@steven01Ich verstehe sehr wohl, dass es für die Väter auch nicht einfach ist. Und ganz ehrlich, ich würde um nichts in der Welt tauschen. Ich bin froh, dass mein Kind bei mir ist und nicht beim Vater wohnt. Anders würde ich eingehen.
Es ist trotz allem für alle Beteiligten hart. Was wäre die optimale Lösung? Das Kind in zwei Hälften schneiden?
Wenn wir schon bei Einzelfällen sind:
Mit meinem Expartner war damals vereinbart, dass ich zuhause beim Kind bleibe. Er wollte! in der Arbeit bleiben.
Nicht nur habe ich meine Karriere an den Nagel gehängt, sondern habe ebenfalls sämtliche (auch spätere finanzielle Einbußen) in Kauf genommen.
Als das Kind wenige Monate alt war, fiel ihm plötzlich ein, dass das Leben mit Kind wohl doch nichts für ihn ist. Er zog umgehend zu seiner neuen(?) Freundin. So saß ich nun da, ganz alleine in einer Stadt, ohne Familie, mit meinem ersten Kind. Er besuchte ihn unregelmäßig, sagte immer wieder kurzfristig seine Besuche ab und auch in "Notsituationen" winkte er einfach ab.
Schon mal mit einer Magen-Darm Grippe ein Kind alleine betreut? Ist nicht schön.
Schon mal ein brüllendes Kind zu sämtlichen Behörden mitgeschleppt? Auch nicht schön.
Ich suchte auch verzweifelt eine andere Wohnung in einem anderen Ort, damit ich mir für später überhaupt eine Kinderbetreuung leisten kann.
Als ich mit dem Kind mal in die Notaufnahme musste, war er auch nicht da.
Ich könnte noch viele Beispiele nennen.
Noch heute sagt er kurzfristig immer wieder die "Wochenenden" ab, weil er doch keine Lust hat oder aus sonst irgendwelchen Gründen. Ärgerlich, dass wir uns immer nach ihm richten müssen, damit sein Kind ihn überhaupt mal sieht. Wie enttäuscht das Kind ist, darüber will ich gar nicht reden.
Er muss sich um kaum etwas kümmern. Das Kind ist gut gekleidet, gut gefüttert, war bei sämtlichen Vorsorgeuntersuchungen, ist beim Kinderturnen, bei vielen sonstigen Aktivitäten, hat viele Spielsachen, wird zu seinen Großeltern gefahren, gepflegt wenn er krank ist usw usf.
Dafür zahlt er Kindesunterhalt.
Ich kanns einfach nicht leiden, wenn mir dann jemand erzählt, dass es Väter so schwer haben, weil sie finanzielle Einbußen haben.
Es geht um das Kind. Mit dem Unterhalt macht sich doch eine Mutter kein schönes Leben.
Und ja, bei Trennungen gibt es immer wieder Deppen und doofe Situationen.
Ich bin ebenfalls mit meinem Kind zu meinem neuen Partner gezogen.
Weißt du was passiert wäre, wenn ich es nicht "gedurft" hätte? Mein Kind wäre jetzt nur nicht finanziell schlechter dran, er hätte wahrscheinlich öfters eine gestresste Mutter, er hätte nicht meinen jetzigen Partner, der sich liebevoll um ihn kümmert. Es wäre definitiv für mein Kind insgesamt vom Nachteil gewesen.
Selbst mein Ex hat das erkannt und er nimmt die Fahrt (wenn er denn mal kommt) dafür gerne in Kauf.