Auf Vorstellungsgespräche verzichten?

Aber du investierst doch viel Zeit und Geld in deine Angestellten, insbesondere in der Probezeit, da sie ja erst mal angelernt werden müssen. Zumal z.B. der Posten ja auch möglichst schnell besetzt werden soll. Da kann man es sich kaum leisten 3 x in der Probezeit zu kündigen, bis der richtige kommt. Im schlimmsten Fall werden dir die Neu-Eingestellten, bei denen du spürst, es passt nicht, binnen den ersten Tagen schwanger, schon geht deine Rechnung nicht mehr auf.

locutus schrieb:Wenn die Person so erscheint musste sie gleich weg schicken.

Ja, das kann einem aber auch passieren, wenn du die Person vorher eingeladen hast und sie dort tiptop angezogen war und eine normale Aussprache hatte.
Es gibt Leute, die meinen, hey, jetzt wo ich den Vertrag unterschrieben habe, kann ich ja machen was ich will und schlag im speckigen Jogger auf, weil meine guten Sachen im Wäschkorb sind :)

kittyka schrieb:Es gibt Leute, die meinen, hey, jetzt wo ich den Vertrag unterschrieben habe, kann ich ja machen was ich will und schlag im speckigen Jogger auf, weil meine guten Sachen im Wäschkorb sind

Hab ich noch nie von gehört oder irgendwo gesehen. Grad am Anfang der Probezeit ist das doch eher unvorteilhaft.
In welcher Branche ist das so?

coronerswife schrieb:welcher Branche ist das so?

Keine Ahnung. Aber wer garantiert einem, dass sowas nicht passieren kann, trotz gutem Eindruck beim Bewerberinterview?

kittyka schrieb:Keine Ahnung

Ahja :D. Also denkst du dir jetzt schon irgendwas aus, damit deine These hält?

kittyka schrieb:Aber wer garantiert einem, dass sowas nicht passieren kann, trotz gutem Eindruck beim Bewerberinterview?

Die Probezeit und der Wille, eine Arbeit zu haben und da auch zu bleiben. Wenn ich das nicht will, unterschreib ich ja auch keinen Arbeitsvertrag. Warum sollte ich dann direkt die Stelle riskieren, die ich haben wollte?

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coronerswife schrieb:Die Probezeit und der Wille, eine Arbeit zu haben und da auch zu bleiben. Wenn ich das nicht will, unterschreib ich ja auch keinen Arbeitsvertrag. Warum sollte ich dann direkt die Stelle riskieren, die ich haben wollte?

Sehe ich genauso. Und das unabhängig davon, ob man vorher ein VG hatte oder nicht.

@kittyka
Wunderbar, aber was sollte dann die Unterstellung, dass es Leute gäbe, die sofort riskieren, ihre Stelle zu verlieren, indem sie in unpassender Kleidung da auftauchen?

Ich versteh irgendwie von Anfang an nicht, wo dein Thread hinführen soll. Auch das hier macht keinen Sinn.

coronerswife schrieb:Wunderbar, aber was sollte dann die Unterstellung, dass es Leute gäbe, die sofort riskieren, ihre Stelle zu verlieren, indem sie in unpassender Kleidung da auftauchen?

Ich habe nur auf einen Beitrag vor mir geantwortet, wo jemand meinte, ohne VG läuft man Gefahr, an dubiose Leute Stellen zu vergeben, die dann mit wallah Bruder wallah Umgangston wo auflaufen.

@kittyka
Nee, du erfindest was, was sich gleich danach als unhaltbar rausstellt und ruderst jetzt wieder zurück, weils keinen Sinn ergibt.


Das ist ein recht fragwürdiger Diskussionsstil und mir jetzt, mit Verlaub, zu blöd.

kittyka schrieb:Das wäre dann die andere Variante, bei der man genauso viel Aufwand hätte, wenn man ihnen wieder kündigt.

Dafür gibt es ja die Probezeit. Dort man kann relativ unkompliziert die Leute auch wieder loswerden.

Ein Vorstellungsgespräch ist in meinen Augen sehr wichtig. Ich möchte nicht die "Katze im Sack kaufen".

@kittyka

Ich betreibe ein eher kleines Unternehmen mit knapp 10 Mitarbeitern.

Da hat das Vorstellungsgespräch 2 Komponentrn aus meiner Sicht:

1. Können wir wohl viele Jahre lang viel Zeit miteinander verbringen? Und zwar auf Gegenseitigkeit. Ich finde schon, dass man das nur im persönlichen Gespräch erahnen kann.

2. Kann man Details besprechen und gegenseitig klar machen, was einem wichtig ist.

Ich stelle doch nicht einfach eine Person X mit Abschluss Y, sondern einen Menschen ein.

Ein bisschen Aufregung beim Bewerber, der ja zur Firma kommt, findet schon Verständnis. Aber jemand, der in einem Vorstellungsgespräch schon kein Wort herausbekommt, wird ja auch als Kumdenbetreuer im Team nicht glücklich.

