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Das "hoch" vor dem Tod

37 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Krankheiten, Das Sterbehoch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 21:21
Ich möchte hier gerne mit euch über das "hoch" vor dem Tod diskutieren. Vorab erzähle ich ein paar Situationen die ich im privaten/ beruflichem Bereich damit erfahren habe.

1. Ein Krebspatient mittleren Alters, der schon seit einigen Jahren an Krebs leidet und diverse Therapien wie Chemo und Operationen hinter sich hat schließt seine letzte Chemo leider erfolglos ab. Zum sterben wird er nach Hause geholt. Dieser Patient war ziemlich schwach, er lag oder saß nur in seinem Bett, zusätzlich zu den Medikamenten benötigte er des öfteren zusätzlichen Sauerstoff.

Eines Tages war der Patient relativ fit, er interessierte sich für das Weltgeschehen, verfolgte Nachrichten und wollte sogar auf die Veranda. Gesagt getan, Patient in den Rollstuhl gepackt und auf die Veranda gefahren. Er schaffte es sogar sich einmal kurz hinzustellen, laufen war leider nicht möglich. Er benötigte an diesem Tag keinen zusätzlichen Sauerstoff und verhältnismäßig wenig Schmerzmittel.
In dieser Nacht verstarb der Patient im Schlaf.
Sein hoch war es wohl noch einmal in die Welt einzutauchen, die Sonne und den Wind zu genießen.
Dieses hoch hat für mich einen Sinn, der Patient konnte sich verabschieden, so scheint es zumindest für mich.

2. Eine Patientin bekam Nierenversagen, zusätzlich litt sie an Bluthochdruck und leichtem Diabetis. Sie fiel relativ schnell in ein Koma. Zusätzlich hatte sie Herz- Kreislauf- Probleme. Bei dieser Patientin waren wohl alle Blutwerte sehr schlecht, der Blutdruck war extrem etc. Ebenso gaben die Ärzte hier zu verstehen das die Patientin nicht sehr hohe Überlebenschancen hat.
Einige Wochen später (sorry, hier kann ich mich leider nicht erinnern wie lange genau) stiegen eines Tages die Werte der Patientin wieder an, sie waren fast im Normalbereich. Die Patientin war weiterhin im Koma.
Am selben Tag verstarb die Patientin.
Hier kann ich nicht erkennen das die Patientin mit all ihren Sinnen sich von der Welt verabschieden wollte. Lediglich mit einigen sehr wenigen. Vielleicht ist das Thema Koma auch noch viel zu wenig erforscht um dort genau was sagen zu können. Trotz allem kämpfte der Körper erst einmal gegen den Tod an.

3. Ein junger Mann gerade aus der Pubertät, ist geistig beeinträchtigt. Ansonsten sind körperlich keine weiteren Erkrankungen vor sowie nach seinem Tod feststellbar.
Dieser junge Mann verbrachte eine Urlaubsreis (innerhalb Deutschlands, mit fachlicher Betreuung). Er verhielt sich völlig unauffällig, klagte über keine Schmerzen oder Besonderhwiten, er verbrachte ganz normal seinen Urlaubstag. Er verstarb in der Nacht. Todesursache ungeklärt.
Hier ist nicht zu erkennen ob der junge Mann sein Abschied nehmen wollte oder ob es nicht ging. Jedenfalls ist es ganz anders als bei de o.g.

So, das von mir. Meine Fragen an euch, habt ihr so ein "hoch" schon einmal erlebt bei Familie/Bekannten/Freunden.
Wenn ja, wie war es für euch?
Habt ihr dann wieder Hoffnung geschöpft?
Was denkt ihr warum macht das so oft der Körper? Will er sich nur verabschieden? Oder kämpft er buchstäblich um sein Leben?
Könnt ihr euch vorstellen das den Betroffenen bewußt ist das ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt?

Ich freue mich auf eine angenehme Diskussion.

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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 21:34
@Teegarden

Kurz vor Schluss gibt das Leben noch mal alles. So war es jedenfalls bei den Menschen, deren Sterben ich miterlebt habe. Weil mir das aber schon mal von Medizinern erzählt worden war, hat mich das, z.B. bei meiner Mutter, auch nicht überrascht. Da habe ich dann keine Hoffnung geschöpft, sondern mir war klar, dass es nun bald vorüber sein würde.

Selbst bei Menschen, die plötzlich und unerwartet eines gewaltsamen Todes sterben, bäumt sich kurz vor dem Ende noch mal der Lebenswille kurz auf. Und wenn es sich nur in Brüllen äussert.


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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 21:42
@Doors

Danke für das mitteilen deiner persönlichen Erlebnisse. Ich habe da halt bemerkt das es bei dem einem stärker ist bei jemand anderem weniger.

Ich finde es einfach interessant, viele erzählen oder kennen solche Erlebnisse.

Das jemand gar kein hoch hat scheint entweder sehr selten zu sein oder wird von der aumwelt nicht bemerkt.


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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 21:43
@Teegarden

Ich denke, dass z.B. das Pflegepersonal meist keine Zeit hat, darauf zu achten. Und die wenigsten sterben zuhause.


