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Der Gewerkschaft ver.di beitreten?

23 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gewerkschaft, Tarifvertrag ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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24.03.2019 um 18:20
Vor einigen Tagen sprach der Betriebsrat in einer Versammlung zu uns. Bereits letztes Jahr gab es Informationen zu einem Tarifvertrag. Das klingt natürlich erstmal, bis auf zwei minimale finanzielle Verschlechterungen, alles ganz toll.
Bei der Versammlung vor ein paar Tagen, sprach auch ein Mitarbeiter von ver.di zu uns und wir erhielten, Leiharbeiter ausgeschlossen, eine Beitrittserklärung.

Nachdem ich nun mit einigen Kollegen darüber sprach, bin ich verunsichert, ob der Beitritt in eine Gewerkschaft das richtige für mich ist.
Klar wäre mehr Gehalt eine feine Sache, jedoch würde ich keinesfalls die Arbeit niederlegen, wenn die Geschäftsführung dieses nicht erhöhen will. Vielleicht liegt das daran, dass ich finanziell recht gut klar komme.

In der Beitrittserklärung ist die Rede davon, meine Daten an "diesbezüglich besonders Beauftragte" weiterzugeben, ohne jeglicher Nennung dieser.
Ist das so üblich, bei einer Mitgliedschaft, die direkt mit dem Arbeitgeber zusammenhängt? Da ja extra betont wurde, niemand erfahre von einer Mitgliedschaft.
Ob die Geschäftsführung daraus Resultate ziehen würde, wage ich sowieso zu bezweifeln.

Ich befürchte irgendwie, dass aufgrund der drastischen Gehaltssteigerungen je nach Betriebszugehörigkeit, die Dauer bei einigen Mitarbeitern automatisch verkürzt werden könnte, aufgrund des Tarifvertrages.

Beitritt oder nicht?
...
Hat schon jemand hier die gleiche Situation erlebt und würde mir mitteilen, wie und warum so entschieden wurde?

Das Motto "Gemeinsam sind wir stark!" (Fett und in Grossbuchstaben) klingt für mich fast schon wie eine Kampfansage an meinen Arbeitgeber. Bin dankbar für die Stelle. Wieso in den Kampf ziehen und die Geschäftsführung verärgern? Wie gesagt, ich bin finanziell nicht schlecht dran. Das betrifft andere, gewiss viel mehr.

Haltet ihr Gewerkschaften an sich für unnötig oder dringend erforderlich?

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24.03.2019 um 19:02
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Hat schon jemand hier die gleiche Situation erlebt und würde mir mitteilen, wie und warum so entschieden wurde?
Eine solche Situation nicht.

Aber während des Studiums habe ich für einen Konzern gearbeitet dessen Mitarbeiter kaum in der Gewerkschaft vertreten waren. Dementsprechen wurde die auch ordentlich ausgepresst. Gewehrt hat sich da keiner.
In meiner aktuellen Firma haben wir einen starken Betriebsrat und zwei starke Gewerkschaften (eine davon ist ver.di). Die Arbeitsbedingungen sind mit Abstand besser. Ich fühle mich auch für meine Arbeit fair bezahlt. Natürlich geht das irgendwo zulasten der Rendite der Kapitalisten. Aber das ist zum einen nicht mein Brot und zum anderen bin ich der, der arbeitet. Da sollte ich auch primär die Früchte meiner Arbeit tragen können. Ob du dabei die Geschäftsführung verärgerst kann dir doch egal sein. Und dein Arbeitgeber hat dich sicherlich nicht aus purer Nächstenliebe eingestellt.


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24.03.2019 um 19:08
@Bettman
Die Arbeitsbedingungen sind in der Firma, in der gleich zwei Gewerkschaften vertreten sind, besser.
Der Grund dafür ist auch der faire Lohn.

