nieder mit der Unterdrückung, dem Haß und der Intoleranz. Laßt uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit, in der die Vernunft siegt, in der Fortschritt und Wissenschaft uns allen zum Segen gereichen. Kameraden! Im Namen der Demokratie, dafür laßt uns streiten!


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

13.11.2011 um 20:05
@nikolas

Super. :)

Ich würde mir wünschen, daß mehrere diese Worte hier lesen und auch verinnerlichen.

lg, Solita


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

14.11.2011 um 23:15
Manche Dinge sollen nicht sein...
so sehr sie uns für den Moment weh tun,
so sehr schützen sie uns auch
vor dem was wir dadurch
warscheinlich nie erfahren werden...

(-Motto dieses Tages-)


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 08:37
Vier Kerzen im Advent

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte:
Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht."
Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte:
Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinnmehr, dass ich brenne."
Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort.
"Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.
Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: "Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!" Und es fing an zu weinen.

Doch da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte:
"Hab keine Angst, den ich heiße Hoffnung. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden!"

Voller Freude nahm das Kind von der Kerze "Hoffnung" und zündete die anderen Kerzen wieder an.


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 09:41
Schließe mich @Solita
an und setze auch eine etwas adventliche Geschichte ein....

Die drei Versprechen
Ein kleiner Junge war über Weihnachten auf Besuch bei seinem Großvater. Der Großvater war ein Holzschnitzer und gerade dabei, eine neue Krippe zu schnitzen. Der Junge setzte sich zu ihm und schaute dem Großvater ein wenig bei der Arbeit zu.
Daneben auf dem Tisch standen schone eine Reihe von fertigen Figuren, die Hirten, die Drei Könige, Maria und Josef. Der Junge war schon ein wenig müde, und so stütze er die Hände auf den Tisch, legte seinen Kopf hinein und schaute die Figuren an.
Auf einmal war ihm so, als wollten die Figuren lebendig werden. Ja, tatsächlich. Sie begannen sich zu bewegen und er konnte sogar mit ihnen reden. Es war ihm, als sei er mit einemmal mitten unter ihnen.
Und da konnte er nicht anders: Er ließ sich anstecken von den Hirten, die da zur Krippe liefen, und er rannte mit ihnen über die Felder bis hin nach Bethlehem, bis hin zum Stall. Denn er wollte das Jesuskind selber sehen.
Und wie er n den Stall trat, da lag es tatsächlich in einer Krippe. Es lächelte und schaute ihn ganz freundlich an. Und auch er musste es anschauen und ihre Blicke trafen sich.
Da wurde der Junge auf einmal traurig und Tränen kamen ihm in die Augen.
Das Jesuskind fragte ihn sofort: „Warum weinst du denn?“
Und er antwortete: „Weil ich dir doch nichts mitgebracht habe wie all die anderen hier.“
Das Jesuskind schaute ihn weiter an und sagte ganz ruhig: „Aber ich möchte tatsächlich etwas von dir haben!“
Da wurde der Junge vor Freude ganz rot im Gesicht und sagte gleich: „Du kannst von mir alles haben, was du willst. Wirklich alles!“
