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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

128 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Gesellschaft, TV ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 18:16
Hallo zusammen,

Trash-TV begleitet uns jetzt schon seit rund über 20 Jahren. Angefangen hat alles mit Formaten wie "Frauentausch", "Mitten im Leben", "Big Brother" oder "Schwiegertochter gesucht" - schräg, zum Teil peinlich, aber irgendwie auch faszinierend.
Man konnte Leuten beim Streiten, Putzen, Rauchen oder völlig absurden Alltagskonflikten zusehen und hatte trotzdem das Gefühl: Das sind echte Menschen im echten Leben, wenn auch nicht aus unserem Umfeld. :D

Heute wirkt vieles völlig überdreht. Ob "Temptation Island", "Ex on the Beach", "Are You The One" oder "Sommerhaus der Stars" usw. - es geht fast nur noch um Aufmerksamkeit, Fremdscham und Eskalation per Knopfdruck. Hauptsache Sendezeit!

Und trotzdem: Die Formate laufen gut, sie gehen viral und sie sorgen für reichlich Gesprächsstoff.

Also frage ich mal schnell in die Runde:

Was ist passiert? Hat sich das Fernsehen verändert -oder einfach wir als Gesellschaft?

Ist Trash-TV ein Spiegel unserer Zeit - Selbstdarstellung, Reichweite und Dauer-Drama?

Oder ist es einfach nur harmloser Trash zum Abschalten - Chips auf und Hirn aus?

Welche Sendung hat euch früher gepackt und was ist Euch heute zuviel?

Gucken wir das, weil es unterhaltsam ist? Oder weil es uns das gute Gefühl gibt, nicht ganz so weird zu sein wie die im Fernsehen?

Und ehrlich: War "Frauentausch" im Rückblick fast schon Sozialstudie mit Bildungsauftrag? :D

Guckt ihr Reality-TV und/oder Trash TV? Falls ja, warum?

Oder ist das ganz klar unter Eurem Niveau?


Lasst einfach mal hören! :D


P.S. Außer "F*ck-Shows" gucke ich ziemlich viel. Es entspannt mich tatsächlich und lenkt mich unterhaltsam vom harten Alltag ab.
Aktuell: "Die Villa der Versuchung".


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 18:27
Habe von diesen Formaten noch keine Folge komplett gesehen.
Immer Mal ein Ausschnitt, wenn ich iwo zu besuch war.
Find ich "fremdschäm-peinlich" und tut mir fast schon körperlich weh!
Zur Entspannung seh ich Wissenschafts- oder Naturdokus.

:mlp:


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 18:36
Nuka schrieb:Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?
[ × ] Katastrophe :{
Zitat von NukaNuka schrieb:Guckt ihr Reality-TV und/oder Trash TV?
[ × ] Nein, zu unappetitlich.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 18:52
Alles ab und an mal geschaut, als ich noch jung und dumm war und unendlich Zeit hatte.
Dann kam der Job, Ehe, Haus und Hund und damit so langsam immer mehr das Bewusstsein, dass die Zeit, die ich auf diesem Planeten verbringe, nicht ewig andauernd.
Damit haben sich die Prioritäten entsprechend verschoben und Trash-Formate fast automatisch aus meinem Leben "wegrasiert."
Heute interessiert mich der Müll nicht mehr.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 18:53
Ich gucke total gerne Trash-TV - je krawalliger, desto besser (aber es gibt auch Formate, die ich nicht ertragen kann, weil zu viel Fremdscham "Schwiegertochter gesucht" zum Beispiel)!

Mein erstes Format war "Big Brother", alle sprachen davon, selbst auf dem Schulhof.
Der erste Sex in dieser Sendung war ein Aufreger!
Deswegen musste wohl immer wieder nachgelegt werden, um eine Sendung interessant zu machen und heutzutage haben wir sogar "Bums-Insel-Formate".

Inzwischen ist es so, dass Trash-TV-Darsteller/Reality-TV-Darsteller bestimmte Rollenklischees einnehmen:
Das dumme Blondchen, die zickige Bitch, der alles wegnagelnde, aber hohle Kraftprotz und so weiter.