Du erfährst also keine Abfälligkeiten gegenüber Gewerkschaftlern? Hast du die Verhandlungen mitbekommen oder erfahren, wie die Arbeitsbedingungen zu dieser Zeit waren?
Vor allem das Verhalten zwischen der Geschäftsführung und den Kollegen?


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24.03.2019 um 19:10
Ich bin neben meinem zivilen Beruf Betriebsrat und in der IG Metall.

Deswegen bin ich hier parteiisch. Ich finde natürlich bei weitem nicht alles gut, was unsere Gewerkschaft so macht. Und natürlich gibt es auch faule und schlechte Betriebsräte.

Ich kann dir nur sagen, dass wenn die Quote der Gewerkschaftsmitglieder eine gewisse Schwelle unterschreitet, tritt der Arbeitgeber ruck-zuck aus dem Arbeitgeberverband aus und kündigt den Tarifvertrag. Nachdem die Nachwirkung vorbei ist, bekommst du einen neuen Vertrag zugeschickt. Wie der im Vergleich dazu aussieht, kannst du dir ja vorstellen.

Dieses Szenario habe ich schon mehrfach bei anderen Betrieben erleben können. Erst dann sind die MA aufgewacht. Die haben auch immer gesagt, "ich bin so wichtig für das Unternehmen, ich brauche keine Gewerkschaft". Danach haben Sie dumm aus der Wäsche gekuckt.

Ferner ist die Mitgliedschaft mit einer Arbeitsrechtsschutzversicherung verbunden. Mit dem Rückgriff auf exzellente Anwälte bei einem Rechtsstreit.


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24.03.2019 um 19:11
@nieuwsgierig

Gewerkschaftsmitglied sein heißt auch immer: Egoismus ablegen.
Nicht nur für sich selbst streiten, sondern auch für andere mitstreiten, wenn nötig.

Du musst dir halt überlegen: der Arbeitgeber kann einzelne Leute meistens ohne Schwierigkeiten austauschen. Aber nicht so leicht eine ganze Belegschaft.
Vielleicht gerätst du selbst mal in Schwierigkeiten und brauchst Beistand und Unterstützung. Dann wäre die Gewerkschaft auch für dich da.

Auch, wenn selbstverständlich bei weitem nicht alle Arbeitgeber gemeine Kapitalisten und Ausbeuter sind, so steht doch meistens Gewinn im Vordergrund.
Dagegen stehen unter Umständen die Interessen der Arbeiter.

,,Ich bin unersetzbar" und:,,Bei mir ist alles bestens, ich brauch keine Hilfe", damit sind schon einige Leute hingeflogen.


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24.03.2019 um 19:16
@nieuwsgierig
Man muss nicht unbedingt eintreten, in den meisten Fällen profitiert man von den Erhöhungen.
Wenn Du privat eine Rechtsschutzversicherung mit Arbeitsrecht hast...schwinden die Vorteile.

Die Betriebsräte machen oft Werbung für Gewerkschaften, dabei muss man nicht vergessen dass Gewerkschaften an sich private Vereine sind und keine geschäftliche oder gar rechtliche Verbindungen zu Betriebsräten haben - dieser Eindruck wird aber erweckt.

Die Daten? Ist ja ganz klar, damit man deine Beitragshöhe anhand des Brutto festlegen kann - dann schnüffelt der Betriebsrat in den Lohnlisten und melden das "inoffiziell"...Gehaltserhöhung, ruck zuck passt sich der Beitrag an.


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24.03.2019 um 19:21
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Du erfährst also keine Abfälligkeiten gegenüber Gewerkschaftlern?
Klar. Die stehen da aber drüber. Das sind teilweise ganz schön harte Hunde :D
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Hast du die Verhandlungen mitbekommen oder erfahren, wie die Arbeitsbedingungen zu dieser Zeit waren?
Als es das letzte mal hart auf hart kam war ich noch nicht dabei. Jedenfalls hatte die Belegschaft mit ernsthaften Streiks gedroht.
Die Konsequenz wären unter anderem so um die 100.000 kalte Wohnungen Ende November gewesen (Stillstand Heizkraftwerke und Ausfall der Fernwärmenetze). Der Imageschaden für den Konzern wäre zu brutal gewesen. Der AG musste relativ schnell klein beigeben. Geschadet hat es ihm aber nicht.


