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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

112 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ernährung Nach Lehrbuch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 15:18
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wer hat Lust, sich nach einem langen Arbeitstag in die Küche zu stellen u. frisch zu Kochen?
Ich!

Ich mach das ja für mich und um mir was Gutes zu tun. Und ein frischer Salat zum Essen ist schnell gemacht. Der Zeitfaktor, der hier immer genannt wird, ist ziemlich lächerlich. Ich bewege mich auch mehr, wenn ich ne Gammelphase hatte. ^^
Zitat von NemonNemon schrieb:auch solche in Funktionsnahrung für Sport.
Ja! Und da gibt es ganz viele, die sich vermeintlich schlaues Wissen angelesen haben und von Clean Eating faseln und sich total viele E-Nummern reinpfeifen. :D Von den ganzen anderen Zusatzstoffen, von denen sie nicht mal wissen, wie sie heißen oder ausgesprochen werden und was es überhaupt ist, mal ganz zu schweigen.

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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 15:26
@Interested
Es gibt zum Glück mittlerweile aber völlig cleanes Zeug. Okay, das trägt dann schon mal Label wie "vegan" oder "Paleo", aber es ist tatsächlich nichts Unnötiges drin. Wobei Schokolade immer noch Schokolade ist ;)


Das Mineralien-Hydrationspulver ohne Zusatzstoffe wie Sorbit muss ich mir mittlerweile aus den USA bestellen.

Protein ist natürlich staubtrocken. Da muss man alles Mögliche beigeben, wenn es als Riegel "yummy" werden soll. Doch auch hier gibt es heute gute Kompromisslösungen.


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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 15:30
Zitat von NemonNemon schrieb:"Gesund" wird in Verbindung mit Ernährung allerdings weitgehend missverstanden verwendet.
Das wird zu oft dahingehend verstanden, dass gesunde Ernährung quasi aktiv als Medizin wirkt.
Betrachtet man den begriff medikament, dann ist das nicht unbedingt falsch. Ein medikament ist
ein Stoff oder eine Stoffzusammensetzung, der bzw. die „zur Heilung oder zur Verhütung menschlicher oder tierischer Krankheiten“ bestimmt ist oder sich zur Beeinflussung physiologischer Funktionen eignet
Wikipedia: Arzneimittel

Ernährungsbedingte erkrankungen können durch eine ernährungsumstellung durchaus reduziert oder geheilt werden. Es ist eben keine pille, aber durchaus "medikation" im weiteren sinne.
Zitat von NemonNemon schrieb:Der Körper ist ein Chemiewerk, der in dem, was ins Verdauungssystem kommt, nützliche Komponenten sieht, die er sich nimmt. Ob frisch gekocht, ob Obst oder Gemüse, darum geht es nicht. Das sind eher sinnliche Aspekte, die wir mit dem Essen verbinden, als wissenschaftlich evidente Kriterien. So auch dieses "abwechslungsreich". Ob ich den Bedarf an Nährstoffen in Speise A oder B anbiete, spielt keine Rolle.
Richtig. in der theorie (und praxis) reicht ein cocktail mit allen essentiellen nährstoffen. Gibt es, funktioniert wohl. Allerdings nicht mein ding aus rein gesellschaftlicher sicht. Essen hat nicht nur einen gesundheitlichen aspekt, sondern auch einen gesellschaftlichen. Daher halte ich es bei frischen zutaten. So weiß ich was drin ist und muss nicht hoffen, dass das erdbeeraroma wirklich mal ne erdbeere war :D
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich habe mittlerweile in etwa herausgefunden, was geht und was nicht. Nicht in Laborversuchen, aber durch Ausprobieren.
Ein weg, der kurzfristig besserung schaffen kann, aber wie sieht es langfristig aus? Der mittelweg ist entscheidend. Learning by doing aber die wissenschaftlichen erkenntnisse nicht aus den augen lassen. Nicht jeder supermeldung glauben, lang etablierte hingegen durchaus beachten. Ausprobieren, sich selbst kennen lernen, lernen, seinen eigenen weg finden.
Zitat von NemonNemon schrieb:Aber schau an: Ich verzichte weitgehend auf Vollkorn, betont Ballaststoffreiches, Milch und explizit einige Additive wie Sorbit. Obst übrigens auch fast gar nicht (Laktose- und Fructose-Allergietests negativ). Fett mit Kohelhydraten bekomme ich fast gar nicht verdaut. Paniertes Schnitzel mit Bratkartoffeln und Rahmsauce: Einschlafgarantie :)
Davon würde ich aufgehen wie ein hefeteig und wäre dauerhaft müde :D. Fleisch/fisch nein danke, milch und ei ganz weit weg. Wenn überhaupt brot, dann selbstgebacken und vollkorn, ansonsten nach 5min wieder hunger. Gemüse steht an erster stelle, danach hülsenfrüchte, obst, nüsse, samen. Dann kommt mein "ersatzkäse/quark/joghurt/pudding". An letzter stelle "junkfood" allerdings selbst gemacht. Von allem so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Vollgefressen = schlafstörungen, "leerer" magen = ruhige nacht :D Das gepaart mit neugierde, wieso, weshalb, warum und was ist neu, hält seit nunmehr 20 jahren .... soweit gesund, dass zumindest die ernährung nicht schuld ist :D


