Hijab als Teil der Polizeiuniform

Mitten in der Burkini-Debatte erweitert die schottische Polizei die Dienstkleidung für Frauen: Der Hijab ergänzt die reguläre Uniform. Man wolle mehr muslimische Frauen zu einer Karriere bei der Polizei ermutigen, heißt es.

Die schottische Polizei hat den traditionellen muslimischen Hijab als zusätzliche offizielle Dienstuniform für Frauen eingeführt. Der Schritt solle "Frauen aus der muslimischen Gemeinde ermutigen, eine Karriere bei der Polizei in Betracht zu ziehen", heißt es in einer Mitteilung der schottischen Polizei. Der Polizeichef Phil Gormley hofft, dass seine Truppe damit multikultureller wird.

Die Reform kommt inmitten einer europaweiten Debatte über muslimische Frauenkleider: In Frankreich dürfen sich Frauen nicht mehr im Burkini am Strand aufhalten, im deutschen Luckenwalde verweigerte die Bürgermeisterin einer Palästinenserin zunächst das zugesagte Praktikum im Rathaus - wegen ihres Kopftuchs. Nun soll die 48-Jährige als Dolmetscherin für eine Wohnungsbehörde arbeiten.

In Schottland stößt die Neuordnung der Uniform auf Zustimmung. "Ich freue mich, dass die Polizei etwas unternimmt, damit unsere Behörde die unterschiedlichen Communities repräsentiert, denen wir hier in Schottland dienen", sagte Fahad Bashir, Vorsitzender der Muslimischen Vereinigung in der Schottischen Polizei.

Seit 2001 durften muslimische Polizistinnen den Hijab nur tragen, wenn ihre Vorgesetzten es genehmigt hatten. Die Polizei hatte die Regelung eingeführt, um die Zahl der Beamten mit Migrationshintergrund zu erhöhen. Auch in Kanada haben die Behörden die Kleidervorschriften jüngst gelockert: Die Royal Canadian Mounted Police, bekannt für ihre traditionelle rote Uniform, erlaubt Frauen nun ebenfalls das Tragen von Hijabs.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/schottland-polizei-fuehrt-hijab-als-uniform-ein-a-1109529.html

Soweit so gut
Nun aber weiter gesucht und folgenden Artikel gefunden:

Berlin - Die Grünen stehen dem Tragen von Kopftüchern bei Polizistinnen in Deutschland offen gegenüber. Die Grünen- Europapolitikerin Angelika Beer sagte der Berliner Tageszeitung "B.Z." (Samstag): "Jeder sollte frei sein zu tragen, was er will. Eine Polizistin mit Kopftuch ist genauso ernst zu nehmen wie eine Lehrerin mit Kopftuch."

In Schweden dürfen Polizisten und Polizistinnen seit Freitag Turban, Kopftuch oder die jüdische Kippa als Teil ihrer Uniform tragen. Damit solle ein Signal für mehr ethnische Vielfalt unter Schwedens 17 000 Ordnungshütern gesetzt werden, hieß es zur Begründung.

Der migrationspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, Josef Winkler, würde einen solchen Schritt auch in Deutschland begrüßen. "In Großbritannien ist es schon lange üblich, dass Polizisten, Soldaten und Richter indischer Herkunft einen Turban tragen. Warum sollte das nicht auch in Deutschland gehen?"

Die Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth sagte der Zeitung: "Wir brauchen mehr Muslime bei der deutschen Polizei. Wir müssen den Polizeidienst stärker für Menschen türkischer und russischer Herkunft öffnen."

http://www.merkur.de/politik/gruene-offen-kopftuch-polizistinnen-deutschland-232187.html


Sooo. Haut mal raus. Was ist eure Meinung dazu? Hättet ihr was dagegen wenn der Hijab zur Uniform gehören würde? Warum?

Es gibt meines Erachtens keinen trifftigen Grund solch einen Schabernack und Affentanz zu machen.
Entweder sie integrieren sich und lassen ihren "Glauben" an Allah da wo er hin gehört, nämlich in ihrem Privatleben, oder werden in den muslimisch geprägten Ländern Polizistin in denen sie mit ihrem Hijab willkommen geheißen werden.
Das Leben ist kein Ponyhof und man kann nicht alles bekommen was man möchte, nur weil man mal schreit oder klagt.
Es gehören Entscheidungen zum Leben dazu.

Zumal Kopftuch, Hijab und co. nichts mit dem Islam zu tun haben, sehe ich sie auch schon im privaten Gebrauch kritisch und möchte diese umso weniger im öffentlichen Dienst einziehen sehen.