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24.03.2019 um 19:52
@Sherlock_Fuchs
Solche möglichen Schwierigkeiten und Probleme mit Vorgesetzten will ich unbedingt vermeiden. Auch eine Arbeitsrechtschutz-Versicherung bringt mir nichts. Wenn ich mal solch heftigen Ärger mit dem Chef hätte, würde wohl ein neuer Arbeitsplatz eher inneren Frieden bringen, als ein Rechtsstreit mit jemanden, für den ich danach sicher nicht mehr arbeiten möchte.
Die Anzahl, also Quote der Gewerkschaftsmitglieder kann sich ja jederzeit ändern, somit bestünde fortwährend die Chance, das die Verträge sich wieder, ungebunden an Tarife, ändern? Zum viel schlechteren dann natürlich.

@Kc
Bin ich egoistisch, wenn ich an keinem Kampf gegen meinen Arbeitgeber teilnehme, um mehr Gehalt zu bekommen?
Für andere als Unterstützung dienen, gemeinsam kämpfen für ein tolles Ziel, das klingt ja wirklich toll.
Im Nachhinein Nachteile zu haben und nichts erreicht zu haben, dass ist meine Ungewissheit, also Angst.

@Abahatschi
Also, vesteh ich das richtig? Gewerkschaften sind somit gewinnorientiert und daher wollen sie selbstverständlich überall höhere Löhne, davon wird ja prozentual der Beitrag gezahlt.
Dankeschön für diese Einsicht!

@Bettman
Um einem Schaden am eigenen Image zu entgehen, wird der AG ja regelrecht gezwungen sich an Tarifverträge zu binden.


Ich habe großes Glück und einen tollen AG, bei dem ich ganz bestimmt nicht kaputt gehe durch meine geleistete Arbeit und auch sehr entspannt und gesellig wird da geschafft.
Ich wünsche mir nur eins, den Job unbedingt zu behalten. Dafür würde ich vielleicht sogar "kämpfen".


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24.03.2019 um 20:09
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Ich habe großes Glück und einen tollen AG, bei dem ich ganz bestimmt nicht kaputt gehe durch meine geleistete Arbeit und auch sehr entspannt und gesellig wird da geschafft.
Ich wünsche mir nur eins, den Job unbedingt zu behalten. Dafür würde ich vielleicht sogar "kämpfen".
Das kann ich glücklicherweise für mich zu 100 % unterstreichen.

Die Frage ist nur wie ist es zu dieser Situation gekommen? Und was hindert den AG daran diese Vorteile langfristig zu untergraben und auszuhölen?


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24.03.2019 um 20:43
Ich arbeite im öffentlichen Dienst, in dem gehaltstechnisch keine Unterschiede gemacht werden, ob jemand in der Gewerkschaft ist oder nicht. Werden im Tarifvertrag höhere Löhne ausgehandelt, bekommt man die, egal ob man in der Gewerkschaft drinnen ist oder nicht.

Ich bin trotzdem Gewerkschaftsmitglied und sehe darin auch kein Problem. Gerade weil von meiner Mitgliedschaft auch diejenigen profitieren, die keine Beiträge an verdi zahlen - denn warum sollte mein Arbeitgeber die Löhne erhöhen, wenn er nicht alle paar Jahre von der Gewerkschaft unter Druck gesetzt wird? Zumindest in meiner Abteilung ist es auch kein Geheimnis, wer in der Gewerkschaft ist und wer nicht und vor höherrangigen Vorgesetzten muss man ja nicht zwangsläufig mit seinem Mitgliedsausweis vor deren Nase herum wedeln. :D Berufliche Einschränkungen habe ich dadurch keine.