Aber das Jesuskind sagte: „Alles brauche ich nicht. Nur drei Dinge möchte ich von dir haben!“
Da fiel der Junge ihm schon ins Wort und schlug ihm vor: „Meinen neuen Mantel kannst du haben oder meine elektrisch Eisenbahn – oder das neue Buch mit den vielen Bildern ...“
Aber das Jesuskind schüttelte den Kopf: Nein, nein, das alles haben wir auch im Himmel, sogar noch viel schöner. Ich möchte etwas von dir geschenkt bekommen, was es im Himmel nicht gibt.“
Da bekam der Junge plötzlich wieder Angst, denn er hatte ja nun bestimmt nichts, was es im Himmel nicht schon geben würde. Und während er überlegte, sagte das Jesuskind: „Das erste, was ich mir von dir wünsche, ist: dein letzter Schulaufsatz.“
Da wurde der Junge sehr verlegen. Das Jesuskind hatte ihm den Wunsch ganz leise zugeflüstert, dass es die anderen nicht hören konnten. Und auch er beugte jetzt den Kopf ganz nahe zu ihm hin und flüsterte ähnlich leise: „Christkind“, kam es stotternd heraus, „da steht doch drunter: ungenügend.“
„Ja“, sagte das Christkind. „Eben, gerade deshalb möchte ich ihn von dir haben.“
Und noch während der Junge fragte: „Warum denn?“ wurde ihm selbst die Antwort plötzlich klar: Ungenügend! Das ist etwas, was es im Himmel nicht gibt!
Und er hörte das Jesuskind weitersagen: „Immer sollst du mir das geben, was in deinem Leben ungenügend ist. Versprichst du es mir?“
Und der Junge machte es ihm zum Versprechen.
„Nun kommt mein zweiter Wunsch“, sagte das Jesuskind, „ich hätte gern deine Kabatasse!“
Und wieder wurde es dem Jungen etwas unangenehm. Er schaute ganz hilflos hin und sagte: „Christkind, aber die habe ich doch heute morgen fallen lassen!“
„Ja“, sagte da das Christkind wieder. „Das ist das zweite: ich möchte in deinem Leben all das von dir haben, was du zerbrochen hast. Versprichst du mir, mir immer alles Zerbrochene zu geben?“
Und der Junge antwortete: „Ja!“
„Aber ich habe noch einen dritten Wunsch“, fing das Christkind noch einmal an. „Ich möchte die Antwort haben, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie dich gefragt hat, wie die Kabatasse kaputt gegangen ist!“
Da senkte der Junge langsam den Kopf, er legte ihn auf den Rand der Krippe und begann leise zu weinen. Denn er hatte seine Mutter angelogen. Und nur unter Tränen brachte er mühsam hervor: „Ich – ich habe doch die Tasse selber umgestoßen und habe sie zu Boden fallen lassen.“
Und in warmem Ton sagte das Jesuskind zu ihm: „Du sollst mir immer, dein ganzes Leben lang, jede Lüge bringen; jeden Trotz und alles Böse. Versprichst du mir auch das?“ Das tröstete den Jungen, und er gab ihm auch dieses Versprechen.
Da wischte er sich die Tränen von den Augen, um das Jesuskind wieder richtig anschauen zu können – und da lag es plötzlich wieder reglos vor ihm in seiner Krippe. Und wie er weiter schaute, da waren alle Krippenfiguren wieder kleine reglose Holzfiguren geworden. Es war ihm, als sei er aus einem Traum aufgewacht. Aber die drei Versprechen, die er gegeben hatte, die hat er nie mehr vergessen – und sich daran gehalten.

Walter Baudet


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 09:43
EINEN SCHÖNEN 1.ADVENT @roska @Solita @popcorncandy @nikolas @Khelgar @brausud @fluchtfahrer @Sidhe @SoundTrack
und antürlich auch allen Anderen.....


