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Umgang mit Korsakow Syndrom

6 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Demenz, Alkoholabhängigkeit, Korsakow ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Diese Diskussion wurde von Teegarden geschlossen.
Begründung: In deiner Einrichtung gibt es bestimmt genügend Fachpersonal (Ärzte, Therapeuten usw) mit dem man das besprechen kann. Einen fachlichen Rate wird dir hier kaum einer geben können.
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Umgang mit Korsakow Syndrom

20.08.2022 um 21:15
Moin Leute,

ich habe einen Patienten mit dem Korsakow Syndrom, der in unserer Einrichtung lebt seit ein paar Wochen. Dieser möchte immer "nach Hause", leider geht das nicht, da er allein nicht zurecht kommen würde.

Es ist sehr schwierig mit ihm umzugehen, wenn er immer nach Hause möchte. Man kann soviel reden, er lässt sich von diesem Thema nicht abbringen.

Vielleicht gibt es hier ja Menschen, die sich mit dieser Erkankung auskennen und vielleicht Ideen haben.

Liebe Grüße


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Umgang mit Korsakow Syndrom

20.08.2022 um 21:29
@Snoopy22

Wie alt ist er, wie fit ist er, wie kann man denn sonst mit ihm reden?

Ist er zeitlich und örtlich orientiert, kann man ihm etwas erklären?

Bei Demenzerkrankten ist das Konzept der Validierenden Kommunikation sehr hilfreich.
https://www.demenzkompass.ch/validation/ (Archiv-Version vom 05.07.2022)
Die Kommunikation greift den emotionalen Gehalt einer Aussage oder eines Verhaltens des Patienten auf und validiert, d. h. erklärt das dahinter stehende Gefühl für gültig und erkennt es an, ohne zu bewerten, zu analysieren oder zu korrigieren. Die Pflegenden benennen durch validierende Sätze das Gefühl, das der demente Mensch spürt, und begegnen ihm mit Äußerungen, die er versteht. So wird versucht, Vertrauen und Nähe herzustellen, um konkrete Konfliktsituationen des Pflegealltags
Du würdest dann ihm bestätigen, dass du den Wunsch verstehst, ihn verstehen und sein Unwohlsein aufgreifen, dass er sich gerade nicht sicher und wohl fühlt.


Wenn es über die Kognition nicht funktioniert, könnt ihr dafür sorgen, dass er sich langsam "wie zuhause" fühlt.
Er muss sich dann einfach über die Zeit daran gewöhnen, dass jetzt bei euch sein Zuhause ist.
Am besten über bekannte Gegenstände im Zimmer, Bilder, Fotografien etc.

Wenn möglich kann man über verschiedene nichtkognitive Zugänge seine Lebensqualität erhöhen.


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Umgang mit Korsakow Syndrom

20.08.2022 um 21:33
mittleren Alters, körperlich fit, ich kann ganz normal mit ihm reden.
Ich bringe ihm Wertschätzung und Vertrauen entgegen, ich sage ihm oft, dass ich es verstehe, aber es grade keine Alternativen gibt. Er verliert sich aber in den immer selben Grübeleien, manchmal wird er auch richtig sauer.

Er ist teilweise orientiert, er hat ein extremes Kurzzeitgedächtnis, aber kurze Wege kann er sich nun schon merken, einige Namen auch oder bestimmte Dinge, die ich ihm erzähle..

Ich weiß nicht, ob er sich jemals zuhause fühlen wird.. In der Einrichtung vorher war er mehrere Jahre und da gab es dasselbe Problem :(


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Umgang mit Korsakow Syndrom

20.08.2022 um 21:37
@Snoopy22

Ok, dann ist das schon länger so.
Er hat vermutlich dann auch gar kein Zuhause mehr?


Frag ihn doch mal, was er sich für sein Zuhause wünscht oder braucht, vielleicht hat er ja eine bestimmte Idee.
"Zuhause" ist ja eher ein Gefühl was ihm fehlt. Daher würde er sich vermutlich auch in einer eigenen Wohnung nicht zuhause fühlen, vermute ich mal.

Da muss man das wahrscheinlich einfach aushalten.

Das heißt, er ist sicher in einem geschützten Bereich?


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Umgang mit Korsakow Syndrom

20.08.2022 um 21:40
@Snoopy22
Mal ganz im Ernst, wieso werden Personen wie er einfach in solchen Einrichtungen weggesperrt? Wie du sagst bekommt er ja einiges mit und könnte in einer eigenen Wohnung, die vom Pflegedienst betreut wird, allein leben. Ich finde es schrecklich, dass gegen den Willen des Patienten sein Aufenthaltsort so bestimmt wird, du sagst es gibt keine Alternativen, ne die gibt es schon , nur ihr Pfleger würdet daran nichts verdienen.
Zitat von Snoopy22Snoopy22 schrieb:Er ist teilweise orientiert, er hat ein extremes Kurzzeitgedächtnis, aber kurze Wege kann er sich nun schon merken
Betreutes Wohnen ist die einzige Alternative , dort wird er betreut und hat eine eigene Wohnung, die Betreuung kann variieren, selbst stark behinderte oder eingeschränkte Menschen haben diesen Weg schon geschafft, wieso sollte er das nicht dürfen.
Mich macht es so wütend...


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Umgang mit Korsakow Syndrom

20.08.2022 um 21:42
Genau, er lebt bei uns in der Wohngruppe. Es ist ja hier eigentlich sein Zuhause. Aber sein Zuhause, was er meint, gibt es nicht. Es ist eine Stadt, wo er vor etlichen Jahren gelebt hat. Ich denke, er möchte nur dorthin, weil er glaubt, sich dort auszukennen. Er hat dort keine Angehörigen, gar nichts. Es ist einfach diese Stadt und ganz wichtig, er möchte eine eigene Wohnung. Er ist schon viele Jahre in Einrichtungen, ich kann sogar seinen Wunsch nach Freiheit verstehen!
Aber es ist leider nicht möglich, dass er allein wohnt, nur versteht er das natürlich nicht und fühlt sich seiner Freiheit beraubt, unsere Einrichtung ist für ihn ein "Knast"

Ich denke schon, dass er sich in einer eigenen Wohnung dann endlich zuhause fühlen würde, aber wie gesagt, allein leben ist nicht möglich.

@bundeskanzlerin bist du vom Fach?


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Begründung: In deiner Einrichtung gibt es bestimmt genügend Fachpersonal (Ärzte, Therapeuten usw) mit dem man das besprechen kann. Einen fachlichen Rate wird dir hier kaum einer geben können.