Ich ärger mich momentan eher über unseren Betriebsrat, der, nun ja, ziemlich arbeitgeberfreundlich agiert. Gerade deshalb ist es mir aber auch so wichtig, im Bedarfsfall eine Gewerkschaft im Rücken zu wissen.


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24.03.2019 um 20:48
@Bettman
Wenn ich deine Frage richtig verstehe, kann ich sagen, dass ich für zu erledigende Arbeit und den dafür benötigten Zeitaufwand, definitiv genügend Entlohnung erhalte.


Auch ohne die tarifliche Bindung, steigt das Gehalt und die Anzahl an Urlaubstagen, sowieso mit der Betriebszugehörigkeit. Zudem kommen noch einige Vorteile, die ich so nicht erfahren durfte, bei früheren Arbeitgebern.


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24.03.2019 um 20:57
@Sterntänzerin
Du bist also Mitglied geworden, um Rückhalt zu haben und dich, auch für alle Nichtmitglieder, für bessere Entlohnung und Arbeitsbedingungen einzusetzen?! Das ist ein sehr toller Grund und ich find's echt nobel von dir. Da ihr Erfolg hattet und nun tariflichen Lohn erhaltet, ist es nur positiv zu bewerten.
Ob nun alle Betriebsratsmitglieder für einen Tarifvertrag sind, kann ich nicht natürlich nicht einschätzen. Jedoch weiss ich, dass nicht jeder von ihnen Mitglied ist oder wird.
Die Geschäftsführung hat wohl eher keine Probleme damit oder würde diesbezüglich etwas äußern oder dem Umgang mit Angestellten ändern. Vorstellen kann ich mir es auf jeden Fall nicht.


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24.03.2019 um 21:19
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Ob nun alle Betriebsratsmitglieder für einen Tarifvertrag sind
Einfach fragen, sie sind ja deine Vertreter ;)
Ich habe lange Zeit Tarifverträge für etwas Gutes gehalten, jetzt bin ich der Meinung wenn man Leistungsträger ist und richtig verhandelt, holt man mehr raus als die Gewerkschaft alle paar Jährchen (bei den Öffis funktioniert das nicht, da ist man deutsch bürokratisch)


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25.03.2019 um 10:59
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:wenn man Leistungsträger ist und richtig verhandelt, holt man mehr raus als die Gewerkschaft alle paar Jährchen
Als echter "Leistungsträger" ist man ja im Regelfall sowieso außertariflich angestellt und muss für sich selber verhandeln. Da steht der Tarifvertrag nicht im Weg. Man verhandelt quasi auf diesen "on top".
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Wenn ich deine Frage richtig verstehe, kann ich sagen, dass ich für zu erledigende Arbeit und den dafür benötigten Zeitaufwand, definitiv genügend Entlohnung erhalte.
So meinte ich das nicht ;)
Du bist mit deiner derzeitigen Entlohnung ja zufrieden. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass du fair bezahlt wirst und einige hübsche Nebenleistungen erhältst. Die Frage ist aber: Warum wirst du als Arbeitnehmer so fair behandelt? Ist es die pure Nächstenliebe deiner Geschäftsführung oder stehen da eventuell doch noch eine starke Gewerkschaft und ein starker Betriebsrat hinter dir, die, ohne dass du viel davon mitbekommst, nicht ganz unbeteiligt an deiner Entlohnung sind?


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25.03.2019 um 16:32
Zitat von BettmanBettman schrieb:ohne dass du viel davon mitbekommst
genau das sehen viele nicht.

Im Übrigen beginnt das AT-Verhältnis mit einem bestimmten Abstand zur obersten Entgeltgruppe - und die haben die Tarifpartner ausgehandelt.

Meine Firma hat andere Standorte mit anderem Tarifvertrag - dort wäre ich von meinem Gehalt her AT.

Ferner sorgen vielfach Betriebsräte dafür, dass die Tariferhöhungen auch auf die ATs übertragen werden.