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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 16:29
Wie wäre es mit experimenteller Mc Donalds Versorgung für 5 Jahre und dann unter den Überlebenden die allgemeine Gesundheit zu untersuchen?


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15.06.2019 um 16:45
Zitat von ayAshiayAshi schrieb:Wie wäre es mit experimenteller Mc Donalds Versorgung für 5 Jahre und dann unter den Überlebenden die allgemeine Gesundheit zu untersuchen?
Da gibt es doch eine Doku "Supersize Me", wo jemand vier Wochen lang bei McDonalds isst und die Folgen dokumentiert.

Mir geht dieses religionsähnliche Anbeten von Essen auf den Geist. Ehrlich. V.a. die Trends - ständig wird eine neue Kuh durchs Dorf getrieben - Chiasamen, gerade "my müsli" (hej, das kann ich für einen Bruchteil des Geldes selbst mischen!), Kokosöl. Und ständig wird alles revidiert. Meine Oma hungerte noch nach der Brigitte Diät und nahm bei 1000 Kalorien ab, obwohl Leute den Hungerstoffwechsel propagieren. Cholesterin, Fett ... alles so Themen, die mal schlecht waren. Margarine und Butter ....

Meine Großeltern wurden beide über 90, haben täglich selbst gekocht, viele Mehlspeisen gegessen und wenig, dafür gutes Fleisch und viel (selbst angebautes) Obst und Gemüse. Heute würde man das als viel zu kohlenhydrathaltig ansehen. Bei ihnen hat es funktioniert. Was ich viel schlimmer finde, ist der ganze Mist, den es zu kaufen gibt -mit unendlich vielen Zusatzstoffen.

Ich versuche gerade, mehr Obst und Gemüse zu essen - ein ziemlicher Kampf, da ich weder Obst noch Gemüse so megagerne mag. Obst geht noch besser als Gemüse.


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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 16:50
Wenn ich mich an die ganzen Ernährungsratschläge im Stile von "Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass..." erinnere, die ich im Laufe von nunmehr fast 65 Lebensjahren gehört, gelesen, gesehen habe, dann wundert es mich ernsthaft, dass ich überhaupt so alt geworden bin.

Wechselweise wurde ich schon von Butter oder Margarine, Oliven- oder Sonnenblumenöl, Rohkost oder Kurzgebratenem, Pommes oder Pilzen, Fleisch oder Fleischlos, Alkohol oder Alkoholfrei, Zucker oder Süssstoff umgebracht.


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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 16:51
@MissMary

Misch dir das Gemüse unter die Soße oder mach eine Panade. Ei und Mehl mit ein wenig Wasser und Gewürzen. Gemüse eintauchen und langsam in der Pfanne backen.

Mach ne Suppe und nimm den Pürierstab
Alles Tricks um das Zeug schnell runter zu bekommen.
Ich kaufe ab und an Gemüsesaft in Bioqualität, der geht auch schnell runter.


Ps..ich hasse es auch. Hasenfutter


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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 16:54
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wechselweise wurde ich schon von Butter oder Margarine, Oliven- oder Sonnenblumenöl, Rohkost oder Kurzgebratenem, Pommes oder Pilzen, Fleisch oder Fleischlos, Alkohol oder Alkoholfrei, Zucker oder Süssstoff umgebracht.
Bin noch nicht ganz in deinem Alter, aber ja .... Genauso ist es. Man hat das Gefühl, dass ordentliches Essen nicht mehr reicht, es muss auch da nun Trends geben ...