Eine Harfe im Schnee

Vor einigen Tagen setzte ich einen Brief für’s Christkind auf. Vielleicht war er für Väterchen Frost, ich weiß es nicht, dem Buben war es egal.
Dem Buben kam es nicht auf den Adressaten an, sondern er hing an der Bestellung. Der Brief hatte rein kommerziellen Charakter. Ich bestellte (per Haus) eine kleine Geige und eine Trommel, einen Autobus, eine Kasperlpuppe und auch einen Vorhang. Als Gegenwert bot ich im Namen meines Klienten saubere Ohren an, dass er ein ganzes Jahr lang brav sein wird, und das ist eine lange Zeit, und dass er jeden Abend Lebertran trinken wird. Ich schreib diesen Brief nieder und erinnerte mich an all meine Weihnachtswünsche, die ich je gehabt hatte – und es war mir traurig zumute.
Ich lebte damals ungefähr drei Jahre auf der Welt und wünschte mir zu Weihnachten eine Harfe. Das Interessante an diesem Wunsch war, dass ich nicht deswegen eine Harfe wollte, um sie zu zupfen und dazu zu trällern wie König David, sondern damit die Harfe schliefe. Ich hörte damals oft ein Weihnachtslied, und in diesem Weihnachtslied wurde gesungen: „Mein Schwan und meine Laute, du meine Nachtigall, schlummere, du holde Harfe, du Söhnchen mein.“
Statt der Harfe bekam ich Schuhe. Eigentlich Stiefel.
Dann war ich einmal auch sechs Jahre alt, es schneite, und ich wünschte mir einen goldenen Feuerwehrhelm. Ich bekam einen Muff.
Mit acht Jahren wird auch einem Kind ein Mann, und ich benötigte verzweifelt ein Maschinengewehr.
Als Zehnjährigem bescherte man mir unter dem Christbaum statt der gesammelten Werke von Karl May die Märchen Karl Jaromir Ebers. Ich besitze sie bis auf den heutigen Tag. Gelesen habe ich sie zum ersten Mal, als ich vom Militärpräsenzdienst heimkehrte.
Im Alter von zwölf Jahren wünschte ich mir die schönste Frau der Welt. Ich wusste, wo sie wohnte. Sie wussten es nicht und bescherten mir einen gestreiften Pyjama.
Seit dieser Zeit hat sich alles geändert, auch die Bäume, die Wolken und die Amseln. Ich wurde vernünftig, oder vielleicht dumm, begann, mir stets bescheidenere Dinge zu wünschen, und wurde gewöhnlich im Großen und Ganzen nicht enttäuscht. Irgendwo in einem Tischchen habe ich ein Zigarettenetui, ich besitze ein Duzend Krawatten, ein Paar lange Unterhosen, die ich nie getragen habe, sogar auch einen linken Lederhandschuh. Allerdings hat Weihnachten für mich seit den schicksalhaften Weihnachten, als meine Träume so vernünftig zu werden begannen, dass sie realisierbar wurden, seinen Zauber verloren. Daher wuchs, als ich neulich für den Buben den kommerziellen Weihnachtsbrief aufsetzte, in meiner Seele eine Wehmut, aufrecht wie eine Zypresse heran.
Eine Harfe wünsche ich mir, beschert mir heuer eine Harfe unter den Christbaum. Am besten eine goldene, die Saiten könne aus Silber sein. Ihr schuldet mir eine Harfe. So eine, die schlafen würde.

Jan Skácel


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 14:06
@Samnang

wunderschöne Geschichten. :)
Wünsche auch Dir und allen anderen hier auch einen schönen ersten Adventssonntag.

Hörst auch du die leisen Stimmen
aus den bunten Kerzlein dringen?
die vergessenen Gebete
aus den Tannenzweiglein singen?
Hörst auch du das schüchternfrohe,
helle Kinderlachen klingen?
Schaust auch du den stillen Engel
mit den reinen, weißen Schwingen?...
Schaust auch du dich selber wieder
fern und fremd nur wie im Traume?
Grüßt auch dich mit Märchenaugen
deine Kindheit aus dem Baume?...

-Ada Christen-


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 14:43
Der Engel der nicht singen wollte

Als die Menge der himmlischen Heerscharen über den Feldern von Betlehem jubelte:
"Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden",
hörte ein kleiner Engel plötzlich zu singen auf. Obwohl er im unendlichen Chor nur eine kleine Stimme war, machte sich sein Schweigen doch bemerkbar. Engel singen in geschlossenen Reihen, da fällt jede Lücke sogleich auf. Die Sänger neben ihm stutzten und setzten ebenfalls aus. Das Schweigen pflanzte sich rasch fort und hätte beinahe den ganzen Chor ins Wanken gebracht, wenn nicht einige unbeirrbare Großengel mit kräftigem Anschwellen der Stimmen den Zusammenbruch des Gesanges verhindert hätten. Einer von ihnen ging dem gefährlichen Schweigen nach. Mit bewährtem Kopfnicken ordnete er das weitere Singen in der Umgebung und wandte sich dem kleinen Engel zu.

