Konfrontativ statt Kooperativ - was bringt das?

Wenn man mit einer anderen Person ein Problem hat, aber zwangsläufig etwas mit dieser zu tun haben muss (Stichwort Arbeit, Schule, Verein), wie verhaltet ihr euch?

Die Gedanken mache ich mir, weil eine Kollegin wohl einen ziemlichen Groll gegen mich hegt. Das habe ich gemerkt und habe ein sachliches Gespräch mit ihr gesucht, um eben diese Sache zu besprechen. Ich habe gesagt, dass mir aufgefallen ist, dass da irgendetwas Persönliches zwischen uns herrscht.

Ohne überhaupt weiter sachlich weiter zu reden, fängt sie an mir Vorwürfe zu machen, wie unverschämt ich mich verhalten hätte. Dabei ging es um ein paar Aussagen die ich in der letzten Zeit getroffen hatte, die sie wohl als arrogant eingestuft hat. Es regnete eigentlich nur noch Vorwürfe und sie hat mir jede einzelne Aussage nochmal aufgezählt, die ihr eben nicht gefallen hat.

Und ja, zugegeben, wenn man diese Aussagen ohne irgendeinen Kontext gesehen hat - dann kann man diese durchaus auch als arrogant bewerten. Als sie mich fragte, ob ich nicht selbst finde, dass es so ankommen könnte, habe ich sogar bestätigt, dass ich es ein Stück weit nachvollziehen kann. Dass Sie aber so einen Aufstand macht und diese Aussagen so auf die Goldwaage legt - DAS könne ich nicht verstehen. Ich versicherte ihr, diese Sachen nie so gemeint zu haben wie sie es bei ihr angekommen ist.

Das war ihr ziemlich egal. Sie bleibt dabei dass es so bei ihr angekommen ist und ich deswegen jetzt in einem schlechten Licht bei ihr stehe.

Es interessiert mich wie Außenstehende es sehen. Sollten Konflikte in der Art nicht immer kooperativ sein? Oder ist es in Konflikten auch mal besser, absolut auf seinem Standpunkt zu beharren und sich nicht mal ein wenig in die Lage des anderen zu versetzen?

Dabei ist es noch wichtig, dass ich sie in besagtem Fall in keinster Weise persönlich beleidigt habe. Es war auch nichts was politisch unkorrekt war, nichts rechtsradikales etc., es geht mir also nicht um einen Extremfall.

Ich freue mich auf Meinungen :)

@lariella
Ich stimme dir zu, solche Konflikte sollte man kooperativer angehen, vor allem mit Personen, mit denen man zu tun haben muss oder die einem nahe stehen.
Wenn du einsiehst, dass es so ankommen könnte, gleichzeitig aber sagst dass es so nicht gemeint war und die Situation / den Sachverhalt aufklärst, dann hast du meiner Ansicht nach alles richtig gemacht, unabhängig von dem, was du nun genau gesagt haben sollst.

Es scheint nuneinmal Menschen zu geben, die den erstbesten Eindruck einer Person behalten, ohne diesen zu überdenken oder ändern zu wollen. Woran das liegt?
Sturheit vielleicht, oder einfach nicht in der Lage, seinen festgefressenen Standpunkt zu verändern.
Könnte vieles sein *achselzuckt*

Tja da muss man halt mal 5 gerade sein lassen. Wenn es kein direkter persönlicher Angriff war muss man um den Frieden zu wahren eben in den sauren Apfel beißen.
Vielleicht hat sie auch andere Probleme und hängt sich deshalb daran so auf?

lariella schrieb:Ich freue mich auf Meinungen :)

@lariella
Und was ist nun dein Problem ?

Ich lese nur das du grade extrem angezickt bist :D

Danke für eure Meinungen.

Ich bin einfach im Zwiespalt ob ich an mir zweifeln muss, zu wenig über meine Aussagen nachdenke etc. oder sie einfach nur alles zu extrem nimmt.

