Ehrenamt

Corvin oder Ashert übernehmen das.

Vorher nehm ich dir den Armab,
Sumpfi. ^^

Nach knapp zwei Jahren Brachlage, kann ich mal wieder berichten, dass Ehrenämter garnicht gerne gesehen sind bei Arbeitgebern.

Ich musste zweimal zu Einsätzen, davon ein Großeinsatz und hinterher fragt mich mein Chef, der garnichts für mich zahlt, da die Ausbildung überbetrieblich ist, wie er den fehlenden Tag verbuchen soll.

Hab ich einfach mal Urlaub genommen, weil die Einsatzbescheinigung unseres Fachdienstes für Brand- und Katastrophenschutz so dermaßen schwul aufgebaut war, dass die Einsatzzeit nicht in meine Arbeitszeit fiel und mein Chef deswegen nichts damit anzufangen wusste.

Diese Bescheinigung wurde geändert, dass man sofort die Unterschrift drauf hatte und es somit als teilweise Freistellung gilt, gleichzeitig setzen sich Vertreter freiwilliger FWs unserer Stadt, die im Vorstand des Stadtfeuerwehrverbandes sitzen, für eine besere Regelung für Arbeitnehmer ein, da vom ABKS einmal zu solchen Freistellungen eine harsche Absage kam, die den Arbeitnehmer bei Einsätzen, die bis in die Arbeitszeit hinein dauern noch weiter benachteiligt hätte, da sich hierzulande die Arbeitgeber wie kleine Heulsusen haben und es nicht kapieren, dass irgendwann das eigene Leben von Menschen abhängen könnte, die neben dem Ehrenamt auch noch einen Beruf haben, dem sie nachgehen müssen und wenn alle so denken, wie die, dann wird es tagsüber irgendwann keine Feuerwehr mehr geben, die auf ländlichen Gebieten in der Lage ist, auszurücken, da die Einsatzkräfte sonst Angst haben müssen, den Job zu verlieren.

@Gilb:

Vielleicht fackelt ihm ja mal ein böser Mensch die Bude ab.

@Gilb, das kannste ja noch lange nicht auf jedes Ehrenamt beziehen. Es gibt durchaus auch Ehrenämter, die keinen negativen Einfluß auf die Arbeitsleistung haben.

Habe kein Ehrenamt, ich spende ab und zu, das muss reichen. *fg

Berufsbedingt beschränken sich meine Aktivitäten z.Zt. auf Elternbeiratstätigkeit in zwei Schulen. Da bin ich dann allerdings auch aktiv.
Alles andere habe ich eingefroren.

das kannste ja noch lange nicht auf jedes Ehrenamt beziehen. Es gibt durchaus auch Ehrenämter, die keinen negativen Einfluß auf die Arbeitsleistung haben.

Das mag sein, ich hab auch nie behauptet, dasses überall so wäre aber hätt ichs auf diese bezogen, hätte mein ganzer Text keinen Sinn gemacht :D

Zumal der Chef im Lebenslauf ein Ehrenamt sieht und der erste Gedanke wird sein "Muss ich ihn dafür freistellen?"

Da fängt das Aussieben schon an.

Er müsste vllt ab und zu als Schöffe vors Gericht (Chef kennt sich nich aus, weiß also nicht, wann Schöffen ihre Arbeitszeiten haben) und der nächste ist Single, hat keine Verwandten und keine Hobbies.

ja wen wird er wohl bei gleicher Qualifikation nehmen?^^

ja wen wird er wohl bei gleicher Qualifikation nehmen?^^

Klar, ein Firmeninhaber/Geschäftsführer denkt natürlich auch an seine Wirtschaftlichkeit, die nicht gewährleistet ist, wenn er seine Mitarbeiter oft entbehren muss. Mitunter auch ein Grund, warum alleinerziehende Mütter so unbeliebt im Arbeitsleben sind.

Als mein Chef meine Ehrenämter gesehen hat war erstaunt und fand das gut und hat sich dafür interessiert.
Aussieben? Hmm, letztens hab ich von einem gehört, daß er seine Stelle bekommen hat, es waren 2 Anwärter, weil der Chef mal beim gleichen Verband war und sich somit verbunden fühlte. Beide Bewerber waren etwa gleich gut.
Und wen er nehmen wird? Den mit den besseren Softskills und der Teamfähigkeit vielleicht?

Als mein Chef meine Ehrenämter gesehen hat war erstaunt und fand das gut und hat sich dafür interessiert.

Im Endeffekt kann man nie wissen wie derjenige am anderen Ende des Personaltisches auf die Ehrenämter reagiert. Entweder er zeigt sich beeindruckt, oder er denkt an den rollenden Rubel, wie im Roulette, schwarz o. rot.

