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Tod und Verlust - Wie geht man richtig damit um?

4 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Tod, Depression ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Tod und Verlust - Wie geht man richtig damit um?

gestern um 23:04
Guten Abend,


ich bin für alle Tipps und Ratschläge dankbar, denn seit geraumer Zeit fühle ich mich innerlich total gefangen. Eine Therapie diesbezüglich habe ich schon hinter mir, weil es mir so besch* ging. Letztes Jahr wurde der Hund meiner Schwester vergiftet und wir bangten eine Woche lang jeden Abend um einen positiven Anruf aus dem Krankenhaus. Er lag in einer Art Koma auf der Intensivstation im Tierkrankenhaus und dann kam der Anruf, man könne ihn abholen, aber auf der Fahrt dahin riefen sie nochmal an und meinten, er hätte wieder einen Anfall und man müsse ihn erlösen...das war alles so unvorstellbar schlimm, besonders für meine Schwester...sie hat ihren Hund über alles geliebt und manchmal ist es so grausam, wie schnell uns unsere lieben Haustiere oder Familienmitglieder entrissen werden können. Und dann auch noch so spontan eine Entscheidung über Leben und Tod fällen zu müssen...man will auf der einen Seite seinen Hund wiedersehen, aber auf der anderen Seite muss man sich dafür entscheiden, ihn nicht leiden zu lassen und zu erlösen. Das ist so grausam einfach nur.

Ich war zu dem Zeitpunkt schon mental an einem Tiefpunkt und das trat noch so richtig nach. Es war so schlimm, dass daraus ein Trauma resultierte mit aggressiven Zwangsgedanken. Man vermutete dass der Kopf das als eine Art Schutzmechanismus auslöst, um nicht zu trauern und nochmal davon überwältigt zu werden...

Und als wenn das noch nicht genug ist, brachte sich vor ein paar Monaten Jemand in meinem Umfeld um. Wir aßen noch einen Nachmittag zuvor gemeinsam am Tisch Kuchen und nur ein paar Stunden später passierte so etwas schreckliches. Ich konnte es zwischendurch, nachdem ich es erfahren hatte, einfach nicht glauben. Wie Jemand einfach so plötzlich weg sein kann. Mir kamen so Gedanken, dass er einfach nur im Urlaub ist, oder woanders hingezogen, in eine andere Stadt...alles surreal.

Seitdem ist es so, dass ich nicht mehr weinen kann. Das geht nun schon seit fast 2 einhalb Monaten so. Ich habe mich diesbezüglich schon beraten lassen und mir Hilfe gesucht, aber es ändert sich einfach nichts. Ich befürchte, dass ich geradewegs dabei bin, in eine echte Depression zu verfallen, weil ich gar nicht mehr trauern kann, nicht weinen kann, obwohl ich traurig bin oder in manchen Situationen auch weinen möchte, aber es ist regelrecht blockiert in der Brust und dann kommt nur der Gedanke auf: "Ich kann nicht weinen."

Und je mehr ich einfach nur wieder entspannt und lebensfreudig sein will, desto mehr drängen sich so negative Gedanken auf, dass irgend wann einmal meine Eltern sterben, alle die ich kenne und ich...irgend wann ist man weg, aber das heißt deshalb nicht, dass das Leben nicht lebenswert ist. Das ist es auf jeden Fall! Ich bin in jeder Hinsicht optimistisch und mache auch anderen Mut, und doch überkommen mich immer wieder so miese Gedanken, die mich dann erst herunterziehen und lähmen, sodass sich manche Tage anfühlen, als müsste ich mich durchs Leben quälen. Ich wache dann Morgens schon auf und fühle mich überlastet im Innern, so nach dem Motto: "Oh nein, wie soll ich das durchstehen?" Sobald ich aufwache, sind die Gedanken da, als würde man wie aus einem Traum aufwachen und realisieren, in der Realität zu sein.

Ich sags euch, das ist echt schlimm, aber ich möchte endlich wieder diese Lebensfreude und Dankbarkeit empfinden können, ohne dass ständig diese miesen Gedanken aufkommen! Mein Kopf erschafft diese, um sich nicht mit den eigentlichen Traumata zu belasten...frei nach dem Motto: "Ich will nicht dasein, weil ich irgend wann nicht mehr da bin." Das ergibt ja nicht mal Sinn, aber das ist das, wie es sich gerade anfühlt. Das ist das Tückische bei aggressiven Zwangsgedanken. Sie richten sich nicht nur gegen andere, sondern auch gegen die ganz eigenen Werte, gegen einen selbst. Ich habe mein Leben bisher immer geliebt und tue das auch noch, aber diese Problematik macht mir da so einen Strich durch die Rechnung, so dass ich dauer gestresst durch den Alltag gehe.

Kennt das Jemand?
Was kann man denn tun? Ich tue schon viel, vielleicht auch zu viel...aber ich will es endlich loswerden und versuche jede erdenkliche Hilfe zu erhalten und zu nutzen, selbst in einem Forum. Egal wo, wie und was. Ok, außer Drogen und Alkohol natürlich, aber ist ja klar.🫣

Aber es soll hier nicht nur um mich gehen, sondern auch allgemein um das Thema Verlust und Tod, im Sinne davon, was einem helfen kann, wie man mit diesem Thema richtig gut umgehen und sich selber helfen kann. Und ich denke hier gibt es so einige kluge Köpfe, die da vielleicht noch den ein oder anderen Tipp haben, was man tun kann. Es ist immer gut, es aus mehreren Perspektiven zu betrachten, in meinem Fall aus Tausend...