Ich denke, das ist der Gesellschaft geschuldet, viele mögen einfach Krawall und Drama.

Mein Lieblingsformat ist "Kampf der Realitystars", muss aber zugeben, dass ich dieses Jahr nur Reactions auf Youtube dazu gucke und nicht die Sendung an sich.
"Die Villa der Versuchung" gucke ich auch als Reaction - Ronald Schill hat meine Erwartungen was Füße angeht sogleich erfüllt... x_X
Davon ab gucke ich noch einiges andere mehr (auch als Reaction).


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 21:11
Zitat von NukaNuka schrieb:Was ist passiert? Hat sich das Fernsehen verändert -oder einfach wir als Gesellschaft?

Ist Trash-TV ein Spiegel unserer Zeit - Selbstdarstellung, Reichweite und Dauer-Drama?

Oder ist es einfach nur harmloser Trash zum Abschalten - Chips auf und Hirn aus?

Welche Sendung hat euch früher gepackt und was ist Euch heute zuviel?
Die Gesellschaft. Das Fernsehen hat nur darauf reagiert. Wie immer eigentlich. 'Die Gesellschaft hat sich sicher schon sehr oft und ziemlich in jeder Generation verändert, wie auch das TV.

Und ganz sicher auch ein Spiegel unserer Zeit. Es ist halt völlig beliebig geworden, womit man "fame" wird oder zumindest meint, es zu sein. Allerdings kann ich die ganzen Leute kaum mehr sehen. Die sind irgendwie alle auserzählt. Authentischer waren sicher all die Anfänge mal. Dschungelcamp z.B. - die 1. Camper waren noch so unverbraucht. Die hatten sich vielleicht auch irgendwas überlegt, um im Gerede zu sein, allerdings nahm es ja dann recht schnell ne Eigendynamik auf und die waren dann ziemlich sie selbst.

Wenn ich das umlege auf all die Realitystars, die alles andere als Reality sind, weil mittlerweile in Rollenklischees gefangen und somit langweilig. Mich überraschen sie nicht mehr. Es ist nicht mehr spannend. Hirn aus definitiv, auf allen Seiten. :D

Villa der Versuchung guck ich aktuell auch. Nehmen wir Gigi. Im Dschungelcamp fand ich ihn im LdS gut, heute kann ich den kaum mehr ertragen. Wie schlimm die sich umbasteln lassen. :D Und wie sie die Gage im Anschluss verprassen und sind meist doch blank. Nimm den Ochsenknecht - was für ein Idiot anzunehmen, dass er, der große Ochsenknecht irgendwas nicht zahlen muss. :D

Was mich hardcore stört, die Lautstärke. Die brüllen alle so laut, dass ich kaum verstehen kann und eh leiser stelle. :'D

Mich holen mittlerweile mehr Formate mit Leuten ab, die zwar auch in der Öffentlichkeit stehen und aus verschiedensten Branchen und Genres stammen, wie man die ggf. eingeschätz hat und sie dann u.U. wirklich sind. Ganz oft schon doofe Leute plötzlich gut gefunden und anders herum.

Trash ist eigentlich nur witzig ohne Rollenklischees.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 21:11
Zitat von NukaNuka schrieb:Was ist passiert? Hat sich das Fernsehen verändert -oder einfach wir als Gesellschaft?
Würde sagen, Trash-TV hat auch auf die Entwicklung und Ansprüche der Gesellschaft reagiert: Höher, weiter, schneller, abgedrehter und damit aus subjektiver Sicht noch unterhaltsamer, um in die Pseudo-Reality-Trash-TV-Welt noch tiefer eintauchen zu können.
Zitat von NukaNuka schrieb:Ist Trash-TV ein Spiegel unserer Zeit - Selbstdarstellung, Reichweite und Dauer-Drama?

Oder ist es einfach nur harmloser Trash zum Abschalten - Chips auf und Hirn aus?
Und je nach Sendung um, sich Fremdschämen zu gönnen.

