Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

@emanon

Das gute am mathestudium ist, dass niemand fragt 'wofür soll das gut sein', weil die, die das tun, im ersten semester ausgesiebt werden, und die, die es nicht tun, es irgendwann wissen :p

@nananaBatman

Welches ist das denn?
In NRW musst du es nicht lesen.

@nananaBatman

Ok hab geguckt, bayern und hessen haben das als pflicht, sonst keiner.

Is ja auch nicht schlecht, in anderen bundesländern gibt es andere pflichtlektüren.

Aber es is ja nu nich so als bestünde, wie heir teils behauptet wird, der deutschunterricht nur daraus, irgendwelche alten goethe werke zu lesen.

shionoro schrieb:Welches ist das denn?
In NRW musst du es nicht lesen.

wir haben es in NRW im Abitur gelesen :p

@shionoro
Bayern. Der Leistungskurs, glaube ich, musste sogar dern zweiten Teil lesen.

@Nerok

Du darfst es ja auch als lehrer lesen lassen, musst es aber eben nicht.

Der lehrer kann auch etwas ausgefallenere werke lesen lassen.

Das beste buch was ich in der schule zu lesen hatte war 'auroras anlass', war froh, dass der lehrer das ausgesucht hatte und nicht irgendwelchen langweiligen kram.

Allgemeinwissen hilft einem auch dazu angesichts solcher Bildern die Ruhe zu bewahren, nicht den Kopf zu verlieren und völlig panisch die 112 zu rufen. :D

@emanon

Warum, ist doch allgemeinwissen dass man noch 3 sekunden weiterlebt wenn der kopf ab ist :cat:

@shionoro
Das meinte ich :trollking:

Das stimmt so nicht. Törleß und Effi Briest sind durchaus in Prosa verfasst und nicht sonderlich verschnörkelt, Dantons Tod auch.

Don Karlos und Maria Stuart sind da andere sachen, aber das sind ja auch Dramen.

Goethe und shakespear sind keine sonderlich großen inhalte im aktuellen lehrplan, zum Glück.

Ja, zum Glück.
es gibt soviel gute Literatur aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, die für Kinder und Jugendliche viel interessanter ist.

shionoro schrieb:Texte genau durchzuanalysieren ist wichtig (und das hat mit kreativität erstmal gar nichts zu tun sondern mit verständnis)

Genau, aber auch dafür kann man sehr gut moderne Texte nehmen

Allgemeinwissen... die Frage ist wer definiert genau was ein gesundes Allgemeinwissen beinhalten muss.
Ist es das Weltgeschehen allgemein, Politik, Wirtschaft ect. Wenn man nicht weiss wie der Bundespräsi heisst, hat man dann pauschal kein Allgemeinwissen? Vielleicht weiß derjenige aber wie man Autos umweltfreundlicher bauen könnte.
Was wäre in dem Fall besser für uns Menschen?
Von jedem ein klein bisschen Ahnung haben heißt noch lange nicht etwas bewegen zu können.

Laucott schrieb:Wenn man nicht weiss wie der Bundespräsi heisst, hat man dann pauschal kein Allgemeinwissen? Vielleicht weiß derjenige aber wie man Autos umweltfreundlicher bauen könnte.
Was wäre in dem Fall besser für uns Menschen?
Von jedem ein klein bisschen Ahnung haben heißt noch lange nicht etwas bewegen zu können.

Was hat jetzt Fachspezifisches Wissen ( umweltfreundlichere Autos) mit Allgemeinwissen zu tun?

Laucott schrieb:Von jedem ein klein bisschen Ahnung haben heißt noch lange nicht etwas bewegen zu können.

Muss ich dir leider recht geben. Ich habe auch eine recht breite Allgemeinbildung, die hat mir aber bisher nichts genutzt. Ist mehr Wissenserweiterung um des Wissens selbst wegen. Hat eher was Philosophisches. Vllt. habe ich auch nur extrem Pech, aber bisher hat niemanden interessiert, wann irgendwann mal in der Geschichte dies und das passiert ist, oder warum sich jene Pflanze gerade so entwickelt hat.

Meiner Meinung nach ist Allgemeinwissen eben das, was "man", dh die große Mehrheit der
Menschen eben beim anderen voraussetzt, dass er das weiss...

Dass Paris die Hauptstadt von Frankreich ist, zB.

Wer das nicht weiss, wird von anderen eher nicht "für voll genommen".

Wie die Hauptstadt von Peru heisst, ist nicht so wichtig; niemand erwartet, dass man das weiss.

Weiss mans trotzdem, hat man ein besseres Algemeinwissen, (jedenfalls beim Thema "Hauptstädte der Welt")

Im ersten Fall wird man wahrscheinlich ausgelacht, im zweiten wird man als "Klugscheißer" bezeichnet...

:D

P.S.
Ich bin bekennender Klugscheißer!