Warum willst du nicht singen ?" fragte er ihn streng.
Er antwortete:
"Ich wollte ja singen. Ich habe meinen Part gesungen bis zum "Ehre sei Gott in der Höhe". Aber als dann das mit dem "Frieden auf Erden unter den Menschen" kam, konnte ich nicht mehr weiter mitsingen. Auf einmal sah ich die vielen Soldaten in diesem Land und in allen Ländern. Immer und überall verbreiten sie Krieg und Schrecken, bringen Junge und Alte um und nennen das Frieden. Und auch wo nicht Soldaten sind, herrschen Streit und Gewalt, fliegen Fäuste und böse Worte zwischen den Menschen und regiert die Bitterkeit gegen Andersdenkende. Es ist nicht wahr, daß auf Erden Friede unter den Menschen ist, und ich singe nicht gegen meine Überzeugung! Ich merke doch den Unterschied zwischen dem, was wir singen, und dem, was auf Erden ist. Er ist für mein Empfinden zu groß, und ich halte diese Spannung nicht länger aus."

Der große Engel schaute ihn lange schweigend an. Er sah wie abwesend aus. Es war, als ob er auf eine höhere Weisung lauschen würde.
Dann nickte er und begann zu reden:
"Gut. Du leidest am Zwiespalt zwischen Himmel und Erde, zwischen der Höhe und der Tiefe. So wisse denn, daß in dieser Nacht eben dieser Zwiespalt überbrückt wurde. Dieses Kind, das geboren wurde und um dessen Zukunft du dir Sorgen machst, soll unseren Frieden in die Welt bringen. Gott gibt in dieser Nacht seinen Frieden allen und will auch den Streit der Menschen gegen ihn beenden. Deshalb singen wir, auch wenn die Menschen dieses Geheimnis mit all seinen Auswirkungen noch nicht hören und verstehen. Wir übertönen mit unserem Gesang nicht den Zwiespalt, wie du meinst. Wir singen das neue Lied."

Der kleine Engel rief:
"Wenn es so ist, singe ich gerne weiter."
Der Große schüttelte den Kopf und sprach:
"Du wirst nicht mitsingen. Du wirst einen anderen Dienst übernehmen. Du wirst nicht mit uns in die Höhe zurückkehren. Du wirst von heute an den Frieden Gottes und dieses Kindes zu den Menschen tragen. Tag und Nacht wirst du unterwegs sein. Du sollst an ihre Häuser pochen und ihnen die Sehnsucht nach ihm in die Herzen legen. Du mußt bei ihren trotzigen und langwierigen Verhandlungen dabeisein und mitten ins Gewirr der Meinungen und Drohungen deinen Gedanken fallen lassen. Du mußt ihre heuchlerischen Worte aufdecken und die anderen gegen die falschen Töne mißtrauisch machen. Sie werden dir die Türe weisen, aber du wirst auf den Schwellen sitzen bleiben und hartnäckig warten. Du mußt die Unschuldigen unter deine Flügel nehmen und ihr Geschrei an uns weiterleiten. Du wirst nichts zu singen haben, du wirst viel zu weinen und zu klagen haben. Du hast es so gewollt. Du liebst die Wahrheit mehr als das Gotteslob. Dieses Merkmal deines Wesens wird nun zu deinem Auftrag. Und nun geh. Unser Gesang wird dich begleiten, damit du nie vergissest, daß der Friede in dieser Nacht zur Welt gekommen ist."

