"Wir suchen nur einheimische..."-Stellenanzeigen legitim?

Es gibt einen ganz profanen Grund, gerade im ländlichen Bereich. Fluktuation. Zugezogene, gerade Studienabgänger aber auch schon ältere Berufswechsler die aus größeren Städten kommen, bleiben oft im ländlichen Bereichen nur für kürzere Zeiten. Nach 1-3 Jahren zieht sie. Es oft wieder zurück

Aldaris schrieb:Wenn der potentielle AN schon in der Stellenausschreibung schreibt: 'Suchen Mitarbeiter' und zum Beispiel vergisst, zu schreiben (m/w), dann kann das schon zur Klage führen, wenn eine Bewerberin abgelehnt wird. Wenn er die Ausschreibung korrekt einstellt und nichts offen gegenüber der Bewerberin äußert, kann man ihm nichts.

Ist das so, weil das (m/w) eine Vorschrift ist?
Ansonsten kann ich das nicht nachvollziehen. Die Mitarbeiter ist generisches Maskulinum.

@nananaBatman

Du kannst auch schreiben, dass du ein/e Mitarbeiter/in suchst. Solltest du das nicht machen und eine qualifizierte Bewerberin wird abgelehnt, kann diese klagen. Davon gab es viele Fälle und das fußt alles auf dem AGG. DAs ist keine Vorschrift, kann aber eben als Diskriminierung verstanden werden. Warum wohl schreiben viele 'Suche Mitarbeiter (m/w)' ? Das ist dem Gesetz geschuldet.

@Aldaris
Ja aber wie begründet man denn die Diskriminierung? Rein grammatikalisch gesehen, lässt sich nich sagen, dass nur ein Geschlecht angesprochen wird. Es kann höchstens so interpretiert werden, aber das kann doch nicht ausschlaggebend sein?

Also als Kunde, egal ob im Supermarkt oder Bank, im Club oder sonstwo interessiert mich nur, ob ich gut bedient und beraten werde und möglichst das Produkt bekomme, welches ich möchte.

Käme mir nie in den Sinn, zu sagen:,,Nee ich will aber von einer Deutschen bedient werden" oder so.

Ich finde die Bedingung ,,Einheimischer" mindestens fragwürdig, eher sehe ich das sogar als Diskriminierungsfall.
Denn es geht nicht um Kriterien, wie Schulbildung oder andere, sachlich nachvollziehbare Dinge.
Natürlich muss jemand, der beispielsweise ständig mit Geldbeträgen zu tun hat, rechnen können.

Die einzige Begründung ist:,,Du wirst nicht eingestellt, weil du Ausländer bist."

Das halte ich im Sinne von Gleichberechtigung für nicht akzeptabel.

@nananaBatman

Das hat sich aus einer Reihe an Fällen entwickelt, wo Frauen offensichtlich wegen ihrem Geschlecht bei gleichzeitig besserer Qualifikation als die männlichen Bewerber abgelehnt wurden. Dieses (m/w) ist quasi eine Versicherung für den AG, um sich vor dem AGG zu schützen.

Wen es interessiert: Googelt mal nach AGG-Hopping.

Hat Imho auch was damit zu tun , das auswärtige sich strikt weigern die Deutsche Sprache zu erlernen.

Wir stellen auch nur noch Bewerber ein die die deutschen Sprache in Wort in Schrift zumindest rudimentär beherschen.
Ich für meinen Teil finde es es eine Frechheit das es Menschen in Deutschland gibt die hier seit zigjahren Arbeiten und kaum einen Satz vernünftiges Deutsch artikulieren können.

Da ist es durchaus legitim wenn man sich gezielt "fertige Mitarbeiter" rekrutiert.

@Heijopei
wenn die rudimentären Kenntnisse ausreichen, um den Job zu erledigen, dann frage ich mich, wozu man mehr erwartet. Bekommt derjenige ein besseres Gehalt, wenn er Goethe zitieren und die FAZ lesen kann? Auch wenn das nicht für den Job benötigt wird?

Zum Thema: explizit in eine Stellenausschreibung zu schreiben, dass diese nur für Einheimische ist, ist diskriminierend, sofern es keinen sachlichen Grund dafür gibt. Mir will kein sachlicher Grund einfallen

@Heijopei

Heijopei schrieb:Ich für meinen Teil finde es es eine Frechheit das es Menschen in Deutschland gibt die hier seit zigjahren Arbeiten und kaum einen Satz vernünftiges Deutsch artikulieren können.

Das gehört dir fast auf die Stirn tätowiert :D

Ich für meinen Teil finde es es eine Frechheit dass es Menschen in Deutschland gibt die hier seit zigjahren zig Jahren Aarbeiten und kaum einen Satz vernünftiges Deutsch artikulieren können.

