Allgemeinwissen gibt es das noch? Was passiert in unseren Schulen?

Ohne die "langweiligen Nerds" gäbe es weder Schminke noch Fernseher. Gewissermassen sind die Errungenschaften der Vergangenheit der Bremsschuh von Heute. Allerdings muss man auch soweit Fair bleiben, dass es früher durchaus Lukrativer war, selber mal etwas zu Bauen. Ein AM-Radio kann man mit etwas KnowHow recht einfach bauen - FM braucht mehr KnowHow, ist aber auch dann noch in der eigenen Garage mit Lötkolben und ein paar Transistoren möglich. Allerdings bekommt man für ein paar Euronen einen Fixfertig-Radio mit Senderspeicher und und und, der sogar noch brauchbare Batterielaufzeiten hat. Also wozu sollte man sich noch ein FM-Radio bauen?
DAB? Vergiss das ganz schnell wieder - sowas baut man nicht "mal eben so in der Garage".

Mein Mitarbeiter hat sich letztes Jahr eine Augefeilte Kamerasteuerung für Belichtungsreihen und dergleichen gebaut - kaum war es fertig, latschte er in einem Elektrofachhandel an was ähnliches. Viel kleiner, mehr Funktionen, 25 Euro.
Er hat ein Jahr lang in seiner Freizeit daran gearbeitet... und dann: 25 Euro. Kleiner und kann mehr. DAS demotiviert.

Damals hatte man vom Basteln einen Mehrwert - heute bastelt man eigentlich nur noch um des Basteln wegens.

Dazu ist heutige Technik äusserst Abstrakt. Digitalsignale kommen via Interwebs auf die heutigen Fernseher und werden dann über eine Grafikeinheit an den Monitor weitergeleitet... früher war das anders... Die sache ist nicht mehr Greifbar.

Bei sowas erschlägt es einem doch gleich, wenn man sich das nur mal genauer anschaut. Kein Wunder hat man heute ein solches Desinteresse.

@Sombra84
Hallo.
Ich oute mich mal:
Das mit den Kabelrollen habe ich auch erst mit ü20 verstanden.
Davor dachte ich, ja gut, dann werden die halt etwas warm ,
aber das ist doch normalerweise kein Problem...
Gruß, sandra

Ok... ich bin mal so frei und oute mich:
Ich gehöre auch zu den verhassten Jungspunden, die sich mit Allgemeinbildung ziemlich schwertut :D
Ich bin eher eine, die sich hauptsächlich für Naturwissenschaften und für kreative Dinge wie Zeichnen und Schreiben begeistern lässt. Bei Sachen wie Politik und Geschichte aber fällt es mir aber extremst schwer mir die Sachen langfristig zu behalten. Klar, ich geb mir schon Mühe und soooo doof bin ich nun wieder auch nicht dabei (Wo Afrika liegt weiß ich mit ziemlicher Sicherheit :D), jedoch habe ich mit einer ziemlichen Unlust dabei zu kämpfen. Ich find' diese Bereiche ehrlich gesagt auch als das langweiligste überhaupt.
Schwer zu sagen woran das bei mir liegt... ich habs einfach zu Schulzeiten immer gehasst in Geschichtsunterricht nichts anderes zu hören bekommen als: "Im Jahre soundso war das und das... im Jahr blabla war jenes... und Jahr bliblablu war es so.... usw." Zur Realschule hatten wir sogar so einen Lehrer, der bei Geschichtstest einen Art Lückentext vorgab. Und wenn mal halt nicht jedes verschissene Datum korrekt auswendig konnte, konnte man sich gleich selbst die Note 4 bis 6 schreiben :/ Bei Politik war es ähnlich.... die ganze Zeit sämtliche Minister und andere Politiker der gesamten Welt und sogar noch besser der gesamten Geschichte auswendig können -.- Ab der Oberstufe hatten wir seltsamerweise auf Grund der Wahlprofile kein Geschichte mehr. Mein politisches Interesse hat sich zumindest bei PGW (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) ein wenig gebessert, weil man auf verschiedene Gesellschaftssysteme, die Funktion Demokratie und der Wirtschaft etc. eingehen konnte. Zwar war ich auch da nicht perfekt... aber da konnte ich wesentlich leichter und mehr behalten als dieses stupide Datenauswendigkönnen wie ein Roboter... diese Funktion kann liebend gern Google übernehmen :D

So, jetzt könnt ihr mich ruhig haten.

Die Denkfähigkeit zu Schulen ist heutzutage ein Privileg von Studenten. ;) Das Fussvolk bzw die Biomasse mit Lohnausweis sollte besser mal nicht selbst denken :P

(PS: Bin selbst Biomasse :X )

@Laborant
Und was bin nach meinen Post? °-°

@kleinundgrün
Denken + Desbefähigt = Denkdesbefähigt

= nicht fähig zu denken,
also den Faden nicht zu verlieren, Stichwort Aufmerksamkeitsspanne (Wort bekannt?) etc...

@NothingM
es ist kein wunder dass du die Lust an der Schule/Verbildung(eigentlich verdummung) verloren hast. Das spricht für dich. Aber jetzt musst du nachreichen, weißt du. Dir selbst wirklich gscheite Dinge reinziehen. Also zuerst rausfinden, was ist intelligent, was nicht. Und dann das Richtige wählen
und versuchen zu begreifen!

Die Welt braucht Leut wie dich, die das noch interessiert. Wir sind nämlich grad dabei uns vom Planeten zu blasen -
wenn da nicht ein paar Gschickte nachwachsen, die das Ruder in die Hand nehmen...
und DAS endlich ändern, was die vorigen Generationen grob vergeigt haben.


ich zähl auf dich

Tante.Polly schrieb:Dir selbst wirklich gscheite Dinge reinziehen. Also zuerst rausfinden, was ist intelligent, was nicht. Und dann das Richtige wählen und versuchen zu begreifen!