Solange Ehrenamt und Arbeit miteinander vereinbar sind und die Arbeitsleistung nicht beeinträchtigt wird, dürften viele Chefs nichts dagegen haben.

Aus der Firma, für die mein Mann arbeitet, weiß ich, daß die Bewerber bevorzugt werden, die beispielsweise durch Ehrenämter gezeigt haben, daß sie zu Engagement fähig sind.

Und noch was ganz anderes: der größte Teil des organisierten Vereinssportes würde flach fallen, wenn es die Ehrenamtlichen nicht geben würde.

Ich kenne das Dilemma mit dem Ehrenamt.
Ich hab vor ein paar Jahren meine Sanitätshelfer Ausbildung gemacht,und weil ich noch zu jung war und eh nicht Hauptberuflich da arbeiten wollte fing ich dann Ehrenamtlich bei den Maltesern an.

Ich hab ca. 1 Jahr nicht mehr da gearbeitet aber so zwischendurch kann es passieren das ich mal zum Einsatz gerufen werd.

Ich mach das,weil
a) ich liebe den Rettungsdienst,das ist genau meine Welt mit Notfällen und Erster Hilfe
b) ich nirgends sonst so viel Erfahrung sammeln kann auf dem Gebiet
c) ich das Geld nicht brauche
und d) ich es schön finde mit Leuten zusammen zuarbeiten mit denen man wahnsinnigen Spass haben kann,blödsinn auch im Dienst machen kann aber genauso auch Ernsthaft reden kann.
Ich liebe die alle und mag es das sie froh sind zu sehen das ich ihnen helfe wenn Leute fehlen und das ich es mache eben nicht wegen des Geldes.

Aber wenn ich jetzt 1 WE im MOnat arbeite ist das schon viel,immoment ist einfach kaum was los.

Es gibt in der Tat Firmen, die von ihren Mitarbeitern ehrenamtliches Engagement verlangen. Das finde ich ausgesprochen gut so, auch wenn es nach dem Motto geht: Tue gutes und rede darüber.
Besser als Nichtstun allemal.

Nur kein Ehrenamt (Gedicht von Willhelm Busch)

Willst Du froh und glücklich leben,
laß kein Ehrenamt dir geben!
Willst du nicht zu früh ins Grab
lehne jedes Amt gleich ab!
Wieviel Mühen, Sorgen, Plagen
wieviel Ärger mußt Du tragen;
gibst viel Geld aus, opferst Zeit –
und der Lohn? Undankbarkeit!
Ohne Amt lebst Du so friedlich
und so ruhig und so gemütlich,
Du sparst Kraft und Geld und Zeit,
wirst geachtet weit und breit.
So ein Amt bringt niemals Ehre,
denn der Klatschsucht scharfe Schere
schneidet boshaft Dir, schnipp-schnapp,
Deine Ehre vielfach ab.
Willst du froh und glücklich leben,
laß kein Ehrenamt dir geben!
Willst du nicht zu früh ins Grab
lehne jedes Amt gleich ab!
Selbst Dein Ruf geht Dir verloren,
wirst beschmutzt vor Tür und Toren,
und es macht ihn oberfaul
jedes ungewaschne Maul!
Drum, so rat ich Dir im Treuen:
willst Du Weib (Mann) und Kind erfreuen,
soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen,
laß das Amt doch and’ren Dummen.


Wilhelm Busch scheint anderer Ansicht zu sein.

@Doors

Welche Firmen verlangen das denn?

@Maat

Naja, ist halt der Wilhelm Busch, aber wer solche Geschichten schreibt, kann nicht ganz echt sein. :)

Wie heißt es so schön: Wenn jeder nur an sich selber denkt ist an jeden gedacht.

Ich tue auch nichts und irgendwie fühle ich mich auch besch....

@Sumpfding

Das Gedicht war wohl eher als Satire ausgelegt, denn als ernsthafte Bekundung. ;-)

Sumpfding schrieb:Naja, ist halt der Wilhelm Busch

Ich find das immer echt stark, wie
gut manche meinen sich auszukennen.. Ist halt der Wilhelm Busch ..

Und haben damit sein Lebenswerk, umfassend interpretiert und bewertet. Lol

Ich sehe Wegfallen der sozialen Verantwortung der einzelnen, durch das Verweigerung der Bekleidung von Ehrenämtern mit zunehmender Besorgnis.
Das halbe Land jammert über soziale Kälte aber fast niemand ist mehr bereit ein Ehrenamt zu bekleiden, und das duch alle Gesellschaftsschichten und alle politischen Richtungen. Wenn der einzelne Bürger nicht mehr bereit ist seine Zeit für andere zur Verfügung zu stellen, dann kann er demnächst auch nichts mehr erwarten und muss mit weiteren drastischen Teuerungen von sozialen Diensten rechnen