Ist ein möglichst langes Leben erstrebenswert?

Ist ein möglichst langes Leben danach woran man streben sollte? Oder bringt es nichts wenn man sehr lange lebt, aber keine Lebensqualität hat?

Warum aber ist die Medizin darauf ausgelegt den Tod möglichst zu verzögern, auch wenn man nur noch dahinvegetiert?

Ist denn der Tod das schlimmste was überhaupt passieren kann?

EndederFahne schrieb:Ist denn der Tod das schlimmste was überhaupt passieren kann?

Ganz nüchtern betrachtet ist der Tod nicht schlimm, weil man davon sowieso nix mehr mitbekommt. Wenn man aber 20 Jahre im Rollstuhl hockt, gelähmt ist, geistig behindert, 24/7 auf fremde Hilfe angewiesen. Keine Ahnung, ob das "besser" ist.

Schwieriges Thema, bitte meinen Beitrag nicht falsch verstehen, hab nur spontan meine Gedanken aufgeschrieben.

Das Leben ist schützenswert, keine Frage.

@Aniara

Ganz so extrem ist es bei mir nicht, aber fast. Ich hasse es ständig auf Betreuung angewiesen zu sein.

Aber es ist wie es ist.

EndederFahne schrieb:Ist denn der Tod das schlimmste was überhaupt passieren kann?

Also für meine Oma schon mal nicht, nur hat die es eben versäumt, den Papierkram zu machen, bevor die praktisch entmündigt wurde.
Ich glaube das wird man im Alter aber auch schnell unterschätzen, weil: "Es geht ja noch alles"
Aber im Heim ist man dann oft schneller als man denkt.
Gerade im Alter muss halt nur etwas passieren, das man vor 30 Jahren noch locker weg gesteckt hätte und schon kann das der entscheidende Tropfen gewesen sein.

@Yooo

Ich bin 21 und schon in einem Art Pflegeheim, was soll ich denn sagen?

EndederFahne schrieb:Ich bin 21 und schon in einem Art Pflegeheim, was soll ich denn sagen?

Wenn man eben sein ganzes Leben gemacht und getan hat, es gar nicht anders kennt.
Vermögen aufgebaut hat, sich den Arsch aufgerissen hat usw.
Kommt eben schnell das Empfinden, dass alles umsonst war und es eh nur noch eine Qual ist.

Ist wohl besser, es gar nicht erst so verbissen zu betrachten aber das schleift sich wohl auch einfach so ein.

@Yooo

Ich sehe auch keinen wirklichen Grund zum Leben. Noch 60 Jahre dahinvegetieren? Für was?

EndederFahne schrieb:Ich sehe auch keinen wirklichen Grund zum Leben.

Naja, den sehen viele nicht.
Weiß nicht, ob das unbedingt was mit einem Heim zu tun haben muss.
Den Grund muss man sich halt immer selbst suchen.

@Yooo

Warum wird man eigentlich von staatlicher Seite zum Leben gezwungen? Das hab ich nie verstanden.

@EndederFahne
Ich habe diese Wörter vorher schon 2 mal gehört und zwar von meinen beiden Onkeln, die sich beide leider umgebracht habe.
Wir haben versucht ihnen zu helfen aber sie wollten es beide nicht, meine Oma musste das miterleben und obwohl sie dement war, hat sie alles verstanden, obwohl wir ihr nichts sagten, sie baute auch imens ab und ist letztes jahr daran allein im krankenhaus verstorben.

Es hört sich für dich nicht wahr an aber das Leben ist lebenswert, du bist gerade in einer Krise und niemand besser als ich kann es verstehen ich habe 2 Suizidversuche hinter mir und nach dem letzten habe ich 1 Jahr im Krankenhaus verbracht und kämpfe heute noch physisch und psychisch mit den Konsequenzen.

Als ich mich aus dem Fenster stürzte war alles schwarz ich wolte einfach nichtmehr, sah keinen Sinn, doch als ich im Koma lag, habe ich alles verarbeitet, ich sah meine Eltern wie sie mich besuchten und auf einmal hatte ich wieder einen Sinn und das gab mir viel Kraft, es wr nicht wie ein Schalter aber wenn man wirklich einen Sinn gefunden hat dann strebt man automatisch danach, sogar unterbewusst.

Glaube mir es lohnt sich zu kämpfen, alleine in den hellen Herbsttagen, wenn der Wind schon kühl weht und die Sonne durch die Blätter dir ins Gesicht scheint und du weißt, dass es sich lohnt hier am Leben zu sein.

Wenn du reden willst kannst es gerne hier beschreiben wie deine genaue Situation ist dann kann ich oder wir dir mehr helfen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Frieden hier in diesem Leben.