Auch eine Arbeitsbeziehung ist ja eine Beziehung. Und ich heirate ja auch nicht 'Fachanwältin für Finanzrecht, 38 Jahre, 66kg, 174, sehr motiviert eine Beziehung zu führen', sondern lerne erst mal den Menschen kennen. Eine MA muss ich nicht ähnlich intensiv kennenlernen vor der Einstellung, aber 30min Gespräch sollten es dann doch sein.

@sacredheart

Korrekt das sehe ich auch so. Was hälst du denn von einen Folge Gespräch? Es kommt ja durchaus vor das manche Personen vielleicht Nervös sind oder sich vie

...wenn keine Gespräche stattfinden sollen, anhand von welchen Kriterien soll der geeignete Kandidat ausgewählt werden?

kittyka schrieb:Die Stellen dieses Jahr für beide Laufbahnen rund 500 Leute insgesamt ein.
Wie will man das denn wuppen? So viele Kapazitäten hat man sicherlich auch nicht.

Die Frage ist, ob es dann dennoch sinnvoll ist, auf Vorbereitungsgespräche zu verzichten.
Selbst wenn ich dann 500 Menschen einstelle, ist doch das Risiko größer, dass der Anteil an doch eher ungeeigneten Kandidaten höher ist und mandann am Ende der Ausbildung in Relation viel weniger Menschen übernimmt, weil man nicht ausreichend geprüft hat, ob die Menschen fachlich oder menschlich wirklich geeeignet sind.

So ist das eine typische politische Unsinnigkeit "Hauptsache, wir haben 500 Leute eingestellt".

Abahatschi schrieb:wenn keine Gespräche stattfinden sollen, anhand von welchen Kriterien soll der geeignete Kandidat ausgewählt werden?

Also ich habe 2 Einstellungstests (Vor- und Haupttest) absolvieren und bestehen müssen.

Ich würde mich selbst auch eher als introvertiert bezeichnen und vor mehreren Personen frei zu sprechen ist auch nicht unbedingt mein Ding.
Aber, ich möchte selbst auch wissen, was mich bei dem Arbeitgeber erwartet und ob ich mich selbst dort überhaupt sehe.
So hätte ich z.B. sofort bei einem Arbeitgeber anfangen können, doch als ich genaueres über den Bereich in dem ich eingesetzt werden sollte erfuhr, konnte ich gleich sagen, dass das nichts für mich sein wird.
Ich sehe Vorstellungsgespräch für beide Seiten von Vorteil an.
Es gibt Situationen im Leben, da kann man auch mal, im eigenen Interesse, den A.... zusammen kneifen und sich ihnen stellen, auch wenn sie beängstigend sind. Wer nicht wagt, der hat schon verloren.

Dini1909 schrieb:Ein Vorstellungsgespräch ist doch nicht dafür da um jemanden auszuhorchen etc sondern es ist dafür da das sich beide Seiten "beschnuppern" können.

Zumindest das klassische Vorstellungsgespräch ist dafür aber nicht geeignet.
Was nützt mir ein Mitarbeiter, der sich gut verkaufen kann, aber sich dann am Arbeitsplatz als größte Niete herausstellt?

Meiner Meinung nach sind zum Beispiel Arbeitsproben, wenn es der Beruf her gibt, besser geeignet.

kaumeisterbob schrieb:Meiner Meinung nach sind zum Beispiel Arbeitsproben, wenn es der Beruf her gibt, besser geeignet.

Jep, Vorstellungsgespräch und Kennenlerntag (Arbeitsprobe) gibt es bei uns, egal für welche Stelle.
Wir hatten sowohl Bewerber die wir danach abgelehnt hatten als auch Bewerber die uns danach abgelehnt hatten - macht also Sinn.

kaumeisterbob schrieb:Meiner Meinung nach sind zum Beispiel Arbeitsproben, wenn es der Beruf her gibt, besser geeignet.

Zustimmung; diese waren auch Teil meiner bisherigen Vorstellungsgespräche. Allein "sich präsentieren", Smalltalk, Beantworten von (pseudo-)psychologischen Fragen nach dem Motto "wenn Sie eine Farbe wären, welche wären Sie?"... halte ich für wenig geeignet.

Eine Arbeitsprobe sortiert nicht nur "Schaumschläger" aus die sich im Vorstellungsgespräch ggf. als besser ausgeben denn sie sind, sondern ist auch näher dran an der Wirklichkeit denn rein smalltalkbasierte Vorstellungsgespräche (wie sie evl. für Berufe, Jobs die inhaltlich von fast jedem (mit einem bestimmten Abschluss) ausgeübt werden könnten, aber bei denen es v.a. auf Freundlichkeit, Auftreten ankommt).

kittyka schrieb:mich würde mal interessieren, wie eure Meinung dazu ist, wenn man auf Vorstellungsgespräche verzichtet?

Ich hol mir doch niemanden in die Firma, dessen Persönlichkeit ich nur aus einem formalen Schriebs ableiten kann.