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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

322 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Gesellschaft, Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

22.03.2024 um 19:07
Ich ziehe den Hut vor Leuten, die bewußt auf Kinder verzichten. Aus beruflichen Gründen habe ich mit vielen Akademiker/innen zu tun, die mit Ende 30 dann doch noch 1 oder 2 Kinder wollen. Da jedoch der Lebensstandard gehalten werden muß, gehen die Eltern so bald wie möglich zurück an die Arbeit. Die Kinder sind 10 Stunden am Tag in der Betreuung.

Dann lieber keine Kinder.

Ich persönlich habe zwei, mittlerweile erwachsene, Kinder. Die Zeit, als sie noch klein waren, war schön. Und heute ist es auch schön, dass ich wieder arbeiten, reisen und ausgehen kann. Für mich passt es so.

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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

22.03.2024 um 19:11
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Habe mal gelesen, dass es alleinerziehende Frauen ab 30 besonders schwer auf dem Datingmarkt haben sollen. Alleinerziehende Väter haben es aber sicherlich mindestens genauso schwer wie alleinerziehende Frauen.

Bei Männern, je nach Typ Mann, sollen die Chancen mit zunehmendem Alter auch steigen und sie sollen dann umso begehrter sein. Kann man natürlich nicht pauschalisieren.
Alleinerziehend mit Ü30 sind die Chancen SEHR schlecht. Kinderlos nur schlecht (für eine Beziehung)

Beim Mann zunächst (bis 30) schlecht bis mittelmäßig und dann - falls er einen guten Job und Kohle (sprich: Sicherheit hat) besser, bzw wesentlich besser.

Mit Kindern logischerweise auch "schlechter".

Wohl bemerkt: statistische Fakten " keine Pauschalisierungen.

Link suche ich dazu heraus, falls Interesse besteht.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

22.03.2024 um 20:42
@nairobi
Meinen Segen haben sie :D

Ich bin 32, habe drei kleine Kinder und wohl leider alle im Autismus-Spektrum (Ärztemarathon ist die Hölle, neben allem anderen) und kann voll verstehen, warum man ohne Kinder leben möchte.

Ich würde mich wohl nicht nochmal für Kinder entscheiden mit dem Wissen von jetzt. Das aller allergrößte Problem habe ich als Frau mit fehlenden flexiblen Betreuungsplätzen, unflexiblen Arbeitszeiten und fehlendem sozialen Netz, um mal Pause machen zu können. Diese Kombi ermöglicht auch keine angenehme Rentenhöhe...

Immerhin habe ich einen tollen Ausbildungsbetrieb, der sich Mühe gibt. Aber das Leben als Eltern ist mit Ambitionen nebenbei auch zu arbeiten, nicht einfach, solange die Kinder klein und pflegebedürftig sind.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

22.03.2024 um 21:23
Zitat von CrusiCrusi schrieb:Ich bin 32, habe drei kleine Kinder und wohl leider alle im Autismus-Spektrum (Ärztemarathon ist die Hölle, neben allem anderen) und kann voll verstehen, warum man ohne Kinder leben möchte.

Ich würde mich wohl nicht nochmal für Kinder entscheiden mit dem Wissen von jetzt.
Man kann die Aussage aber auch verdammt falsch verstehen, nur so am Rande.
Ich denke aber ich weiß was du meinst gerade Alleinerziehende haben es ohne die von dir benannten Faktoren besonders schwierig. Das war auch schon vor 20 Jahren schwer aber mitlerweile kommen die ganzen institutionellen/personellen Engpässe (Fehlende KITA, Frühförderung etc.) dazu, die doch gerade so wichtig wären. Ich sehe die Anschaffung von Kindern wegen dieseren und weiteren Faktoren die viel Geld kosten um Ihnen das beste Aufwachsen zu ermöglichen tatsächlich als Luxus an.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

22.03.2024 um 21:39
@Star-Ocean
Ich stimme dir mit deinem Beitrag zu.
Aber ich habe es nicht negativ gemeint,.sondern sehe das Problem eher distanziert und annähernd objektiv.

Es wäre viel einfacher, wenn gewisse Infrastruktur besser ausgebaut wäre.

Und ja, Alleinerziehende haben es sicherlich nochmal schwerer.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 00:19
Ich kann es total gut verstehen, wenn sich jemand gegen Kinder entscheidet. Vorab: Ich habe drei Kinder, die ich sehr liebe: Aber es ist keine rationale Entscheidung, Kinder zu bekommen. Klar, man liebt sie und Familienleben ist was Tolles, aber ...

Meine Nichte und mein Neffe sind jetzt im Grundschulalter - die Bedingungen, Kinder zu bekommen, haben sich in den letzten Jahren wirklich nochmal massiv verschlechtert, das sehe ich an ihnen. Fing schon an, dass es keine Hebamme gab und meine Schwester 40km zum nächsten Kinderarzt fährt und seit Jahren auf den Warteliste in der Umgebung steht. Meine Schwester musste auch ewig nach einem Job suchen, den alten konnte sie wegen der Arbeitszeiten nicht mehr machen und sie hat sich nun massiv verschlechtert, finanziell und was die Arbeitszeiten angeht. Überall gab es halt das Vorurteil "zwei kleine Kinder, die fehlt ständig". Ein Lebensjahr hat sie von Erspartem gelebt, da bekommt man ja nicht mal Wohngeld, weil "kein geregeltes Einkommen". Zudem jobbt sie ab und an am Wochenende in der Gastro, weil echt alles massiv teuer ist.