Aber auf deine Frage: Beides zusammen, denke ich.

Gehts mir um Chips auf und Hirn aus, würde ich jeden Michael Bay-Film weiterhin vor inszenierten Trash-TV-Sendungen vorziehen.


So ein Mist auf den FreeTV-Privaten hat mich nie interessiert.

Gebe aber zu und über einen Kumpel kennengelernt, dass mich eine Sendung mal doch ganz unterhalten konnte, weil so dermaßen dämlich und peinlich und dadurch je nachdem auch schon wieder witzig.
Durchhalten war auch nur mit dem Wissen möglich, dass auch diese Sendung mit einer sehr korpulenten jungen Frau und ihrer Tante (weiß nicht mal mehr den Namen der Sendung) inszeniert gewesen ist.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 21:18
Ich schaue seit gefühlt 10 Jahren gar kein lineares TV mehr und soweit ich weiss sind die Apps alle irgendwie kostenpflichtig.
Wundert mich das es anscheinend noch so gut läuft, haben die das jetzt auf eine "ältere" Zielgruppe ausgelegt ?


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 21:26
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Wundert mich das es anscheinend noch so gut läuft, haben die das jetzt auf eine "ältere" Zielgruppe ausgelegt ?
Dürfte noch genügend jüngere Zuschauer des linearen TVs - vor allem der FreeTV-Privaten geben.

Möchte ich lineares TV weiterhin (gut, bin nicht mehr ganz so jung, lol) allein nur wegen der ÖR auch nicht missen, obwohl ich deren Inhalte auch in den Mediatheken finden könnte.

Nutze eh beides.

Die Free-TV-Privaten schaue ich auch schon seit gefühlt Ewigkeiten nicht mehr, mit Ausnahme ab und an nochmal Welt-TV - vor allem wegen der Dokus.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 21:33
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Nutze eh beides.
Hab mal gegoogled und der Anteil der linearen TV Nutzung liegt bei 75% in Deutschland.
Zwar absteigend aber doch mehr als ich ins blaue vermutet hätte.

https://de.statista.com/infografik/33486/umfrage-zur-nutzung-von-linearem-tv-und-digital-video-in-deutschland/
Damit geht der Abstieg von klassischem TV weiter. Zum Vergleich: vor fünf Jahren gaben noch 82 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen an, Fernsehen über Rundfunk, Kabel oder Satellit zu gucken. Vor drei Jahren überholte digital Video erstmals das lineare Fernsehen, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.



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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 21:40
Zitat von NukaNuka schrieb:Guckt ihr Reality-TV und/oder Trash TV? Falls ja, warum?

Oder ist das ganz klar unter Eurem Niveau?
Ich liebe Horrorfilme, in denen kreischige, triebgesteuerte Idioten von Monstern gejagt und nach und nach zur Strecke gebracht werden. Reality-TV hat sehr viel mit solchen Filmen gemeinsam. Nur das Wichtigste fehlt immer: das Monster.

Also bleibe ich bei den Filmen.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 22:12
Nix gegen DSCHUNGELCAMP!


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 23:18
Zitat von JoschiXJoschiX schrieb:Hab mal gegoogled und der Anteil der linearen TV Nutzung liegt bei 75% in Deutschland.
Zwar absteigend aber doch mehr als ich ins blaue vermutet hätte.
Ja. Ich hab das schon vermutet. Die Sender dürften natürlich nach Altersklasse variieren.

Mehr jüngere Menschen dürften sich das Trash‐TV der FreeTV‐Privaten über lineares TV angucken.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Nix gegen DSCHUNGELCAMP
Hat meine Mutter auch mal geguckt.

Ne, muss auch nicht sein, wie sich da Z‐Promis oder ehemalige A‐Promis, die nach Aufmerksamkeit heischen, sich zum Affen machen.

