Ständig etwas tun müssen

Kennt das jemand von euch?
Dass man ständig irgendetwas >tun< muss, nicht einfach mal abchillen kann?
Ich bekomme immer, wenn ich mich einfach entspannen will, mal NICHTS zu tun, so ein Gefühl, dass ich die Zeit verplempere.
Ich bin nicht der Typ, der viel Fernsehen schaut (nur Fußball, vllt. Spongebob oder King Of Queens) oder zockt.
Es bleibt mein Hobby Musik (spielen oder hören), und natürlich Freunde - aber die haben ja auch nicht immer Zeit, nur am Wochenende.

Ich rede jetzt von der Freizeit, nicht von Arbeit. Wenn man auf Arbeit ist, dann hat man natürlich was zu tun (obwohl das natürlich auch nicht erfüllend ist, wenn man eine Arbeit hat, die unter den eigenen Kapazitäten liegt, z.B. Schachteln packen oder so).

Also es geht mir darum: Ich neige dazu, mich einsam und depressiv, vllt. auch minderwertig zu fühlen, wenn ich allein bin und nichts "Sinnvolles" tue.

Geht es jemandem genau so, kennt ihr das? Und was kann man da tun?

Lg

ein seelenverwandten ^^

Wenn ich nichts zu tun habe, werde ich auch bekloppt.
Verstehe daher auch nicht, wie manche den ganzen Tag im Sessel vorm Fernseher hocken können

mastermind schrieb:Ich bekomme immer, wenn ich mich einfach entspannen will, mal NICHTS zu tun, so ein Gefühl, dass ich die Zeit verplempere.

Sich entspannen - im Sinne von ausruhen - ist doch keine vergeudete Zeit, wenn man dem Körper eine Phase der Regenerierung gönnt, kann man ja "geistig" arbeiten, = neue Pläne schmieden.
Im allgemeinen denke ich schon, daß der Mensch an sich ewig rastlos ist, also immer eine Beschäfigung oder Ablenkung braucht, und wenn es nur das:

martialis schrieb:den ganzen Tag im Sessel vorm Fernseher hocken

ist.

Hallo mastermind

wie wäre es mit einem Hobby kann wunderbar entspannend sein und du hast nicht das Gefühl deine Zeit verplempert zu haben.

Ich arbeite gerne im Garten ist für mich Erholung, danach auf der Liege (Sofa) liegen und ein schönes Buch lesen.

Ich denke jeder muss für sich das richte finden um sich zu entspannen.


lg rubi

Sport kann wahre Wunder wirken. Wenn ich mal so ein bisschen "Leere" fühlen sollte, dann montier ich die Joggingschuhe und nach ein paar Kilometern fühle ich mich meist schon viel besser.

Falls das Wetter nicht mitspielt und draussen vor der Tür z.B. ein Meter Schnee liegt, dann packe ich irgendeine alte Differentialgleichung aus und beiss mir daran die Zähne aus. Die Leere wird dann halt durch Frust ersetzt, Frust dass man den Kram, den man früher mit links gelöst hat, nur noch mit Mühe lösen kann :D

Lesen ist auch ein guter Zeitvertreib. Vor allem fremdsprachige Bücher lesen, ist (zumindest für mich) ermüdend und befriedigend zugleich.

Emodul

Faulenzen ist lebenswichtig, wenn man es richtig macht. Man muss schließlich seine Batterien auffüllen. Faulenzen macht allerdings nur dann spaß, wenn man auch vorher etwas getan hat.

Das typische rumhängen, weil man zu viel Zeit hat, ist allerdings sehr ungesund und frustrierend.

Ich habe im Laufe meines Lebens immer wieder einige höhere Ziele die ich erreichen will. Dann habe ich Phasen wo ich viel Gas geben muss. Zwischendurch habe ich aber auch lange Ruhephasen, wo ich nicht sehr aktiv bin. Diese nutze ich aber um mich auszuruhen.

Unter ausruhen verstehe ich aber nicht, vor dem Fernseher zu verblöden. Ich schaue mir nur vor dem Schlafengehen, eine DVD an. Allerdings dann schon mehr entspannende Sachen.

Wenn ich dieses Müll TV für Untermenschen konsumieren würde, dann hätte ich schnell einen Nervenzusammenbruch.

Ich mache meist mehrere sachen gleichzeitig - der Fernseher dudelt zwar als Geräuschkulisse von morgens bis abends - aber ich gucke nicht richtig hin. Eine Sache alleine zu tun, ist mir auch zu doof, ich hab nie Langeweile ... noch nie gehabt, auch nicht, als ich noch alleine war mit meinem Hund.

sport ist ein guter tipp für diejenigen, die sich nicht ausgelastet fühlen. also @mastermind, 2-3 mal die woche auspowern und du wirst sehen, dass du dann kein problem damit hast auch mal einen gang zurückzuschalten und auszuspannen. danach wirst du dich besser fühlen, sport ist gesund und stärkt das immunsystem wenn man's nicht übertreibt (eine ¾ std am tag ist ideal) und genug wasser trinkt. aber im großen und ganzen hat @emodul die richtigen möglichkeiten genannt!

ein geregeltes leben habe ich sowieso nicht, bei meinen ungelmaessigen arbeitszeiten. und wenn ich mal zeit zum abschalten habe, kann ich sie nicht nutzen. wenn man ein haus hat, ist immer irgendwas zu tun...und meine katze taucht auch immer im richtigen moment auf und will gefuettert werden oder will, dass ich mich mit ihr beschaeftige

@Follower:
Schön :)

@martialis:
Eben. Vor allem bei dem Programm!

