Wie mit schwierigen Arbeitskollegen umgehen?

Streuselchen schrieb:Dann muss ich meine ursprüngliche Aussage echt revidieren zu "manche Betriebe haben das". Sind dann wohl doch weniger als ich dachte.

Wir haben auch keinen Betriebsrat.

Könnte zwar mit meinem Anliegen zu meinem Chef oder meinem Teamleiter gehen, aber ich glaube das würde auch nicht viel bringen. Die gehen irgendwie unangenehmen Situationen aus dem Weg, anstatt gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Traurig, aber wahr.

Immerhin scheint meine gestrige Ansage aber gefruchtet zu haben. Mal sehen wie lange es dieses Mal anhält ...

Alita schrieb:Könnte zwar mit meinem Anliegen zu meinem Chef oder meinem Teamleiter gehen, aber ich glaube das würde auch nicht viel bringen. Die gehen irgendwie unangenehmen Situationen aus dem Weg, anstatt gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Traurig, aber wahr.

das ist leider meistens so, immer schön bequem ignorieren. und sich dann wundern warum kollegen entweder kündigen oder dauerhaft krank werden. ich habe eine kollegin, die ist jetzt seit mai 2019 krank geschrieben. finde ich schade, denn die kollegin war sehr nett und kompetent. sie konnte einem viel beibringen.

Ein gutes Arbeitsklima ist für mich essentiell, und ich habe schon wegen Kollegen bzw. schlechter Arbeitsstimmung den Job gewechselt. Grundvoraussetzung respektvoller Umgang miteinander.

Letztendlich sind alles nur Menschen mit Vorzügen und Fehlern.
Ich gehe erst einmal davon aus, dass sich alle bemühen miteinander klarzukommen, bin offen, setze aber von Anfang an meine Grenzen, und beobachte, was da gruppendynamisch läuft. Und mit zunehmendem Alter habe ich mehr Verständnis für die Reaktionen der alten Hasen, die nicht mehr über jedes hingehaltene Stöckchen springen, und noch Verständnis für die Jüngeren, die sich engagiert auf jede Zusatzaufgabe stürzen. Und ansonsten tiiiieeef durchatmen.

Ein Buchtipp bzw gibt es auch als Audio.
Martin Wehrle: "Ich könnte ihn erwürgen. Vom Umgang mit schwierigen Menschen."

In vielen Fällen mit schwierigen Kollegen ist es Versagen der Führungsebene, die keinen Wert auf Team legen, sondern versuchen, alle gegeneinander auszuspielen. Man sagt, ein Mitarbeiter kommt wegen des Unternehmens und er geht wegen des Chefs.

Alita schrieb:Sucht ihr eher das Gespräch oder ignoriert ihr solche Situationen? Wendet ihr euch an euren Chef? Würdet ihr sogar über einen Arbeitsplatz wechsel nachdenken?

Ist recht schwierig mit so Personen.
Zunächst einmal versuchen, ruhig u. sachlich zu bleiben u. mit dem/der Kollegin das Gespräch suchen.
Zum Chef zu gehen ist so eine Sache, die Situation könnte sich deswegen noch verschlimmern.

In sehr krassen Fällen würde ich wechsen mit der Hoffnung, dort nettere Kollegen zu haben.

Anya1981 schrieb:seit ich in einem einzelbüro sitze,

Darüber bin ich auch echt froh! Ich kann mich so viel besser konzentrieren, als wenn sich da noch jemand aufhält. Zuletzt saß eine Kollegin bei mir, die die Angewohnheit hatte, leise vor sich hin zu murmeln.
Zudem telefoniert der andere ja mal usw.
So etwas lenkt schnell ab.
Ich habe meine Tür zum Flur allerdings offen stehen. Außer, wenn es mal saukalt ist. Das Gebäude ist alt und schlecht isoliert.