Elternzeiten sind Fluch und Segen gleichzeitig. Wir stöhnen auch schon, wenn wir am Anfang des Jahres fünf neue Lehrerinnen bekommen, denn die Erfahrung zeigt: Nach fünf Jahren sind spätestens vier in Elternzeit, fallen mitten im Schuljahr aus und das bedeutet immer mehr Arbeit für einen selbst. Ständig arbeitet man Leute ein, die dann sofort wieder weg sind. Auch habe kürzlich sechs Kollegen gleichzeitig Elternzeit genommen - über den Prüfungszeitraum, an uns blieb es dann hängen. Daher verstehe ich Arbeitgeber schon, die Frauen im gebärfähigen Alter diskriminieren, auch wenn es fies ist. Aber der Effekt für eine Belegschaft ist halt auch heftig, v.a. diese "Kinder krank Tage" können einen als Kollegen in den Wahnsinn treiben, obwohl es gut ist, dass es sie gibt. Die Zeche zahlt halt dann jemand anderer. Ich habe heute auch schon wieder wegen "Kind krank" eine Überstunde gemacht - das war die einzige Stunde in einem 12 Stunden Tag, wo ich mal hätte durchatmen können.

Kinderbetreuung ist inzwischen auch ein riesiges Problem: Bei uns im Landkreis fehlen Hunderte von Kita-Plätzen. Unser Kindergarten hat die Politik, dass sie zuerst Geschwisterkinder aufnehmen, daher hat meine Nichte dort keinen Platz mehr bekommen, da bei uns ein Neubaugebiet mit Geburtenboom war. Also gingen die Kinder meiner Schwester nicht in den Kindergarten, der 200m von ihrem Haus entfernt liegt, sondern zwei Dörfer weiter, was täglich 16km Fahrt bedeuteten. Klingt nun nicht so viel, ist aber mega-ärgerlich und war halt wieder ein Kostenfaktor (man brauchte ein Auto, Benzin läppert sich bei 100km in der Woche eben auch). In dem Kindergarten war die Qualität der Betreuung dann wenigstens gut, das ist ja auch zunehmend ein Problem. Dafür war eine Erzieherin eigentlich immer krank (immer die selbe), sodass ständig "Notgruppe" war oder man sogar einmal das Kind für eine Woche in einen fremden Kiga bringen sollte (und das ohne Eingewöhnung). Ohne meine Mutter im Hintergrund wäre sie da wirklich aufgeschmissen gewesen, auch mit den ganzen Schließtagen. Viele behelfen sich mit Tagesmüttern - während da viele einen coolen Job machen, gibt es halt auch welche, die echt ein Minimalprogramm fahren. Wir haben auch eine, die regelmäßig mit dem Lastenrad am Wildgehege vorbeifährt und auch am Spielplatz nicht hält, bestimmt aber den Eltern erzählt "wir waren im Wald, bei den Tieren und am Spielplatz". Dabei steigt kein Kind je aus. Im Kindergarten meiner Nichte hat inzwischen eine total engagierte Erzieherin kurz vorm Burn-out gekündigt, da sie von der dauerkranken Kollegin genervt war und auch nicht mehr bereit, das "irgendwie zu stemmen". Sie arbeitet nun im Café hier am Ort - da ist der Notstand nun wieder ein Stückchen größer geworden. Und das scheint an vielen Enden und Ecken der Fall zu sein. Die Nerven, die man da lässt ...

Bei der Grundschule kommt nun immer öfter das "verpflichtende Ganztagesgedöns" - wo ein kostenorientiertes Minimalprogramm gefahren wird - dann holst du um 17 Uhr dein Kind ab und es hat die Hausis noch nicht fertig. Du müde, Kind müde ... In der Grundschule ist auch der Lehrermangel angekommen - da sitzen die Kinder öfter mal eine Woche aufgeteilt in den anderen Klassen und machen still Arbeitsblätter, bis die eigene Lehrerin wieder gesund wird (kein Vorwurf, auch Lehrer werden halt mal krank). In der nächsten Woche ist dann die Kollegin krank und dann sitzen 10 Erstklässler bei 30 Zweitklässlern und es ist ... Chaos. Da wird dann der Rest als Hausaufgabe gegeben. Immer mehr Aufgaben werden nach Hause verlagert. Ich habe kürzlich einen Mittag Hausis übernommen: In der zweiten Klasse waren das mal locker 2,5 Stunden mit Lesen üben, Einmaleins üben, Anton-App, .... Das ist eigentlich staatlich verordnetes Homeschooling und ein Stressfaktor. Den muss man mitmachen, wegen den Zukunftschancen.

Bei meinen großen Kids ist es weniger der Zeit- als der Kostenfaktor, der heftig werden kann. Kind #1 hat im Nachrückverfahren den erträumten Studienplatz an der Wunschuni bekommen: Dafür gab es dann keine (subventionierten) Zimmer im Studiwohnheim mehr. Bekannte in der gleichen Situation haben dann für ihre Tochter einen 1-Jahres-Vertrag in Uninähe unterschrieben: Hochluxus Studiunterkunft in Uninähe, aber fast 1000€ Miete im Monat. Freundin meiner Tochter hat mit einem Abischnitt von 1,2 und einem FSJ einen Studienplatz in Hamburg bekommen - wir wohnen halt im Schwarzwald, nun ist das Studium halt nochmal teurer, weil das das Kind ja hin und wieder zu Gesicht bekommen möchte. Freunde leben in Freiburg, das Kind hat aber einen Studienplatz in Heidelberg bekommen - da kostet das Studium eben gleich mal 800€ im Monat mehr (WG Zimmer und Heimfahrt).