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25.03.2019 um 17:12
Zitat von BettmanBettman schrieb:die pure Nächstenliebe deiner Geschäftsführung
Das wird es wohl nicht sein ;)
Unser Betriebsrat ist ja schon länger aktiv und die nehmen die Sache auch ernst. Von vorhergegangenen Verhandlungen weiss ich nichts, jedoch gibt es ja Steigerungen der Gehälter und diese wurden dann wohl vom Betriebsrat durchgesetzt.


@Sherlock_Fuchs

Also ist es möglich, je nach Standort, mehr oder weniger zu verdienen? Das finde ich nicht fair. Ist doch für jeden Standort die gleiche Gewerkschaft, dachte ich. Betriebsrat haben wir unseren eigenen, bestehend aus unseren Kollegen.

@Abahatschi

Verhandlungen bezüglich des Gehaltes, spare ich mir also zukünftig komplett und die Gewerkschaft regelt das nur noch eigenständig?!
Nun ja, da sie gewinnorientiert fungieren, wird da ja vielleicht eine Regelmäßigkeit Bestand haben, die dann allen Mitarbeitern den gewünschten Lohn einbringt.
Nach mehr Gehalt fragen, können die Kollegen wohl trotzdem noch.



Ich tendiere momentan eher nicht zur Mitgliedschaft, jedoch nur weil ich halt nie meine Arbeit niederlegen würde, um für mehr Lohn zu kämpfen.
Allerdings sind ein paar Kollegen doppelt beschäftigt und wenn wir uns alle für mehr Lohn einsetzen, bräuchten diese Leute vielleicht nicht mehr abends und am Wochenende noch schaffen gehen. Was meine Entscheidung nur schwerer macht.
Auch für zukünftige Angestellte, wirkt ein Tariflohn vielleicht anziehend.


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25.03.2019 um 17:19
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Ich tendiere momentan eher nicht zur Mitgliedschaft, jedoch nur weil ich halt nie meine Arbeit niederlegen würde, um für mehr Lohn zu kämpfen.
Du hast das Recht zu streiken, muss Du aber nicht. Ich habe allen MA die sich während dem Streik zur Arbeit erklärt haben freigegeben und somit auch bezahlt.


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25.03.2019 um 17:53
@Abahatschi
Danke!
Also können die Mitarbeiter der Gewerkschaft mir keinerlei Vorschriften machen und ich kann selbst entscheiden, in wie weit ich "kämpfen" möchte.

Ich denke, dann ist es eine gute Sache, die mir und meinen Kollegen nur Vorteile bringen kann. Wenn die Verhandlungen dann erfolgreich sind, kann die Firma ja nicht einfach Angestellte reduzieren. Die zu erledigende Arbeit bleibt ja die gleiche.


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26.03.2019 um 17:54
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Nachdem ich nun mit einigen Kollegen darüber sprach, bin ich verunsichert, ob der Beitritt in eine Gewerkschaft das richtige für mich ist.
Klar wäre mehr Gehalt eine feine Sache, jedoch würde ich keinesfalls die Arbeit niederlegen, wenn die Geschäftsführung dieses nicht erhöhen will. Vielleicht liegt das daran, dass ich finanziell recht gut klar komme.
Wenn du wegen irgendwas ein schlechtes Gefühl hast,höre besser auf dein Gefühl....
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:In der Beitrittserklärung ist die Rede davon, meine Daten an "diesbezüglich besonders Beauftragte" weiterzugeben, ohne jeglicher Nennung dieser.
Ist das so üblich, bei einer Mitgliedschaft, die direkt mit dem Arbeitgeber zusammenhängt? Da ja extra betont wurde, niemand erfahre von einer Mitgliedschaft.
Ob die Geschäftsführung daraus Resultate ziehen würde, wage ich sowieso zu bezweifeln.
Das klingt natürlich sehr komisch.Würde nachfragen um welche Daten es sich dabei handelt!
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Das Motto "Gemeinsam sind wir stark!" (Fett und in Grossbuchstaben) klingt für mich fast schon wie eine Kampfansage an meinen Arbeitgeber. Bin dankbar für die Stelle. Wieso in den Kampf ziehen und die Geschäftsführung verärgern? Wie gesagt, ich bin finanziell nicht schlecht dran. Das betrifft andere, gewiss viel mehr.
Wenn du so mit der Geschäftsführung zufrieden bist,mußt du auch nicht den Kampf ansagen.Es ist nicht notwendig!
Zitat von nieuwsgierignieuwsgierig schrieb:Haltet ihr Gewerkschaften an sich für unnötig oder dringend erforderlich?
Gewerkschaften sind an und für sich notwendig allerdings nicht wenn man mit den Arbeitgeber zufrieden ist!