Anya1981 schrieb:es gibt auch eine aufgabe in der abteilung, die ungern gemacht wird. manchmal dauert es stunden bis es bearbeitet wird. nur mein einer kollege und ich kümmern uns regelmäßig darum. das hatte ich beim chef mal angesprochen. der sagte im meeting, dass wir die aufgabe alle machen müssen und können sollten. meine kollegin hat sich rausgeredet, dass ihr das nicht gezeigt wurde. aber ich hatte ihr das schon mal gezeigt und nach 1 jahr kann man doch von einer erwachsenen person verlangen, dass sie um hilfe bittet. sie hat es mir sehr übel genommen, ich hab ihr gesagt, dass ich nicht nur sie meinte. hat sie wohl von einem kollegen, dass ich deswegen beim chef war. aber wir waren nur zu zweit und ich was mit der aufgabe echt überfordert. beim nächsten mal werde ich die kollegen direkt ansprechen und um hilfe bitten. aus fehlern lernt man.

Warum sollen sich denn nur zwei Leute darum kümmern und die anderen halten sich da raus?
Bei uns ist es so geregelt, dass jeden Tag ein anderer Kollege mit bestimmten Aufgaben betraut ist. D.h. jeder kommt mal dran. Das finde ich gerechter. Es muss sich auch abgesprochen werden, wer "Spätdienst" macht, also "länger" bleiben muss (ist in dem Fall 16 Uhr 😅)
Könnt Ihr das bei Euch nicht auch so regeln mit dem regelmäßigen Wechsel? (Müsste natürlich über den Chef laufen).
Ein weiterer Vorteil wäre, dass keine/r aus der Übung kommt, wenn er/sie das immer mal wieder machen muss.

Anya1981 schrieb:bei meinem jetztigen arbeitgeber gibts das alles nicht. und mein chef lehnt alle meine wünsche ab (homeoffice, gleitzeit, reduzierung der arbeitszeit, änderung der arbeitszeit) das einzige was sich geändert hat: meine teamleiterin ist nicht mehr meine teamleiterin. ich kann die situation hinnehmen oder gehen. meinen arbeitgeber auf teilzeit zu verklagen, darauf hab ich keine lust.

Das ist ja Mist. Wie groß ist dieser Betrieb denn?
Der Chef ist vermutlich schon älter, weit ü50?

Berryl schrieb:öfters mal lachend den Kopf schütteln wenn sie daherkommen.

Das klingt ein bisschen wie Kindergarten, finde ich.

Anya1981 schrieb:ich habe eine kollegin, die ist jetzt seit mai 2019 krank geschrieben. finde ich schade, denn die kollegin war sehr nett und kompetent. sie konnte einem viel beibringen.

Wie lange kann das denn gehen mit der Krankschreibung?

Alita schrieb:Wie geht ihr mit nervigen Arbeitskollegen um, die euch den letzten Nerv rauben?

Sucht ihr eher das Gespräch oder ignoriert ihr solche Situationen? Wendet ihr euch an euren Chef? Würdet ihr sogar über einen Arbeitsplatz wechsel nachdenken?

Ich suche erst mal das Gespräch. Oft fruchtet das aber nicht, wie ich aus Erfahrung weiß. Man kann einen Menschen auch nicht komplett ändern.
In meinem Fall, ich saß erst mit einem ganz ätzenden Kollegen zusammen, bin ich zum Chef gegangen und habe mich umsetzen lassen. War damals nicht ganz einfach, musste einige Register ziehen.

nairobi schrieb:Das klingt ein bisschen wie Kindergarten, finde ich.

Entscheidend ist für mich vorallem dass ich meine Ruhe vor solchen Gestalten habe.
Und mit sowas bin ich eigentlich immer gut gefahren.
Ob das Kindergarten oder gar Mobbing ist, das ist für mich eher zweitrangig.

nairobi schrieb:Der Chef ist vermutlich schon älter, weit ü50?

Mit solchen Vermutungen wäre ich vorsichtig.
Ich kenne tatsächlich nicht wenige Betriebe in denen das einfach nicht vorgesehen ist, oder in denen es nur einige 'Auserwählte' als Privileg zugesprochen bekommen.
Und da sind die Chefs ganz weit weg vom 50iger und die Firmen eigentlich gut in der IT vernetzt.
Wir sind eben in Deutschland.
Das dürfte das größte Problem sein in der Hinsicht.

Berryl schrieb:Mit solchen Vermutungen wäre ich vorsichtig.

@Anya1981 wird es sicher noch auflösen.

Berryl schrieb:Und da sind die Chefs ganz weit weg vom 50iger und die Firmen eigentlich gut in der IT vernetzt.