Bei Kind #3 ist der Mathelehrer ständig krank, da er Abschluss macht, zahlen wir nun eben privat Nachhilfe, dass er die staatlich zentrale Prüfung gut packt. Kind #2 macht gerade den Führerschein, der kostet so um die 3.500€, wenn alles gut geht. Kind #3 spielt seit Jahren ein Instrument und braucht nun eins für 2000€. Kind #1 musste kürzlich umziehen (Eigenbedarf), fand ein WG Zimmer ihrer Vorstellungen, das ab sofort gemietet werden musste, so zahlten wir drei Monate doppelt Miete. So geht es weiter ... Du arbeitest und das Geld zerrinnt nur noch zwischen den Fingern. Kind #1 hat in den Semesterferien auch ständig irgendwelche Pflichtveranstaltungen, somit fällt Jobben aus.

Finanzen und andere äußere Zwänge sind beim Kinderkriegen ein echt großes Problem - wir mussten vor einigen Jahren überrasched umziehen, diese ganzen neuen Häuser im Neubaugebiet haben keinen Keller, ein Grundstück in der Größe eines Badehandtuchs und sind für 2 Erwachsene + 2 Kinder konzipiert, mit einem dritten Kind passt du da gar nicht rein. Und das ist ein Luxusproblem. Der Markler hat gleich gesagt, zur Miete kann er uns nicht vermitteln, mit drei Kindern nimmt einen niemand. Von fehlender Verkehrsanbindung etc. mal ganz zu schweigen. Dann hat mittlerweile in BW jedes Gymnasium irgendein exklusives "Profilfach" - so dass du es tunlichst vermeiden solltest, während der Sekundarschulzeit deines Kindes umzuziehen. Auch beim Auto ... du brauchst halt für eine Weile ein Auto, das drei Kinder gut transportiert. Das ist ... teuer.

Als Frau (und eine kleine Gruppe Männer) hat das Pech, dass man als Alleinerziehender echt von vorne herein benachteiligt ist: Ob Finanzen, Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt ... und die Belastung, da man ja einerseits möglichst viel arbeiten muss, andererseits den Job von zwei Elternteilen machen, wenn sich der andere Part vom Acker macht. Der Ex-Mann einer Freundin hat es kürzlich geschafft, nicht zur Abifeier zu erscheinen, obwohl man die Oma extra ausgeladen hatte (beschränkte Platzkarten), weil seine neue Partnerin beleidigt war, dass man sie nicht eingeladen hatte (Grund: beschränkte Platzkarten). So hatte meine Freundin eine beleidigte Oma, eine beleidigte Next, einen gereizten Ex-Mann und ein vor Enttäuschung heulendes Kind mit Bestnoten.

Wenn man die Sache also betriebswirtschaftlich betrachtet, sollte man sich lieber einen Hund kaufen, als Kinder in die Welt zu setzen. Zudem sind Kinder ja ein ziemliches Überraschungspaket. Der Freund meines Sohnes hat kürzlich, kaum 18 geworden, sechs Wochen vorm Abi die Schule geschmissen, trotz recht passabler Noten, da er keinen Bock auf den Stress hat ... Die Freundin meiner Tochter wurde mit 16 versehentlich schwanger und mit 17 dann Mutter. Damit ihr Leben nicht völlig aus den Fugen gerät hat ihre Mutter dann gekündigt und sich mit dem Enkel beschäftigt, dass das Kind doch noch Abi machen und studieren konnte. Nicht jeder hat Kinder, die musikalisch und wohlerzogen sind, gute schulische Leistungen bringen und viel Freude. Dann wird es auch anstrengend.

Wir haben echt Glück mit unseren Kindern und sind von massiven Problemen verschont geblieben. Dafür sind Kind #1 und #2 in festen Partnerschaften, die Freunde sind auch nett. Aber: Oft ist es so, dass wir hier am Wochenende dann zu siebt sind. Das schränkt mit echt ein: Ich entspanne mich einfach nicht so gut, wenn "Fremde" in meiner Wohnung sind. Zudem habe ich dann den Zwang, dass ich zumindest das Bad täglich putzen muss. Da schiele ich schon neidisch zu Nachbars: Die bewohnen ein Doppelhaus zu zweit, schlafen samstags aus, buchen Urlaub in der Nebensaison, fliegen dann mal vier Wochen in die USA, brauchen viel weniger Geld als wir und haben einen ewig höheren Lebensstandard.

Mit dem, was ich heute weiß, würde ich keine drei Kinder mehr bekommen. Die zeitlichen Ressourcen (und die finanziellen), die man aufwenden muss, sind wirklich enorm. Ich kann mich ehrlich nicht mehr erinnern, wenn ich das letzte Mal eine relativ leere "to do" Liste hatte und Zeit - für mich. Einfach Zeit. Diese Woche kam ich abends nach 12 Stunden in der Schule nach Hause (morgens Aufsicht, sechs Stunden regulärer Unterricht, eine Vertretungsstunde, eine Konferenz, eine anschließende Besprechung, dann noch zwei Elterngespräche) - wo mein Sohn auf mich wartete und mir eröffnete, dass seine Klasse an dem Tag laut war und daher am nächsten Tag ein Kurztest deutscher Grammatik anstand - und er leider nicht ohne Hilfe verstand, was ein Partizip ist und wie das mit den Subjekt- und Objektsätzen ging. Seufz. Also habe ich nicht mal Nachrichten geschaut, sondern die nächsten drei Stunden geschaut, dass sich mein Sohn nicht die Deutschnote kurz vor der Prüfung noch versaut, weil er einen NC erreichen muss, damit er auf seine nächste Wunschschule kommt und bin dann um totmüde 22 Uhr ins Bett gefallen. Da ist die Lebensqualität von Kinderlosen sicher besser.