Ich frage mich einfach, warum so was sein muss, was hat diese Art zu reden für einen Nutzen? Es ist doch niemandem geholfen damit? Was bringt es ihr so zu sein?... Manche sagen mir, es sei einfach eine dumme Kuh, das solle ich abhaken. Ich habe generell aber gerne Verständnis für mein Gegenüber und mir fällt es schwer, dass einfach abzuhaken..

@Heijopei
... mir geht es auch allgemein hierum, nicht nur auf dieses Beispiel bezogen:

lariella schrieb:Es interessiert mich wie Außenstehende es sehen. Sollten Konflikte in der Art nicht immer kooperativ sein? Oder ist es in Konflikten auch mal besser, absolut auf seinem Standpunkt zu beharren und sich nicht mal ein wenig in die Lage des anderen zu versetzen?

@Heijopei

Heijopei schrieb:Ich lese nur das du grade extrem angezickt bist

Sehe ich auch so.
Die Reife kommt mit dem Alter.....

@lariella

lariella schrieb:Sollten Konflikte in der Art nicht immer kooperativ sein? Oder ist es in Konflikten auch mal besser, absolut auf seinem Standpunkt zu beharren und sich nicht mal ein wenig in die Lage des anderen zu versetzen?

Mann sollte immer seinen Prinzipien treu bleiben, in die lage des anderen sollte man sich immer versetzen um zu verstehen.
Aber sich selbst untreu werden sollte man nicht.

@CurtisNewton

Ich bin nicht angezickt. Solche Situationen empfinde ich eben nur als belastend. Mich interessiert es ob andere dieses Verhalten gerechtfertigt finden, ob ich doch das Problem in diesem Konflikt bin.

Was ist deiner Meinung nach "unreif"? Spurlos gehen solche Vorwürfe doch wohl an keinem vorbei?

Mich deprimiert es eher als dass ich angezickt bin.

@lariella

lariella schrieb: Spurlos gehen solche Vorwürfe doch wohl an keinem vorbei?

Natürlich nicht, aber man lernt damit umzugehen, ohne groß darüber zu reden....love it or leave it, thats the point!

Bringt nix, mit solchen Leuten diskutieren zu wollen. Da ist jedes Wort einfach nur zu viel. Deswegen einfach mal die Fresse halten, den anderen labern lassen und sich seinen Teil denken. Mehr ist da leider nicht drin. Hm.

An sich selber zu zweifeln, ist da auch fehl am Platz.

Und das wirklich interessante an derartigen Leuten ist, dass sie einem Vorwürfe machen und im Grunde dabei allein nur über sich selber sprechen. Grad so, als würden sie sich in einem spiegeln.

Wenn man mal drüber nachdenkt, können sie sich selber nicht leiden und darin liegt das einzige Problem.

@CurtisNewton

Wenn ich die Gedanken darum abstellen könnte, würde mich das tatsächlich sehr freuen. Wie ich in dieser Hinsicht reifer werde, weiß ich (noch) nicht. Bevor es so weit ist, tut es mir aber gut, auch Meinungen von anderen zu hören. Aber danke für den Spruch - im Ernst.

@kavinsky

Das mit dem "sich in einem spiegeln" ist genau das was ich auch dachte. Ich dachte, ich müsste noch näher ausholen, deswegen finde ich es interessant dass es auch unabhängig von Details zu dieser Aussage kommt.

@lariella

Je eher du dich damit abfindest, dass sie existieren, desto besser. Heute heißt sie vielleicht Kerstin und am nächsten Arbeitsplatz Steffen oder was weiß ich. Bei mir heißen sie zurzeit Gerald, Gerd und Burkhardt. :D (LmaA)

Manchmal scheint es, als würden sie - egal wohin man geht - einen schon dort erwarten, grad so wie der Igel und Hase aus der Fabel. Na egal. Kann man halt nix gegen machen. Doof bleibt doof und so weiter.