Ja, selbiges findet man auch bei sehr jungen Führungskräften Mitte 20, die sich "profilieren" wollen.

nairobi schrieb:Ja, selbiges findet man auch bei sehr jungen Führungskräften Mitte 20, die sich "profilieren" wollen.

Wobei man aber auch zugestehen muss dass zwar sehr viele nach Home Office und freier Arbeitszeitgestaltung schreien aber nicht wenige davon schlicht dafür nicht geeignet sind.
Es setzt eben ein hohes Maß an Eigenorganisation und Verantwortung vorraus.
Ich selber wäre dafür auch nichts und noch weniger würde ich es mögen wenn die Arbeit zu mir nach Hause kommt.

nairobi schrieb:seit ich in einem einzelbüro sitze,
Darüber bin ich auch echt froh! Ich kann mich so viel besser konzentrieren, als wenn sich da noch jemand aufhält. Zuletzt saß eine Kollegin bei mir, die die Angewohnheit hatte, leise vor sich hin zu murmeln.
Zudem telefoniert der andere ja mal usw.
So etwas lenkt schnell ab.
Ich habe meine Tür zum Flur allerdings offen stehen. Außer, wenn es mal saukalt ist. Das Gebäude ist alt und schlecht isoliert.

ja, früher saßen wir in dem büro sogar zu fünft. keine ahnung wie ich das ausgehalten habe. ich hab telefoniert, eine andere kollegin auch. und dann unterhielten sich noch 2. zuletzt saßen wir nur noch zu zweit. ich fands auch total rücksichtslos, dass sich dann noch zwei unterhalten müssen. die kollegen von damals (2016) sind aber nicht mehr da. und mein chef hat 2019 ein weiteres halbes stockwerk gemietet, so haben einige kollegen einzelbüros. das lüften war bei uns auch immer thema. mein einer kollege ist frischluftfanatiker, bei ihm ist die heizung nie an. der kam schon mal bei schnee mit kurzen hosen an. ich dagegen friere oft und lüfte nur ca. 2-3 mal am tag, einfach weil die luft in dem raum mies ist.

Warum sollen sich denn nur zwei Leute darum kümmern und die anderen halten sich da raus?
Bei uns ist es so geregelt, dass jeden Tag ein anderer Kollege mit bestimmten Aufgaben betraut ist. D.h. jeder kommt mal dran. Das finde ich gerechter. Es muss sich auch abgesprochen werden, wer "Spätdienst" macht, also "länger" bleiben muss (ist in dem Fall 16 Uhr 😅)
Könnt Ihr das bei Euch nicht auch so regeln mit dem regelmäßigen Wechsel? (Müsste natürlich über den Chef laufen).
Ein weiterer Vorteil wäre, dass keine/r aus der Übung kommt, wenn er/sie das immer mal wieder machen muss.

ich hatte den vorschlag gemacht statt um 8:30 uhr dann um 8:00 uhr anzufangen und dann eben um 16:30 uhr statt 17:00 uhr feierabend zu machen. selbst so eine kleinigkeit wurde abgelehnt. die arbeitszeiten meiner kollegen sind unterschiedlich, eine kollegin hat die gleichen zeiten, einer hat von 8:30-16:30, freitags: 8:30-14:30 uhr. und 2 kollegen haben von 8:45 uhr bis 17:30 uhr. also möglich wäre es schon. den vorschlag hatte ich vor jahren gemacht, ich könnte es noch mal probieren. die 2 kollegen, die länger bleiben sind ja erst seit 2019 da und die kollegin mit meinem arbeitszeiten erst seit oktober 2021.

ja, genauso sehe ich das auch. die anderen müssen es können. was ist wenn mein kollege krank ist und ich im urlaub bin oder andersrum? als ich mal im urlaub war und wiederkam (2 wochen) meinte mein kollege, dass er das alles allein bearbeiten musste und dass es verdammt viel war. und dass er keine hilfe von den anderen bekommen hat. problem ist halt auch, es muss zeitnah bearbeitet werden. er hat es zwar auch mal beim chef angesprochen, aber ich weiß nicht wann und wie. in den letzten wochen ist es ein wenig besser geworden. trotzdem würde ich sagen, dass wir zwei 70-80% die aufgabe erledigen.