Jeder folgt so seinem eigenen Trend ... war kürzlich zu einem Geburtstagsfrühstück eingeladen, da waren zwei Veganer, ein Vegetarier und ein Weißmehlverweigerer ... war für die Gastgeber eher anstrengend, v.a. weil die Veganer "neu Veganer" waren und das erst an dem Morgen mitteilten. Neben dem Aufwand für die Gastgeber war es auch anstrengend, dass sich das ganze Gespräch um Essen drehte und ich ein echt schlechtes Gewissen bekam, als ich eine Käsebrezel aß (Weißmehl und tierisches Fett ....). Pfui.


@ayAshi Ich bin gerade auf einem "Vernunftstrip". Ich weiß, dass Gemüse gut ist und ich esse am Tag eisern 250g - 300g Gemüse (abgewogen). Vielleicht gewöhne ich mich einfach dran ... irgendwann


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15.06.2019 um 16:58
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vernunftstrip
Viel Erfolg damit

Übrigens

Blumenkohl schmeckt am besten, wenn man ihn kurz vor der Zubereitung durch ein Schnitzel ersetzt. :troll:


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15.06.2019 um 17:06
Zitat von ayAshiayAshi schrieb:Viel Erfolg damit
Übrigens
Blumenkohl schmeckt am besten, wenn man ihn kurz vor der Zubereitung durch ein Schnitzel ersetzt.
LOL ;-). Ich hoffe ernsthaft, dass in 20 Jahren niemand herausfindet, dass Gemüse völlig schädlich ist. LOL


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15.06.2019 um 17:08
@MissMary

Wenn die Nahrungs-Spezialisten überhand nehmen, rate ich:

Bringt Euch einfach was zu Essen mit - Geschirr, Besteck und Tisch werden von mir gestellt.

In meinem Bekanntenkreis finden sich auch Vegetarier aller Schattierungen, Veganer, gläubige Muslime und Juden, Rohkostanhänger und Steinzeitköstler, Gelegenheitsfaster und Allergiker gegen alles und jedes. Die bringen sich bei Parties alle fein ihren Kram mit.


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15.06.2019 um 17:12
Zitat von DoorsDoors schrieb:In meinem Bekanntenkreis finden sich auch Vegetarier aller Schattierungen, Veganer, gläubige Muslime und Juden, Rohkostanhänger und Steinzeitköstler, Gelegenheitsfaster und Allergiker gegen alles und jedes. Die bringen sich bei Parties alle fein ihren Kram mit.
LoL :-). Auch eine gute Idee. War glücklicherweise nicht mein Frühstück, ich war auch Gast .... Fand es echt nur nervig ... wie gesagt, ich trank eine Tasse Kaffee und eine Käsebrezel und dann noch etwas Joghurt und Obst - unter den Argusaugen der Veganer ... die parallel einen langen Vortrag darüber hielten, wie Tiere ausgebeutet werden und dass Weißmehl (Brezel) und Zucker (in meinem Kaffee) die neuen Geiseln der Menschheit sind. Da schmeckte der Käse nicht.


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15.06.2019 um 17:22
@MissMary


Und dann das Elend der Kaffeebauern! All' die vielen Pestizide im Kaffee! Und erst der CO2-Fussabdruck. War bestimmt kein regional angebauter Kaffee aus der norddeutschen Tiefebene. Käse! Fleisch ist Mord und Milch Vergewaltigung! Auch noch mit Weissmehl. Und gebacken. Weiss man doch, dass man dann spontan an Krebs erkrankt. NITROSAMINE! Joghurt? Verfaulte Milch, die den armen kleinen Kälbchen fehlt! Obst? Vermutlich keine deutschen Bananen, sonder irgend so ein eingeflogenes Zeug, das von rechtlosen Landarbeitern in der Dritten Welt unter immensem Pestizideinsatz unter Lebensgefahr geerntet wurde, um es dann hier her zu fliegen. Weiche hinweg, Satanas bzw. Ananas!


