Depressiv oder einfach nur gelangweilt?

Liebe Mitleser,

vielleicht hat ja jemand von euch schon mal ähnliches erlebt oder kennt Beispiele aus dem Freundes- und / oder Bekanntenkreis und kann vielleicht einen guten Rat geben.

Seit langer Zeit ist mir immer mehr alles egal. Lustlosigkeit, Frust, Gleichgültigkeit und Emotionslosigkeit in alles Lebenslagen.
Nur mal als Beispiel: die Nachrichten im Fernsehen, das Geplärre im Radio oder die Jammerei der Kollegen. Jeden Tag der gleiche Mist. Inwzsichen interessiert mich das alles nicht mehr. Es nervt nur noch. Mir ist es egal, was anderen passiert. Mein üblicher Gedanke ist nur noch: Dann ist das so.

Wenn ich jetzt mal ein paar Jahre zurückblicke: Am schlimmsten entwickelte sich diese Einstellung als ich beruflich ziemlich weit nach unten degradiert wurde. Zuerst habe ich noch versucht, mit Fleiß einen Status aufrecht zu erhalten. Außer zu vielen unbezahlten Überstunden brachte das aber nichts. Ich verlor mich mich im Frustessen und Alkoholgenuss. Das machte
sich natürlich körperlich bald bemerkbar. Irgendwann wurden der linke Arm immer schwerer, Herzrasen, ein Taubheitsgefühl im Gesicht ...

Zumindest habe ich hier rechtzeitig die Reißleine ziehen können. Aber um so schlimmer wurde meine "Leckt mich am Arsch"-Einstellung.

Es nervt einfach nur noch, wenn die Leute mit mir reden als wäre ich 10 Jahre alt oder hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Besonders nervig finde ich immer dieses alberne Getue: ich meine damit Leute, die inzwischen so dressiert erscheinen und über alles lachen oder so tun als fänden sie es lustig obwohl es das gar nicht ist.
Habt ihr auch den Eindruck, daß viele Menschen so drauf sind oder bilde ich mir das nur ein?

Meine Arbeit ist mir inzwischen auch egal. Da wo ich mal mit Feuereifer dabei war, sage ich mir heute: leckt mich ...
Ich sehe keinen wirklichen Sinn mehr in der Tätigkeit. Ich habe neulich den Satz zu hören bekommen, es wäre schön, wenn ich mich noch mehr im Sinne der Firma weiterentwickeln würde. Auch haben wir vor kurzem eine neue "Vision" serviert bekommen. Das liest sich, als wäre man einer Sekte beigetreten.

Ich könnte die Liste noch fortsetzten. Aber was mich jetzt mal interessieren würde: Was würdet ihr gegen soviel Gleichgültigkeit machen? Etwas erschreckend finde ich es schon, daß mich auch nicht mal mehr mein Hobby interessiert. Es langweilt mich nur noch und um Zeit tot zu schlagen, laufe ich ziellos durch die Gegend.

Depressiv? Gelangweilt? Oder einach nur zu negativ eingestellt?

hört sich für mich weniger nach Depression an, viel mehr das dir alles und jeder aufen Sack geht.. weiter nix..

was ich gegen so viel Gleichgültigkeit machen würd? keine Ahnung, ich übertreffe dich darin und hab keine Lösung.. Geld haben wäre eine..

@Regenbogen76
Ich weiß was du meinst mit diesen Menschen die so tun als wäre was lustig, das nervt mich auch.
Ich denke es könnte sich um eine depresivität bei dir handeln.
Dasi st eine ernst zunehmende krankheit, du solltest vieleicht einen Psychologen aufsuchen.

Regenbogen76 schrieb:Es nervt einfach nur noch, wenn die Leute mit mir reden als wäre ich 10 Jahre alt oder hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Das nervt mich auch. Oder wen die Leute nur rum jammern.
Finde auch, hört sich eher nicht nach Depression an.

@Regenbogen76

Zu einer Depression gehören wesentlich mehr Symptome als nur die "Ihr könnt mir alle und mit allem dem Buckel runterrutschen" Einstellung.

Versuche doch einfach mit den Leuten zu reden die dich behandeln als wärst du 10 Jahre etc. suche den Kontakt. Vertrau dich einen Kollegen oder Kollegin an.