Ps: Dafür, dass ich ordentlich einen im Tee hab, ist mein Text ja supi fehlerfrei .. oder scheints mir nur so? ^^ :D :D

@kavinsky

Du hast wohl Recht. Ich fühle mich dann nur so schnell als Opfer meiner Mitmenschen.

...Ps: Und ja du schreibst sehr klar und deutlich, glühst du vor? ;-)

@lariella

Das vielleicht noch: Man nennt solche Leute auch Narzissten. Lies mal ein bissel was drüber und du wirst sehn, dass du selber völlig und absolut in Ordnung bist. Sinnlos also, seine Zeit damit zu verschwenden, über sie und ihre dussligen Aussagen noch nachzudenken. ;)

Man muss wissen: Sie wollen dich als Opfer sehn, und als was schlechteres, weil sie sich selber dann wieder als was besseres empfinden können. Scheiß Psychokiste eben. ;)


Ps: Nee, nach .... ich glühe nach .... :) lg

@kavinsky

ich lese mir gerade tatsächlich was zu Narzissmus durch... Das ist ja gruselig ;)
Auch ein netter Denkanstoß, danke..

....und noch viel Spaß beim Nachglühen :)

kavinsky schrieb:Bei mir heißen sie zurzeit Gerald, Gerd und Burkhardt. :D

... oh man, nicht Gerd, sondern Wolfgang ... (armer Gerdi, tut mir echt leid man).

Ja solche Situationen kommen eben vor in einem Kollektiv. Entweder man überlegt sich in Zukunft besser wie man manche Sachen ausdrückt ohne jemanden zu verletzen, oder man muss halt den Mund halten. Jetzt wäre es natürlich interessant um was es genau ging, woran sich diese Person so gestört hat. Es muss ja was mit ihr persönlich zu tun gehabt haben.

@lariella

Hallo :)

Es ist meiner Erfahrung nach so, dass man manchmal einfach danebenhauen und unabsichtlich Aussagen machen kann, die ein anderer ganz falsch und als Angriff versteht.
Ich erinnere mich da an eine Sache bei einer Kampfkunst, die ich ausgeübt habe, wo wir und auch der Meister immer geflachst und Blödsinn gemacht haben und dann sagte ich:,,Ja, du bist der Coole..." - ich meinte das auch nicht provokativ und aus meiner Sicht war da nichts schlimmes dran, aber der Meister wurde richtig sauer :D

Man sollte schon überlegen, ob man unfreundliche, beleidigende oder verletztende Dinge sagt.
Dauernde Selbstzensur muss aber auch nicht sein.

Wenn es dann Konflikte gibt, kommt ja auch viel drauf an, wie man etwas sagt.
Ich finde es sinnvoller, wenn man mit jemandem, mit dem es Probleme gibt, redet und guckt, ob man das ausräumen kann.
Ist bestimmt besser, als wenn sich der Ärger hochschaukelt oder Arbeit und persönliche Dinge drunter leiden.

Glaube eigentlich nicht, dass es hier um diese ganz normalen alltäglichen kleinen und großen Konflikte in einem kollegialen Team geht, welche in Missverständnissen und unüberlegten Aussagen ihren Ursprung finden.

Hier geht es meinem Empfinden eher um Kollegen, die auf Teufel komm raus die Auseinandersetzung suchen und
gegen solche kann man einfach keinen Krieg gewinnen, weil sie mit unlauteren Mitteln kämpfen, wie zum Beispiel mit der Lüge und in diesem Zusammenhang mit der Intrige.

Frage mich überhaupt, warum die Lüge immer mehr salonfähig zu werden scheint. Sogar Menschen, von denen man es nie gedacht hätte, schwindeln in Gegenwart derer was das Zeug hält. Aber warum? - weil sie meinen nicht anders gegen diese anzukommen?!

Am Ende wird man - wenn man nicht aufpasst - selbst noch so. Gott bewahre!!