Und wie gesagt: Ich verdiene gut, wohne priviligiert im Eigenheim, habe nette Kinder und wir alle sind gesund.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie der Stressfaktor bei anderen Konstellationen ist.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 05:48
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Aber es ist keine rationale Entscheidung, Kinder zu bekommen.
Ich bin bei der Kinderfrage in erster Linie von mir selbst und meiner eigenen Kindheit ausgegangen. Unbedingt rational und objektiv war das bestimmt nicht.
Doch mein Wunsch und Gedanke war es, keinem Kind zumuten zu wollen, was ich selbst erlebt habe und damit meine ich gar nicht unbedingt das Elternhaus, wobei das bei mir auch eine große Rolle spielte und auch heutzutage (mit bald 60 Jahren) noch mein Leben negativ beeinflusst, wie ich immer wieder bemerke.
Es gibt so viele Gefahren außerhalb des Elternhauses und ich selbst bin sehr froh, nicht in der heutigen Zeit geboren worden zu sein, und da denke ich z.B. an das Internet, das es in meiner Kindheit noch nicht gab.
Fluch und Segen zugleich, in meinen Augen, im zwischenmenschlichen Miteinander.
Ich hatte vor zig Jahren schon einige Probleme mit Mitschülern die übergriffig waren, was zu meinem eigenen Schutz dazu führte, dass ich die Schule gewechselt habe. Das war damals schon schlimm genug für mich, aber heutzutage würden Aktionen dieser Art noch sehr viel weitere Kreise ziehen können.
Ich habe nie wirklich auf die schönen Seiten geschaut, die man mit Kindern wahrscheinlich auch erleben kann,wenn es um meine eigene Entscheidung ging. Ich sehe es bei meiner Freundin und ihrer Familie, da verläuft es gut (mittlerweile auch mehrfache Großmutter) und es freut mich, auch diese Sicht auf Kinder, denen es anscheinend gut geht, und Familienleben zu bekommen.
Doch für mich selbst ist einfach das negative, das passieren könnte, im Vordergrund. Ich bin ein Mensch, der sich eh schnell Sorgen und Gedanken macht, auch aus dem Grund, weil meine eigene Lebensgeschichte bisher so verlief, dass viele Sorgen und Gedanken Realität wurden und meist noch schlimmer, als vorher in Gedanken durchgespielt.
So lange es mich selbst betrifft, komme ich damit mittlerweile ganz gut zurecht, aber wenn es andere Personen betrifft, vor allem mir nahe stehende, dann ist doch noch mal eine andere Hausnummer und sehr viel belastender für mich.
Ich hätte ständig Druck in meinem Leben, dass es dem Kind, den Kindern gut ergeht, egal wie toll es vielleicht wirklich läuft.
Da brauch mir keiner damit kommen, dass man etwas Tolles verpasst bzw. gar nicht weiß, was einem entgeht, wenn man keine Kinder hat. Ich für mich weiß das schon, ich habe meinen Seelenfrieden in Bezug auf Kinder, indem ich sie gar nicht erst bekommen habe.

Es geht nicht immer nur um Geld, Freiheit oder Verantwortungslosigkeit wenn man sich gegen Kinder entscheidet. Frei war/bin ich dadurch z.B. selten gewesen, wir(mein Mann und ich) und hatten früher immer Haustiere, um die wir uns gekümmert haben, und das waren stets Tiere, die von anderen Menschen vorher misshandelt worden waren. Da war viel Zeit und Geduld nötig, um diese traumatisierte Lebewesen aufzupäppeln.
Wir hatten zudem Pflegefälle in der Familie, wo wir mit zu den Pflegenden gehörten, ich habe dafür z.B. meine Arbeiszeit reduziert, um mehr Unterstützung leisten zu können, uswusf.
Es gibt so vieles mehr im Leben, wofür man Verantwortung übernehmen kann, als eigene Kinder, wenn man möchte.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 08:44
@MissMary
Danke für deinen ausführlichen Einblick in den (sehr harten) Alltag und Respekt für deine Leistung bzw Einsatz.

Das der Alltag mit Kindern so oder so ähnlich ausschaut, wie du es beschreibst, scheint sich wohl herumgesprochen zu haben. Lieber kein Kind, maximal ein Kind und/oder ein Hund.

Offenbar ist das fast weltweit so, zumindest in den entwickelten Ländern.

In Deutschland ist die Geburtenrate wohl auf gut 1,3 gesunken.

Zunächst kann man die massive Schrumpfung durch hohe Migration auffangen, was ja seit Jahrzehnten geschieht.

Ich fürchte nur, dass es irgendwie überall das gleiche ist und wer soll dann noch zuwandern?
Weltweit bekommen Frauen immer weniger Kinder. Familienförderung hilft dagegen nur bedingt, legt eine Studie nahe.
2,1 Kinder müssten Frauen im Schnitt bekommen, damit die Größe von Bevölkerungen auch ohne Zuwanderung stabil bleibt. Im Jahr 2100 verpassen nach jetzigem Stand fast alle Länder und Regionen der Welt (97 Prozent) diese Rate. Zu dem Ergebnis kommt eine Untersuchung im Fachblatt »The Lancet« . Bis 2050 lägen demnach bereits drei Viertel der Länder unter dem kritischen Wert, prognostizieren die Fachleute.
Die Geburtenrate beeinflusst maßgeblich die Funktion einer Gesellschaft, die Demografie bestimmt etwa den Ausgang von Wahlen. Zudem sind soziale Sicherungssysteme darauf ausgelegt, dass genug junge Menschen nachkommen.