Habe ich Bock auf Dschungelatmosphäre und menschliche Dramen, Beziehungen, Zickeereien usw. Ziehe ich mich mir lieber nochmal Lost rein als RTL‐DSCHUNGELCAMP.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

19.07.2025 um 23:31
@Nuka
Ich war relativ lange Frauentausch Seher und schau mir auch heute immer noch das ein oder andere auf YouTube an, dann ist es zum Glück gekürzt.
Zitat von NukaNuka schrieb:Man konnte Leuten beim Streiten, Putzen, Rauchen oder völlig absurden Alltagskonflikten zusehen und hatte trotzdem das Gefühl: Das sind echte Menschen im echten Leben, wenn auch nicht aus unserem Umfeld. :D
Das Gefühl mit den echten Leuten kommt bei Frauentausch daher weil es echte Familien waren. Auch andere Dinge wie die Tränen und Dramen wirkten echt, bei den Streitigkeiten dachte ich mir immer das diese ganzen Typen ja total Toxisch sein müssten.

Überhaupt bin ich der Meinung das RTL 2 da viel Zoff und Streit provoziert hat um diese ,,Dramatik" hinzubekommen.
Zitat von NukaNuka schrieb:Heute wirkt vieles völlig überdreht. Ob "Temptation Island", "Ex on the Beach", "Are You The One" oder "Sommerhaus der Stars" usw. - es geht fast nur noch um Aufmerksamkeit, Fremdscham und Eskalation per Knopfdruck. Hauptsache Sendezeit!
Ach so viel schlimmer sind diese Formate im Grunde auch nicht.
Zitat von NukaNuka schrieb:Was ist passiert? Hat sich das Fernsehen verändert -oder einfach wir als Gesellschaft?
Das Fernsehen hat sich immer verändert. Muss es ja auch.
Zitat von NukaNuka schrieb:Ist Trash-TV ein Spiegel unserer Zeit - Selbstdarstellung, Reichweite und Dauer-Drama?
Nein. Wenn du einen Spiegel der Zeit willst schau auf Instagram und Tik Tok. Trash TV hat mit der normalen Welt nicht viel zu tun, es ist eher eine Karikatur der normalen Welt.
Zitat von NukaNuka schrieb:Oder ist es einfach nur harmloser Trash zum Abschalten - Chips auf und Hirn aus?
Ganz genau. Diese Sendungen stehen meiner Meinung nach in der Tradition von Castingshows und aller möglichen Gameshows.
Zitat von NukaNuka schrieb:Gucken wir das, weil es unterhaltsam ist? Oder weil es uns das gute Gefühl gibt, nicht ganz so weird zu sein wie die im Fernsehen?
Manche schon, andere schauen es vielleicht aus Belustigung oder sie wollen selbst Mal mitmachen.
Zitat von NukaNuka schrieb:Und ehrlich: War "Frauentausch" im Rückblick fast schon Sozialstudie mit Bildungsauftrag? :D
Du musst wohl Frauentausch von ganz früher noch kennen.

Ich glaube nicht das Frauentausch dazu jemals wirklich dienen könnte. Es war immer zu Konstruiert, zu sehr auf Quoten und Krawall ausgerichtet.

Und zur Frage Kulturgut oder Katastrophe.

Trash ist Kulturgut.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

20.07.2025 um 04:53
Hab keinen Fernseher 🤷🏼‍♀️


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

20.07.2025 um 06:20
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Würde sagen, Trash-TV hat auch auf die Entwicklung und Ansprüche der Gesellschaft reagiert: Höher, weiter, schneller, abgedrehter und damit aus subjektiver Sicht noch unterhaltsamer, um in die Pseudo-Reality-Trash-TV-Welt noch tiefer eintauchen zu können.
Sehe ich komplett anders.
Mit "höher, schneller, weiter" hat das aus meiner Sicht, überhaupt nichts zu tun.