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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 21:52
Dieses "Hoch", diese vermeintliche gesundheitliche Besserung kurz bevor es endgültig vorbei ist.... das ist nicht bei jedem Todkranken oder allgemein Menschen der auf absehbare Zeit sterben wird.

Manchmal meint man (als Person in beobachtender Position, also Pflegepersonal oder Verwandter) auch einfach nur dies zu bemerken. Das ist eine Art Selbstschutzfunktion um sich Situationen besser erklären zu können bzw. mit etwas besser klar zu kommen psychisch.


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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 21:53
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Das jemand gar kein hoch hat
Das war bei jemandem aus meiner Familie so. Sie wollte keinesfalls im Krankenhaus sterben, kam dann zum Glück doch noch nach Hause und hat ab da fast nur noch geschlafen - so ist sie auch gestorben. Kann aber auch sein, dass sie doch nochmal wach war und man es nur nicht bemerkt hat, das weiß ich natürlich nicht.


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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 22:01
@Doors

Gerade Pflegepersonal bekommt so etwas recht schnell mit, aufgrund der Dokumentation.

Ich persönlich kenne mehr Menschen die daheim gestorben sind, lediglich Unfallopfer oder Menschen bei denen eine rund um die Uhr Bewachung nötig war verstarben im Krankenhaus.

@Luminita
Dann konnte deine Verwandte noch in gewohnter Umgebung sterben, schön! Ich fände es furchtbar in eine fremden Zimmer, mit fremden Menschen (Personal), sterben zu müssen und nicht in meiner gewohnten Umgebung.


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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 22:06
@Teegarden
Ja, es war für sie auch wirklich eine Erlösung. Sie war geistig sehr verwirrt, aber das Letzte was sie sagte - auf die Frage, ob sie wisse, wo sie sei - war "Zuhause".
Das war praktisch ihr "Hoch". Zuhause sein, endlich, nach monatelangem Krankenhausaufenthalt ... :)


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Das "hoch" vor dem Tod

30.06.2015 um 23:56
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb: habt ihr so ein "hoch" schon einmal erlebt bei Familie/Bekannten/Freunden.
Wenn ja, wie war es für euch?
Ich habe es bei meinem Schwiegervater erlebt. Er litt an Krebs, war wegen Folgebeschwerden im KH, er sah im Gesicht schlecht aus, einen Tag später sah er aus wie das blühende Leben. Er starb dann mitten in der Nacht oder am frühen Morgen ...


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 00:07
@borabora

Danke für deinen Eintrag, ging es ihm denn auch "besser". Genau so etwas habe ich das auch bei einem Krebspatienten erlebt, total gegenteilig. Damals war ich noch recht jung und dachte trotz aller Prognosen der Ärzte das er durchkommt.

Wenn ich heute darüber nachdenke war das schon erstaunlich wie "gut" es ihm vor seinem Sterben ging.


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 00:15
Der Tod meines Schwiegervaters hat uns wie einen Keulenschlag getroffen, weil sein Tod nicht abzusehen war. An dem Morgen, es war wohl kurz vor dem Wechsel der Schwestern, wollte meine Schwiegermutter ihn abholen nach Hause. Stattdessen eröffnete man ihr, das ihr Mann verstorben ist!

Es war ein Schock!

Mein Mann war richtig beunruhigt, als er seinen Vater so schwer atmend u. "schlecht" aussehend, sah. Deshalb war er tags darauf sehr erleichtert, als es seinem Vater wieder so gut ging.


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 00:24
Professor Doktor Bingo, würde vielleicht versuchen, mit dem was ihm an Kenntnissen in der heutigen Zeit zur Verfügung steht, da weiter helfen, ich bin mir da sogar ganz sicher, aber ob es hilft!? :D

Ich habe von einer sehr kompetenten Person mal gehört (sie/er ist in diesem „Geschäft“ tätig).
Das der Körper, wenn es dann mal soweit ist, alle Reserven nochmal hoch fährt, man könnte es „Todeskampf“ bezeichnen.
Hat dies schon mal jemand miterlebt?, ich schon, der Verstorbene krampft.

Dieses „Aufleben“ habe ich auch schon erlebt, aber halt auch dieses: „Ich gehe jetzt“ und nix war.

Ich denke, so wie der Mensch im realen tickt, so wird er auch gehen, ist halt von Mensch zu Mensch verschieden.


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 11:48
Ja, das "Hoch" vor dem Tod habe ich bei meinem Vater beobachtet.

Er wurde nach erfolgloser Krebstherapie irgendwann vom Krankenhaus zum Sterben nach Hause entlassen.
Da hatte das Nierenversagen bereits angefangen und wir wussten nicht, wie lange es noch gehen würde.

Die erste Woche hat er noch definitiv alles mitbekommen. Diese Zeit haben wir genutzt um uns zu verabschieden.
Einfach alle waren nochmal da. Sogar Freunde, die aus Canada angereist kamen, waren ihn in dieser Woche ein letztes Mal besuchen.
Das war auf jeden Fall die schlimmste Zeit in meinem Leben und irgendwie war die Tatsache, dass es bald vorbei ist, und niemand mehr etwas tun kann,trotzdem sooooooo weit weg in meinem Kopf.

