Darf man sich dem technischen Fortschritt verweigern?

Das Leben hat sich in den letzten zwanzig Jahren grundlegend verändert. Der technische Fortschritt hat im Alltag viele Kontakte zu Menschen, denen wir in der Post oder in der Bank begegnet sind, beseitigt. Besonders alten Menschen macht dies zu schaffen und der ländliche Raum ist hierdurch auch sozial verarmt.

In der Arbeitswelt werden erworbene Kenntnisse immer schneller entwertet. Ab 45 ist es schon ein Problem, seine Erfahrung als zunehmend wertlos zu empfinden und sich ständig immer wieder autodidaktisch in neue Software einarbeiten zu müssen.

Darf oder sollte man nicht sogar, sich dem Fortschritt verweigern? Schließlich war der technische Fortschritt und die damit verbundene Überforderung der Menschen schon eine der Hauptursachen für den ersten Weltkrieg. Viele technische Neuerungen dienen heute nicht mehr dem Wohl der Menschheit, sondern generieren nur Gewinne für Einzelne.

Und schwups werden wir dann von anderen Überholt und sind denen Unterlegen.

Es ist nicht nur Fortschritt aus spaß, sondern Wettbewerb von Konkurrenten. Wenn es keine anderen Mitspieler gäbe, wäre der Druck auch geringer auf die Entwicklung.
Also wieder Anschluss-Zeit @Creizie!

Nun die Frage stellt sich eigentlich seit Beginn der Industriealisierung. Erinnern darf man dabei wohl an das berühmteste Werk, welches sich seiner Zeit schon kritisch mit dem "technischen Fortschritt" auseinander setzt:

Moderne Zeiten - Trailer

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Was hat sich seither geändert? Eigentlich nichts, arbeit muss immer effizienter und schneller erledigt werden. Was früher die Dampfmaschine war, ist heute der Industrieroboter. Klar das der mensch irgendwann probleme hat, da mit zu halten. Vorallem die Werktätigen.

inspektor schrieb:Schließlich war der technische Fortschritt und die damit verbundene Überforderung der Menschen schon eine der Hauptursachen für den ersten Weltkrieg.

Ich habe ja in den letzten 60 Jahren schon so allerlei schräge Thesen zur Ursache des Ersten Weltkrieges gehört und gelesen, aber diese ist die absonderlichste, die mir bislang zu Augen und Ohren gekommen ist. Überforderung durch technischen Fortschritt als Kriegsursache? Nicht der Kampf um politisch-militärischen Einfluss und Absatzmärkte??

@inspektor
Klar darf man das. Ich kenne auch ein paar, die privat weder PC noch Handy haben.

Beruflich ist das aber oft nicht möglich. Wenn ich zum Beispiel Meldungen an diverse Sozialkassen machen muss, muss ich die mittels Internet über tragen. Die akzeptieren das anders nicht. Ist für meinen Dad zum Beispiel schwer...er ist der totale Gegner solcher Sachen und wird beruflich doch manchmal dazu gezwungen.

@inspektor

Ist es überhaupt möglich sich dem technischen Fortschritt komplett zu verweigern ?

Wie stellst du dir das vor ? Wo du doch an deinem Rechner sitzt und diesen nutzt...

@inspektor
Man sollte auf jeden Fall kritisch damit umgehen und sich darüber im klaren sein, dass damit auch Abhängigkeiten geschaffen werden und man nen Stück Freiheit einbüsst.
Es wird aber schon erwartet das du mitmachst...das finde ich auch nich ok.
Irgendwann lebst du ohne Smartphone wie ein DDR Bürger. Monate warten weil bestimmte Anschaffungen o Urlaub mit Bargeld und ohne Net gar nich mehr registriert werden. Da sehe ich schon einen Zwang mitzuspielen..

.

Ich denke, jede/r muss für sich entscheiden, wieviel und welchem technischen Fortschritt er welchem Raum in seinem privaten und beruflichen Umfeld einräumen kann und will.