Regenbogen76 schrieb:Meine Arbeit ist mir inzwischen auch egal. Da wo ich mal mit Feuereifer dabei war, sage ich mir heute: leckt mich

solche Phasen gibt es, die hatte ich auch schon während meienr Ausbildung, wo ich dachte bohr und das soll ich die nächsten 40 Jahre weiter machen? Niemals und war kurz und dran zu kündigen, solche Phasen hat jeder, da muss man halt mal die Zähne zusammen beißen und durch.

@Regenbogen76
Ob Depression oder nicht kann ich Dir leider nicht beantworten. Erste Anzeichen könnten es sein, aber das äußert sich ja bei jedem anders.

Ich glaube, Du hast den Sinn in Deinem Leben verloren.
Sicherlich verbringen wir die meiste Zeit (im Normalfall) mit Arbeit und Kollegen. Da gibt es immer mal Vollpfosten!
Dein Leben wird doch aber nicht nur daraus bestehen. Was ist mit Familie oder Freunden?
Die behandeln Dich doch sicher nicht so, als ob Du nicht alle Steine auf der Schleuder hast?

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber eine kurze Geschichte: Ich habe einen sehr guten Freund, seit 17 Jahren.
Seine Nieren sind seit 2 Jahren durch Medikamente kaputt und er muss wöchentlich zur Dialyse ins Krankenhaus. Es geht ihm echt besch … ! Wenn ich mit ihm telefoniere und er mich fragt, wie es mir geht, sage ich immer brav: bestens.
Auch wenn mich manchmal Alltagsproblemchen nerven oder dies und das nicht optimal läuft.
Aber ich würde das nie zum Thema machen, weil ich mich dafür vor ihm fast schämen würde.

Was ich damit eigentlich sagen will: manchmal jammern wir auf hohem Niveau!
Du hast einen Job, bist gesund – alles weitere liegt in Deiner Hand.
Nur Du kannst an der Leere in Deinem Leben etwas ändern.

@Regenbogen76
Du schreibst es ja schon selbst:
Du siehst keinen Sinn, in dem was du (beruflich) tust.

Das kann einen schon ganz schön runterziehen, wenn man da unzufrieden ist.
Schließlich verbringt man einen Großteil seiner Zeit da ...

... hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, evtl. zu wechseln?

Allso wenn es dir ausschließlich Beruflich so geht würde ich mich AliceT anschließen,aber dir gehts ja auch bei deinem Hobby so und das find ich bedenklich ,da könnte mehr als nur Langeweile hinterstecken,besser zum Arzt ,unbehandelte Depressionen können sehr gefährlich werden.

Ich finde das ganz normal ehrlich gesagt :D

Man kann sich nicht jedem Wehwehchen seines fünften Cousins dritten Grades befassen. Warum sollte man auch? So lange man sein eigenes leben im Griff hat ist alles im grünen Bereich meiner Meinung nach.

Vielen Dank für eure Antworten.
Mir dauert diese Phase des "genervt seins" einfach nur schon zu lange.

Es wird dann doch wohl doch mal Zeit für für einen Tapetenpwechsel - beruflich und privat :-)

@Regenbogen76
mach das was du für richtig hälst und lass dir nicht von anderen vorschreiben, was du zu tun hast oder zu unterlassen hast...

Wie wärs denn mal mit Urlaub. Einfach 2wochen abschalten, wenns dann nicht besser wird zum Arzt gehen.

Tja, anscheinend strahlst du sowas aus, das die anderen verleitet dich als Seelenklempner oder Mülleimer zu sehen.

Es gibt Leute die checkens auch nicht, wenn man nicht zu hört, da kein Interesse am aktuellen Gesprächsthema ist.

Wenn du denen ehrlich die Meinung geigst und nicht das sagst, was sie hören wollen, werde die dich vielleciht das letzte mal belästigt haben =D.

Wenn du jetzt schon über einen sehr langen Zeitraum das Gefühl hast, dass dein Job sinnlos ist und du nicht zu alt bist, wäre eine Umschulung in Betracht zu ziehen. Doch sei gewarnt die Konkurrenz schläft nicht.

Das dir alles egal ist erscheint mir doch sehr komisch....wenn das schon über einen länderen Zeitraum geht sollte man ein klärendes Gespräch mit Fachpersonal führen.

so gn8

@Regenbogen76

also mir gehts in letzter Zeit (mit steigender tendenz) genauso...heut morgen hab ich das Hochwasser im Fernsehen gesehen und mein erster Gedanke war ernsthaft "Hm...besser als Arbeiten gehen"....mittlerweile bin ich für alles dankbar was den Alltag ausschaltet. Das System anhält.