@m.mayen
Ich hatte zu Realschule Erdkunde nen Lehrer (der war gleichzeitig unser Deutsch und Klassenlehrer), der hat mit uns überwiegend sämtliche afrikanische Staaten, Hauptstädte und Flüsse durchgenommen... Teil hab ich bis zum Test behalten.... aber heute weiß ich so gut wie nix mehr davon :|
Auch zwang er uns die Tageschau anzuschauen und fragte die Nachrichten mit Tests ab. Hätten mein Vater nicht die Idee mit dem Aufnehmen gehabt, hätt ich keine Notizen zum auswendig lernen schreiben können.
Die Tagesschau hat nähmlich genau das beinhaltet was ich am meisten hasste, langweilige monotone Erzählung und dutzende Politikernamen x.x

Also ich finde, dass grob zu wissen, was wo in der Welt passiert, schon wichtig ist.
Man muss nicht jeden Stein in Afrika beim Vornamen kennen, aber die wichtigsten Länder, Flüsse und Städte sollte man kennen.

Manchmal genügt ein Lehrer und seine Vorstellung von Unterricht, um einem ein ganzes Fach, wenn
nicht sogar die Schule an sich zu hassen...

Mein Erdkundelehrer sagte immer "DDR heisst "Der dumme Russe!"

War halt, wie so viele damals, noch ein echter Nazi...
:D

@Assassine
Bei meinen Lehrer waren es nicht die wichtigsten sondern alle :|

@m.mayen
Also an Eselsbrücken ist doch nichts rassistisch :troll:

@shionoro

Nope. Ich hatte Deutsch-LK im Abi und während der ganzen Zeit drehte sich der Unterrichtsstoff beinahe nur um Schiller, Goethe und ganz besonders Georg Büchner, von dem mein Lehrer ein totaler Fan war. Dementsprechend kam an Neuliteratur nix Handfestes auf den Tisch.

Meine Kollegen aus'm Englisch-LK durften sich tatsächlich mit Shakespeare begnügen. Schien mir alles ziemlich standardmäßig vom Lernpensum her zu sein. Neue Impulse suchtest du da jedenfalls vergeblich.

shionoro schrieb:Texte genau durchzuanalysieren ist wichtig (und das hat mit kreativität erstmal gar nichts zu tun sondern mit verständnis)

Dito, muss hinsichtlich des Lehrmaterials da @Groucho aber Recht geben. Es sollte modernere Literatur dafür genutzt werden.

shionoro schrieb:Kinder lernen auch nicht vernünftig dreisatz zu lernen, deswegen sollte man ihn aber nicht abschaffen sondern im gegenteil besser erklären.

Ich würde sogar behaupten, dass sie einfach nur schnell wieder vergessen. Nicht, weil die Kinder Demenz haben, sondern weil der Dreisatz in Form von purem Auswendiglernen vermittelt wird. Dazu kommt, dass man heute, wo man ständig mit Smartphone oder Taschenrechner bewaffnet ist, kaum noch kopfzurechnen braucht. Und wenn mal 'ne Formel nicht mehr abrufbar ist, wird sie gegooglet und dann halt über Smartphone mit ihr gerechnet. ;)

@Hawkster

Hawkster schrieb:Die Fülle der Ausbildungsbereiche ist schon recht hoch, aber ich sehe auch das "spezialisiert" werden muss, da die Berufsbilder zu umfangreich werden und dann wird es ganz komisch.

Ein wichtiges Problem. Wie soll die Schule als allgemein vorbereitende Einrichtung bei so vielen Türen, die hinterher offen stehen können, noch adäquat ihren Dienst erfüllen?

Scox schrieb:Ein wichtiges Problem. Wie soll die Schule als allgemein vorbereitende Einrichtung bei so vielen Türen, die hinterher offen stehen können, noch adäquat ihren Dienst erfüllen?

Das sehe ich auch so. Dazu sind die Ansichten des Philosophen Richard David Precht recht interessant - hatte ich in einem anderen Thread auch mal erwähnt. Es wird zukünftig immer mehr Jobs geben, die hoch anspruchsvoll sind - andere werden dagegen verschwinden. Das Schulsystem in seiner Grundstruktur entstammt ja noch dem preußischen System, in dem man eher gedrillt wurde, anstatt sich entfalten zu können. Ich fände es besser, wenn man viel mehr interdisziplinär geschult wird und weniger in Fächern. Mehr in Projekten, als im stumpfen Lernen für Klausuren. Leider unterliegen auch Universitäten mittlerweile diesem Modell.

Scox schrieb:Ich würde sogar behaupten, dass sie einfach nur schnell wieder vergessen.

Dafür gibt es den schönen Begriff des Bulimie-Lernen.

Edit: 'des Lernens natürlich'. Ich habe scheinbar schon den Genetiv vergessen. :D

Scox schrieb:Es sollte modernere Literatur dafür genutzt werden.

Wenn man sich mit literarischen Epochen wie Sturm und Drang, Klassik, Romantik etc. beschäftigt, dann sollte man auch Werke aus dieser Zeit lesen, finde ich.