Das ist ja Mist. Wie groß ist dieser Betrieb denn?
Der Chef ist vermutlich schon älter, weit ü50?

also weltweit sind wir über 500 mitarbeiter, die meisten in den usa. die deutsche gmbh hat jetzt etwas über 30 mitarbeiter.

der chef ist dieses jahr 50 geworden. eigentlich dachte ich, dass er sehr jung geblieben ist. er treibt immer noch seinen sport, geht ski fahren etc. allerdings macht er den job seit jahrzehnten. davor hat er studiert und war im profisport. sein lieblingsspruch ist übrigens oft: wir sind ein amerikanisches unternehmen... also das hat er mehrmals gebracht als ich nach mehr urlaub fragte (hab leider nur 26 tage urlaub, bei meinem alten ag waren es 30) oder als meine kollegin sich weigerte sich impfen zu lassen, da kam auch der spruch und dass es konsequenzen für sie haben wird. in den usa sind alle geboostert. und trotzdem gibts da viele corona fälle intern. wenn noch mal dieser spruch kommt, sage ich wir sind hier in deutschland. und wir sind ein deutsches tochteruntenehmen einer amerikanischen firma.

Anya1981 schrieb:
ich habe eine kollegin, die ist jetzt seit mai 2019 krank geschrieben. finde ich schade, denn die kollegin war sehr nett und kompetent. sie konnte einem viel beibringen.
Wie lange kann das denn gehen mit der Krankschreibung?

also das krankengeld läuft nach 1,5 jahren aus. danach muss man sich beim arbeitsamt melden, was ich auch nie so ganz verstanden habe. denn wenn man krank ist, kann man auch keine neue arbeit suchen, oder? also ich vermute die kollegin hat ein burnout und jetzt auch keine lust mehr wieder zu kommen. sie hat 2 kinder und mit ihrem mann hat sie sich ein haus gekauft. sie war seit 2000 in der firma. und sie arbeitete halt immer mo-do. freitag war ihr freier tag. sie wollte aber immer nachmittags frei haben, da hat sich mein chef immer geweigert. er hätte das eigentlich machen müssen, allerdings müsste man dann mehr personal einstellen.

die letzte krankmeldung von der kollegin habe ich anfang 2022 erhalten, mit datum bis zum 31.12.2021. ich glaube, sie hofft, dass er sie kündigt und sie eine abfindung bekommt (wäre nach der langen betriebszugehörigkeit hoch) aber eine abfindung ist nicht selbstverständlich, wurde mir letztens erzählt.

@Alita

Alita schrieb:Wer kennt sie nicht? Arbeitskollegen die ständig zu spät kommen, unzuverlässig sind oder immer alles besser wissen. Choleriker oder Kollegen die einen ausgeprägten Egoismus an den Tag legen. Kollegen die ständig nach Fehlern suchen oder absolut nicht Teamfähig sind

Das hatte ich in meinen vielen Jobs sehr oft. Am schlimmsten ist das, wenn es der Chef ist der so ist, was bei mir auch schon vorkam.

Da gibt es jene die Lorbeeren ernten für deine Arbeit und immer damit durchkommen. Andere können halt machen was sie wollen weil sie der Liebling sind.
Das ist wohl ein Problem das sich durch jede berufsgruppe zieht.

Alita schrieb:Wie geht ihr mit nervigen Arbeitskollegen um, die euch den letzten Nerv rauben?

Sucht ihr eher das Gespräch oder ignoriert ihr solche Situationen? Wendet ihr euch an euren Chef? Würdet ihr sogar über einen Arbeitsplatz wechsel nachdenken?

Zum Chef ging ich nur einmal als man mir mit Gewalt drohte. Dies hatte dann auch Konsequenzen, aber nicht für mich.
Das ist für mich das letzte mittel und das tue ich nur wenn mir gedroht wird.

Aber ich suche eigentlich nicht das Gespräch in solchen Situationen, ich warte ab wie sich das ganze entfaltet.
Was gestern war, ist mir heute egal. Sicher ich habe auch schon teile von Gesprächen die mich verletzten nach Hause genommen und lange darüber nachgedacht.
Trotzdem ist mir dies Tag darauf dann wollkommen egal, ich arbeite als wäre gestern nichts vorgefallen. Ich räche mich nicht an frustrierenden Mitarbeitern.
Aber ich lasse sie auflaufen. Wenn sie schon alles besser wissen, sollen sie halt auch besser machen. Was sie aber nicht können.