Sehe ich genauso wie @eyecatcher
Habe zwar selbst Eltern mit Migrationshintergrund, aber finde es unheimlich wichtig dass man sich in dem Land in dem man lebt, zu 100% integriert und da passt eine Polizei Beamtin mit Kopftuch meiner Meinung nach gar nicht ins Bild. Wenn man als Deutscher Staatsbürger einen Beruf bei der Polizei und co. anstrebt, kann man schon erwarten dass diese Person bereit ist ihre Religion dafür in den Hintergrund zu stellen. Fazit: ich finde es absolut unpassend.

Integration sieht anders aus, wer in ein anderes Land kommt hat sich an zu passen, nicht umgekehrt!

Ich frag mal Joachim Herrmann

tic schrieb:Integration sieht anders aus, wer in ein anderes Land kommt hat sich an zu passen, nicht umgekehrt!

Ich finde es interessant, dass jeder davon ausgeht, es würden nur gerade Eingewanderte ein Kopftuch tragen oder sich verschleiern. Es gibt durchaus Leute, die sind hier geboren und tragen ein Kopftuch, auch wenn das scheinbar niemand glauben will.
Ich würde es begrüßen, wenn Deutschland ein Land wäre, das sowohl Burkini als auch Hijab und so weiter erlaubt und nicht debattieren muss. Auch im Polizeidienst.

@Luminita

Ehrlich gesagt, mein Vater war Moslem, ich bin auch in den ersten Jahren auch nicht in Deutschland aufgewachsen, aber ich denke anfangs würde mich das Bild schon stören, okay, vielleicht ist stören ein wenig überzogen, es wäre auf jeden Fall sehr ungewohnt.

:sleepy:

ist mir bewusst @Luminita

ich würde es begrüßen wenn Deutschland so bleibt wie es ist und nicht darüber debattiert werden muss wie man es anderen Nationalitäten anpassen soll.

mir ist völlig egal ob ich auf der Straße jemand sehe der Kopftuch trägt, aber nicht bei Polizisten, Lehrern etz etz

Ich frage mich, wie es andersrum aussehen würde, wenn Deutsche Christen, die in Islamischen Ländern leben, plötzlich einfordern würden, nach der Deutschen Kultur leben zu wollen, würde ihnen das gestattet werden ?...

@tic
Anderen Nationalitäten? An welche Nationalitäten passt man es denn an; gerade wo doch eben die Konvertitinnen angesprochen waren.

@sanne-ld

Das ist der Punkt. Am Ende herrscht in unser aller Köpfen ein nationales Denken, was ja nicht falsch ist. Ich sehe es so wie du. Religion bitte nur in den eigenen vier Wänden.

An welche Nationalitäten passt man es denn an; gerade wo doch eben die Konvertinnen angesprochen waren.

an jene die Kopftücher Tragen, Menschen zb Deutsche die konvertiert sind, auch diese sollten als Polizist keines Tragen.

Mal abgesehen von der kulturellen Frage, wie soll sich denn eine Hijab tragende Polizistin als Amtsperson ausweisen ohne den Schleier zu lüften? Ich stelle mir den Schleier im Polizeidienst unpraktisch vor.

@HooverTPau

Ein Hijab ist ja keine Burka. Da sieht man das Gesicht ja noch.

Würde so etwas dem bereits angeschlagenen Respekt der Polizei helfen? Die sollten in Deutschland erstmal an ihrem Image arbeiten, bevor sie sich um die Belange einzelner Kümmern.

Damals hieß es noch "Polizei dein Freund und Helfer" davon ist heutzutage nichts mehr übrig. Und ich denke nicht, dass eine religiöse Kopfbedeckung da ihren Beitrag leistet.


Würden sie ihre offizielle Mütze auf der Kopfbedeckung tragen oder nähen die sich das Abzeichen der Polizei auf den Stoff?

@eyecatcher

Würde dann wohl so aussehen:

@tic
Verstehe deine Antwort nicht so ganz. An welche Nation passt die Frau sich an, die ein Kopftuch oder meinetwegen ein Hijab umlegt?

an keine @vincent gemeint ist das Deutschland bzw Schottland sich anpasst was es eben nicht sollte.

Multikulturell ist ok am Kiosk an der Ecke, jedoch nicht bei der Polizei, dort sollte eben die Landesübliche Uniform getragen werden.

Der Hijab hat nichts mitm Islam zutun. Wo kommen wir den hin wenn man als Polizist so rum läuft als wäre man in der Freizeit.

Ich als Polizist würde dann einfordern im Dienst so rumlaufen zu dürfen wie in Miami Vice.

@eyecatcher
wer schreit und klagt denn? Die schottische Regierung hat dies eingeführt, die Gründe liegen wohl kaum bei den Muslima, die das gefordert hätten, sondern eher bei einer Regierung, die nix gegen kulturelle Vielfalt hat und dies auch öffentlich zeigen möchte. Wenn es in einem Land Menschen gibt, die Kopftuch, Turban, Kippa etc. tragen (und das sind nicht wenige), dann sollten auch öffentliche Ämter dies widerspiegeln....eigentlich ganz einfach