Solche zukunftsorientierten Ängste(Sorgen) können eine echte Belastung sein und uns total von der Gegenwart isolieren, weil man das Gefühl bekommt, es sei alles sinnlos, weil man irgend wann stirbt, aber das ist Ansichtssache! Mies sowas. ):


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Tod und Verlust - Wie geht man richtig damit um?

gestern um 23:38
Ich glaube, jeder muss für sich seine Art und Weise finden, mit dem Tod umzugehen. Ich habe in den letzten Jahren etliche nahestehende Menschen inkl. meiner Mutter verloren. Auch zwei meiner sehr geliebten Haustiere musste ich gehen lassen.

Mir hilft es meistens, wenn ich mich an schöne Zeiten mit geliebten Menschen oder Tieren zurückerinnere. Natürlich auch mit einem weinenden Auge, aber eben auch mit einem lachenden. Auch Bewegung tut mir gut, einfaches Spazierengehen in der Natur, sehen, dass sich - trotz allem Schmerz - die Welt weiterdreht. Falls das etwas für dich ist, kann ich dir die Homepage von Katrin Biber "Seelensport" empfehlen: https://www.seelensport.at/. Sie hat ihre Schwester durch einen Mord verloren und sich langsam wieder ins "normale" Leben zurückgekämpft.


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Tod und Verlust - Wie geht man richtig damit um?

um 01:49
Zitat von KatkitKatkit schrieb:Ich glaube, jeder muss für sich seine Art und Weise finden, mit dem Tod umzugehen. Ich habe in den letzten Jahren etliche nahestehende Menschen inkl. meiner Mutter verloren. Auch zwei meiner sehr geliebten Haustiere musste ich gehen lassen.

Mir hilft es meistens, wenn ich mich an schöne Zeiten mit geliebten Menschen oder Tieren zurückerinnere. Natürlich auch mit einem weinenden Auge, aber eben auch mit einem lachenden. Auch Bewegung tut mir gut, einfaches Spazierengehen in der Natur, sehen, dass sich - trotz allem Schmerz - die Welt weiterdreht. Falls das etwas für dich ist, kann ich dir die Homepage von Katrin Biber "Seelensport" empfehlen: https://www.seelensport.at/. Sie hat ihre Schwester durch einen Mord verloren und sich langsam wieder ins "normale" Leben zurückgekämpft.
Oh mann...das ist echt hart! :(
Daran möchte ich nicht mal denken, aber der intrusive Teil meiner Gedanken denkt sich: "F. D. - jetzt erst recht!" ... :(

Danke für den Link! :)
Es ist unvorstellbar, in solch einer Situation zu verharren. Ich befürchte, dass man dadurch einfach die Lebenslust verliert weil ja dann die Menschen nach und nach verschwinden die das Leben bisher ausgefüllt haben und immer Teil davon waren. Das ist das, was man kennt und von Geburt an hat.(Im Normalfall).

):


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Tod und Verlust - Wie geht man richtig damit um?

um 04:29
Hey,
erstmal: Ja, ich kenne sowas, leider. Beschäftigt mich aktuell auch wieder sehr stark.
Wenn man einfach wieder glücklich sein möchte, ist es oft wie mit dem berühmten rosa Elefanten, an den man nicht denken soll. Je mehr man versucht, sich auf das Gute zu konzentrieren, desto mehr kommen Gedanken an den Verlust, an Krankheit, an Tod.

Bei mir war es vor einigen Jahren mein Bruder. Sein Tod hat mich in ein tiefes Loch gezogen. Jetzt ist es meine Hündin. Sie bedeutet mir alles. Und dann kam die Diagnose: Krebs. Wieder so ein unfassbarer Moment, wieder dieser Strudel aus Angst und Schmerz.

Was mir wirklich geholfen hat und noch hilft, ist Eckhart Tolle. Besonders sein Buch Jetzt - Die Kraft der Gegenwart. Er beschreibt so klar, wie sehr wir in Gedanken gefangen sind: entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft, bei allem, was passieren könnte. Und genau da entsteht das meiste Leiden.

Was mich verändert hat: zu üben, wirklich im Jetzt zu sein. Also den Moment zu spüren, auch wenn er nicht perfekt ist. Zum Beispiel einfach da zu sitzen und bewusst zu atmen. Den Körper zu spüren. Die Geräusche wahrzunehmen. Zu sagen: “Okay, das ist gerade da. Ich nehme es an.” Nicht kämpfen, nicht wegdrücke. Sondern erlauben.

Ein Gedanke, der hängen geblieben ist: „Du musst nichts verändern. Du musst nur aufhören, gegen das zu kämpfen, was ist.“ Das war für mich ein Wendepunkt.

Wenn ich mich wieder verliere in Sorgen, Ängsten, dunklen Gedanken, dann erinnere ich mich: „Moment mal… bin ich gerade wirklich hier?“ Meistens nicht. Meistens bin ich im Kopf irgendwo ganz anders. In der Zukunft oder Vergngenheit. Und dann hole ich mich wieder zurück – ohne Druck. Einfach wieder ins Jetzt.

Und vielleicht darfst du dir gerade erlauben, nichts zu tun. Nichts zu müssen. Keine Lösung finden zu müssen. Kein Gefühl erzwingen. Sondern einfach in kleinen Schritten wieder mehr da sein, atmen, ankommen, spüren, auch wenn es nur für 10 Sekunden am Tag ist. Eckhart Tolle würde sagen: Wenn du den jetzigen Moment voll akzeptierst, mit allem was er enthält, selbst mit der inneren Unruhe oder dem „Nicht-Weinen-Können“, dann beginnt sich etwas zu verändern. Selbst das Gefühl, dass gerade nicht weinen können, auch das darf da sein. Daran ist nichts falsch.

Irgendwann spürst du, dass sich etwas tut. Lies wirklich mal das Buch. Es ist wirklich toll.

Viel Kraft :)


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