In mehr als der Hälfte aller Länder, die in der Analyse aufgegriffen wurden – in 110 von 204 – lag die Geburtenrate bereits im Jahr 2021 unter 2,1, heißt es in der Untersuchung. Besonders besorgniserregend sei die Situation etwa in Südkorea oder Serbien, wo pro Frau weniger als 1,1 Kinder geboren wurden. Und in Deutschland? Laut einer Schätzung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung könnte die Geburtenrate 2023 hierzulande bei 1,36 gelegen haben, dem niedrigsten Wert seit Jahren.
Quelle:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/niedrige-geburtenraten-in-fast-allen-laendern-wird-die-bevoelkerung-bald-schrumpfen-a-efd964f2-f346-43d9-9ad3-19b563f471e1

Hervorhebungen durch mich.

Die moderne Welt scheint weltweit für Kinder schlechter zu werden, bis auf wenige Ausnahmen.

Beziehungsweise passen Kinder weltweit immer weniger in die Lebensplanung der potentiellen Eltern.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 09:21
Zitat von ForesterForester schrieb:Beziehungsweise passen Kinder weltweit immer weniger in die Lebensplanung der potentiellen Eltern.
Du bist als Mensch halt Teil eines gesellschaftlichen Systems und dieses System hat eine, wie ich finde, irre Dynamik bekommen. Ich wohne ja noch in meinem Heimatdorf ... da hat sich das Leben sehr verändert. Früher hatten die Familien beispielsweise ein Auto, für meinen Vater war es eine Frage der Ehre, dass er das Einkommen erwirtschaftet und meine Mutter hatte (zu viel) Zeit mitunter. Sie konnte hingebungsvoll wochenlang unsere Kindergeburtstage planen, Pullis stricken, ... hatte aber eben auch viele Zwänge, sich konform zu verhalten (Dorf und so). Sie hat gestrickt, obwohl sie es gehasst hat - beispielswiese.

Heute hast du oft gar keine andere Wahl: Wenn meine Eltern meine Schwester nicht unterstützen würden (und auch noch gut können, da beide über 80 sind), würde die auch ganz doof schauen. Meiner Meinung nach schafft man es auch nicht, z.B. Vollzeit zu arbeiten und nebenher zwei Kinder großzuziehen, ohne dass irgendwas auf der Strecke bleibt. Du bist als Elternteil ständig am Nachbessern: Gerade in der Grundschule. Der "Schichtunterschied" bei der Übertrittsquote kommt nicht daher, dass die bösen Lehrer Kinder systematisch diskriminieren, es ist eher so, dass man eben ständig nachlernt, ausgleicht, erklärt, übt, .... Das macht total Stress.

Was auch ein Problem ist: Wenn du dann -gezwungenermaßen- auf Teilzeit reduzierst, kommt irgendwann die Altersarmut. Da hat dich das Kind betriebswirtschaftlich ruiniert: Erst der Stress beim Großziehen, dann die Armut - das Kind hat in mehreren Lebensabschnitten dann für massive Nachteile gesorgt.
Zitat von ForesterForester schrieb:Das der Alltag mit Kindern so oder so ähnlich ausschaut, wie du es beschreibst, scheint sich wohl herumgesprochen zu haben. Lieber kein Kind, maximal ein Kind und/oder ein Hund.
Oft können sich Leute Kinder schlicht nicht leisten. Oder sind sich eben bewusst, welch massiv wirtschaftlicher Einschnitt so ein Kind bedeutet und beschließen, dass es das kleinere Übel ist, gar keins zu bekommen.
Zitat von ForesterForester schrieb:Zunächst kann man die massive Schrumpfung durch hohe Migration auffangen, was ja seit Jahrzehnten geschieht.
Jain. Ich arbeite ja an einer Schule mit hohem Migrantenanteil. Wir sind eine der Schulen, wo Jugendliche überdurchschnittlich häufig die Schule ohne Schulabschluss verlassen. Wir haben aber auch Erfolgsgeschichten :-).
Migranten gleichen häufig Nachteile des deutschen Systems durch andere Herangehensweisen aus, da sie andere Familienstrukturen haben. Der Klassiker: Die Oma kommt aus ihrem Land und hilft bei der Kinderbetreuung, damit beide Ehepartner Vollzeit arbeiten können. Oder die Leute beuten sich selbst aus. Eine Mutter beispielsweise arbeitet 8-10 Stunden, beschäftigt sich dann mit ihren Kindern und geht dann noch eine Arztpraxis putzen - bis weit nach Mitternacht. Oft bleiben die Kinder da auf der Strecke, oder werden zur Kinderbetreuung kleinerer Geschwister eingesetzt und haben daher erheblich schlechtere Zukunftschancen als Amelie-Franziska, die nach der Schule Klavierunterricht und Mathenachhilfe hat, während Chantal-Äna dann mit dem gleichen Matheproblem am Ende des Schuljahres kleben bleibt, weil sie keine zusätzliche Hilfe bekommen hat und die besten Stunden des Tages auf ihre zwei Brüder aufpassen musste.
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Ich bin bei der Kinderfrage in erster Linie von mir selbst und meiner eigenen Kindheit ausgegangen. Unbedingt rational und objektiv war das bestimmt nicht.
Klar, das ist auch ein wichtiger Aspekt. So ein Kind ist ja auch ein riesiges Überraschungspaket. Du weißt ja gar nicht, was du "geliefert bekommst", praktisch ein Blind Date, mit dem du dich die nächsten zwanzig Jahre arrangieren musst.