Als sein Zustand dann rapide schlechter wurde und er immer mehr Morphium gebraucht hat, hat der Kopf irgendwann verstanden dass es nicht mehr "gut werden" würde.
An seinem vorletzen Tag ist mein Dad dann plötzlich alleine aus dem Bett aufgestanden (war schon lange nicht mehr möglich) und hat sich vor das Waschbecken gestellt um sich zu waschen.
An diesem Tag sah er viel besser aus als die 2 Wochen davor.
Das ist sehr schwer zu verstehen, wenn einem der Kopf sagt, dass es keine Hoffnung gibt, aber die Augen einem offenbar etwas anderes zeigen ....
Am Morgen darauf ist er dann friedlich eingeschlafen.

Jahre später hat mir mal jemand erklärt, dass der Körper im Sterbeprozess alle möglichen Stoffe produziert, um dem Sterbenden das Sterben leichter zu machen.
Klingt plausibel, ist aber für die Angehörigen schwer mit anzusehen weil es oft falsche Hoffnungen weckt.


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 12:23
@Teegarden
Ich kenne das von meinem verstorbenen Hund.
Er ist am natürlichen Tod gestorben, war alt und schwach.

die letzten Wochen vor seinem Tod hat er nur schlecht gegessen, lag viel rum und war kaum aktiv.
Normalerweise verbrachte er die Nacht immer draußen im Garten doch in dieser Phase war er immer mit bei uns im Wohnzimmer.

Eines Nachts hat er plötzlich gebellt. Wir gingen ins Wohnzimmer und trauten unseren Augen nicht..
Er war hellwach, hat mit dem Schwanz gewedelt, uns angesprungen uns abgeleckt. Er wirkte einfach wie neugeboren.

Wie wir ihn am nächsten morgen dann aufgefunden haben, könnt ihr euch sicher schon denken.
Er hat sich verabschiedet :)


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 13:11
@Evennya
Danke für deine privaten Erlebnisse, so war es ja auch mit "meinem" Krebspatienten, erstaunlich was der Körper dann noch einmal für Kräfte entwickelt. Für mich war dasauch sehr verwirrend, es war das erste Mal das ich solch einen Sterbeprozess mitbekommen habe und habe in kindlicher Naivität geglaubt er wird wieder gesund.

@Lebewesen

Danke das du uns deine privaten Erlebnisse erzählst, das habe ich bisher auch noch nichg gehört das Tiere/bzw Haustiere sich auch oder so ähnlich verhalten.
Dein Hund hatte aber ein schönes langes Leben und konnte in Frieden einschlafen.


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 13:15
Zitat von EvennyaEvennya schrieb:Jahre später hat mir mal jemand erklärt, dass der Körper im Sterbeprozess alle möglichen Stoffe produziert, um dem Sterbenden das Sterben leichter zu machen.
Klingt plausibel, ist aber für die Angehörigen schwer mit anzusehen weil es oft falsche Hoffnungen weckt.
Wobei ich nicht weiß, ob es da ne klare Forschung zu gibt. Denn auch anhand der Beispiele ganz oben, sieht man ja wie individuell das Ganze ist. Zwar viele Beispiele mit dem "hoch" aber auch genug ohne.


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Das "hoch" vor dem Tod

01.07.2015 um 14:02
Der Patenonkel meiner Cousine hatte ein Alkoholproblem. Und rannte dann in seinem besoffenen Kopf strack vor ein Auto. Koma. Er war über und über voll blauer Flecke. Die nach zwei Tagen fast komplett verheilt waren. Am dritten Tag starb er.
Ob das auch so ein letztes Aufbäumen war? Blutergüsse heilen normal nicht so schnell.

Und die Oma einer Freundin setzte sich (normalerweise bettlägrig) strack auf als ihr Sohn das Zimmer betrat. Mit den Worten "Und du gehst weg, du bist der Tod" verabschiedete sie sich von dieser Welt.


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Das "hoch" vor dem Tod

02.07.2015 um 06:27
Ich habe Praktikum in einem Seniorenwohnheim gemacht. Stationsleitung war dort eine ältere Diakonisse, die sagte oft :" Der/die schaut heute so rosig und gut aus, da muss man mit dem Schlimmsten rechnen"
Mich, als damals jungen Menschen, hat das total verwirrt, zumal die Schwester auch meist recht hatte und die Menschen zeitnah gestorben sind.


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Das "hoch" vor dem Tod

02.07.2015 um 06:41
....morgens geht es auf vieren.........mittags auf zweien...........abends auf dreien.............


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Das "hoch" vor dem Tod

02.07.2015 um 20:00
@Frau.N.Zimmer

Ja, so ging es mir auch am Anfang meiner beruflichen Laufbahn. Ich habe mich immer gefreut wenn es den Leuten besser ging und konnte mir überhaupt nicht erklären warum dann oftmals Angehörige angerufen wurden um Bescheid zu sagen das sie nochmal bitte schnell kommen sollen, es könnte der letzte Tag sein.

Leider behielten die erfahrenen Kollegen meistens recht.


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