Es gibt Dinge, auf die möchte ich nicht verzichten, in der Reihenfolge ihrer Bedeutung beispielsweise:
Waschmaschine, Kühlschrank, E-Herd, Telefon, allerlei elektrische/motorbetriebene Werkzeuge und Gartengeräte, Auto, Radio, Computer, Geschirrspüler, Mobiltelefon, Fernseher. Von technischen Fortschritten in der Medizin beispielsweise mal ganz abgesehen - oder von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Natürlich kann und darf sich meinetwegen jeder jedem technischen Fortschritt verweigern, solange er lustig ist.

@Doors
Neurasthenie war eine der Hauptkrankheiten vor dem ersten WK. Die Menschen fühlten sich gehetzt, was z. B. In Gottfried Benns Gedichten thematisiert wurde. Gehetzt sein macht aggressiv und das entlädt sich dann in massenpsychologischen Exzessen. Des Weiteren wurde der technische Fortschritt auch massiv in der Kriegsführung sichtbar.

@inspektor
Ja,das war ne angesagte Hipkrankheit wie Frieselfieber oder Hysterie. ..uahhh du kannst einen absurden Mist daherfabulieren wenn der Tag lang ist...aber gut,von mir aus zurück zur Rohrpost

@Warhead
Wenn ich Deine Beiträge lese, geht es mir genauso. An Absurdität kaum zu überbieten.

@inspektor

inspektor schrieb:Der technische Fortschritt hat im Alltag viele Kontakte zu Menschen, denen wir in der Post oder in der Bank begegnet sind, beseitigt.

Da greife ich doch gerne mal das Thema Bank auf. Ich kann mich noch gut der seeligen Zeiten erinnern, als es keine Geldautomaten gab. Arbeitszeit bis 17.00 Uhr und nur am Donnerstag hatte die Bank bis 17.30 Uhr geöffnet. Wenn ich da nicht pünktlich aus dem Büro kam oder irgendwo ein Verkehrsstau war, dann kam ich erst wieder an Bargeld eine Woche später.

@inspektor

Darf man sich verweigern ? Ja klar, warum sollte man dies nicht dürfen ?

Wie soll eine Verweigerung aussehen ? Sich jeder Benutzung verweigern auch bei der Arbeit ?

Dann mal viel Spaß !

@5okrates
Das stimmt. Aber man kann mit immer neuen Dingen die Menschen schön vor sich hertreiben und unterdrücken. Viele Unternehmen rufen den permanenten Wandel aus, auch um ihre Belegschaft auszuhebeln.

Man warum immer alle irgendeine Verschwörung vermuten, du kannst dir gerne eine Kerze anzünden und
deine Briefe auf Papyrus schreiben und per Taube versenden ...

Who cares about it ?

@inspektor


Technischer Fortschritt ist eine Bremse für die meschliche Entwicklung. Verweigern sollte man Technik nicht. Man sollte es aber auch nicht als die Grundlage des modernen Lebens betrachten.

@5okrates
Sorry, aber die meisten Menschen kommen sehr arm auf die Welt. Sie haben nichts anderes als ihr Wissen und ihre Arbeitskraft anzubieten. Der technische Fortschritt, z. B. Expertensysteme entwerten auch dieses Asset der Menschen, selbst wenn sie studiert haben. Was haben diese Menschen noch in die Waagschale werfen. Sie sind doch den Mächtigen komplett ausgeliefert. Das hat doch nichts mit dem Glauben an eine Verschwörung zu tun. Das ist die Realität.

@inspektor
Das nennt man Klassenkampf.Nur weil du das Prinzip in Ansätzen erkannt hast bist du noch lange kein Marxist oder gar Revolutionär...wenn du Avantgarde sein willst solltest du dir auch ne Alternative zurechtlegen,nur diffuses rumgemecker. ..Hmhm, das hat nur Lacher zur Folge und du ziehst dich gefräste in die Schmollecke zurück...das muss doch nicht sein.
Du solltest dir erstmal ne klare,schneidige Rhetorik zulegen...Rudi hatte das drauf...in einem Schachtelsatz, trotzdem klar zu verstehen

Wir sind die Borg!

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@Warhead
Den Anspruch habe ich nicht. Aber Rudi war bestimmt gut.

BLA BLA BLA

Wenn du arm auf die Welt kommst und dein Glück dich zum Reichtum leitet,
dann versuch in Gottes Namen glücklich zu werden, so wie jeder andere auch.

Mehr gibt es nicht zu sagen.

Achja halte dich bitte an dein Gewissen.