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15.06.2019 um 17:33
Zitat von gastricgastric schrieb:Learning by doing aber die wissenschaftlichen erkenntnisse nicht aus den augen lassen.
Das war auch nicht anders gemeint. Es ist halt schwierig, sich selbst objektiv zu beobachten und Erkenntnisse zu Bekömmlichkeiten lassen sich nicht wie im Labor herausarbeiten.


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15.06.2019 um 18:02
Zitat von DoorsDoors schrieb:Und dann das Elend der Kaffeebauern! All' die vielen Pestizide im Kaffee! Und erst der CO2-Fussabdruck. War bestimmt kein regional angebauter Kaffee aus der norddeutschen Tiefebene. Käse! Fleisch ist Mord und Milch Vergewaltigung! Auch noch mit Weissmehl. Und gebacken. Weiss man doch, dass man dann spontan an Krebs erkrankt. NITROSAMINE! Joghurt? Verfaulte Milch, die den armen kleinen Kälbchen fehlt! Obst? Vermutlich keine deutschen Bananen, sonder irgend so ein eingeflogenes Zeug, das von rechtlosen Landarbeitern in der Dritten Welt unter immensem Pestizideinsatz unter Lebensgefahr geerntet wurde, um es dann hier her zu fliegen. Weiche hinweg, Satanas bzw. Ananas!
Genauso kam man sich vor ... Ehrlich gesagt taten mir die Freunde, die es eigentlich gut meinten total Leid - es kam mir vor, als ob wir bei den Scientologen etc. gelandet wären. Schrecklich. Sie wusste erst gar nicht, ob es überhaupt was gab, was ihren hohen Standards entsprach ... es war entsetzlich anstrengend und ungemütlich.

Ich finde, dass Ernährung irgendwie ein Dogma wurde ... egal, was man tut. Ich habe mal erzählt, dass wir zur Bärlauchzeit immer Bärlauch im Wald holen (und da auch schon Leute beobachtet haben, die ganze Wäschekörbe voll mitnehmen - sicher nicht zum Eigenbedarf!) - auch Entsetzen (Fuchsbandwurm, etc.). Am besten ist, man isst gar nicht mehr (mit den falschen Leuten) zusammen.


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15.06.2019 um 18:08
@MissMary

Bärlauch aus dem Wald holen? Ein Wunder, dass Ihr noch lebt. Fuchsbandwurm, afrikanische Riesenzecken, Tschernobyl-Altlasten, Wildschweine, Tollwut, Bleischrot im Waldboden und Kettensägenöl und umstürzende Bäume.

Um Dogmatiker jeglicher Schattierung mache man besser einen grossen Bogen.


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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 18:18
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bärlauch aus dem Wald holen? Ein Wunder, dass Ihr noch lebt. Fuchsbandwurm, afrikanische Riesenzecken, Tschernobyl-Altlasten, Wildschweine, Tollwut, Bleischrot im Waldboden und Kettensägenöl und umstürzende Bäume. Um Dogmatiker jeglicher Schattierung mache man besser einen grossen Bogen.
Ich habe mal einen Artikel gelesen, dass indonesische Studenten über das Thema in Deutschland promoviert haben und festgestellt, dass Ernährung für manche Leute wirklich ein Religionsersatz ist.

Ich sehe das immer etwas zwiegespalten: Ich arbeite ja an einer Brennpunktschule - bei uns wurde mit viel Gedöns und staatlicher Förderung eine Mensa gebaut - die nun von den meisten Schülern und deren Eltern ignoriert wird, weil das Essen 4€ kostet. Stattdessen rennen die Schüler in den nächsten Supermarkt und holen sich dort Gummibärchen, Chips und Eistee. Das finde ich sehr bedenklich - wir haben echt Schüler, die in der Pause einen Energiedrink (oder zwei) "zischen" und ganz glücklich erzählen (wenn sie die Dose im Müll versenken), dass ihre Eltern die von Bekannten palettenweise zum Hammerpreis von einem Polenmarkt gebracht bekommen (daher auch kein Pfand). Das ist so das eine Extrem: Man isst genau, was Einem schmeckt und ist unbelehrbar ... hier sollte irgendwer irgendwie eingreifen. Auch bei den Schülern, wo die Fiannzplanung der Eltern so grandios ist, dass sie wirklich tagelang Nudeln für 39 Cent essen ...