Im Gegenteil.
Eher "das geringstmögliche Level, immer noch flacher, noch primitiver".
Degenerierter Content für ein degeneriertes Publikum.
Ich sags mal so, die einen schauen sich den Mist an, um endlich auch mal blödere Menschen als sich selbst zu sehen, über die man dann urteilen und draufhauen kann/darf.
Und dann wirds natürlich auch Leute geben, die sich in den Formaten wiedererkennen...
Wenn man sich mal überlegt, wie dämlich ein durchschnittlicher Mensch ist und sich dann weiter überlegt, dass die Hälfte der Leute noch dümmer als der Durchschnittsmensch ist, dann überrascht der "Erfolg" solcher Formate nicht.

Ich finde die gesamte deutsche Fernsehlandschaft mittlerweile einfach als grenzwertig.
Das Fernsehen ist zu einer völligen Verblödungsmaschine geworden (vielleicht war es das aber auch schon immer, keine Ahnung)


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

20.07.2025 um 06:40
@Lepus

Bei mir fing alles mit "Big Brother" an und irgendwann landete ich dann bei "Frauentausch".
Das war halt noch Reality-TV, nicht nur vom Namen her.
Ich fand's einfach total spannend, anderen beim Leben zuzusehen - irgendwie verrückt, denn meine Nachbarn interessieren mich ehrlich gesagt Null. Ich hätte jedenfalls kein Bedürfnis, die rund um die Uhr zu beobachten. :D
Aber Trash-TV mit halbwegs bekannten Leuten? Großartig! Am besten ist es, wenn sie sich gegenseitig Freundschaften vorheucheln und am Ende doch nur Fame und Followerzahlen im Kopf haben - da kommen dann die echten Charakterzüge ans Licht. Bisschen Zoff und Hinterfotzigkeit ist auch nie verkehrt, solange es im Rahmen bleibt.

Reactions guck ich übrigens gar nicht. Leuten dabei zuschauen, wie sie anderen beim Zuschauen zuschauen und das dann kommentieren - das ist echt nochmal eine ganz andere Nummer. :D

@Interested

Da hast du absolut recht. Authentisch ist heute kaum noch jemand und das ist irgendwie auch nebensächlich geworden. Hauptsache man bekommt Reichweite, Likes und im besten Fall ein paar Tausend Euro dazu.
Früher hatte ich das Gefühl, dass die Leute aus ganz anderen Gründen bei solchen Formaten mitgemacht haben. Natürlich wollten sie auch gesehen und gehört werden, klar - das möchte im Grunde doch jeder auf seiner Art. Und ein bisschen Aufwandsentschädigung war sicher auch ein Anreiz. Aber es wirkte alles irgendwie echter und weniger berechnet - vor allem bei den Talkshows und Castingshows ganz am Anfang. Da hatte man das Gefühl, es sind normale Leute mit echten Geschichten oder echten Träumen. Heute ist das eine einzige kalkulierte Selbstdarstellung, von der Produktion genauso wie von den Teilnehmern.

Man muss nur auffallen/polarisieren - egal wie. Mit extravagantem Aussehen, mit einem toxischen Charakter oder am besten gleich mit einem fetten Skandal. Was ich echt vermisse, sind diese ehrlichen, leicht verschrobenen Typen. Heute spielt jeder irgendeine Rolle - je nachdem, welche Quote sie bringt oder welches Format als nächstes wartet.

Gigi finde ich zum Beispiel kaum auszuhalten, genauso wie Kate Merlan. Ich kannte sie noch aus "Newtopia", da war sie noch eher ruhig und ein bisschen naiv-sympathisch. Sie wollte, glaub ich, Tattoo-Model werden. Heute tut es fast weh, ihr beim Reden oder Auftreten zuzusehen und zuzuhören. Ich hab das Gefühl, sie hat für ein bisschen Bekanntheit alles geopfert - mehr als viele andere. Leider hab ich bei ihr kein gutes Gefühl, wie das mal enden wird. Vermutlich tragisch.