@Tussinelda
Beitrag von TunFaire (Seite 2)

Das ist ein Grund warum wir in einigen Bereichen auch so handeln

Tussinelda schrieb:Zum Thema: explizit in eine Stellenausschreibung zu schreiben, dass diese nur für Einheimische ist, ist diskriminierend, sofern es keinen sachlichen Grund dafür gibt. Mir will kein sachlicher Grund einfallen

Es ist in der Tat diskriminierend, aber vom Gesetzgeber offensichtlich nicht als solche abgedeckt.

Wenn man 'Leute aus der Region' sucht, finde ich das voll in Ordnung.
Vor allem in kommunikativen Berufen (Mundart, Dialekt) und wenn man sich in der Region auskennen muss, kann das vorteilhaft sein.

Außerdem sehe ich keinen Sinn darin, wenn jeder stundenlang zu seiner Arbeitsstelle fahren muss ... Das ist für den Arbeitgeber ja auch ein Nachteil, wenn der Arbeitnehmer dadurch schon gestresst ist ...

@TunFaire
das ist kein sachlicher Grund, denn das bedeutet, vorurteilsbehaftet zu sein, man geht einfach mal pauschal davon aus, dass "Nicht-Einheimische" nicht lange genug bleiben......jeder kann kündigen, gemäß den Kündigungsfristen, egal ob Einheimischer oder nicht, das ist das Gesetz und das gilt, nicht ob man denkt, dass jemand länger bleibt oder nicht......

@Issomad
das sollte dann bei Anforderungen stehen, also zum Beispiel "Mundart benötigt" oder so...wie weit ein AN fährt ist dessen Angelegenheit und obliegt nicht dem AG

@Aldaris
ich denke doch, es muss nur angezeigt werden.....es gibt schon seit längerem entsprechende Diskussionen und auch Beispiele, wie eine Stellenanzeige aussehen sollte, so sie nicht diskriminierend sein soll

Tussinelda schrieb:das sollte dann bei Anforderungen stehen, also zum Beispiel "Mundart benötigt" oder so...wie weit ein AN fährt ist dessen Angelegenheit und obliegt nicht dem AG

Der Arbeitgeber hat das aber Entscheidungsrecht und lange Anfahrtswege sind eben nachteilhaft auch für den Arbeitgeber.

Neben dem Stress sind dann auch Verspätungen vorprogrammiert ...

Tussinelda schrieb:das sollte dann bei Anforderungen stehen, also zum Beispiel "Mundart benötigt"

Das wäre dann auch etwas anderes. Das ist so, wie wenn ein Regisseur einen weißen Mann für eine Rolle benötigt. Dann kann man ihn auch nicht wegen Diskriminierung anklagen, weil sich ein schwarzer Mann auf die Rolle beworben hat und abgelehnt wurde. Das sind die Spezialfälle. Grundsätzlich geht es um die Qualifikation. Ist diese vergleichsweise höher als die von anderen Bewerbern und wird man aus 'diskriminierenden Motiven' abgelehnt, schlägt das deutsche Arbeitsrecht zu.

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:Das gehört dir fast auf die Stirn tätowiert :D

Ja ne ?
Aber du hast verstanden was ich meine oder?

Ich persönlich schicke alle wieder weg die mir zugeteilt werden mit denen ich mich nicht vernünftig verständigen kann.

Ich erwarte ja kein Rechtschreibgenie , sondern erwarte das mein gegenüber zumindest ansatzweise versteht was ich sage.

Tussinelda schrieb:ich denke doch, es muss nur angezeigt werden..

Das geht eben nicht so einfach. Vor allem ist das dann keine Anzeige, sondern eine Klage vor dem Arbeitsgericht. Und das erfasst nur Fälle von Diskriminierung in den Bereichen: Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Ich hatte ja das Ossi-Beispiel gebracht. Das wurde nicht als Diskriminierung verstanden.

Aldaris schrieb:Das wäre dann auch etwas anderes. Das ist so, wie wenn ein Regisseur einen weißen Mann für eine Rolle benötigt. Dann kann man ihn auch nicht wegen Diskriminierung anklagen, weil sich ein schwarzer Mann auf die Rolle beworben hat und abgelehnt wurde. Das sind die Spezialfälle. Grundsätzlich geht es um die Qualifikation. Ist diese vergleichsweise höher als die von anderen Bewerbern und wird man aus 'diskriminierenden Motiven' abgelehnt, schlägt das deutsche Arbeitsrecht zu.

Es gibt auch eine Menge Farbige, die in der Region aufgewachsen sind und Deutsch sowie den Dialekt perfekt beherrschen als Muttersprache ...

Das Aussehen sollte jetzt nicht die Rolle spielen (außer man braucht einen Schönling/eine Schönheit zu Repräsentationszwecken) ...