Der kleine Engel war unter diesen Worten zuerst noch kleiner, dann aber größer und größer geworden, ohne daß er es selber merkte. Er setzte seinen Fuß auf die Felder von Betlehem. Er wanderte mit den Hirten zu dem Kind in der Krippe und öffnete ihnen die Herzen, daß sie verstanden, was sie sahen. Dann ging er in die weite Welt und begann zu wirken. Angefochten und immer neu verwundet, tut er seither seinen Dienst und sorgt dafür, daß die Sehnsucht nach dem Frieden nie mehr verschwindet, sondern wächst, Menschen beunruhigt und dazu antreibt, Frieden zu suchen und zu schaffen. Wer sich ihm öffnet und ihm hilft, hört plötzlich wie von ferne einen Gesang, der ihn ermutigt, das Werk des Friedens unter den Menschen weiterzuführen.

von Werner Reiser


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 16:32
@Solita
och das ist aber auch sehr schön...

überhaupt-ich denke diese Seiten sind an sich schon ein GEWINN*

ÜBRIGENS:

Weihnachten ist nicht vorbei!
Jedesmal, wenn zwei Menschen einander verzeihen,
dann ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder,
dann ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn ihr einem Menschen helft,
dann ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben,
dann ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn ein Kind geboren wird,
dann ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn du versuchst, deinem Leben
einen neuen Sinn zu geben,
dann ist Weihnachten.
Jedesmal, wenn ihr einander anseht
mit den Augen des Herzens,
mit einem Lächeln auf den Lippen,
ist Weihnachten.

Aus Brasilien


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 18:35
@Samnang
@Lindsey__

sehr schön geschrieben. Gefallen mir beide, sowohl die Geschichte als auch das Gedicht sehr gut.


melden
Sidhe ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 18:48
@Samnang

Danke, Dir auch einen schönen 1. Advent, auch wenn ich keine Geschichte zur Hand habe :)


melden
Sidhe ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 18:53
@Khelgar

Ein fantastisches Gedicht, von wem stammt es?


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 19:21
@Sidhe
ach , weißt du , du hast schon so viel schönes geschrieben es ist schön einfach so von dir zu "hören" Lg U. @Solita
:) FEIN*


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 20:30
@Sidhe

Wenn du das von Seite 27 meinst dann ist es von mir :D

@Samnang

Dir auch einen schönen ersten Advent.


melden
Sidhe ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 20:52
@Khelgar

Dieses meinte ich:

Schon sinkt der Tag. Die nebelkahlen Bäume
Hüllen sich in wesenlose Schleier.
Doch golden braust durch himmelsferne Räume
Des letzten Lichtes überhelle Feier.

Die Wolke ruht. Hat Gluten ausgetrunken –
Noch einmal flammt es prasselnd hell empor,
bis Glanz und Blut in ferner Höh’ versunken.
Steht auf den Straßen still! Seht in das Tor,

durch welches trübe Blicke sich erheben.
Denn jede Schönheit muss sich jäh verschwenden,
bis sie ein Auge hält. – Du weißt es, Leben,
dass alle Wege sich ins Leuchten wenden.



das ist von Dir?? Dann - RESPEKT!!


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 20:53
@Sidhe

Er kann das sehr gut, habe ihm das auch schon zig mal gesagt! :)
jetzt hat er auch noch ne andere Bestätigung.


melden
Sidhe ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 20:54
@Solita

Ich schreibe auch selber, und habe selten so etwas gelesen, und frage den @Khelgar mal, ob ich es mir abspeichern darf :)


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 20:55
@Sidhe

Ich habe auch schon einiges von Dir gelesen, Du schreibst auch sehr gut.
Schön daß es so Menschen wie Euch gibt, die Gefühle oder Landschaften so in Worte umwandeln können.


melden

Deine Weisheiten und weise Geschichten zum Nachdenken

27.11.2011 um 20:56
@Sidhe

Erstmal danke :)

Und sicher speicher es ruhig ab :D


Anzeige

melden