Mir wurde schon gesagt das ich der langsamste Arbeiter bin. Dann kam der Zeitpunkt wo dann genau jene Person meinen Job machen musste. Es verging keine Stunde, da mussten schon zwei andere helfen und trotzdem kam diese Person kaum voran.
Das habe ich dem dann aber nie unter die Nase gerieben, aber das ich zu langsam bin, hörte ich nie wieder.

Wenn die Situation es also zulässt, schlage ich zurück, ohne das es mir was nützt ausser meinem ‘Seelenheil’. Das ist für mich mehr als genug, denn ich habe mir selber bestätigt das ich was auf dem Kasten habe.

Geduld und Situationsbedingt handeln, Gespräche nur wenn andere es auch hören, damit man sich nicht rauswinden kann. Das wäre mein Tipp, nebst dem vergessen und am nächsten Tag weitermachen als wäre nie was gewesen.

Snowman_one schrieb:Mir wurde schon gesagt das ich der langsamste Arbeiter bin. Dann kam der Zeitpunkt wo dann genau jene Person meinen Job machen musste. Es verging keine Stunde, da mussten schon zwei andere helfen und trotzdem kam diese Person kaum voran.
Das habe ich dem dann aber nie unter die Nase gerieben, aber das ich zu langsam bin, hörte ich nie wieder.

das finde ich echt eine frechheit, hast du aber gut gelöst.

Anya1981 schrieb:mein einer kollege ist frischluftfanatiker, bei ihm ist die heizung nie an

So etwas ist auch schon ein Problem, kenne ich auch von Kollegen.

Anya1981 schrieb:ich hatte den vorschlag gemacht statt um 8:30 uhr dann um 8:00 uhr anzufangen und dann eben um 16:30 uhr statt 17:00 uhr feierabend zu machen. selbst so eine kleinigkeit wurde abgelehnt

Völlig unflexibel, und das in 2022 🤦‍♀️

Anya1981 schrieb:sein lieblingsspruch ist übrigens oft: wir sind ein amerikanisches unternehmen..

Was genau will er damit ausdrücken? Meint er vielleicht eher "japanisches Unternehmen", die haben doch so wenig Urlaub und leben nur für ihre Firma?

Anya1981 schrieb:wenn noch mal dieser spruch kommt, sage ich wir sind hier in deutschland

Das ist ja auch korrekt.

Anya1981 schrieb:ich glaube, sie hofft, dass er sie kündigt und sie eine abfindung bekommt (wäre nach der langen betriebszugehörigkeit hoch)

Wäre möglich, dass sie darauf spekuliert.

Anya1981 schrieb:der chef ist dieses jahr 50 geworden

Also in 2022? Hat er den runden Geburtstag irgendwie gefeiert?

nairobi schrieb:Was genau will er damit ausdrücken?

Irgendwie habe ich da die Vermutung es geht in Richtung: 'Hire und Fire'.

Snowman_one schrieb:Mir wurde schon gesagt das ich der langsamste Arbeiter bin. Dann kam der Zeitpunkt wo dann genau jene Person meinen Job machen musste. Es verging keine Stunde, da mussten schon zwei andere helfen und trotzdem kam diese Person kaum voran.
Das habe ich dem dann aber nie unter die Nase gerieben, aber das ich zu langsam bin, hörte ich nie wieder.

So ähnlich gings mir auch mal, wobei in meinem Fall meine grundsätzliche Kompetenz von zwei Kollegen angezweifelt wurde.
Kein Problem für mich, ich streite nicht um Arbeit und mein Arbeitsplatz ist sehr sicher respektabel es wäre mir egal.
Also ab zum Chef und mich selber rausgenommen.
So, nach einer Woche kammen die ersten Anrufe der Beiden.
Hab ihnen aber nur gesagt dass jetzt sie am Drücker sind und ich was anderes zutun habe.
Nach vier Wochen wurde ich dann zurückgerufen.
Thema erledigt.

Anya1981 schrieb:die letzte krankmeldung von der kollegin habe ich anfang 2022 erhalten, mit datum bis zum 31.12.2021.

man bekommt keinen sog. gelben Schein mehr, wenn man aus der Entgeltfortzahlung raus ist. Also keine Krankmeldung bekommen ist nicht gleichbedeutend damit, nicht mehr krank zu sein.