@mäander:
Naja, das ist ja keine Sache der Logik, sondern der Emotionen. Mein Kopf sagt mir natürlich auch: "Hey, ob du nun die Restzeit dich nervös machst, weil du nichts machst oder dich einfach mal entspannst, das macht objektiv auf deine Umwelt keinen Unterschied." Weiß nicht, da hängen immer so Wertlosigkeits-und Einsamkeitsgefühle mit dran, wenn ich mich wirklich entspannen sollte.
Naja vllt. hat aber @Waldfreund recht: Etwas tun, dann faulenzen.

Ich habe im Laufe meines Lebens immer wieder einige höhere Ziele die ich erreichen will. Dann habe ich Phasen wo ich viel Gas geben muss. Zwischendurch habe ich aber auch lange Ruhephasen, wo ich nicht sehr aktiv bin. Diese nutze ich aber um mich auszuruhen.

Ja, ich denke das ist der normale Puls des Lebens - mal schneller, mal langsamer, mal nach draußen, mal nach drinnen....
Und eben bei diesem "nach drinnen" setzen bei mir....ja wie soll ich sagen? Vllt. so eine Art Angst, dass man zurückbleibt. Dass sich die Welt von einem wegbewegt.....verstehst du? Dass man am Ende allein ist, wenn man nicht alles mitnimmt.
Während man sich ausruht, dreht sich die Welt ja weiter usw.

Möglicherweise kann ich aber diesem entkommen, wenn ich mich wirklich mal ausruhe. Wenn ich vllt. direkt PLANE, dass ich mich mal ausruhe. Und ansonsten aber etwas tue. Möglicherweise fehlt mir auch so ein bisschen das Bewusstsein, wie es ist, sich wirklich mal auszuruhen und zu entspannen.
Ist größtenteils die Angst, auf der Strecke, einsam, allein zu bleiben, also bei mir.

@Thalassa:
Eben das mache ich nicht mehr. Ich mache den Fernseher und das Radio wirklich nur noch dann an, wenn ich tatsächlich hinhöre. Denn da kommt bei mir der Gedanke: "Hm...das Ganze lenkt mich doch nur von dem ab, wie ich mich wirklich fühle"....kannst du das nachvollziehen? Also ich bin lieber authentisch einsam, als in künstlicher Gesellschaft.

@rubi:
Ich habe ein großes Hobby: Musik. Und das könnte theoretisch den ganzen Tag bei mir ausfüllen. Nein, es geht eher darum, dass ich mich einsam fühle, wenn ich gleichzeitig mich entspanne, aber niemand da ist.

@emodul:
Ja, ich gehe 1x die Woche joggen, ansonsten jeden Tag ein bisschen Sport, aber wirklich ein BISSCHEN. Ist ne gute Abwechslung, ja. Aber ich denke, das Problem ist vielmehr, dass ich anfange, mich einsam zu fühlen, wenn ich allein bin. Wenn ich nicht unter Leuten bin, bin ich einsam, wenn ich nichts mache. Ich lenke mich damit quasi von meiner Einsamkeit ab.
Ja, ich lese auch gern englische Bücher. Manchmal auch französisch, aber in letzter Zeit nicht mehr wirklich, das lässt nach so mit dem Verständnis. Man kann sich ja nicht auf alles konzentrieren. ^^

@richie1st:
Sport ist auch gut dafür, sich selbst mehr zu spüren. Ich bekomme mit, dass ich öfter das Bewusstsein verliere über mich, über das Hier und Jetzt, mich in Gedanken verfange, wenn ich allein bin - das ist eben auch ein Grund. Ich will mich nicht in einer Gedankenwelt verfangen. Da lenk ich mich auch von ab.

Danke erstmal für eure Antworten!

@mastermind

Ich bin ja nie alleine! ;)
Das mit dem Fernseher stammt noch aus der Zeit, als ich mit meinem Hund wirklich allein hier im Parterre gewohnt hab (das hab ich irgendwo schon mal geschrieben), ich persönlich hatte nie ein Problem damit alleine zu sein und wirklich "einsam" hab ich mich auch nie gefühlt.

@mastermind
Ja, mir geht es ähnlich

Ich langweil mich auch echt schnell. Würde von mir nicht behaupten, dass ich viel tue, aber ich kann eben nicht rumsitzen und nichts tun. Entspannen nur des Entspannens wegen funktioniert einfach nicht.

ich denke dass du dir zuviel sorgen um die zeit machst, dass die zeit wie im lfug vorbeizieht.

@ermahnung:
Richtig!
Im Prinzip sozialer "Selektions"druck.

Dann stellt sich doch die Frage:
Warum ist das so?
Was würde denn Schlimmes passieren, wenn man sich entspannen würde?
Nichts Schlimmes!
Und doch ist es schwierig für mich, mich zu entspannen.
Mein Körper hält irgendetwas fest, was frei wird, wenn ich mich entspanne, wahrscheinlich.

@mastermind

Das ist bei mir genauso. Das komische an der Sache ist allerdings, dass ich kein sehr aktiver Typ bin und selbst wenn ich dann mal sehr aktiv bin, kann ich trotzdem nicht einfach rumsitzen.

@mastermind
glaub mir, wenn du nach einem 10 oder 15km lauf heimkommst, hast du ganz von alleine das bedürfnis zu entspannen ;) probier's einfach mal aus...

@mastermind

Du scheinst beim Nichts-Tun ein schlechtes Gewissen zu haben,
aber was ist der Grund dafür?

@mastermind
Eigentlich beantwortest du dir ja deine Fragen selbst, indem du sagst, du bist auf der Flucht vor dir und deinen Gedanken. Und dann schreibst du auch von Einsamkeit.
Du scheinst also im Moment der Ruhe dir darüber bewusst zu werden, dass du unzufrieden bist und was dagegen tun musst.

@mastermind
Ich kenn das auch sehr gut.