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26.03.2019 um 18:39
1) Beschäftige Dich auch mal konkret mit der Gewerkschaft, um die es bei Dir geht. Gerade große Gewerkschaften setzen sich oft auch politisch ein oder für gesellschaftliche Belange. Nicht immer kann man sich gerade damit identifizieren. Verdi steht zum Beispiel sehr nahe der SPD. Kann man mögen, kann man aber auch ablehnen.

2) Gewerkschaften haben manchmal einen sehr großen Wasserkopf. Muss jeder für sich entscheiden, ob er die Arbeit der Funktionäre und der ganzen Verwaltung mit seinem Beitrag mitfinanzieren will oder nicht

3) Gewerkschaften sind private Interessengemeinschaften, keine Sozialen Einrichtungen. Daher kämpfen sie manchmal für ihre Mitglieder, aber zeitgleich eindeutig gegen soziale und gesellschaftliche Interessen, man denke an die Lokführergewerkschaft oder die Fluglotsen oder Piloten Gewerkschaften!

Anderes Beispiel: der Widerstand gegen Agenda 2010 von Verdi war damals nur sehr mau, einmal aufgrund der schon angesprochenen Nähe von Verdi zur SPD, aber eben auch, weil Leiharbeiter, Arbeitslose eben nicht die Zielgruppe von Verdi sind, die hat sich darauf konzentriert, ihre eigenen Mitarbeiter ins Trockene zu bringen.

4) Gewerkschaften decken zumeist die ‘Standardinteressen‘ ihrer Mitglieder ab, bei ‚Sonderwünschen‘ sind sie hingegen oft sogar Bremser und agieren sogar GEGEN die Mitarbeiter. Ganz konkretes Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: als ich im ÖD beschäftigt war, wollte ich mal aus privaten Gründen (um mehr Zeit für ein Hobby zu haben) in Teilzeit wechseln. Damals gab es noch kein Teilzeitgesetzt. Mein Chef jedoch war einverstanden. Verhindert wurde es durch den Personalrat auf Veranlassung der Gewerkschaft! Angeblich waren an der Einrichtung an der arbeitete, früher einmal Mitarbeiter von ihren Chefs gezwungen worden, auf Teilzeitarbeit zu wechseln, daher habe man beschlossen, keinem Teilzeitantrag mehr zuzustimmen, es sei denn, es wäre mit der Betreuung von Kinder oder pflegebedürftigen Verwandten begründet, eine Begründung, mehr Zeit für Hobby haben zu wollen, akzeptiere man nicht. Ich war extra zur Vorsprache bei Personalrat und dann noch beim Gewerkschaftsbüro, aber konnte nichts erreichen, schon aus Prinzip wollte man mir nicht entgegenkommen!

Seither ist das Thema Gewerkschaft und Betriebsrat/Personalrat bei mir nicht mehr besonders positiv besetzt...

5) trotzdem ist es aber natürlich so, dass es in manchen Großbetrieben (Siemens, VW, Mercedes ...) gar nicht ohne Gewerkschaft und Betriebsrat geht, weil die Fühlung zwischen Führung und ‚Fußsoldaten‘ längst verlorengegangen ist.


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