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23.03.2024 um 13:12
Zitat von ForesterForester schrieb:Die moderne Welt scheint weltweit für Kinder schlechter zu werden, bis auf wenige Ausnahmen.
Umso dringlicher, dass die entwickelten Staaten endlich die Bedingungen für werdende Mütter/Eltern als auch dann später für Alleinerziehende und Eltern weiter verbessern, sodass mehr Menschen wieder zum Kinderkriegen ermutigt werden.

Den erhobenen Zeigfinger seitens Politik als auch der Wirtschaft gegen Menschen, die sich gegen Kinder entschieden haben, ist immer leichter zu erheben als sich mit den Gründen/Ursachen zu befassen.

Verbessert die Bedingungen, schafft bessere Anreize (gerade auch gesetzliche Regularien/Ansprüche) - dann wird die Geburtenrate auch wieder von selbst steigen. Vielleicht nicht so nennenswert in Summe wie benötigt, aber auch nur ein kleiner Anstieg ist/wäre allemal besser als ein weiterer Rückgang.

Auch Deutschland, obwohl im Vergleich (nur im Vergleich) zu anderen Ländern wie den USA bspw. schon jetzt nicht das schlechteste Land für werdende Mütter und später auch für Eltern und auch Alleinerziehende, kann noch mehr tun und die verschiedenen Bedingungen verbessern.



Ebenso sollten die Bedingungen für Erzieher/Erzieherinnen verbessert werden, denn dann werden sich auch mehr Menschen wieder für diesen Beruf entscheiden.

Denn Kitaplatzausbau bringt auch nur etwas, wenn man die Plätze mit ausreichend Personal besetzen kann.

Im Idealfall sollte es auch wie in Niedersachen seit einigen Jahren überall bundesländerübergreifend nur noch kostenlose Kitaplätze geben.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 13:24
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Es geht nicht immer nur um Geld, Freiheit oder Verantwortungslosigkeit wenn man sich gegen Kinder entscheidet. Frei war/bin ich dadurch z.B. selten gewesen, wir(mein Mann und ich) und hatten früher immer Haustiere, um die wir uns gekümmert haben, und das waren stets Tiere, die von anderen Menschen vorher misshandelt worden waren. Da war viel Zeit und Geduld nötig, um diese traumatisierte Lebewesen aufzupäppeln.
Wir hatten zudem Pflegefälle in der Familie, wo wir mit zu den Pflegenden gehörten, ich habe dafür z.B. meine Arbeiszeit reduziert, um mehr Unterstützung leisten zu können, uswusf.
Es gibt so vieles mehr im Leben, wofür man Verantwortung übernehmen kann, als eigene Kinder, wenn man möchte.
Kann dir sehr beipflichten. (Und bzgl. der Tiere: einfach Danke! :) )


Auch uns ist Geld nicht weiter wichtig (haben vieles nicht das wir uns durchaus leisten könnten - hier ist kein Auto, kein Kaffeevollautomat, kein Staubsaugerroboter, keine Riesendisplays, nichts mit Apfellogo, Urlaub reicht uns alle paar Jahre, u.a. weil uns Statussymbole nicht wichtig sind), Freiheit ist uns zwar wichtig aber besteht nicht in Reisen, Weggehen, verschiedene Partner (uns interessiert das nicht, wir waren noch nie in z.B. einem Club, haben keine Lieblingskneipe, und bzgl. Partnerschaft, wir sind seit 20 Jahren ein festes Paar, sind verheiratet), und Verantwortung ist uns sehr wichtig (z.B. füreinander, für andere Menschen und auch für Tiere, Umwelt etc.). Sich anstrengen, etwas in Kauf nehmen - nichts das wir scheuen. (Sind da auch eher zäh, z.B. so Dinge wie Abi auf dem 2. Bildungsweg neben dem Job, Studium komplett durch Arbeit finanziert, als "Arbeiterkinder".)
Wir hatten selbst schon Pflegetiere, wir engagieren uns sozial, auch für Kinder. "Trotzdem": Keine Kinder geplant.

Lebenssituationen und Menschen sind nunmal unterschiedlich, und was einen dazu veranlasst, nicht Eltern werden zu wollen kann so unterschiedlich sein. Bei uns ist es einfach:
- nie Kinderwunsch gehabt
- gesundheitliche Situation die es eher erschweren würde (es wäre aber möglich schwanger zu werden; insbesondere ich wäre aber in der Betreuung eines Kleinkinds eingeschränkt)
- Einschränkungen in Reizverarbeitung und Zwischenmenschlichem (Autismus) die eine Situation mit Kindern die für andere anstrengend ist nur nochmals erschweren würde.
Warum dann unter den letzten Bedingungen Kinder, wenn zudem schon gar kein Kinderwunsch da ist.


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23.03.2024 um 15:14
Ich würde nicht von mehr Oberer Mittelschicht reden sondern eher von einer neuen Mittelschicht mit anderen Finanziellen Möglichkeiten als früher. Heutzutage investieren Leute nicht mehr in Haus und Kinder und Urlaube sondern mehr in Karriere und Fortbildung und in Urlaube und andere Lebensentwürfe. Das kann man den Leuten auch nicht verdenken da das Leben teuer geworden ist und Finanzieller Aufstieg schwieriger erscheint als früher.