Was ich auch richtig kritisch sehe: Wie oft die Teilnehmer mit Alkohol abgefüllt werden - rein zur Unterhaltung und zur Eskalation. Gerade im "Sommerhaus", "Kampf der Realitystars" oder "Promis unter Palmen" hat man oft das Gefühl, dass gezielt Leute mit bekannten Alkoholproblemen gecastet werden, nur damit es ordentlich kracht. Es sind ja immer dieselben Gesichter: Obert, Mangiapane, Blanco... Die glänzen vor allem mit Streit und Champus - sportlich ist da maximal der Griff zur Flasche. :D

Mein Einstieg ins Trash-TV war "Fort Boyard" – das war noch eher spannend und spielerisch und noch nicht wirklich Trash. Und auch "Die Verräter" gefällt mir gerade richtig gut. Der Dschungel ist natürlich Kult, keine Frage. Und "Villa der Versuchung" fand ich auch überraschend frisch - aber wenn es da noch eine zweite Staffel gibt, ist der Reiz vermutlich schnell weg. Niemand will ernsthaft Milski dabei zuschauen, wie er sich über Calvin Kleinen aufregt - obwohl.. :D

@PStanisLove

Danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, auf alles einzugehen! :)
"Frauentausch" hab ich auch von Anfang an verfolgt - damals war es noch recht unaufgeregt. Da wurden Mütter in komplett andere Familien und Lebensmodelle gesteckt, und mussten da plötzlich irgendwie klarkommen. Das war spannend - nicht wegen des Dramas, sondern wegen der echten Herausforderung. Da wurde noch wenig inszeniert und es ging mehr um die Idee dahinter. Aber spätestens beim "Promi-Frauentausch" wars dann vorbei - da hat man gemerkt, dass da alles gescriptet wurde. Genau wie bei RTL beim Sommerhaus oder Dschungel - von Staffel zu Staffel wurde mehr provoziert und inszeniert, damit es ordentlich kracht und der Zuschauer dran bleibt.

Aber wie @Interested schon sagte: Es ist inzwischen einfach zu laut geworden. Und irgendwie halt auch unangenehm.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

20.07.2025 um 07:18
Zitat von NukaNuka schrieb:Reactions guck ich übrigens gar nicht. Leuten dabei zuschauen, wie sie anderen beim Zuschauen zuschauen und das dann kommentieren - das ist echt nochmal eine ganz andere Nummer. :D
Ich finde es lustig und bei manchen Youtubern bekommt man auch noch Insiderinfos zur Sendung und den Kandidaten.
Und vor allem spart es Zeit, da die Reactions viel kürzer sind, als die eigentliche Sendung.
Ich hab letztes oder vorletztes Jahr versucht Big Brother zu gucken, aber der Kram ist so lang, in großen Teilen langweilig und die Moderation so nervig, da schaue ich mir lieber die verkürzte Reaction an, die den ganzen Beef beinhaltet und die nervigen Spiele und so was skipt.

Mir fällt gerade ein, wo ich Fame lese:
Die meisten Darsteller machen nach der Sendung ja nahtlos mit ihrer Show auf Instagram und Co. weiter und beefen sich dort oder erfinden absurde Geschichten, um Kohle zu machen (Kim Virginia ist da gerade ganz weit vorne...).
Das ufert ziemlich aus und ist wohl auch eine Entwicklung, die entstand, weil sie ja nicht mehrfach in derselben Show mitmachen können, da muss man dann anders Geld generieren und Influencer werden.


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

20.07.2025 um 09:34
Zitat von NukaNuka schrieb:Was ist passiert? Hat sich das Fernsehen verändert -oder einfach wir als Gesellschaft?
Einer der Gründe ist ganz simpel: Diese Formate sind sehr billig zu produzieren und haben aus Sicht der Sender ein unschlagbares Kosten-Nutzen-Verhältnis. Eine Triebfeder war die Finanzierungslage der Privatsender seit 2001.
Hier hat ein Ereignis maßgeblich zum Boom der Reality-Formate beigetragen: In den Jahren nach 2001 erlebte das private Fernsehen eine Werbekrise, in der die Einnahmen durch den Verkauf von Werbezeit massiv zurückgingen. Das größtenteils durch Gebühren finanzierte öffentlich-rechtliche Fernsehen war von den Werberückgängen weniger betroffen als private Sender, die in der Folge die Produktion von kostenintensiven fiktionalen Serien und Spielfilmen stark zurückfuhren und stattdessen auf kostengünstig zu produzierende Reality-TV-Formate setzten
Quelle: https://www.ma-hsh.de/files/infothek/publikationen/Schein%20%26%20Sein/Schein%20%26%20Sein%20Modul%202.pdf


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Trash-TV in Deutschland - Kulturgut oder Katastrophe?