Schwer zu sagen, ob ich dabei das "Richtige" tue.
Ich schaue kaum fern (RTL und Co ist echt zum kotzen).
Ich treibe mich gern in Communities und schaue mir Dokumentationen an.
Und ich gehe auch meiner Leidenschaft dem Geschichten schreiben nach... jedoch gelte ich viele als "unreif" und meine Eltern bezeichnen mich meist als realitätsfern.

Tja Leute, ich hab gedacht ich schreib mal wieder in diesem Forum.
Aber meine Beiträge mit mühsam rausgesuchten passenden Videos wurden grad wieder gelöscht.

tut mir leid
bin wieder raus. traurig.

Ich wünsche Euch Glück.

@NothingM

Lerne hauptsächlich Dinge, die dich interessieren. Mit deinem Interesse für Naturwissenschaften bist du nicht alleine. Früher oder später ändern sich deine Interessen sowieso. Vielleicht wirst du in zehn Jahren Politik lieben, wer weiß das schon? Es jetzt auf biegen und brechen zu lernen ist sinnlos.

@Reliable
Ich bin eh aus der Schule raus und hab momentan mit anderen Dingen zu kämpfen (bin 22)

@NothingM

Bin auch seit zwei Monaten aus der Schule (Berufsschule) raus und sehr froh darum.

Da haben wir beide doch Glück, dass wir uns nicht mehr vorschreiben lassen müssen, was wir wann zu lernen und zu wissen haben :)

@Reliable
Ja... und die tolle Ausbildungs/Jobsuche beginnt -.-

Wasser kocht bei 40 Grad Celsius

Beim Gefrierpunkt war er sich nicht sicher und meinte "Da muss ich mal Googlen".

Seine Lehrerin war entsetzt.

[...]

Meinem derzeitigen Lehrling war es fast unmöglich zu verstehen das ein Hohlkörper auf einer Flüssigkeit schwimmen kann.

Und ich bekomm keine Arbeit/Ausbildung
Scheint daran zu liegen das ich unfähig bin, mich gegenüber fremden Menschen auszudrücken...?! Schade...

Vielleicht haben Menschen, die sich scheinbar nicht richtig artikulieren können, das selbe Problem wie ich?

Wer bestimmt eigentlich, was Allgemeinwissen ist? Und müsste es nicht inhaltlich immer mehr werden, wenn neue Erkenntnisse nicht mehr "neu" sind?

Tante.Polly schrieb:Desbefähigt

Dieses Wort kenne ich nicht. Und der Duden auch nicht.

@kleinundgrün
Ich habe mich auch dabei erwischt das Wort zu suchen.... aber ich bin nicht fündig geworden. Nur auf einer Eso-Seite aus Österreich wurde das mal genau so geschrieben... :D

Qu4rkey schrieb:Wer bestimmt eigentlich, was Allgemeinwissen ist?

Die Gesellschaft. Die bestimmt auch, was chic ist oder gut oder schlecht.

Qu4rkey schrieb:Und müsste es nicht inhaltlich immer mehr werden, wenn neue Erkenntnisse nicht mehr "neu" sind?

Es fallen auch Dinge weg. Z.B. könnte es mal zum Allgemeinwissen gehört haben, wie man ein Speichenrad repariert.
Aber es wird dennoch eher mehr.

Qu4rkey schrieb:Wer bestimmt eigentlich, was Allgemeinwissen ist?

Wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht und nicht RTL/Bild als Quelle von Wissen betrachtet - bekommt man schon so einiges mit.

Qu4rkey schrieb:Und müsste es nicht inhaltlich immer mehr werden

Ich denke das Allgemeinwissen richtet sich nach Interesse alles kann man nicht erfassen. Es gibt ein paar Basics - das z.B. die Siedetemperatur von Wasser bei 100 °C liegt :D.

Qu4rkey schrieb:wenn neue Erkenntnisse nicht mehr "neu" sind?

Wenn man sich für etwas interessiert bleibt man meist sowieso auf dem laufenden.

Was Allgemeinwissen ist, da kann man sich lange drüber streiten.

Bei Fachwissen oder speziellen Jobs ist es einfacher, da kann man ganz klar aufstellen:,,Du musst das und das und das und dies können. Punkt."

Aber Allgemeinwissen, naja...

Sollte man wissen, dass Goethe und Schiller Deutsche waren? Schiller nicht nur ,,so ein Technomusiker", sondern Dichter und Schriftsteller?

Sollte man wissen, dass Angela Merkel von der CDU die deutsche Bundeskanzlerin ist?

Oder fit in Grundrechenarten sein?

Ja, ich denke schon. Grundrechenarten sind Dinge, die man täglich, ständig braucht, addieren, subtrahieren, multiplizieren, dividieren...

Das Wissen um Bundeskanzlerschaft und Parteien ist wichtig, um das Wahlrecht qualifiziert wahrzunehmen.
Sonst wählen die Leute vll. NPD und haben keinen Schimmer, wofür die Partei eigentlich steht.

Goethe, Schiller, Herder, Hegel, Kant, diese Namen hängen mit deutscher Kultur und Identität zusammen, auch mit Aufklärung, Dichtung, Schriftstellertum...
Ist auch nicht verkehrt, ungefähr was drüber zu wissen.


Und nicht nur:,,Kant? Äh ja, ich hab neulich mit `nem Kantholz einen Pfahl bei meiner Kuhweide reingeprügelt, Sauarbeit!"

:D


Meiner persönlichen Meinung nach gibt es heute eine zu große Orientierung hinsichtlich von Fachidioten UND Bildung wird nicht mehr gesellschaftlich wertgeschätzt.