Die Dogmatiker sind genauso schlimm ... Ne Freundin von mir arbeitet in einem Landgasthof (bürgerliche Küche) und meint, es gibt Tage, wo von 10 Bestellungen 9 irgendwie abgeändert werden müssen, weil Veganer, Muslim, Vegetarier, glutenunverträglich, tierische Eiweiß meidend ... der Koch bekommt wohl immer mal wieder ein Tobsuchtsanfall ....


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15.06.2019 um 18:28
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:der Koch bekommt wohl immer mal wieder ein Tobsuchtsanfall ....
Oder er macht jedesmal die gleiche Konserve auf.



Dass sich Schulkinder aus "unterpriveligierten Schichten" aus den verschiedensten Gründen falsch ernähren, ist sozusagen die Kehrseite der wohlhabend-bürgerlichen Gesundheitsapostelei.

"Mein Johannes-Maximilian isst nur bei Vollmond geerntetes rechtsdrehendes Tofu mit nepalesischem Himalaya-Salz, dass gewaltfrei abgebaut wurde."

"Meine Schackeline-Schantalle frisst alles, was sie im Mülleimer findet - und das hat ihr nicht geschadet. Kevin und Justin, rollt mal Eure Schwester rein."


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15.06.2019 um 20:47
Zitat von DoorsDoors schrieb:missmary schrieb:
der Koch bekommt wohl immer mal wieder ein Tobsuchtsanfall ....
Oder er macht jedesmal die gleiche Konserve auf.
Das wiederum finde ich jedes Mal zum kotzen. Wortwörtlich. :troll:

Ich habe mir vor kurzem einen Vortrag zu gesunder Ernährung angetan, im Rahmen der Gesundheitstage, die in meinem Betrieb stattfanden (immerhin war das bezahlte Arbeitszeit, in der ich mich mit irgendwelchen Infos berieseln lassen konnte :D). Nachdem Intervallfasten ja eine Zeit lang das ganz große Ding war bzw noch ist - jedenfalls, wenn man das nach der Auslage in der Gesundheitsabteilung von Buchhandlungen beurteilen möchte - wurde mir dort wiederum das altbekannte 5-Mahlzeiten-Prinzip nahegelegt. Milchprodukte zu so gut wie jeder Mahlzeit waren aus einem nicht näher erläuterten Grund auch ganz wichtig und wenn schon ein Smoothie, dann aber bitte ausschließlich ein grüner. Obstsmoothies sind böse.

Fun Fact: Nach dem der Vortrag zu Ende war, wurden vor der Tür genau diese bösen Obstsmoothies an alle ausgegeben. Das sagt eigentlich alles.


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Richtige Ernährung nach Lehrbuch viel zu komplex? Wer hält sich dran?

15.06.2019 um 20:49
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:wirklich ein Religionsersatz ist.
Ich würde allerdings unterscheiden. Für mich macht es einen Unterschied, ob ich gucke, dass mein Körper möglichst optimal versorgt ist, keine Schadstoffe, keine Bakterien, alle Nährstoffe ausbalanciert etc etc

Oder ob ich will, dass möglichst wenig Schaden durch meine Ernährung entsteht. Das fängt bei den Tieren an, da ist es ganz massiv.
Weiter geht es natürlich über faire Produktionsbedingungen, regionale Sachen etc etc.

Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde eben munter produziert, egal woher, egal was mit reinkommt, ob Antibiotikia oder Pony mit Sattel, Hauptsache die Packung sah appetitlich aus und der Preis war niedrig.

Meiner Meinung nach, sind sich die Menschen heute erstmal schlichtweg bewusster, was sie essen und was im Essen drin ist.

Und tatsächlich, je mehr man weiss, desto schlimmer wird es.

Ich persönlich mache aus ersterem (dem eigenen Gesundheitsnutzen/ schaden) ganz sicher keine Religion.
Bei zweiterem (der Schaden für die Mitwelt) finde ich das schon schwieriger. Es fällt halt immer schwerer etwas unbefangen zu essen.

Wegen Nährstoffen, Vitaminen etc. mache ich mir gar keinen Kopf. Ich versuche schon, möglichst mehr Gesundes zu essen, aber das bleibt ein Ideal :D


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