20.07.2025 um 10:04
Zitat von NukaNuka schrieb:Was ich auch richtig kritisch sehe: Wie oft die Teilnehmer mit Alkohol abgefüllt werden - rein zur Unterhaltung und zur Eskalation. Gerade im "Sommerhaus", "Kampf der Realitystars" oder "Promis unter Palmen" hat man oft das Gefühl, dass gezielt Leute mit bekannten Alkoholproblemen gecastet werden, nur damit es ordentlich kracht. Es sind ja immer dieselben Gesichter: Obert, Mangiapane, Blanco... Die glänzen vor allem mit Streit und Champus - sportlich ist da maximal der Griff zur Flasche. :D
@Nuka

Das sehe ich auch kritisch. Jenny Elvers lädt man doch nur ein, um zu sehen, ob sie vor der Kamera einen Rückfall erleidet. Ansonsten hat sie ja nicht so viel zu bieten. Auch macht es einen Unterschied für mich, ob Obert privat abstürzt oder öffentlich. Und das finde ich seitens der Sender, für die Quote - verantwortungslos. Tragisch obendrein.

Und bei wieder anderen frag ich mich, warum die überhaupt im TV sind. Iris Klein, Patricia Blanko, die Legat Söhne, die Witwe von :troll:

Warum meinen die auch "Star" zu sein, nur weil ein Familienmitglied in der Öffentlichkeit steht? Was können sie denn?

Miras und Lisha - gruselig! Immer wieder hat man die eingeladen und immer wieder haben sich menschliche Abgründe aufgetan. Und klar hab ich das geguckt, mich fremdgeschämt und so manches Mal hätte der Sender früher eingreifen müssen.
Ist natürlich ne Form von Voyuerismus, sonst würde ich es ja nicht gucken. Sozialstudie ist es aber auch immer irgendwie. Und heute sind wir ja bei allem dabei.

Kim Virginia hat mMn. auch ne Grenze überschritten. Sagt charaktlerlich und psychisch ja ne Menge über diese Leute aus. Irgenwie wirken alle völlig lost auf mich. Dazu das Bäumchen_Wechsel_dich_Spiel. :D Man weiß gar nicht mehr, wer da mal mit wem und wen man nicht alles schon vergessen hatte.

Und wie dumm und ungebildet die alle sind - natürlich zu unserer Belustigung. Man wundert sich aber schon und erkennt dann schnell, dass sie auf andere Weise wohl auch tatsächlich kein Geld verdienen würden.

Und zum Rollenklischee, was mich persönlich mega anödet, verstehen einige glaub ich nicht, dass sie das ganz leicht ablegen könnten und ganz anders wahrgenommen werden würden. Burdecki kann in keiner Sendung sitzen, ohne peinlich rumzutouretten. Und ich frage mich, warum das immer abgespult werden muss. Beantworte doch die Frage einfach mal normal und ernsthaft und ohne Blondchenschema. Das macht sie auch noch so schlecht und trotzdem lädt man sie immer wieder ein und ihr Verhalten ist oft so unpassend und störend, weil es das eigentliche Thema kaputt macht.

Irgendwie kann ich schon verstehen, dass die bei Alk und anderen Drogen landen irgendwann und man die Jahrzehnte später als Tragikfigur in Erinnerung behält. Menowin, Sibylle Rauch, Bea Fiedler und einige andere der älteren Generation, die ich nicht mehr auf dem Schirm habe. :|

Weil die Bubble und die Realität eben zwei Paar Schuhe sind.


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