Interessiert mich auch schon lange nicht mehr was mit meinem Mitmenschen los ist, dass ich auf arbeit als Aussenseiter dastehe war eh schon immer so, von daher boogey....nur mit mir selbst komm ich immer weniger klar wenn mir mal wieder kurz klar wird dass ich früher mal ein ganz anderer Mensch war, nun ist alles weg was mir was bedeutet hat, ich hab das Gefühl mein leben mit nichtmal 30 schon in´n Sand gesetzt zu haben, alle sind mehr oder minder enttäusch tvon dem was aus mir geworden ist, ich am allermeisten, da wird mir dann klar dass ich was ändern muss, die Leute nachsichtiger behandeln, auch wenn viele so unfassbar dumm sind...das geht dann immer wieder schief grad WEIL sie so saudumm sind...entweder mach ich dann wieder im gepräch zu und sag gar nichts mehr großartig oder gehe halt einfach. Das kotzt mich dann auch wieder an weil ich mich wieder nich im griff hatte und schon denk ich wieder "ach du wirst eh immer der selbe Pfosten bleiben, geh in deine Bude mach die Rollos runter und schmeiss die Box an...dann iste wenigstens zufrieden und alles ist wie vor 10 jahren als du noch in der Schule warst"...wieso eigentlich auch nicht? einfach aufs amt gehen, ne Runde hartzen, ist ja nicht so schwer heutzutage udn schon ist man glücklich. Bin ich doch nicht dran schuld wenn die Gesellschaft mich dazu "zwingt"...

Ich vermute du bist mit allem einfach überfordert. Ist ja auch kein Wunder wenn man bedenkt was von einem alles abverlangt wird. Kann dir sagen das es,was das berufliche betrifft mir genauso ging.
Meine Einstellung dazu: Ich bin hier um zu arbeiten und nicht das ihr meine Persönlichkeit verändern dürft."
Als ich merkte das ich unter der Arbeit,dem abverlangen, immer mehr leide bin ich zum Chef und habe ihn gebeten mich zu kündigen. Seid dem geht es mir besser. Ich mache nun eine Arbeitspause um mal nur für mich zu sein,zu schauen was ich will und von anderen Erwarte. Und es ist mir völlig egal was andere davon halten.
Als Tipp kann ich dir mitgeben...gehe mal in ein Sonnenstudio. Viele leiden am Vit D Mangel. Hebt die Laune und macht einem vom Kopf her freier.

@DaXx
So einfach ist das mit dem Beantragen von Hartz IV aber nicht. Da wartet viel bürokratischer Schwachsinn auf dich, falls du das wirklich durchziehen willst. Dauert auch idR so seine Zeit, bis es dir genehmigt wird und alles erledigt ist.

@sanatorium
Erstmal bekommt er ja ALG 1 und kein Hartz.

@prozess
Stimmt, sorry. Nenne das immer Hartz IV oder einfach nur Arbeitslosengeld :D Er nannte es ja auch selbst "hartzen".

Aber lass uns beim Thema bleiben, wollte ihm das nur mit auf den Weg geben, das das mit dem Amt meist garnicht so leicht ist.

@sanatorium
Stimmt schon ist eine Lauferei. Aber das vergeht und dann hat er mal Zeit für sich. Ich hatte damals zusätzlich AGL2 beantragen müssen weil ALG 1 nicht ausreichte. Das habe ich geschafft OHNE nur einmal dort gewesen zu sein. Gewusst wie. ;)

@sanatorium
ja weiss ich...ist auch n riesen Pamphlet bei dem ich mich damals auch gefragt hab (hab schonmal ALGII beantragt vor paar Jahren) wieso die ganzen leute, die offenbar schlau genug sind den Antrag alleine richtig auszufüllen nicht schon nen job kriegen weil ich fand mich damit so gar nich zurecht....also die bürokratie kenn ich gut...aber da holt man mal seine scheissegal stimmung beim sachbearbeiter raus oder stellt sich dämlich dann füllen die das sicher auch für einen aus...wie sollen denn sonst die ganzen migranten die kein deutsch k