Das Menschen sich gegen Kinder entscheiden kann ich ebenfalls gut nachvollziehen. Sie gehen zur Schule, dann kommt Ausbildung oder Studium und möglicherweise noch Fortbildung und schwubbs ist man Ende 20 und dann wäre der perfekte Zeitpunkt für Kinder. Dass das nicht für alle was ist ist klar.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 15:39
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Das kann man den Leuten auch nicht verdenken da das Leben teuer geworden ist und Finanzieller Aufstieg schwieriger erscheint als früher.
Was dann allerdings auch wieder zumindest ein bisschen durch leichtere oder auch nur durch mehr Bildungsaufstiegsmöglichkeiten im Gegensatz zu früher ausgeglichen werden dürfte.
Vorausgesetzt natürlich, dass sich die höhere formelle Bildung am Ende auch immer in gut bezahlten Jobs auszahlen würde.
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Sie gehen zur Schule, dann kommt Ausbildung oder Studium und möglicherweise noch Fortbildung und schwubbs ist man Ende 20 und dann wäre der perfekte Zeitpunkt für Kinder. Dass das nicht für alle was ist ist klar.
Ja, na klar. Weil Kinder bedeuten dann ja wieder Anpassung und Einschränkung oder ich spreche auch jetzt mal von einer Last. Vorherige Lasten endlich losgeworden, da möchte man sich mit Kindern nicht wieder was aufhalsen.



Und Probleme wie Verzicht oder Einschränkungen, die sich aus einem anhaltenden und weiter zunehmenden Dink-Trend auch mal für alle, also die Gesellschaft, ergeben können, wird man seitens der Politik auch niemals mit Verpflichtungen (mit Zwang schon gar nicht) lösen können.

Ob Menschen Kinder kriegen oder nicht, da hat sich wie gesagt niemand einzumischen.

Anreize fürs Kinderkriegen zu schaffen, das ist alles, was die Politik aber auch die Wirtschaft im eigenen Ermessen nur tun kann. Oder sie setzt für die Zukunft noch mehr auf Migration.

Bestimmte Probleme für die Zukunft zu lösen, ist jedenfalls nicht Aufgabe der Kinderlosen. Der Wunsch keine Kinder zu bekommen, warum auch immer, muss respektiert werden!

Ps.
Vor allem, man stelle sich mal vor, wenn Kinder plötzlich nur mal des Zweckes geboren werden würden, nur um der Wirtschaft später dienen zu können bzw. um den Arbeiter- und Facharbeitermangel zu bekämpfen.

Der Kinderwunsch sollte wenn überhaupt nur eine reiner Herzenswunsch der Kinder selbst wegen sein und nicht wegen einem anderen Zweck.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 20:51
Bei den ganzen Pro und Kontra´s zum Thema Kind muss ich grad spontan an die Kinder denken, die z.B. in WWII gezeugt/geboren sind. Was haben sich die Eltern dabei gedacht? Waren die Kinder alle ungeplant oder hat man sein Leben gelebt und Kinder gekriegt weil es einfach das natürlichste auf der ganzen Welt war?


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 21:19
@Mampffel
Also zum einen gab es da außer dem "Pariser" keinerlei Verhütung und zum anderen waren zu der Zeit Kinder besonders wichtig, da die Gesellschaft so stark reduziert/dezimiert wurde wie noch nie und man dringend auf Nachwuchs angewiesen war.

Vielleicht erinnerst du dich: unter den Nazis war der Nachwuchs besonders erwünscht und fast schon befohlen.

Davon abgesehen, wirst du immer einen schönen Grund finden, warum gerade eben Kinder nicht so passend sind.

Aktuell wird das ja immer mehr nicht nur gedacht, sondern auch gemacht.

Passt irgendwie nie so richtig....


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 21:34
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und Probleme wie Verzicht oder Einschränkungen, die sich aus einem anhaltenden und weiter zunehmenden Dink-Trend auch mal für alle, also die Gesellschaft, ergeben können, wird man seitens der Politik auch niemals mit Verpflichtungen (mit Zwang schon gar nicht) lösen können.
Also "Zwang" geht ja rein technisch und biologisch schon nicht.

Wer soll dich wie zwingen Kinder zu bekommen?

Anreize scheinen aber schon auch (zumindest)kurzzeitig zu wirken.

Nach der Einführung der Elternzeit sind die Kinderzahlen kurzzeitig gestiegen und interessanterweise auch während Corona.

Eine Gemeinschaft oder in diesem Fall eine Gesellschaft ist immer auf die Bevölkerung angewiesen.

Wenn alle sich entscheiden nicht mehr arbeiten zu wollen, dann wird die Gesellschaft über kurz oder lang zugrunde gehen.

Wenn komplett alle streiken geht auch gar nichts mehr.

Wenn die Geburtenrate auf unter eins sinkt wird's auch ungemütlich.

Man ist immer irgendwie auch auf die Vernunft seiner Mitmenschen angewiesen.

Wenn die Mehrheit lieber einen Hund hat und Richtung SINK und DINK bewegt wird's irgendwann auch äußerst ungemütlich für alle


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

23.03.2024 um 22:46
Zitat von ForesterForester schrieb:unter den Nazis war der Nachwuchs besonders erwünscht und fast schon befohlen.
Richtig, ab 7 Kindern gab es das Mütterverdienstkreuz.
Man wollte diese Kinder von Anfang an indoktrinieren.
Zitat von ForesterForester schrieb:Wer soll dich wie zwingen Kinder zu bekommen?
Na, in manchen Ländern ist das schon quasi so, da Abtreibung unter Strafe verboten ist.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 09:53
Zitat von ForesterForester schrieb:Man ist immer irgendwie auch auf die Vernunft seiner Mitmenschen angewiesen.
Das ist mir mehr als bewusst, dass unser aller auch nur reines Privatleben von einer Vielzahl von anderen Menschen beeinflusst wird und wir von deren Arbeit abhängig sind. Mal mehr oder weniger je nach individuellem Leben.
Zitat von ForesterForester schrieb:Wenn die Mehrheit lieber einen Hund hat und Richtung SINK und DINK bewegt wird's irgendwann auch äußerst ungemütlich für alle
Mir auch bewusst.