@nairobi

ja, die amis haben auch wenig urlaub. aber die werden auch wesentlich besser bezahlt. mir ging es auch nie darum alles durchzusetzen. es ging mir wirklich nur um eine kleine verbesserung. ich will gar nicht mal mehr geld. mehr freizeit wäre mir persönlich lieber.

moment, ich muss mich korrigieren. der chef ist ende 2021 60 jahre alt geworden. sorry 🙄 mein teamleiter ist 50, bin da etwas durcheinander gekommen. ja, er hat einen ausgegeben. das ist aber bei uns immer so üblich, wenn jemand einen großen geburtstag hat. es gab frühstück + kuchen. die geschenkübergabe fand im freien statt, wegen corona.

@Tussinelda
ich habe nie gesagt, dass ich glaube, dass sie nicht mehr krank ist. mich hat eher gewundert, dass sie uns noch die krankmeldungen schickt. sie ist ja seit mai 2019 krank. lohnfortzahlung geht nur 6 wochen. müsste sie die nicht eher an krankenkasse und arbeitsamt schicken?

@Alita

Ich würde als Erstes meinen Standpunkt versuchen zu reflektieren.

Beispiel Zuspätkommen:

Wenn jemand das dauerhaft macht, finde ich das ziemlich respektlos. Aber wenn es ein Kollege von mir macht, würde ich mir erst mal überlegen: Hat das überhaupt Auswirkungen auf mich? Muss ich da wirklich in der Zeit doppelt arbeiten oder fühlt sich das nur irgendwie ungerecht an?

Wenn Letzteres der Fall ist kann es Dir doch egal sein. Es sei denn, es ist Deine Firma. Dann Abmahnung und raus.
Aber wenn es um einen gleichrangigen Kollegen geht, ist man doch kein Aufpasser.

Und ein Arbeitsplatz ist nun mal kein Treff Gleichgesinnter. Das darf man auch nie vergessen. Der eine ist jung, idealistisch, will weiterkommen. Der wird fleissig sein, nervt aber vielleicht mit übertriebenem Enthusiasmus und falscher Selbsteinschätzung.
Andere Anfänger sind sehr zurückhaltend und entwickeln sich erst noch.
Der Typ 14 Monate vor der Rente hat vielleicht nicht mehr viel Lust. Wird man nicht ändern können. Dafür war der 1981 vielleicht mal so wie Du nur Du weisst es nicht.

Anya1981 schrieb:müsste sie die nicht eher an krankenkasse und arbeitsamt schicken

Der Arbeitgeber muss doch auch Bescheid wissen. Es gibt ja immer ein Original und zwei Durchschläge.

Anya1981 schrieb:der chef ist ende 2021 60 jahre alt geworden.

Dann war meine Vermutung ja richtig.

@nairobi
ja, du lagst richtig.

Bei uns in der Firma eine open-door-policy. Hast Du ein Problen mit irgendetwas, vor allem aber mit Deinem direkten Vorgesetzten kannst Du zu jeder Führungskraft gehen und mit dem reden und der versucht es, unter der Einbehaltung der Anonymität sofern möglich zu klären - und innerhalb der cooparate Identity nehmen wir das auch sehr ernst.

Es kommt ganz darauf an, ob sich das Verhalten eines Arbeitskollegen negativ auf meine Arbeit auswirkt.

Sollte das der Fall sein, würde ich das direkt bei dem Kollegen ansprechen. Sollte das nicht reichen, informiere ich einen Vorgesetzen, vorsichtshalber auch immer schriftlich, z.B. als Zusammenfassung des Gesprächs.
Dann mache ich mir Notizen, wann was vorgefallen ist, falls ich die mal brauche.
Anschließend lasse ich es einfach laufen und mache weiterhin meine Arbeit so gut wie möglich.
Ich beschwere mich aber auch nicht andauernd über das gleiche Fehlverhalten, darauf hat niemand Lust.

Ich muss dazu sagen, ich habe keine große Angst zu kündigen, falls ich wirklich unzufrieden bin. Das habe ich schon zwei Mal getan und ich fand immer etwas Besseres.