Können ja die Folgen kurz und knapp benennen:

- Weniger Beitragszahler in die Renten- Kranken- und Pflegekassen.

- Noch mehr Arbeiter- und Facharbeitermangel in der Zukunft

- Wirtschaftliche Einbußen

- Verzicht und Einschränkungen auch für die Gesellschaft


Dennoch stehe ich dazu, dass sich der Staat, was das Kinderkriegen angeht, komplett raushalten sollte, da eine höchst persönliche Entscheidung von Frauen als auch Paaren.

Einzige Ausnahme: Für die Zukunft verschiedene Anreize setzen, die Menschen freiwillig dazu wieder bewegen Kinder zu bekommen und seis auch nur eines. Hier steht Deutschland nach wie vor gut da. Gut auch nicht nur wegen der sozialen Absicherung im Falle einer Arbeitslosigkeit, sondern auch was das Berufsleben (dank gesetzlicher Regularien und Rechtsansprüche) mit Kindern angeht.

Gut nur im Vergleich mit einigen anderen Ländern dieser Welt wie bspw. den USA.

Allerdings braucht sich auch Deutschland nicht auf einem guten Ist-Zustand ausruhen, da es immer noch besser geht mit Anreizen zu setzen, so weit auch immer verfassungskonform.


Ich sehe auch nach wie vor nur den Staat in der Pflicht, ohne dabei aber in Grundrechte der Menschen einzugreifen, etwas gegen Probleme zu unternehmen, die sich mit zunehmendem Dink-Trend weiter verschärfen könnten.



Kinderwunsch sollte zudem auch nur eine reine Herzensangelegenheit der Kinder an sich wegen sein und nicht bestimmten Zwecken dienen.

Das gilt sowohl dafür sie nur als spätere nützliche Arbeitskräfte großzuziehen als sich auch nur mit Kindern in der sozialen Hängematte ausruhen zu wollen und neben der Grundsicherung zusätzlich auch noch Kindergeld zu kassieren.

Ist auch besser für die Kinder, wenn nur aus reinem Herzenswunsch heraus geboren und nicht für eine bestimmte Zweckerfüllung.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 10:18
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:dass sich der Staat, was das Kinderkriegen angeht, komplett raushalten sollte, da eine höchst persönliche Entscheidung von Frauen als auch Paaren.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Einzige Ausnahme: Für die Zukunft verschiedene Anreize setzen, die Menschen freiwillig dazu wieder bewegen Kinder zu bekommen
Das ist dringend nötig, weil es in unserem Land zu wenig Kinder gibt und das sagen auch die Wirtschaftsweisen immer wieder:
Migration"Malmendier verwies auch auf aktuelle Entwicklungen, die das Wachstum im Land hemmten - so etwa die jüngste Streikwelle in Deutschland. Dazu kämen strukturelle Probleme. So sei die Zahl der gearbeiteten Stunden rückläufig. Die Bevölkerung sei alt und die junge Generation wolle weniger arbeiten.Hier helfe nur Zuwanderung, "um ehrlich zu sein, die Einwanderung jeglicher Arbeitskraft, die in Deutschland arbeiten möchte", so Malmendier. Allein mit inländischen Arbeitskräften und mehr Arbeitsstunden von Frauen sei das Problem nicht zu beheben. "Das wird nicht reichen. Wir brauchen die Migration."
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/wachstum-konjunktur-prognose-wirtschaftsweise-100.html

Die Babyboomer-Generation geht in Rente oder ist das schon, so dass es immer mehr "Alte " gibt.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Hier steht Deutschland nach wie vor gut da.
Was soziale Leistungen betrifft, besser als manche Länder, aber auch schlechter als manche anderen Länder.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Kinderwunsch sollte zudem auch nur eine reine Herzensangelegenheit der Kinder an sich wegen sein und nicht bestimmten Zwecken dienen.
Das sind fromme Wünsche; in die Intentionen der Eltern schaut man nicht immer hinein.
Manche Gründe, ein Kind zu bekommen, sind sehr rational und entspringen nicht unbedingt
einem
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Herzenswunsch



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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 10:56
Zitat von nairobinairobi schrieb:Was soziale Leistungen betriff
Nicht nur wegen dieser, sondern auch wegen einer guten Gesundheitsversorgung und auch wegen gesetzlich geregeltem Mutterschutz und Elternzeit.

Auch sollte das Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit besser reformiert werden - kann es nämlich auch ein Anreiz zum Kinderkriegen sein.

Ebenso sollte man in jedem Bundesland über kostenlose Kitaplätze zumindest nachdenken.

Über weitere Steuererleichterungen für Alleinerziehende als auch Elternpaare könnte man auch nachdenken.


usw...


Anreize fürs Kinderkriegen zu setzen, dürfte es genug geben, um mit Kindern nicht in prekäre Lagen zu geraten. Hauptsache der Staat verpflichtet Menschen nicht dazu Kinder zu bekommen.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das sind fromme Wünsche; in die Intentionen der Eltern schaut man nicht immer hinein.
Manche Gründe, ein Kind zu bekommen, sind sehr rational und entspringen nicht unbedingt
einem
Eigentlich traurig. Kann man nur hoffen, dass das die jeweiligen Kinder nicht so zu spüren bekommen würden, sollte sie kein Herzenswunsch gewesen sein, sondern nur mehr oder weniger Mittel zum Zweck.


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